Also Phantastik kann ich da ja noch nachvollziehen, aber der Rest der Klassik (und leider auch großen Teilen der Romantik) ist für mich mal so überhaupt nicht lebendig, sondern vielmehr viel zu sehr mit ihren eigenen Konzepten verwoben, als dass sie wirklich zünden. Natürlich gibt es da auch Ausnahmen (Hoffmann zum Beispiel), aber der Rest rackert sich meines Erachtens nach viel zu sehr an bestimmten Idealen ab. Es hat dabei schon seinen Grund, warum Goethe beizeiten auch der "größte Betriebsunfall der deutschen Literatur" genannt wird.
Was das angeht, finde ich persönlich den Realismus, Naturalismus, Expressionismus und die Neue Sachlichkeit wesentlich spannender und lebendiger als Betrachtungsfeld als die Klassik, zumal sie eben auch motivreicher und differenzierter sind als die Klassik und die Romantik (zumindest aus meiner Warte heraus, aber darüber könnte man mit Sicherheit trefflich streiten).
Zum Thema "Faust": Immerhin haben sie in NRW dafür "Iphigenie auf Tauris" (also die gebündelte Form des klassischen Dramas, wodurch es stocklangweilig wird) endlich mal dadurch ersetzt.
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