Kombiniere Passierschein A38 mit dem deutschen Gesundheitssystem. Ich bin heute früh mit allerherzlichsten Krampfschmerzen im Bein aufgewacht. Ist mir schonmal passiert, als ich mich beim Strecken etwas überansprucht hatte. Bloß diesmal blieb ein ziehender Schmerz in der Wade zurück, der anders als sonst nicht nach fünf bis zehn Minuten weg waren (wer einen Krampf hatte, kennt das ja sicher). Als das noch nach einer Stunde und einem heißen Bad anhielt, bin ich das erste Mal seit all den Jahren, in denen ich meiner Wohnung wohne, zu einem Arzt gegangen. Da akute Schmerzen sich leider nicht zwei Wochen vorher ankündigen, damit man einen Termin machen kann, musste ich dann erstmal 2 1/2 Stunden warten. Das fand ich nicht weiter schlimm, auch wenn dieses seltsame dumpfe Gefühl (wie wenn man starken Muskelkater hat oder eine Weile auf seinem Arm gelegen) im Bein mich wuschig gemacht hat. Das auftreten fiel schwer usw. Dann endlich kann ich zur Frau Doktor rein. Ich schildere meinen Fall. Erwähne nur folgerichtig, dass der Schmerz in der Kniekehle begann und sich die jetztigen Nachfolgeschmerzen entlang der Achse unterer Oberschenkel, Kniekehle, Wade entlang der Muskeln bewegen. Dann macht sie noch ein paar BEwegungsübungen mit mir und stellt fest, dass es womöglich etwas mit dem Kniegelenk ist. Ich werde stutzig, insistiere. Erwähne das ein Bekannter im vergangenen Jahr eine Thrombose mit ähnlichen Symptomen hatte (was der eigentliche Grund war, warum ich das gleich abklären wollte) da meinte sie nur lapidar, dass das Bein nicht angeschwollen oder verfärbt sei. Nun gut. Dann halt irgendwas mit dem Kniegelenk. Überweisung zum Röntgen (konnte ich glücklicherweise direkt gleich noch im Haus machen). Und Überweisung zum Orthopäden, der sich dann die Ergebnisse anschaut. Radiolgie ging fix, nicht mal zwanzig Minuten und mit fetter Bleischürze, damit die Familienplanung gesichert bleibtAber Orthopäde. Termin erst (wobei man vielleicht sagen müsste "Gott sei Dank schon") in zwei Wochen.
Halte fest. Wenn es tatsächlich nur ein unglaublicher beschissener Wadenkrampf mit nachwirkender Verkrampfung der Muskeln ist, dann habe ich in zwei Wochen einen Termin beim Orthopäden, bei dem ich längst wieder beschwerdefrei bin. Ist es das nicht. Sitze ich zwei Wochen womöglich mit andauernden Schmerzen rum, bevor ich überhaupt einen klaren Befund habe und dann wird vielleicht eine Behandlung erst in Betracht gezogen.
Zumindest bin ich beruhigt, was die Thrombose angeht, wobei ich das trotzdem weiter beobachte und bei verschlechterung direkt die Notaufnahme ansteuere. Ich gehöre ja als unsportlicher Vielsitzer zur Risikogruppe. Aber ist doch wirklich toll, dass man wegen akutem Schmerz zum Arzt hingeht und dann quasi gesagt bekommt: In zwei Wochen können wir ihnen vielleicht helfenIch will nicht wissen, was diese Untersuchungen heute allein meine Krankenkasse schon gekostet haben...
Naja ich werd das Bein mal schonen und die Uni ausfallen lassen. Ein Seminar verpasse ich gerade ohnehin schon. Bei etwas mehr als einer Stunde Fahrtzeit lohnt sich das nicht wirklich jetzt noch dahin brettern zu wollen. Und wenn es ein Krampf war, sollte das Bein ohnehin besser geschont werden. Blöd. Schon wieder ein Ausfall![]()