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Thema: Dreamworks Animation

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    DreamWorks Animationsfilme schwanken hinsichtlich ihrer Qualität und medialen Wirksamkeit wirklich immer sehr stark. Shrek, Madagascar, Kung Fu Panda und Drachenzähme leicht gemacht stechen schon aus der Menge heraus, aber dazwischen ist oft so viel Murks, dass ich mich echt immer wieder fragen musste: „Ist das vom selben Studio wie…?“. Vieles jenseits der gescheit vermarkteten und auch zurecht anerkannten Werke wirkte oft wie ein billiger Animationsversuch, eine Art Direct-to-DVD-Aktion, nur eben fürs Kino.

    Drachenzähmen…, Kung Fu Panda, Monster vs. Aliens, Ab durch die Hecke und (ganz frisch und für sehr gut befunden) Die Croods sind für mich aktuell die absoluten Highlights. Mit den Zootieren oder gar dem grünen Oger bin ich hingegen nie so recht warm geworden, auch die pseudocoolen Hüter des Lichts haben mich nicht einmal im Zuge der TV-Erstaustrahlung gereizt. Es wäre echt lobenswert, wenn man jetzt im Zuge der Umstrukturierung die Gesamtqualität mal in den Griff kriegt und nicht einfach nur Kinofilme designt ohne Blick auf das wesentliche. Wünschenswert wäre es auch, wenn den ganz alten (handgezeichneten) Werken mit Abenteuercharme mal eine BD-Veröffentlichung vergönnt ist. Vom Prinz aus Ägypten bis Sindbad würde ich gern mal eine Neuveröffentlichung sehen. Gerne auch in einer Box.

    Mein persönliches, neu entdecktes Zeichentrickhighlight ist aber Küss den Frosch (zwar nicht DreamWorks aber wayne). Letztens im Fernsehen gesehen und ich kam fast über die komplette Länge gar nicht mehr klar. Ein wunderschöner Film, der mich dazu animiert hat, einige andere noch nicht gesehene Animationsperlen in den eigenen BD-Fundus zu pflegen.

  2. #2
    Der Prinz von Ägypten ist absolut großartig, einer meiner Lieblingsanimationsfilmen und definitiv mein Favorit von Dreamworks. Ich bin weder gläubig, noch habe ich Interesse an irgendwelche Bibelgeschichten, aber bei Prinz von Ägypten geht es ja eigentlich wirklich primär nicht um die Bibel, Glaube oder um "Gott", sondern vielmehr um die zwischenmenschliche Beziehung der beiden Brüder, die gut inszeniert ist und mir extrem zusagt. Ganz zu schweigen davon, dass der Zeichenstil klasse ist, der Film sich groß und episch anfühlt und ich den Soundtrack liebe.



    Toller, epischer Song!

    Chicken Run ist ein vergessenes Meisterwerk, habe ich neulich erst auf Netflix geguckt und war absolut begeistert.

    Shrek 2 fand ich ziemlich geil, den ersten Teil bzw. die unzähligen Fortsetzungen nicht so ...

    Geändert von Loki (23.01.2015 um 21:26 Uhr)

  3. #3
    Der Prinz von Ägypten bringt wirklich einen Soundtrack mit der einem unter die Haut geht. Ganz große klasse, sowas. Man muss nicht die Bibel gelesen habe, oder gläubig sein um den Film zu mögen. Doch gerade wer gerne in die Kirche geht, wird angenehm darüber überrascht sein, das der Film so gänzlich ohne überflüssige Gewalt und dem üblichen Popkornkino auskommt. Nach Antz mein absoluter Lieblingsfilm von Dreamworks. El Dorado fand ich übrigens am schlimmsten das war einfach nicht so meines.

  4. #4
    Zitat Zitat von Mivey Beitrag anzeigen
    Shrek 1 und 2 sind quasi legendär, danach gingen ihnen halt die Ideen aus.
    Ich würd sie zwar nicht als legendär bezeichnen, aber jo, und ich denke, die ersten beiden haben auch vor allem ganz einfach deshalb funktioniert, weil sie in erster Linie eine Parodie, eine verspielte Persiflage und gleichzeitig Hommage an unzählige Fantasy- und Märchenklischees war, die teilweise ins Gegenteil verkehrt wurden, dazu aufgeladen mit Popkultur-Kram. Das ist aber etwas, das kann man ein oder zweimal machen, aber nicht dauernd. Beim dritten und vierten bekam man imho viel mehr das Gefühl, dass sich das Ganze zwischen den ganzen (immer abgestanderen) Gags dann doch irgendwie selbst ernst nehmen würde. Gleichzeitig wollten sie die Charaktere immer weiter ausbauen, die zuvor so gut als simple Symbole ankamen. Und nicht zuletzt hatten die ersten beiden, zumindest soweit meine schwammigen Erinnerungen oder zugegebenermaßen lückenhaften Eindrücke zurückreichen (glaub den vierten hab ich nie ganz gesehen), viel mehr Humor with an edge, der sich eher an Erwachsene richtete, während die späteren familienfreundlicher und -verständlicher, bunter und mit zig zusätzlichen Figuren zugepflasterter wurden.

    Die, ähm, Gruppenvermehrung ist sowieso etwas, das mir bei dieser Art Filmen gar nicht zusagt. Speziell wenn die nur Mittel zum Zweck ist und aus dem Nichts kommt. Da ist leider auch Ice Age ein ganz großes Negativbeispiel (wenn auch nicht von Dreamworks Animation) - den ersten Teil finde ich mit Abstand am besten, danach wurde es aber einfach zu viel. Die ungleiche "Herde" war schon perfekt ausbalanciert, so wie sie war. Aber nö, die Autoren mussten sie noch mit diversen schlecht ausgearbeiteten Sidekicks und Sprösslingen überladen, die nur stören und den Charme rauben.
    Zitat Zitat
    Bei beiden fand ich übrigens Namen und Marketing total grausam und kontraproduktiv. Wenn eine Firma ihre Perlen so nicht verkaufen kann, verdienen sie auch den finanziellen Schaden, IMO.
    Total! Ich bin soo froh, dass ich damals Drachenzähmen im Kino angeguckt habe, obwohl meine Erwartungen eigentlich eher gering waren. Ich hatte schon ein bisschen was von dem Film mitbekommen, auch wenn es nicht viel darüber zu hören oder zu sehen gab, aber das war nichts, was mich begeistert hätte - und vor allem nichts, was im Nachhinein einen vernünftigen Eindruck vom Inhalt ermöglichte. Wirkte eher wie eine 08/15 Fantasygeschichte mit Drachen und Wikingern, die vor allem auf die Kiddies abzielte. Sogar diese ganze Freundschafts- und Selbstfindungssache als zentrales Thema kam in den Trailern gar nicht richtig vor. Daher glaube ich auch, dass das Studio selbst keine Ahnung hatte, dass sie mal was von Qualität hingekriegt haben. Und wenn nichtmal das Marketing vom eigenen Produkt überzeugt ist und dessen Stärken hervorhebt... John Carter hat gezeigt, wie übel das enden kann. Gut, dass Dragons so tolle Kritiken bekommen hat und sich dann durch hervorragendes word-of-mouth lange in den Kinos halten konnte, sodass er erfolgreich wurde. In den ersten Tagen sah das nämlich afair noch nicht danach aus, und alleine durch das Marketing wäre das bestimmt nix geworden.
    Das ist aber in der Tat nur eines von vielen Beispielen. Bei vielen Dreamworks Animation Filmen habe ich echt so gut wie gar nix vorher mitbekommen, und erst viel später darüber gelesen. Ich mein... lief Turbo überhaupt in Deutschland o_O? Kann jedenfalls nicht lange gewesen sein. Bee Movie ist auch komplett an mir vorbei gegangen, aber fand ich eigentlich ganz nett, als ich ihn Jahre später mal bei ner Freundin schaute.
    Zitat Zitat
    Darüber hinaus hat DreamWorks irgendwie nie einen echten Ruf entwickeln können. Sie wirken einfach wie ein Disney für Arme.
    Was sie aber imho nicht oder zumindest längst nicht mehr sind oder verdient hätten. Die ersten Geh-Versuche der Disney Animation Studios auf dem CGI-Gebiet waren ja geradezu katastrophal - nein, ich rede nicht von Pixar, sondern von Meet the Robinsons oder Chicken Little. Wundert mich nicht, wenn viele noch nie von diesen Filmen gehört haben. Aber überlegt mal - so ein Billigkram steht jetzt in einer Reihe und Tradition mit den ganzen Klassikern wie Die Schöne und Asbest oder Arielle oder König der Löwen. Wreck-It Ralph fand ich jetzt auch nicht so überragend.
    Einen richtigen Ruf hat Dreamworks Animation nicht entwickeln können, wohl auch, weil kein großer Konzern als Backup dahintersteht, aber ich denke schon, dass die Werke vielen bekannt sind und man auch weiß, dass mehrere bekannte Sachen von denen stammen. Vielleicht sind sie ja auf dem richtigen Weg, aber es dauert halt länger. Durch die intensive TV-Präsenz gewinnen sie bestimmt an Schwung, und vielleicht ist die aktuelle Umstrukturierung ja eine weitere hilfreiche Maßnahme. Wenn ich mich zwischen den letzten 10 Jahren Disney oder Dreamworks entscheiden müsste, fiele die Wahl ohne Zögern auf letztere. Okay, die haben auch ungefähr doppelt so viele Titel in der Zeit rausgebracht, da sind dann natürlich ein paar mehr Hits dabei. Aber Disney hat sowieso eine Identitätskrise durch Pixar. Man möchte sich ja nicht selbst Konkurrenz machen.
    Zitat Zitat von Whiz-zarD Beitrag anzeigen
    Mit Computeranimationen könnte man so viel bewerkstelligen, aber immer wieder erscheinen nur diese unlustigen Komödien im Comic-Look, die immer wieder den selben Storyaufbau (die klassischen fünf Akte) und auch den selben Storyverlauf (Charakter mit Selbstfindungsproblemen) aufweisen. Warum nicht mal was anderes ausprobieren?
    Ich glaub, du tust manchen dieser Filme Unrecht, da dort durchaus Fortschritte hin zu ernstzunehmenderen Figuren und Settings zu verzeichnen sind und auch technisch ab und zu mal was probiert wird. Eine der größten filmischen Möglichkeiten bei CGI-Animation sind spektakuläre Kamerafahrten und -positionen, zum Beispiel Achterbahn-Style, und doch werden die viel zu selten genutzt, finden sich aber unter anderem bei Drachenzähmen. Ansonsten stimme ich allerdings zu. Dieser Slapstick-Humor, die knallbunten Farben und kompromisslose Familienfreundlichkeit gehen mir langfristig auch auf den Keks, und das wandelt sich nur allmählich. Ich wünschte auch, die würden sich mal mehr trauen und mehr ausprobieren. Auch was Design bzw. visuelle Stile angeht. Alles viel zu klinisch-steril. Hatte hier im Forum schon woanders darüber geschrieben, aber ich finde, darüber hinaus sehen viele CGI-Animationsfilme was die Charaktere angeht nahezu austauschbar aus, und zwar Studio-übergreifend! Hier hat Disney jedoch schon ein paar interessante Dinge angekündigt oder sogar gezeigt. Hoffe, dass es nicht mehr allzu lange dauert, bis die soweit sind, die Technik von Paperman auch in einem langen, animierten Feature-Film und in Farbe nutzen zu können.
    Zitat Zitat von Corti Beitrag anzeigen
    Ich komme klar mit CGI, aber gezeichnet finde ich schicker.
    Dito. Wobei ich das mit dem klarkommen für mich unterstreichen würde. Es gibt wirklich ein paar tolle CG-Sachen. Ne Freundin von mir ist was das angeht ziemlich militant, sie kann keinen dieser Filme ausstehen und akzeptiert fast nur old-school. So weit würde ich nie gehn, aber ansonsten würd ich auch jederzeit traditioneller Animation den Vorzug geben und finde es unheimlich traurig, dass das in den USA im Kino praktisch ausgestorben ist. Da muss man schon nach Asien blicken oder bei unseren europäischen Nachbarn vorbeischauen.
    Zitat Zitat von Cutter Slade Beitrag anzeigen
    auch die pseudocoolen Hüter des Lichts haben mich nicht einmal im Zuge der TV-Erstaustrahlung gereizt.
    Ging mir auch so. Ich habe mal reingezappt, ne ganze Weile geschaut, dann irgendwann nur noch nebenbei laufen lassen und dann umgeschaltet. Fand den nicht toll, die Charakterauswahl außerdem irgendwie wild willkürlich zusammengewürfelt. Manche Figuren kennt man in bestimmten Teilen der Welt halt nicht oder kaum, und das Aussehen und die Fähigkeiten waren auch ...gewöhnungsbedürftig. Brauchtumsvorstellungen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, in Zwangsunion, aber dann auch noch stark abgeändert und angepasst und, jopp, pseudo-cool. Eine dumme Idee. Kenne aber mehrere, die den Film sehr mögen.

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