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Thema: Design-Theory: Die Games der Zukunft

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  1. #1

    Design-Theory: Die Games der Zukunft

    Liebe Community,

    Heute möchte eine neue Diskussion provozieren. Sie hat wenig mit dem RPG-Maker selbst zu tun, weshalb ich euch darum bitte, alles zu vergessen was ihr über RPG-Maker spezifisches Designing wisst und euch für einen Moment in die Welt der unendlich Möglichkeiten wagt, der Zukunft unserer aller, davon gehe mal aus, Lieblingsindustrie. Dafür werde ich euch zunächst kurz in das Thema einleiten.

    Unter Game-Design kann man vieles verstehen. Von der Konzepierung der ästhetischen Elemente eines Spieles bis hin zum Design einzelner Charaktere. In dieser Diskussion geht es um das entwickeln von Spielprinzipien in der Theorie. Zur Debatte stehen aber nicht nur schon erschienene Spiele, sondern auch neue Ideen von euch.
    Die meisten Spieler wissen nicht wirklich was sie wollen, bis man es ihnen vor die Nase schiebt. Siehe Minecraft oder DayZ, niemand hat nach solchen Spielen verlangt, aber trotzdem haben sie die Industrie revolutioniert. Die Innovation liegt in den Händen der Indieentwickler. Kaum ein Publisher wird in ein Spiel investieren, welches ein neues und unerprobtes Konzept beinhält. Es benötigt zunächst die Pioniersarbeit derjenigen, die den Verlust und das Risiko eines experimentellen Spieles in Kauf nehmen können.

    In dieser Diskussion geht es also darum, was Spiele wirklich gut macht und was uns in der Zukunft erwarten könnte. Ich möchte, dass es eine interaktive Debatte wird, ihr eure Ideen also vorstellt und auch gegenseitig kritisiert.

    Ich würde mal sagen, der Erste dem diese Diskussion gefällt kann ein Spiel vorschlagen oder seine Idee vorstellen.

  2. #2
    Was bringt die Zukunft in der Spieleindustrie? Diese Frage kann glaube ich keiner beantworten und den Grund hast du ja schon selber genannt.
    Minecraft oder DayZ hatte niemand auf dem Plan. Hoffe, das stimmt. Persönlich kenne ich den Werdegang dieser beiden Spiele nämlich nicht.

    In meinen Augen gibt es auch nicht DAS Spiel, was die Welt braucht, da es viel zu viele Genres gibt. Daher würde ich eher abseits der bisher bekannten Spiele-Konsorten schauen und das Thema "Virtuelle Realität" ansprechen.
    Auch mit diesem Thema kenne ich mich nicht sonderlich aus, denke aber das hier Potential besteht.
    Mit "VR" meine ich diese Art von Spiel, wo jemand einen Helm aufgesetzt bekommt und damit in eine Spielewelt eintaucht.
    Wie die Steuerung funktioniert, weiß ich nicht. Sei es mit Körpergesten, Controller oder durch aktives bewegen.
    Letzteres habe ich einmal in einem Fantasybuch (Mystery-Park) gelesen. Da haben die Spieler einen Komplettanzug anbekommen und sind damit durch riesige Kellergewölbe gelaufen, das die Spieltwert dargestellt hat. Wurde also die Hand an eine Wand ausgestreckt, so wurde diese auch richtig ertastet.
    Ob so etwas geht, weiß ich nicht, halte ich aber für eine spannende Vorstellung.

  3. #3
    Wir leben in schnelllebigen Zeiten in denen Freizeit ein immer rareres Gut wird.
    Schnell zugängliche, einfache Spiele werden meiner Meinung nach die Zukunft sein. ^^
    Blockbuster werden wohl eher in der Versenkung verschwinden.

  4. #4
    Ich finds gut das Interesse in dem Thema besteht, aber ich glaube ich muss das ganze ein wenig in eine andere Richtung lenken, wobei Schnorro schon ganz nah dran war.

    Hier geht es nicht um die Zukunft der Spieleindustrie, was der Titel fälschlicherweise andeutet, sondern um die möglichen Spiele der Zukunft und vorallem deren Designs. Das Thema VR ist schonmal gut, nur was genau ist so besonders an VR und welche Spiele/Konzepte könnte man mit diesem realisieren? Ihr könnt ruhig spezifischer sein, es geht hier garnicht soviel darum, was tatsächlich ist, sondern was sein könnte. Keine Wirtschaftsprognosen, sondern Diskussion über das Game-Design an sich.

  5. #5
    Dann bleibe ich einmal bei dem Thema VR:

    Bleiben wir bei dem heute machbaren, also Steuerung durch Gamepads, Gesten, etc.. würde ich sagen, dass hier jede Art von Spiel geht. Sei es Autorennen, Shooter, Rollenspiel oder ähnliches. Was ich mir eher schwer vorstelle, sind so Aufbau-Spiele und anderes, was in die Richtung geht, wo es nicht direkt eine First Person gibt.

    Für den Fall, dass es wirklich solch einen futuristisches Tunnelsystem geben sollte, dann würden sich PvP-Spiele (Player vs Player) nur bedingt eignen. Wenn dann einer "stirbt", muss er ja die Räumlichkeiten direkt verlassen, wenn es keinen instant Spawn gibt.
    Daher würde ich hier eher Adventures und Rollenspiele gut finden.

  6. #6
    Alternativ sind ja auch schon Augmented Reality-Konzepte in der Entwicklung, d.h. der realen Welt werden über eine spezielle Brille virtuelle Inhalte hinzugefügt. Ich sehe darin zum einen Potential, zu einem gewissen Grad populäre Bücher à la "Da Vinci Code" spielerisch nachzuerleben. Andererseits könnte es LARP-Fans ansprechen, wenn sie ihre Zauber tatsächlich sehen (Geständnis: habe keine Ahnung, was beim LARPen bisher geht und was nicht, also reine Spekulation).

    Zudem habe ich vor einiger Zeit von einem MMO gelesen, welches über GPS reale Orte in Großstädten eine Rolle im Spiel zuweist (z.B. Energiepunkte, die durch Versammlung der Spieler geschützt werden müssen). Generell denke ich also, dass neben den von Daen angesprochenen schnellen Spielchen für Zwischendurch, solche Spiele, die unsere vertraute Umwelt auf neuartige Weise mit einbeziehen großes Potential besitzen.

    @ mit VR umsetzbare Spielkonzepte: Bei Aufbauspielen denke ich spontan an eine Rolle als Aufseher, der eben über ein Interface das ganze Geschehen dirgiert. Evtl. gekoppelt mit holografischen Tastaturen/Tastbildschirmen (=Gestensteuerung; denke da an die bekannten Szene aus "Minority Report") sollte das durchaus machbar sein.

    Generell wird wohl ein Trend weiter in die Richtung gehen, möglichst tief ins Spielgeschehen einzutauchen (nächster notwendiger Entwicklungsschritt: das Geruchsfernsehen ).

    Geändert von Ark_X (06.01.2015 um 22:33 Uhr)

  7. #7
    Zitat Zitat von Ark_X Beitrag anzeigen
    (...)Andererseits könnte es LARP-Fans ansprechen, wenn sie ihre Zauber tatsächlich sehen (Geständnis: habe keine Ahnung, was beim LARPen bisher geht und was nicht, also reine Spekulation). (...)
    Uh, das wird nun ein wenig off topic, aber ich glaube nicht.

    Larp lebt - mehr noch als PC Spiele - von Immersion. Es reißt einfach ordentlich aus dem Spiel/ dem eigenen Charakter, wenn das Gegenüber sich per Feuerzeug die Zigarette ansteckt, und die meisten Orgas verbannen aus Immersionsgründen mittlerweile selbst Plastik Rüstungen und Alu Kettenhemden vom Schlachtfeld. - Da schadet es IMHO mehr, wenn nun die Leute mit VR Brillen oder gar Handies in der Hand durch die Spielwelt liefen, als wenn Zaubersprüche weiterhin "Unsichtbar" gewirkt werden.

    Die Entwicklungen im deutschen Larp gehen momentan eher dazu Magie immer weiter einzuschränken, und nur nach langwierigen, mystischen Ritualen und auch nur dann mit Sachen wie Heilmagie oder Geisterbefragung (die Darstellerisch nicht so schwer sind) zuzulassen (Ich nenn' das mal den Broken Crown Ansatz), oder aber Magie durch echte Materialien und aufwendige Pyroeffekte, etc. in die echte Welt zu holen.Auch wird mit Elektronik gearbeitet (HIER z.B. in meinem - noch bescheidenen - Kampfmagier Setup), in der Regel aber so, dass man das IT nicht sieht. (Vor allem der Ansatz der Epic Empires Reihe).

  8. #8
    Mal zeitgeistig. In der Mediennutzung ist seit Jahren ein Verhaltenswandel im Gange.
    Zeitungen sind doof. Eine Redaktion schreibt vor, für welche Themenauswahl man sich zu interessieren hätte. Im Netz kann sich der in seiner Eitelkeit verletzte Konsument seine Inhalte hingegen selbst zusammenstellen.
    Fernsehen ist doof. Nicht nur die Themen, sogar die Tageszeiten, zu denen man Interesse zu haben hätte, sind vorgegeben. Mediatheken und Youtube preisen sich stattdessen als Menükarte mit Individualisierungsmöglichkeiten an.
    Tradierte Medienformate werden just von den Jahrgängen besonders häufig liegengelassen (oder gar nicht erst aufgegriffen), die zugleich besonders spieleaffin sind. Wieso schlägt sich das noch nicht im Auswahlverhalten beim Spielekauf nieder?

    Die meisten Spiele abseits von Minecraft bieten die Individualiserung nur sehr eingeschränkt an. Hier mal den Schwierigskeitsgrad einstellen, dort mal zwei, drei alternative Enden. Und sonst? In den großen Spielen spielt man immer noch schön folgsam die Absichten der Entwickler nach, ganz so wie die Vorväter einst dem Fernsehprogrammgestalter folgten. Technisch ließen sich Spiele längst schon als weitgefasste interaktive Systeme mit entsprechend breiten Einwirkungsmöglichkeiten gestalten. Konzeptionell ebenso (s. Ludologie). Es gibt derartige Programme auch zu kaufen, doch bis auf Minecraft und seine Klone hat der Rest nur in der Nische Erfolg.

    Ich hätte das so nicht gedacht, immerhin leben wir gesellschaftlich am Skalenrand des ausgebreiteten Selbstverwirklichungsstrebens und nicht wie weltandernorts am gegensätzlichen Extrem der reinen Überlebenstechniken. Selbst im Restaurant werde ich schon komisch angeguckt (Großstadt), wenn ich das Essen ganz ohne Variationsgewese genau so nehme, wie es in der Karte steht. Aber ausgerechnet bei Videospielen zählt noch: Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt.
    Kommt der Wandel ausgerechnet im jungdynamischen Bereich der Spiele erst verspätet an? Oder sind die aktuellen Spieler besonders konservativ? Oder - um auch den exotischen Fall zu formulieren - irre ich mich einfach?

    Geändert von real Troll (07.01.2015 um 08:35 Uhr) Grund: ö

  9. #9
    Ich glaube, dass die Spiele - zumindest die mit Schwerpunkt Handlung - weiter in Richtung interactive storytelling gehen werden, aber da ich Chris Crawford nicht mag, benutze ich lieber nicht mehr den Begriff. Der Spieler wird größeren Einfluss auf den Verlauf der Handlung nehmen werden können, obwohl real Troll nicht Unrecht hat, dass das viele Spieler vielleicht gar nicht wollen, vor allem bei linearen RPGs. Vielleicht auch die Entwickler nicht, denn als Erzähler gibt man die Geschichte dann ja ein Stück weit aus der Hand. Trotzdem werden die Spiele insgesamt interaktiver werden. Das betrifft auch die NPCs. Heute kann man bei Skyrim dem Händler noch einen Eimer auf den Kopf setzen, aber morgen werden die Figuren noch realitätsnaher auf den Spieler reagieren.

    Wenn die Freiheiten des Spielers zunehmen, öffnet das aber - pessimistisch gesehen - auch Tür und Tor für fragwürdige Inhalte. Wer weiß, ob der Spieler in GTA X nicht schon Frauen gegen ihren Willen besteigen kann.

    Ich bin skeptisch, ob in den nächsten Jahrzehnten so viel von der Virtual Reality kommt. Eine sperrige VR-Brille auf dem Kopf oder ein Ganzkörperanzug sind doch nur halbgare Lösungen. Ein Holodeck wird es wohl nie geben, von Kraftfeldern zusammengehaltene Photonen sind eher Fantasy als Sci-Fi. Dann schon eher im Gehirn vorgegaukelte Bilder (s. den Film existenZ). Falls das jemals kommt, dann aber erst in 100 Jahren oder mehr.

  10. #10
    @Jerome: Danke erstmal für die Infos zum LARP. Ich denke, das wird auch sehr vom bereits angesprochenen Komfort (klobiger, schwerer Kasten auf der Nase oder Sportbrille mit Extras) und der allg. Verfügbarkeit (Erschwinglichkeit) abhängen. Klar, wenn ich sehe, wie ca. die Hälfte der teilnehmer in ihren aufwendig handgenähten Mittelalterkostümen mit einem VirtualBoy durch die Gegend rennt, zerstört das die Immersion.
    Aber wer sagt denn, dass die Technik nur für (Zauber) Effekte da sein soll? Zumindest von der Idee her ist es nur noch ein Quantensprung (im eigentlichen Sinnne) zur Visualisierung von Kostümen oder sogar Kreaturen. Zu Beginn der Veranstaltung müssten nur alle ihre Geräte synchronisieren (Stichwort: Cloud) und du hättest zugleich eine Möglichkeit, die Brillen der anderen in der Projektion für den Träger auszublenden.

    @mehr Entscheidungsfreiheit:
    Zitat Zitat
    Wieso schlägt sich das noch nicht im Auswahlverhalten beim Spielekauf nieder?
    Ich kann nichts kaufen, was es nicht gibt bzw. mir nicht bekannt ist.

    Zumindest im kommerziellen Bereich sehe ich die Kosten/Aufwand-Nutzen-Relation als größtes Hindernis. Je mehr Möglichkeiten es in einem Spiel geben soll, desto mehr muss alles, was dadurch beeinflusst werden könnte, bedacht und implementiert werden. Das ist ein großer Zeitaufwand, den die meisten Hersteller aufgrund des finanziellen Risikos nicht eingehen wollen.

    Solche Konzepte werden vermutlich hauptsächlich durch die Indieszene entwickelt. Crowdfunding ermöglicht zudem das etappenweise Entwickeln des Spiels unter direkter Einbeziehung der angepeilten Konsumenten.
    Abschließend bleibt noch zu bemerken, dass eine zu große Vielfalt eher abschreckend wirkt und letztendlich den gegenteiligen Effekt hat (RL-Bsp. Einkauf: Ist das Sortiment in einer Kategorie (z.B. Käse) zu groß, ist möglich, dass man garnichts kauft, da man sich nicht entscheiden konnte, aber auch keine suboptimale Wahl treffen will).

    kleine Off-Topic-Bemerkung am Rande: Ein verwandtes Thema ist ja auch, dass die Hardware (Spielekonsolen) sich nicht erst seit gestern zunehmend in Richtung Multifunktionsgerät entwickelt. Als Beispiel dafür habe ich beim gestrigen Einkauf eine Sammlung klassischer Literatur für den Nintendo DS (quasi als E-Reader) entdeckt. Mich würde echt mal interessieren, wie sich dieses Produkt (Spiel kann man es ja beim besten Willen nicht nennen) verkauft...

    Geändert von Ark_X (07.01.2015 um 10:05 Uhr)

  11. #11
    Ich persönlich interessiere mich auch ziemlich für diesen Punkt der VR. So wie ich die heutige Technik kenne wird es in einigen Jahren oder Jahrzehnte möglich sein, durch solche Brillen oder besondere Kopfgeräte in die Spielewelt einzutauchen. Auch wenn das eher zu den Animes gehören und nur gezeichnet ist, ist z.B. Sword Art Online ein großer Fortschritt in dem Bereich. Es wird bestimmt große Unterschiede geben zwischen der Realität und dem Anime, doch die Grundstruktur könnte womöglich die selbe sein. Wenn man träumt denkt man auch, das es fast Real ist, obwohl das gar nicht so ist und durch besondere Wellen des Kopfgerätes werden bestimmte Gehirnbereiche getroffen und/oder durch einen spezielleren Anzug vibriert die Handfläche, wenn etwas im Spiel passiert (z.B. die Berührung der Wand usw.). Wie aber das Design sein wird und wie sich das weiter entwickelt wird, weiß ich ehrlich gesagt nicht, da für mein Geschmack schon Final Fantasy 15 grafisch extrem Klasse aussieht und für mich schon die höchste grafische Qualität besitzt.

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