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Schwertmeister
Empire: Nein, eher geht es darum, dass es oft ein großes Reich gibt, das von Grund auf böse ist, oder zumindest extrem unterdrückend. Ob es jetzt Imperium heißt oder sonst wie ist nicht sonderlich relevant, aber es ist sehr oft der Fall. Klar, es ist relativ verständlich, wenn man die Geschichte einer Eroberung, oder einer Emanzipation einer Volksgruppe aus dem homogenisierenden Reich erzählen kann, und dagegen ist auch nichts einzuwenden. Aber es ändert nichts daran, dass oft die ganze Organisation als durch und durch böse dargestellt wird, sowie deren Bevölkerung. Und das ist dann doch etwas störend.
Daran schließt auch der Punkt mit den Rassen an: Es geht hier nicht darum, jedes Individuum in einem Volk zu beschreiben, und ich glaube, du weißt das auch. Vielmehr geht es darum, dass in vielen Fantasy/SciFi-Romanen alle Rassen außer der Menschheit mit ein paar dominierenden Attributen, Phänotypen und Interessen ausgestattet werden, die dann für alle ihre Angehörigen recht bindend sind. Dass Hauptcharaktere da oft ein bisschen hervorstechen und vielleicht mehr individuellen Charakter zeigen, verstärkt das nur noch. Das Problem ist nicht, dass man jede einzelne Person und ihr Leben beschreibt, sondern dass man einfach einem ganzen Volk oder einer Gruppe einen Stempel aufdrückt. Das kann in Ordnung sein, wenn man das aus der Perspektive eines Charakters schreibt, weil er ja, wie wir es alle haben, bestimmte Stereotypen für alles mögliche hat. Aber wenn die Erzählperspektive auch nur im Entferntesten distanziert ist, sollte man da schon aufpassen. Und ja, es ist auffällig, dass die Menschheit, sofern sie in dem Roman vorkommt, fast niemals solchermaßen generalisiert wird. Zumindest werden sie in bestimmte Volksgruppen oder Staaten unterteilt, aber im allgemeinen sind sie sehr oft vielseitiger als alle anderen Rassen.
Faux-Medieval Europe: Hier geht es nicht um Mittelalter, sondern darum, dass ein Roman, der vorgeblich in einer anderen Welt als unserer spielt, trotzdem mehr oder weniger genau unsere Welt nachbildet. Da geht es um Landkarten, um Völker, um Ereignisse etc. Natürlich kann man sich etwas an der Realität anhalten, aber im allgemeinen ist es recht störend, wenn man angeblich eine neue Welt entdecken soll, und dann doch nur mit der Realität konfrontiert wird. Zumal diese oft zusätzlich schlecht verkleidet ist, in dem Begriffe oder Namen einfach nur ein ganz kleines bisschen abgeändert werden.
Single-Use Worlds: Siehe das mit den Völkern. Es geht hier nicht darum, jeden Planeten genau zu beschreiben und mit bestimmten, beschränkten Charakteristika auszustatten, sondern darum, dass man sie eben nicht allgemein darstellt und ihnen einen Stempel aufdrückt.
Precursor Civilisation: An und für sich nichts, nur ist das halt oft ein guter alter Deus Ex Machina, beziehungsweise ein recht billiges Plot Device mit dem man Probleme wegerklären kann.
Tropes: Ja. Es geht nicht darum, zu sagen, man soll so etwas nie machen, sondern dass das oft problematisch ist, und dass man da vorsichtig sein sollte.
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