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Thema: Star Trek Discovery

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  1. #11
    Es wurde nebenbei bemerkt auch gleich noch ein vierter Teil der aktuellen Filmreihe angekündigt, der voraussichtlich 2019 ins Kino kommen soll.
    Zitat Zitat von Mivey Beitrag anzeigen
    Eine Serie funktioniert ganz anders, da können auch komplexere Themen angegriffen werden als "Boah, die Erde/Galaxie/whatever ist bedroht" und "Hier ist ein voll böser Bösewicht". Natürlich könnte es genauso sein, dass sich die Serie darauf reduziert und wenig mehr hinzufügt als mehr Bromance zwischen Spock und Kirk. Aber selbst das könnte zumindest unterhaltsam sein, auf eine hirntote Art.
    Star Trek als hirntote Unterhaltung wäre meiner Meinung nach kein Star Trek mehr, sondern würde nur das verraten, wofür die Franchise dann bereits über ein halbes Jahrhundert stand (was die neuen Filme zum Teil leider bereits tun).

    Davon abgesehen hast du natürlich recht, dass man mit einer Serie dieser Art abwechslungsmäßig mehr machen kann als mit Hollywood-Filmen. Dass das auch hier so sein wird, davon gehe ich aus, das ist also gar nicht das Problem (und der Grund dafür, dass ich die Hoffnung noch nicht völlig aufgegeben habe). Das Problem ist Kurtzman und seine Vorlieben. Mit niveaulosem Writing meinte ich nicht bloß seine Plots fürs Kino (und oft auch Fernsehn), sondern darüber hinaus, seine Dialoge, seine Figuren, seine Grundlagen. Es ist Kurtzman, der die Serie in der Entwicklung maßgeblich vordefinieren und entsprechende Parameter setzen wird.
    Was ich damit im Detail meine ist vielleicht nicht ganz so leicht zu erklären. Mal angenommen, die neue Serie würde eindeutig in der rebooted Timeline spielen - ich würde sie lediglich sporadisch schauen und nichtmal halb so aufmerksam verfolgen, weil mich dieses Universum nicht ansatzweise so sehr interessiert wie das, was davor kam. Vergleichbare Aspekte gibt es viele. Kurtzman ist bekennender Fan von alternativen Universen /Parallelwelten oder auch Zeitreisen, siehe neben Star Trek 2009 zum Beispiel auch die Serie Fringe, die er zusammen mit Orci schrieb. Nicht nur mag ich beides nicht und denke, Star Trek sollte versuchen, das ein bisschen runterzufahren, die Fixierung auf Zeitreisen (mit dem sehr unbeliebten Temporal Cold War) ist auch das, was Enterprise damals das Genick gebrochen hat. Wenn Kurtzman jetzt der Schalter und Walter ist, darf man sich sicher sein, dass diese Dinge ganz bewusst vorkommen werden, erst recht wenn es stärker serialized ist als bisherige Serien. So gestaltet er mindestens für die nächste Dekade das Franchise in seinem Sinne um. Das ist für mich Grund genug zum Pessimismus. Wenn er schon die Konstellation des Casts vergeigt, was jetzt nicht völlig unrealistisch ist, dann wird es schwierig für alle anderen Beteiligten, dort später noch das Maximum an Klasse rauszuholen.
    Zitat Zitat
    Und ehrlich, ein Back-to-the-Roots wäre doch gerade heute kaum möglich. Leute wie Gene Roddenberry kommen doch heute an keinen Studio-Vertrag. Die werden im besten Fall Sci-Fi Autoren deren gute Werke dann von Hollywood vergewaltigt werden.
    Auch das habe ich gar nicht unbedingt so gemeint. Es muss kein Back-to-the-Roots sein, von mir aus können sie gerne was wirklich Neues probieren, dem ganzen Ecken und Kanten geben, die es ein wenig von den Vorgängern abgrenzt. Aber man sollte noch das Wesentliche darin erkennen können. In den neuen Star Trek Filmen habe ich fast nichts davon wiedererkannt. In Serien, an denen der Alex beteiligt war, fast nichts von der Qualität, die einst TOS und TNG so berühmt machten. Es braucht jemanden, der einen echten Plan hat, eine ggf. auch längerfristige Vision. Jemand, der außerdem die richtige Balance zwischen Network-Forderungen und Fanwünschen findet, der zuhört /einen Draht zum Publikum aufrecht erhält. Nichts von alledem zeichnet Kurtzman aus oder trifft bisher auf ihn zu, und er wird jetzt wohl kaum plötzlich seine gesamte Arbeitsweise ändern. Wie seine Visionen von World Building aussehen, hat er mit Amazing Spider-Man 2 und mehreren dazugehörigen, aber weil Sony bereits nach einem Versuch die Nase voll hatte und dann Marvel die Gelegenheit nutzte, nie verwirklichten Filmprojekten gezeigt. Waaay too much self-confidence.
    Um ein positives Beispiel zu nennen: Moores Battlestar Galactica war eine wunderbar runde Sache, von Anfang bis Ende. Mutig und komplex, für jeden was dabei, und sie wussten, wann es Zeit war, aufzuhören. Der Hauptverantwortliche hatte davor massig Erfahrung auf dem Gebiet gesammelt und unter anderem an drei verschiedenen Star Trek Serien mitgearbeitet (Nicht, dass Moore nicht selbst ein paar zweifelhafte Dinge von sich gegeben hätte, aber das Talent ist unverkennbar). Glaubt irgendjemand daran, dass Kurtzman die selbe Integrität besitzt, um so etwas auf die Beine zu stellen? Der sieht das Ganze doch viel eher wie seinen persönlichen neuen Sandkasten an und guckt dann mal, wie es läuft.

    Wahrscheinlich hast du recht und es ist nur halb so wild bzw. wird nicht so heiß gegessen wie gekocht. Ich hoffe es. Abchecken werde ich es sowieso, wenn es soweit ist. Die Chance, sich zu rehabilitieren, räume ich auch ihm gerne ein. Vielleicht wirds recht unterhaltsam, aber für mich steht fest, dass diese Personalie ein gewaltiger Schritt in die falsche Richtung und genau das nicht ist, was die Franchise jetzt braucht. Aber darüber gibt es ja bekanntlich so viele Meinungen wie es Zuschauer gibt. Sorry wenn der Beitrag weiter oben etwas heftig klang, aber die Nachricht musste und muss ich erstmal in Ruhe verdauen.

    Irgendwie finde ich es jetzt, wo der Staub sich legt, doch ganz schön, dass es überhaupt im Fernsehn weitergeht, dort, wo Star Trek hingehört. Selbst wenn es mir nicht gefallen sollte, hat man dann wenigstens etwas, worüber man sich unterhalten kann.
    Zitat Zitat von Isgar Beitrag anzeigen
    Ich werde nie verstehen, wie du Personen alleine wegen solcher Gründe hassen kannst
    Hast du nie eine IP abgöttisch geliebt und hängst so sehr daran und verbindest so viel damit, dass dir deren fortlaufender Zustand extrem viel über sehr lange Zeiträume hinweg bedeutet? Und dann kommt jemand und zerstört es, verwandelt es in etwas, an dem du keine Freude mehr hast, aber das in dieser Form weitergeführt wird, um dich permanent an den Verlust zu erinnern? Ich denke auch nicht bloß wegen dieser Sache oder seinen Arbeiten so über ihn. In Interviews und Auftritten wird deutlich, wie heuchlerisch er ist (redet z. B. allgemein von Respekt gegenüber dem Ausgangsmaterial, handelt aber immer wieder genau gegenteilig), wie wenig Wert er auf andere Meinungen legt, wie sehr er trotz offenkundiger Ahnungslosigkeit von seinen eigenen Ideen überzeugt ist. Natürlich kenn ich ihn nicht persönlich, aber das ist keine Voraussetzung dafür, um äußerst negative Gefühle gegenüber jemandem zu entwickeln. Wobei ich zugeben muss, dass ich Orci bislang noch ein wenig schlimmer finde, wenn auch nur marginal.

    Geändert von Enkidu (02.11.2015 um 22:35 Uhr)

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