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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Nayuta Beitrag anzeigen
    Sollte es theoretisch nicht möglich sein, über das Share-Play Feature der Playstation 4 trotzdem online spielen zu können? Zumindest wenn Square das nicht irgendwie gesperrt hat. Dabei loggen sich die anderen Spieler praktisch remote auf die Konsole des ersten Spielers ein, der wiederum das Bild zu diesen streamt.
    Theoretisch ja, praktisch (Lag, Internetverbindung) nein. Share-Play ist einfach nicht lustig für längere Play-Sessions, zumal man 1x pro Stunde automatisch ausgeloggt wird.


    Zitat Zitat
    Immer dieses Profilrumgemache in modernen Spielen, selbst wenn es überhaupt nicht nötig sein sollte...
    Aber Moment mal, bedeutet das, dass wenn man zu zweit spielt, man nicht mehr wie früher mit Select zwischen den Charakteren durchwechseln kann?
    Doch, das geht schon (allerdings mit dem D-Pad und nicht mit Select). Wenn man zu zweit spielt, und Spieler 2 Randi spielen will, ist trotzdem erstmal Schiebepuzzle angesagt
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  2. #2
    Spiel 4: Nights of Azure []
    Gestartet: 31.03.2018
    Beendet: 08.04.2018

    Alle Videoclips und Screenshots wurden von mir persönlich erstellt




    Gameplay-Demonstration

    Warum gerade dieses Spiel?
    Nights of Azure ist eines der seltenen Spiele, die dem Yuri-Genre angehören, von dem ich seit meiner Kindheit ein großer Fan bin. Leider ist das Spiel schon lange vergriffen, und ich zahle aus Prinzip keine 70€ für ein Download-only-Spiel. Letztes Weihnachten war es jedoch so weit, dass Nights of Azure für knapp 25€ im Angebot war, und so konnte ich zuschlagen.





    Worum gehts?

    Vor vielen hundert Jahren bedrohte der Herr der Nacht die Welt, wurde jedoch von der ersten Heiligen Priesterin Ludegert besiegt. Doch sein blaues Blut regnete auf die ganze Welt nieder und verwandelte Menschen wie Gegenstände in dämonische Kreaturen - seitdem gehört die Nacht ihnen.

    Die Priesterin jedoch gründete eine Kirche, und hunderte von Jahren später ist es die Aufgabe der Ritterin Arnice, die Priesterin Lilysse zu beschützen, damit diese die Nacht versiegeln kann. Doch Arnice und Lilysse verbindet eine lange gemeinsame Geschichte, und ihre Gefühle füreinander sind denen ein Dorn im Auge, die sicherstellen wollen, dass Lilysse sich für den Rest der Menschheit opfert.





    Gameplay & Story
    Nights of Azure ist in 7 Kapitel eingeteilt, auf welche ein Bad-End folgt, das vom eurem Beziehungsstatus zu Lilysse abhängig ist. Im anschließenden Epilog muss man jedoch nur einige Sidequests erledigen, um das True Ending freizuschalten, wobei die Beziehnung hier keine Rolle mehr spielt. Wenn das erledigt wurde kann man über ein Menü festlegen, welches der insgesamt 5 Endings man nach dem erneuten Besiegen des letzten Bosses sehen möchte, inklusive einem Bonus-Bad-End, das anderweitig nicht zu erreichen ist.

    Negativ muss jedoch die Übersetzung erwähnt werden, die wohl von jemandem durchgeführt wurde, der des Englischen und/oder Japanischen nicht ganz mächtig war - mehr als einmal habe ich mich an alte SNES-Zeiten zurück erinnert gefühlt. Da wird aus Arnice mal "Anders", die Dialoge sind stellenweise völlig inkohärent, und selbst die offiziellen Trophys sind voller Rechtschreibfehler. Zudem hat die Story selbst kleinere Logiklöcher: Das Setting, die Insel Rusewall, wird angeblich von der Kirche geheim gehalten und taucht auf keiner Karte auf, hat aber trotzdem eine ganz normale Bevölkerung und sogar Tourismus (einige Tag-Sidequest-Reihen drehen sich um dieses Thema).

    Sowohl vom Setting als auch vom Gameplay her ist NoA ein spirituelles Sequel zu Konamis Castlevania: Curse of Darkness für die PS2. Arnice hackt und slayt sich durch eine Oberweltkarte, die aus mehreren großen, labyrinthartig miteinander verbundenen Räumen besteht. Diese führen in die Dungeons, die streng linear aufgebaut und nur in eine Richtung durchquerbar sind. Oftmals gilt es pro Raum mehrere Gegnerwellen zu besiegen um Barrieren zu beseitigen, die ein weiteres vordringen verhindern. Zahlreiche Shortcuts in Dungeons und auf dem Rest der Oberwelt erleichtern die Navigation massiv.

    Arnice verfügt über leichte und schwere Angriffe mit Kombopotential, sowie über eine Waffen-abhängige Spezialattacke, die SP kostet. SP benötigt Arnice auch, um sogenannte Servans zu beschwören, "Gute" Versionen der Gegner, die sie normalerweise bekämpft. 21 Stück kann sie zu finden, was auch alle Gegnerklassen abdeckt. Sowohl die Gegner als auch die Servans beinhalten jedoch relativ viele Palette Swaps, allerdings unterscheiden sie sich in ihren Fähigkeiten zum Glück wesentlich gravierender. Man kann bis zu 4 Servans in einem Set mit sich führen und lernt über Skills, on-the-fly zwischen 4 Sets zu wechseln, wobei immer nur Servans des gewählten Sets aktiv sein können. Neben einer Summon-Aktion (Ausführung bei der Beschwörung) und einem Assist (Ausführung zu bestimmten Kampfbedingungen) hat jeder Servan einen sogenannten "Burst", den Arnice im Kampf anfordern kann. Servan-Bursts sind mächtige Spezialattacken, die den Servan jedoch SP kosten. Die Zusammensetzung ihres Servan-Sets entscheidet auch, in welche der 5 verschiedenen Dämonenformen sich Arnice verwandeln kann, wenn ihre Verwandlungsleiste voll ist. Wer sich mit diesem komplexen System nicht beschäftigen möchte, dem sei gesagt, dass es problemlos möglich ist, das Spiel mit den ersten 4 Servans, die man im Spielverlauf automatisch erhält, durchzuspielen.

    Ein große Rolle spielt Blut, das man von Gegnern erhält, denn Arnice benötigt es, um Servans zu erschaffen und um ihren eigenen Level zu erhöhen. Level sind im Spiel relativ wichtig, denn Arnice' maximaler Level ist 11, wobei es nach Level 8 und 10 Bedingungen gibt die man erfüllen muss, um weiter aufleveln zu können. Level schalten neue Skills frei (die man jedoch erst noch mit Skillpunkten "kaufen" muss), sowie Transformationen für Arnice' Waffe - diese spielen sich nicht nur völlig unterschiedlich, sondern erfüllen auch vom Gameplay her noch unterschiedliche Zwecke, so dass es sich lohnt, im Tutorial nachzulesen, was welche Waffe macht.

    Nights of Azure ist größtenteils kein besonders schweres Spiel, der letzte Boss sowie das Postgame weisen jedoch einen sprunghaften Anstieg des Schwierigkeitsgrades auf, zumindest bis man online mal einige Tricks nachliest. Ein großes Problem ist allerdings das suboptimale visuelle, akustische und taktile (Rumble!) Feedback, denn wenn der Bildschirm voller Partikeleffekte ist, ist es oftmals schier unmöglich, noch etwas zu erkennen, geschweige denn Fighting-Game-artige Mechaniken wie framegenaues Blocken durchzuführen. Einigermaßen wichtig ist das wohl einfachste Element-System, das mir je in einem JRPG untergekommen ist: Feuer ist das einzige Element, und neben Resistenz und Schwäche gibt es auch Gegner, die ausschließlich durch Feuer verwundet werden können.

    Die Zeit, die man aktiv in Feindesgebiet verbringen kann ist auf 15 Minuten pro Run beschränkt (durch Skills auf bis zu 20 Minuten erhöhbar). Ich bin jedoch nie auch nur Ansatzweise dadurch in Bedrängnis geraten, da selbst die längsten Dungeons nur aus 7-8 Räumen bestehen und die Zeit in Bosskämpfen angehalten wird. Wenn man stirbt respawnt man am Anfang eines Raumes, erhält allerdings die verstrichene Zeit nicht wieder zurück, aber auch das hat niemals ein Problem dargestellt, zumal fast alle Dungeons einen "Checkpoint" haben. Wichtig ist die Zeit auch eher für das Quest-System: Nur, wenn mindestens 3 Minuten vergangen sind "verstreicht" eine Nacht. Das verstreichen einer Nacht füllt nicht nur das Inventar der Händler wieder auf, sondern führt auch vorher festgesetzte Daytime Activities aus, die Arnice Skillpunkte verleihen oder Tagesquest in Form eines kurzen Textabschnitts abhandelt.

    Apropos Sidequests: Das Quest-System im Spiel ist ziemlich mies. Bis zu 3 davon kann man auf einmal akzeptieren, und sie alle lassen sich wie folgt klassifizieren: "Töte X eines bestimmten Gegners/Gegnertyps/Gegnergruppe", "Finde eine bestimmte Stelle in einem bestimmten Raum" sowie "Betritt einen bestimmten Raum". Die Kampfarena ist da schon etwas besser: Bis zu 50 teils knackige Aufgaben gilt es hier zu schaffen, die je nach Bewertung bessere Belohnungen bieten, jedoch nichts, was irgendwie einzigartig ist.

    Random Drops im Kampf umfassen neben Servan-relevanten Gegenständen in erster Linie Equipment, was neben einer einzigartigen Fähigkeit auch noch zufällige Statboni aufweisen kann. Da das Inventar auf 250 Items begrenzt ist gilt es, regelmäßig auszumisten, was jedoch einigermaßen umständlich gestaltet wurde.

    Grafisch sieht man Nights of Azure an, dass das Spiel ursprünglich für die PS3 entwickelt wurde. Die Partikeleffekte sind zwar sauber, dafür sehen fast alle Haare im Spiel aus, als bestünden sie aus Pappmaché - da hätte man eher nochmals Entwicklungszeit hineinstecken können als in den im Spiel vorhandenen Bindegewebsschwächensimulator. Allerdings muss man dem Spiel eines lassen: Der Sountrack ist absolut fantastisch! Definitiv einer der stärksten JRPG-Soundtracks, die ich je hören durfte.







    Gedanken & Erlebnisse beim Spielen
    Da man keine der Trophys verpassen kann wollte ich Nights of Azure unbedingt auf Platin spielen, was einigermaßen anstrengend war. Das True Ending kriegt man nämlich schon nach knapp 15 Stunden, für Platin braucht man zwischen 50 und 70. Besonders die 300 Sidequests, die man erfüllen muss, sind der langweiligste Teil des Spiels, denn ich war mit dem Rest des Contents schon fast komplett durch als die Trophäe für 100 Sidequests zündete. Selbst die Trophy "Töte 10.000 Gegner" bekam ich eine halbe Stunde bevor ich mit der 300-Sidequest-Trophy endlich auch die Platin-Trophäe bekam.

    Zudem hatte ich am Spielende Skillpunkte zum sprichwörtlichen Saufüttern, denn es gibt nur eine sehr begrenzte Anzahl an Fähigkeiten, die man kaufen kann. Trotzdem habe ich nicht alle Tag-Aktivitäten freigeschaltet, denn diese erhält man nur nach bestimmten Tag-Quest-Reihen, die später im Spiel aus irgendeinem Grund verdammt selten werden. Blut und Geld waren in den letzten 15 Spielstunden ebenfalls auf Maximum - ich hatte alles, was ich brauchte, und es gab auch nichts mehr, wofür ich es ausgeben konnte.

    Witzigerweise umfasst die Platin-Trophäe noch nicht einmal 100% des Spiels, weswegen ich noch einiges an Kram extra gemacht habe. Der Bonus-Dungeon (der auch nur eine Reihe besonders schwerer Kämpfe darstellt) hat nur zwei Anläufe gebraucht, beim zweiten Mal bin ich trotz einiger Fehler und Servan-Tode (was eine Minute Cooldown bedeutet) gut durchgekommen. Ich habe zwar alle Arena-Missionen erledigt, allerdings nicht mit drei Sternen, da die Arena auf einem völlig undurchsichtigen Punktesystem basiert und es keine einzige Belohnung gibt, die man nicht auch woanders her bekommt.

    Lloyd, der Händler, hat Handelskontakte, die man in verschiedene Teile der Welt schicken kann. Praktisch gesehen ist das eine Weltkarte, die in 20 Abschnitte aufgeteilt ist. Je weiter weg dieser Abschnitt von Rusewall (im Herzen Europas) ist, desto teurer ist es, und um so länger dauert es, bis der Händler mit einem von zwei Gegenständen (oder mit Crap) zurückkehrt. Um die Handels-Trophy zu bekommen muss man auf jedem Abschnitt einen der beiden Gegenstände erhalten, ich habe mir jedoch beide Gegenstände geholt. Bis auf eine einzige Ausnahme gibt es auch hier nichts einzigartiges zu holen.

    Die Story hat mir wirklich gut gefallen, ebenso wie der Rest des Spiels, trotz der vielen Schwächen. Am besten kann man Nights of Azure wohl als B-Movie-Spiel bezeichnen, wobei man hier die Ursprungsbedeutung des Begriffs "B-Movie" heranziehen muss: Ein Film, bzw. Spiel, mit hohen Ambitionen und viel Liebe, jedoch ohne das Budget und Know-How der "Großen" Werke. Nights of Azure ist ein Spiel, dem es vor allem an Polish fehlt, wer jedoch darüber hinwegsehen kann bekommt ein Spiel von der Machart eines PS2-Titels, allerdings mit der Content-Menge, die der aktuellen Generation angemessen ist.






    Wie durchgespielt?
    Laut in-game-Time 187 Stunden, 23 Minuten und 31 Sekunden, was ich aber für ein Gerücht halte, da ich das Spiel in 6 Tagen durchgespielt habe - wohl ein Problem mit der Save&Suspend-Funktion der PS4 (Rechenweg: "Speicherdatum minus Ladedatum"). Ich schätze: 60 Stunden. Platin-Trophäe. 100% Encyclopedia (inklusive Memories), sowie den Bonus-Dungeon. Das zweit"beste" Bad End, das True Ending, sowie das Bonus-Bad-End persönlich gesehen, den Rest auf Youtube geguckt. 4 Servans auf Level 15. Arena komplett, aber nicht alles auf ★★★. Welthandel komplett aufgedeckt, Nicht alle, aber die meisten, Daytime Activities freigeschaltet.



    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



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