Ach jeh. Jetzt habe ich SKS auch mal endlich durch und ich schreibe lieber ein Review, solange alles noch etwas frisch ist.
SKS ist nun stolzer Teil der glorreichen Serie „Derc zockt im Zug“. Es hat nahezu 1A auf EasyRPG funktioniert und viele lange Zugfahrten erträglich gemacht. Danke dafür.

Kleine Vorgeschichte zuerst: Mit SKS hatte ich wirklich schon oft zu tun. Damals zu Nonsense-Zeiten hatte ich hier viel mitgelesen, dann das sehr schöne LP von Kurojin und zuletzt eben endlich auch mal selbst Hand an diesen Drachen angelegt.

Man merkt dem Spiel an manchen Stellen schon durchaus an, dass am Ende die Kraft schwand. Aber was man noch viel deutlicher merkt ist die Menge an Herzblut, die jeder von euch da reingesteckt hat.

Das Spiel lebt von seinen Dialogen und die waren einfach klasse. Ich kenne kein Spiel, dass derart detaillierte Texte selbst beim untersuchen der trivialsten Gegenstände ausgibt. Muss die Hölle gewesen sein, die alle zu schreiben. Aber das war es wert. Es trug wesentlich zur Immersion bei.

Die Charaktere waren liebenswürdig und sehr unterschiedlich. Gorath und Arson sind einfach Kult. Die beiden werde ich vermissen. Iwan und Kaylar auch.
Es gab natürlich auch ein paar Chars, die konnte man nicht leiden, aber das zeugt von Vielfältigkeit und ist eher ein gutes Zeichen.

Die Story, joah, war nett. Viel Charakterentwicklung, einige Twists.
Die Wikingeratmo war einfach genial. Von Zieglers „Prophecy“ als Titeltheme passte perfekt. Damn, manchmal roch ich es regelrecht: Mittelaltermarkt, Met, Havamal. Das alles kam in einem rein durchs zocken von SKS wieder hervor. Fantastisch.

Die ganzen selbsterstellten Grafiken waren schön anzusehen und haben sich sehr schön mit dem klassischen Refmap verstanden. Die Schlachtszenen wirkten leider sehr steril, aber ich weiß, was für ein Aufwand das mit dem Maker ist.

Das KS hat mir gefallen. Ich war zwar im Großteil des Spiels übermächtig, hatte dann aber beim Endkampf ohne Svenja plötzlich 'ne nette Herausforderung.

Die ganzen Features und Minispiele haben dem Spiel sehr gut getan. Vom Orkball hätte ich mir allerdings etwas mehr erwartet. Die Mannschaft eingeschränkt selbst steuern, Passe und Torschüsse befehlen, ähnlich wie beim Blitzball in FFX. So etwas in der Richtung.
Dafür war das Spiel um die Gunst der Götter und das Katapult-Minispiel lustig. Konnte knackig sein, möglichst viele Bonis freizuschalten.

Sehr, sehr toll fand ich die Komplexität jeder einzelnen Quest und natürlich all die Entscheidungen, die man während des Spiels treffen konnte - die sich auch allesamt irgendwo auswirkten.
Ich hatte es mir zur Aufgabe gemacht, mich möglichst dolle mit Svenja zu verkrachen.
Hat auch geklappt. Cool ist, dass ich dafür von Beovar mit einem Buch belohnt wurde. Nicht so cool ist, dass ihr vor dem Endkampf bei ihrer Grafik einen Switch vergessen hattet. Denn da stand sie wieder, am Gipfel des Berges vor dem letzten Bosskampf, obwohl sie mir ja eigentlich den Rücken gekehrt hatte (v 1.1.3 oder so).

Ein Watschn muss am Ende leider doch noch sein:
Aber das sind Kleinigkeiten.

Fazit:
Äußerst, äußerst gut. Lieben Dank für die schönen Stunden.