Es ist am Ende bodenständiger, als es erst aussieht, aber die Idee der vergangenen Zivilisationen, die unverstandene, magie-artige Technologie hinterlassen haben, zieht sich sehr konsistent und faszinierend durch das Setting. Viele verrückte Ideen sind ebenfalls drin, und auch als "normales" Fantasy-Setting macht es einiges her. Das Spiel an sich entfernt dabei nicht allzu sehr von üblichen Konventionen, es geht immer noch um Kerker und Monster, aber vor allem auch um die Erkundung der Welt. Die Regeln sind simpler als bei den meisten anderen Genre-Vertretern (böse Zungen behaupten, so hätte D&D5 ausgesehen, bevor die Wizards of the Coast Monte Cooks Ego geknickt haben) und haben auch ein paar sehr moderne Momente dabei -- der SL würfelt nicht, recht narrative Kämpfe etc. Mein größtes Problem mit Numenera ist, dass die Innenillustrationen nicht sonderlich konsistent sind. Es gibt zwar viele beeindruckende Bilder, aber die wilde Mischung drückt auf die Atmosphäre dämpft den Erkundungswillen ein bisschen. Disclaimer: Ich bin bekanntlich ein Illu-Nazi, und wirklich schlimm bzw. schlimmer als in den meisten anderen Rollenspielen ist es auch nicht.

Also am Ende ein sehr nettes Science-Fantasy-Spiel, wenn auch kein Favorit meinerseits.