Ich finde was in beiden Handlungssträngen passiert halt sehr ähnlich. Wenn Gintis Erzählung verdeutlichen soll wie das bei den normalen Arbitern läuft und er damit praktisch das Gegenbeispiel zu Decim ist das muss ich sagen das das die Unterschiede halt wirklich minimal sind. Kann sein das dies so gewollt ist, aber meiner Meinung nach hätte man dann die Unterschiede deutlicher herausarbeiten müssen.
Ja Chiyuki würden einen ermorden, aber Mayu wird einen ins Nichts schicken was in dem Setting sicherlich deutlich schlimmer ist. Vielleicht verlassen mich da gerade schon die Erinnerungen am Ende, aber ist es nicht so dass sie die Wahl bekommt den Kerl aus dem Nichts zurückzuholen und dafür einen anderen Menschen zu dorthin zu verbannen? Das heißt es ist doch schon alles passiert und wenn sie nichts tut, dann bleibt es so. Letztendlich sehe ich da bei Beiden einen sehr ähnlichen Druck. "Bist du bereit einen fremden Menschen zu opfern um das zu erreichen was du willst?" Die Unterschiede sind für mich bei der großen Ähnlichkeit, vor allem Details die auf der unterschiedlichen Ausgangssituation der Charaktere beruhen. Und am Ende treffen die Beiden unterschiedliche Entscheidungen. (Deshalb meine ich ja es wäre interessant zu sehen was passiert wäre wenn beide dasselbe wählen.) Ich würde wahrscheinlich zustimmen das Mayu es schwieriger hat, weil sie über das Schicksal des Menschen entscheidet den sie liebt, aber Chiyuki wurde dafür die leidende Mutter direkt vor Augen geführt und Mayu wird sich bewusst sein das das Nichts die schlimmere Strafe für fremde Person ist während die Person die Chiyuki opfert würde zumindest noch die Chance hat in dem System wiedergeboren zu werden.
Und wenn Ginti mit Decim wetteifert, und aus Neugier auch eine Person bei sich behält (wobei mir das ehrlich so vorkam als könnte er sie nicht richten) dann sind das doch auch er Indizien dafür dass er Emotionen hat. Wie gesagt kann gut sein das er keine haben soll, aber dann mag ich seine Darstellung nicht sonderlich.
Ich kann die andere Deutung des Geschehens auch verstehen. Decim wird durch seine Emotionen zu einem besseren, faireren Richter, was den Ausschlag dazu gibt das er in einer ähnlichen Situation wie ein normaler Arbiter (Ginti), die bessere (gerechtere) Entscheidung trifft. Wahrscheinlich ist es das was die Serie sagen will, aber sie sagt es einfach nicht klar.
Ich bin mir halt nicht sicher ob Ginti ein normaler Arbiter sein soll, weil er so emotional wirkt. Und es gibt auch Niemand ein Statement ab ob das ganze jetzt als Erfolg gewertet wird, weil einfach alles beim Alten bleibt. Auch Nona sagt doch nie das dieses Experiment ein Erfolg war oder irre ich mich? Nona beginnt die Regeln auf zuzählen und der Blumenkopf beendet die Aufzählung. Ich muss ganz ehrlich sagen beim schauen habe ich gedacht das dies nun die allgemein gültigen Regeln sind mit denen auch Nona einverstanden ist inklusiver der Regel die der Blumenkopf aufzählt. Erst retrospektive habe ich darüber nachgedacht ob sie der letzten Regel überhaupt zustimmt.
Ich mag offene Enden, aber das hier ist mir zu wage gehalten. Und so interessant war das Ganze für mich auch nicht das es mich zu ausschweifenden Interpretationen animiert. ^^ Den emotionalen Teil mit Decim und Chiyuki fand ich wie gesagt besser.