Parasyte 24/24: Hui, tolles Ende. Die gesamte Serie hat mir ziemlich gut gefallen. Den Mittelteil fand ich etwas schwächer als den Anfang und das Ende, aber generell war die Serie mehrheitlich spannend und motivierend. Jedoch habe ich auch einige Probleme mit dem Anime. Allen voran die Tatsache, dass es nur recht geringes emotionales Identifikationspotential mit der Serie gibt. Erstens, weil abgesehen von Shinichi und Migi kein Charakter wirklich stark beleuchtet wird, und zweitens weil Shinichis im Verlauf der Serie einsetzende emotionale Abstumpfung auch und die damit verbundene Präsentation dafür sorgen, dass die emotionalen Szenen recht schnell abgetan werden. Die Splatter-Effekte passen zwar zur Serie, sind aber eher Schock-Effekte, auch in den Momenten, die eigentlich emotional hätten sein können.

Was ich sehr an der Serie mochte ist die "faire" Darstellung der Parasiten und die bodenständigen, philosophischen Ansätze, die nicht zu abgehoben sind und sogar sehr viel Sinn machen: Die Menschen sind die wirklichen Parasiten. Die Charaktere verhalten sich in der Regel nachvollziehbar, auch wenn es ein paar Stellen gibt, die mir doch nicht so ganz gefallen haben. Und das Post-Finale mit dem Mörder fand ich auch etwas unnötig. Generell hat die Serie viel zu oft irgendwelche absoluten Arschlöcher aus dem Nichts gezaubert, was den Eindruck erweckt, dass die Menschheit zu beträchtlichen Teilen nur aus solchen Leuten bestellt, was ich etwas billig fand. Das eigentliche Finale fand ich toll, ebenso die Tatsache, wie sich Menschen und Parasiten wechselseitig beeinflusst und dadurch verändert haben.


Unterm Strich eine tolle und größtenteils intelligent gestaltete Serie, die nicht perfekt, aber zumindest durchweg solide und bisweilen sogar ziemlich mitreißend ist. Die fehlende emotionale Bindung zu dem Geschehen sorgt bei mir leider dafür, dass die Nachwirkung trotz des gelungenen Abschlusses recht schwach ausfällt, aber die Serie verbleibt bei mir definitiv in guter Erinnerung.


Shirobako: Hrm. Delay bei Crunchyroll, letzte Episode verschiebt sich. Meh, hatte mir extra den Abend dafür aufgehoben und bis auf die letzten fünf Episoden alles aufgeholt. War toll. Mehr schreibe ich, wenn ich durch bin. Stattdessen habe ich Saekano geguckt.

Saekano 13/13: Wat. Dieses Ende. Das war nichts. Also wirklich nichts. Ich war vor Beginn der Serie gegenüber positiv eingestellt und fand sie grundsätzlich die meiste Zeit auch unterhaltsam. Doch ich hatte zumindest gehofft, dass sie mehr ist als eine typische Otaku-Harem-Komödie. Auch wenn es auf der Präsentationsebene einige Abgrenzungen von bestehenden Titeln gab, war Saekano letztlich dennoch nicht viel mehr. Besonders der massive Fanservice gegen Ende hat mich ziemlich gestört. Zuerst hatte die Serie eine halbwegs "elegante" Form von Fanservice, aber mit der Zeit wurde es ziemlich plump. Die Charaktere sind alle nicht interessant geworden – am wenigsten der Protagonist – und die Serie hat sich auch nicht getraut, ein bisschen mehr genre awareness an den Tag zu legen. Ich hatte zumindest gehofft, dass man Saekano auf einer Meta-Ebene als interessant ansehen kann, aber das ist in den letzten Episoden absolut nicht mehr der Fall gewesen. Und zu guter Letzt war auch die Spielentwicklung völlig uninteressant und das Ende absolut unbefriedigend.

Die Serie war nichts Halbes und nichts Ganzes und hat sich auf die völlig falschen Elemente konzentriert. Noch mehr betrübt mich, dass die Serie einen noitaminA-Slot belegt. noitaminA steht eigentlich für Originalität, wenn auch mit der Zeit immer weniger, oder zumindest für Serien, die ein bisschen aus dem Schema ausbrechen. Saekano tut das nur sehr oberflächlich und ist damit ein neuer Tiefpunkt für das Programm. Hoffentlich bleibt es dabei.