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Thema: Titel:

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Enkidu, du sprichst mir aus der Seele. Irgendwer macht diesen Übersetzern weis, dass Deutsche ohne einem belanglosen Zusatz zum Titel nicht leben können. Das bringt mich genauso zum Rasen wie dich. ^^
    Sowas wie "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" zu "Vergiss mein nicht!" zu ändern spricht ja auch eine deutliche Sprache. Der erste Titel deutet einen unkonventionellen, melancholischen Film an. Der zweite sagt "Liebesdrama Nummer 6, massentauglicher Chick-Flick". Da wird erstens das Publikum belogen und zweitens das Werk besudelt und durch den Fleischwolf gedreht, wie es irgendwelchen Marketingfritzen gerade passt. Und das Traurige ist, dass sie damit vielleicht sogar "Erfolg" haben - es sehen den Film dann zwar nicht die Leute, die ihn sehen sollten, aber es sehen ihn so viele Leute, dass die Entscheidung gerechtfertigt ist (auch wenn vielen der Film dann gar nicht gefällt, weil er ja gar kein Chick-Flick war).

    Zitat Zitat von The Fool Beitrag anzeigen
    Ansonsten als Beispiel, bei welchem mir der deutsche Titel eigentlich relativ gut gefällt: Once Upon a Time in the West (Original: C'era una volta il West) , welches hier "Spiel mir das Lied vom Tod" heißt. Obwohl, es wäre ein schöner Titel, aber der Dativ lässts mir doch jedesmal irgendwie kalt dem Rücken runterlaufen
    Dativ ist da absolut richtig. (Und ja, der Titel ist tatsächlich gut. "Es war einmal im Westen" wäre aber trotzdem irgendwie epischer und passender, oder?)

    Zum Thema schöne Filmtitel: Ich mag Road to Perdition. Der Titel passt wie die Faust aufs Auge und erweckt sofort Erinnerungen an die düster-regnerischen Szenen des Films.

  2. #2
    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    Dativ ist da absolut richtig. (Und ja, der Titel ist tatsächlich gut. "Es war einmal im Westen" wäre aber trotzdem irgendwie epischer und passender, oder?)
    Ich gebe zu, grammatikalische Regeln stützen sich bei mir weniger auf mein Wissen sondern eher auf Bauchgefühl, aber wäre Genitiv nicht eigentlich... korrekter?

  3. #3
    Ich bin auch kein Linguist, aber "Das Lied des Todes" würde bedeuten, dass der Tod eine Eigenschaft des Liedes ist - wenn du z.B. beim Hören des Liedes stirbst, ist es ein "Lied des Todes".

    "Das Lied vom Tod" hat zwei mögliche Bedeutungen: entweder es meint den personifizierten Tod - in diesem Fall gehört das Lied ihm, es ist das Lied vom Tod und du hast es dem Tod weggenommen, gib's ihm wieder her! Oder die wahrscheinlichere Bedeutung - das Lied handelt vom Tod. Es ist ein Lied vom (in diesem Sinne "über den") Tod.

  4. #4
    "Trage er mir das Lied des Todes vor!"

    Zitat Zitat
    "Es war einmal im Westen" wäre aber trotzdem irgendwie epischer und passender, oder?
    Inzwischen ist die Mauer aber auch schon seit ein paar Jahren gefallen.

    Ernsthaft, ich befürchte da geht meistens mehr kluge Überlegung rein, als man denken würde (siehe auch Cortis Beispiel), und wahrscheinlich drückt sich das gelegentlich auch noch in den Verkaufszahlen aus. Nicht zuletzt, weil Deutschland so eine komische Kultur etabliert hat. Die Kinogänger sind das halt gewohnt, und ich beneide die armen Schweine nicht, die irgendwelche unkonventionellen Filme erfolgreich verkaufen sollen. Wenn ich mich entscheiden müsste, wünsche ich einem guten, unkonventionellen Film lieber ein paar Zuschauer anstelle eines passenden deutschen Titels. 90% der Kinogänger werden niemals erfahren, wie der Originaltitel war. Und die 10%, die es erfahren, werden sich von einem deutschen Titel nicht aufhalten lassen, oder den Film gar nicht erst auf Deutsch gucken.

    Ganz davon abgesehen, dass Übersetzung sowieso ein Arschloch ist. @_q''

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