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Moderator
Ändere mal den Titel. ^^ Analoges Kino ist etwas Anderes als Bühnenaufführungen.
(Ich glaube auch, dass das eigentlich in die Lounge oder ins Atelier gehört...)
Zum Thema: Das Paradoxe beim Theater ist irgendwie, dass es die "gehobene" Art der Unterhaltung sein soll, ich aber bei fast jedem Theaterbesuch bisher feststellen musste, dass ich es einfach qualitativ schlecht fand. Der Humor ist häufig platt, die Story dünn, die Kulisse und die Effekte spärlich... und dann all. das. Geschrei. Weil "Bühnenkunst" für manche offenbar bedeutet, dass die Leute spucken, schwitzen, toben und schreien müssen.
Dieser negative Eindruck hat natürlich vor allem einen Grund: Man muss nehmen, was angeboten wird, und das Angebot ist begrenzt. Theaterstücke können natürlich sehr gut sein, aber sie folgen häufig dem Stil des Theaters, welcher wiederum dem Zeitgeist folgt und dieser ist beim Theater eben zurzeit "Minimalismus mit in-your-face-Schauspielerei". Im Vergleich dazu kann ich bei Kinos aussuchen, ob ich einen Blockbuster sehen will, einen Arthouse-Film, einen Klassiker, ...
Dazu kommt, dass man blind reingeht. Man kann keine Trailer sehen und man kann nur begrenzt auf Kritiken zurückgreifen - während ich bei Filmen meine Lieblingskritiker habe, deren Meinung ich häufig teile, und IMdB einen groben Überblick über die Beliebtheit des Films gibt, sind Theaterstücke eine viel lokalere Angelegenheit. Die Inszenierung ist meistens relativ einmalig, selbst wenn man das Stück kennt, sagt das also noch nichts über die Qualität der Aufführung.
Ganz anders sieht es bei Musicals aus. Musicals müssen sich bei der Inszenierung streng an die Vorgaben halten, da ist kein Raum für Experimente. Dadurch erhält man ein Werk, das tatsächlich überall auf der Welt vergleichbar ist. Wenn Wicked auf dem Broadway beliebt ist, kann ich davon ausgehen, dass es hier in Deutschland auch sehr gut sein wird. Und da Musicals sehr massentauglich sind, lässt sich hier ein bisschen der Vergleich anstellen: das sind die "Blockbuster" der Bühnenaufführungen.
Irgendwo dazwischen gibt es dann den Bereich der weniger streng regulierten Opern und Musicals. Die Zauberflöte, Die Dreigroschenoper, The Black Rider... hier kann die Inszenierung von Ort zu Ort sehr verschieden sein, aber meistens wird alles durch die Musik zumindest einigermaßen zusammengehalten. Während ich die Musical-Blockbuster sehr gerne sehe, ist das hier der Bereich, der für mich am interessantesten ist - Stücke, die mir allein wegen der Musik wahrscheinlich gefallen werden, die mich dann aber durch einen persönlichen Touch der Inszenierung tatsächlich begeistern können.
(Beispiel sei hier The Black Rider, von dem ich dermaßen begeistert war, dass ich mir sehnlichst eine Rückkehr wünsche - die Lieder waren besser als vom Songwriter selbst, die Modernisierungen haben alle Sinn gemacht und das Stück aufgewertet... so kann es durchaus auch mal passieren.)
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