Haben Gameshops noch eine Zukunft?
Hallo,
vor rund 20 Jahren war ich auf einen Flohmarkt hier in der Gegend und da war ein Stand mit Games und Verkäufer gab mir eine Visitenkarte mit der Bemerkung er habe auch einen Laden.
Etwas später fuhren wir dort auch mal hin,es waren so 20 Km von uns. In einem unscheinbaren Wohngebiet ging man durch die Haustür,die immer offen war in den Keller,wo sich schon die Gameposter an den Wänden befanden
und dann um die Ecke und dort war der Verkaufsraum. Vielleicht 10m² groß und vollgestopft mit Games bis zur Decke. Der Witz war,dass man die Spiele sowohl kaufen,verkaufen und auch tauschen konnte. Die Tauschgebühr richtete sich nach dem
Wert der zu tauscchenden Spiele und wenn man sowieso nur ein gebrauchtes gekauft hatte,es durch hatte und wieder hin ist mit 10DM tauschen gegen ein gleichwertiges,dann konnte man mit ziemlich wenig Geld sehr viele Spiele spielen.
Zudem konnte man auch aus der Rumpelkiste vom Karstadt Sonderangebote mitnehmen,die Spiele dann dort wieder eintauschen und mit dem richtigen Gespühr einen guten Deal im Tausch,sogar mit Auszahlung machen.
Das ganz Besondere war aber die hohe Anteil an Raritäten und Sammlerstücken.
Nun angenommen ich habe ebenfalls einen gleichwertigen Keller im Haus und keine Miete und melde lediglich das Gewerbe an und betreibe den Laden Samstags,so wie damals der Händler,welcher übrigens erst vor ca. 2 Jahren aufgehört hat,weil er zu alt war, könnte sich trotz dieser guten Ausgangssituation heute überhaupt noch so ein Laden rechnen?
Da Mediamarkt,Saturn und Gamestop fast schon das Monopol auf den Gamevertrieb haben und selbst ihre Sonderangebote abgleichen,fällt ein wichtiger Punkt von damals flach. Im Gegenteil: Das Risiko, dass Ware pötzlich an Wert verliert steigt.Vorallem beinflussen die Märkte ja selbst diese Preisverfälle und ich wäre ihnen ausgeliefert.
Früher war das nicht so schnelllebig.
Die Nächste Frage betrifft das Tauschen bzw. den Gebrauchthandel. Hier sind ebay und Gamestop führend.Wenn ich im Ankauf dem Kunden mehr bezahle als Gamestop und deshalb im Verkauf ähnlich viel verlangen muss, werden sich zwangsweise irgendwann bei mir die Games stapeln.
Einzig die Tauschoption gegen geringe Gebühr ist noch einigermaßen interessant,jedoch sind die Umsätze dort Peanuts. Damals 10,20 Mark waren natürlich auch noch Geld,weil der Neuwert viele Games bei 120DM lag. Heute bei 50-60 Euro Neuwert und schnellen Verfall wären für den Kunden vielleicht noch 5,6 Euro erträglich.
Das führt uns alles auf die Raritäten. Leider gibt es aber auch hier ein Problem. Damals wollten die Leute die Spiele auch noch Spielen. Heute werden sie zu einem großen Teil einfach nur noch gesammelt. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit nicht sehr groß,dass mir jemand die Spiele zurückbringt und ich sie wieder billiger zurückkaufen kann.Anders gesagt die Retro/Raritätenmarkt ist teils gesättigt und teils ist es schwer an die Ware zu kommen.Es macht ja keinen Sinn wenn ich selbst bei ebay kaufe und die Sachen dann weiter verkaufe. Ausser vielleicht bei Aufkäufen von Sammlungen.
Nicht das das jetzt meine Zukunftsplanung gewesen wäre,sondern es ist mehr ein Gedankenexpriment,dass ich vielleicht doch mal umgesetzt hätte.
So Schwierigkeiten und Chancen fallen euch noch ein?
Ich Wohne übirgens mitten im Rhein-Main-Gebiet und der damalige Händler war hier mindestens im 50Km Umkreis bekannt. Insofern ist der Standort nicht der Schlechteste.
Kindergärtnerin: "Und neben der Marienkäfergruppe gibt es auch noch die Elefantengruppe."
Ich:"Sind da die dicken Kinder drin?"