Abenteuer 1, Epilog Nuo'sza Valatess:
Früher Abend hielt Einzug in Frankfurt, Nuo'sza schlenderte zufrieden aus dem von der Polizei abgeriegelten Stadion, während sie mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht ihre verdienten Credidsticks begutachtete. Die Sonne war bereits zum Großteil im Horizont versunken, was ihre dunkelelfischen Augen enorm entspannte. Erwartungsgemäß hatte die Stadionleitung ihr für ihre Beteiligung als Söldnerin eine großzügige Belohnung zukommen lassen, eine noch größere als sie hörten, dass Nuo'sza unter anderem für Ares tätig war.
"Leicht verdientes Geld, nuo." säuselte das Mädchen. Und interessant war dieser Ausflug auch gewesen... eine bekannte Sportlerin, die eigentlich eine akrobatische Halbelfe war, eine verschlossene Geisterbeschwörerin und ein unkontrollierbarer Menschenfreak. Gesichter, die sich die Dunkelelfe merken würde. Ein Befehl ihrer Intuition. Als sie mit ihrem Verdienst fertig war, kramte sie ihr Kommlink heraus und wählte die Nummer Kommisar Alan Chandlers, ihrem wichtigsten und einzigen Kontakt bei der französischen Polizei. Es tutete dreimal, dann klackte es und seine rauchige Stimme meldete sich am anderen Ende der Leitung.
"Nuo'sza, du? Lass mich raten... du bist gerade in Deutschland." Darum mochte sie ihn, und darum konnte sie jedes Mal grinsen, wenn sie mit Alan sprach. Er war ein typischer Polizist mit gutem Instinkt.
"Frankfurt, nuo. Ich habe ein paar Krachmacher verprügelt, sogar ein mieser Troll war dabei... und ein paar interessante Personen habe ich kennengelernt, nuo. Von dem Honorar der Stadionleitung ganz zu schweigen..." einige Sekunden nichts, dann antwortete ihr der Mann mittleren Alters.
"Du solltest gerade bei sowas wie Trollen vorsichtiger sein. Auch du bist verletzbar, behalte das im Hinterkopf." Sie zuckte die Schultern, auch wenn Alan sie nicht sehen konnte. Wie er sich wieder aufspielt!
"Ja, oh du mein Vater, deine kleine Nuo'sza wird in Zukunft vorsichtiger sein, versprochen. Also sei nicht mehr böse, ja?" Stille, er hatte keinen Sinn für Humor, aber deswegen zog die Dunkelelfin ihn umso lieber auf.
"Also, warum rufst du mich an?" fragte er kurzangebunden.
"Das war kein spontaner Anschlag mit niederen Motiven, das war etwas Größeres. Kannst du mir ein paar Informationen besorgen?" Nuo'sza konnte das Rascheln von Papier hören, und es dauerte etwas, ehe Alan sich wieder meldete.
"Mal sehen, gib mir ein paar Tage... wir haben auch eben erst durch die Medien davon erfahren."
"Ich schulde dir was, nuo." Wieder folgte auf Stille seine knappe Antwort.
"Pass einfach auf dich auf." Es tutete. Nuo'sza steckte ihren Kommlink weg und machte sich gemütlich auf den Weg zum Bahnhof.
"Hm... ob ich heute noch bei Lua'sza vorbeischaue...? Ach nein ieber nicht, die belehrt mich nur wieder, nuo. Vielleicht einen Trinken mit Reeza, das wäre mal wieder nötig, hihi..." Und schon war der Stadion-Vorfall vergessen, stattdessen grübelte die Dunkelelfin darüber nach, wo ihre Freundin sie wohl heute hinschleifen würde.