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Thema: Fröhliches Götter-Tabularasa: Historia Aventurica ist da!

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    In the grim darkness of the late 11th age there is only adventure.

    Okay, wir sind noch nicht ganz bei Warhammer 0,04M angekommen, aber man kann schon irgendwie erkennen, wie die Redax offenbar versucht hat, die bisher doch recht idealistisch gehaltene derische Götterwelt dark und edgy zu machen. Im Wesentlichen ist DSA gerade in den 90ern angekommen.

    Als wir in Skype über das Thema gequatscht haben sind mir noch ein paar Dinge aufgefallen, die ich hier auch mal schreibe.

    Zum Einen finde ich auffallend viele Parallelen zu einer gewissen White Wolf-Publikation.

    • Mada hat also die Barriere zwischen zwei Sphären eingeschlagen, um die langsam durchsickernde Kraft für sich nutzen zu können. Dummerweise ist das Loch dann zu groß geworden und die Solar Exalted sind auf Dere zurückgekehrt– ich meine, die Kraft hat sich verselbständigt.
    • Alle Götter intrigieren permanent gegeneinander, um in der Himmlischen Bürokratie aufzusteigen– ich meine, um von Kha ins nächste Zeitalter gewählt zu werden.
    • Der Namenlose als abgesägter Herrscher ist fast schon ein Sympathieträger; zumindest sind die anderen Götter nicht so viel besser als er, daß es ein reiner moralischer Sieg ist, daß er nach Malfeas verbannt– ich meine, an den Himmel geschmiedet wurde.
    • Und die ganze "besiegter Gigant kommt mit Dämonenarmee zurück"-Sache riecht auch irgendwie verdächtig nach den Yozi. Hat jemand mal gezählt, wie viele Seelen Ogeron vor und nach dem Kampf gegen die Götter hatte?


    Dazu kommt, daß das Buch zu diversen, von der Redax offiziell geprüften, anderen DSA4-Publikationen inkompatibel ist. Damit haben sie es allen Ernstes hingekriegt, daß DSA4 zu sich selbst inkompatibel wurde. Wenn das Buch eine DSA5-Publikation wäre, würde das ja noch gehen, aber bei DSA4...

    Mein Fazit: Ich erkläre das DSA4-Universum zum Exalted-Abkömmling. Dere wurde einfach per Reality Engine im Wyld geschaffen und die Engine geht langsam kaputt, weshalb jetzt Vergangenheit und Götterwelt inkonsistent werden und Borbarad plötzlich vertretbar als der größte Held der Menschheit bezeichnet werden kann.




    Zitat Zitat von Einheit092 Beitrag anzeigen
    Ok, auch wenns mir sauer aufstößt und die Frage stellt warum Kor dann weniger Karmalpunkte vergibt.
    Weil Rondra ein Arsch ist, darum. "Ihr kriegt entweder einen Haufen Restriktionen darauf, wie ihr kämpfen dürft, oder ihr bekommt weniger Karmalenergie. U mad?"

  2. #2
    Zitat Zitat von Jesus_666 Beitrag anzeigen
    [*] Und die ganze "besiegter Gigant kommt mit Dämonenarmee zurück"-Sache riecht auch irgendwie verdächtig nach den Yozi. Hat jemand mal gezählt, wie viele Seelen Ogeron vor und nach dem Kampf gegen die Götter hatte?
    Das beantwortet deine (retorische) Frage zwar nicht, aber diese Frage war mir mal Anlass ein wenig Ogerons Biografie zu beleuchten:

    - Anfangs ein mächtiger Gigant (keine Frage)
    - Vertritt in etwa folgende Aspekte: "Hmm, Hunger, fressen! Hmm, draufkloppen, kaputt machen!"
    - Er hat passend dazu die Oger geschaffen.
    - Hat den Einzug in Alveran verpasst, hat also nie an einer Seelenernte teilnehmen, und auf diese Weise seine Macht nie mehren können
    - Rebelliert gegen die Götter, konnte aber nicht Anführer der Rebellion werden (das war dann Ingerimm)
    - Hat es geschafft gleich in seinem allerersten Krieg so sehr auf die Omme zu kriegen, dass er dabei drauf ging.
    - Wurde durch seinen Tod der Dämonensultan, der in allen Aspekten und Belangen mit Abstand mächtigste und führende Dämon.
    - Er bedingt sich in den Niederhöllen dann auch später noch der bildenden Kunst underschafft Dinge wie Dämonenkrone, Frevlergewänder und später auch Irrhalke

    Nebenbei: Die Geschichte "Die letzte Glut" beschreibt Ogeron noch als denjenigen, der am Ende aller Tage das Omegatherion (die schlimmste Bestie, die jemals über den Kosmos hergefallen ist) zerstört. Das ist jetzt natürlich rückwirkend als großer Witz zu verstehen, denn er hat das Omegatherion als Dämonensultan ja selbst geschaffen.

  3. #3
    Ein dummer Haudrauf mutiert in den Niederhöllen also zum mächtigen Superschöpfer, der dann am Ende sein eigenes Übermonster zerlegt... weil.


    Hat der Kerl vielleicht das Soloabenteuer "Die Schwarze Sichel" gespielt? Da gibt's einen Exploit, über den man sich die KL permanent beliebig erhöhen kann, indem man einen Raum wiederholt betritt und verläßt. Vielleicht sollte man den Kerl mal auf die Zahl 77 ansprechen. Wenn er entweder weint oder manisch lacht, habe ich gerade seine Backstory erklären können.

  4. #4
    So, ich habe wohl lange genug versucht, mir einen Eindruck vom Werk zu machen (PDF-Version), auf dass ich gespannt wie schon lange nicht mehr war. Mein Eindruck ist: sagen wir durchwachsen. Es gibt Gutes und Schlechtes ... einige Dinge werde ich vermutlich geistig einfach ausblenden – glücklicherweise sind diese vermutlich ohnehin nicht spielrelevant. Ich wollte keine Rezension schreiben oder eine Wertung vergeben. Aber für eine subjektive Positiv-Negativ-Liste reicht es.

    + Es werden alle Zeitalter beleuchtet und eine Reihe offene Fragen geklärt.
    + Schöne Gegenüberstellung von Chalwens Sicht und der Zwölfgötterlehre.
    + Die letzten Zeitalter werden in Themen statt einfach nur chronologisch sortiert.
    + Es gibt schöne Zeittafeln an den Rändern der Seite.
    + Eine Reihe schöner neuer Bilder. Mein Favorit: die neue anschauliche Sphärenkarte (auch wenn diese teilweise weniger Infos preisgibt als die alte).
    + Ein Buch mit goldenen Lettern im Buchumschlag. Hallo? Goldene Lettern! Aber natürlich nicht für die PDF-Version.

    o Offenbar versucht, das eher freundlich wirkende Götterbild jetzt auch im Rahmen kosmologischer Wahrheiten grauer zu gestalten. Für einige Leser aber damit wohl über das Ziel hinaus geschossen: das neue Bild der nun auch tatsächlich fast schon durchgehend selbststsüchtigen Gottheiten trübt das Spielen eines Geweihten. Liebhaber einer allgemein eher düstereren Spielwelt mögen dies allerdings eher positiv sehen.

    − Teilweise Widersprüche mit anderen aventurischen Werken und anderen Stellen im eigenen Buch. Teilweise falsche Namen.
    − Nicht-aventurische Werke nicht genug recherchiert: Dortige Inhalte teilweise falsch genutzt und einige angedeutete Ereignisse der frühen kosmisch-globalen Geschichte verpasst (z. B. der Sturz der Katzengöttin Aphasmayra, der Zwist zwischen dem Goldenen Gott und Arkan'Zin und dessen Sturz in die Niederhöllen), was die Historie natürlich teilweise verzerrt, zumindest aber einige verpasste Gelegenheiten bedeutet.
    − Teilweise zu tief ins Detail gegangen und dadurch Geheimnisse unnötig entmystifiziert (Gor... äh, Graufang hat den Namenlosen persönlich in Ketten gelegt - warum gerade der (alleine)? - und wieso muss man das so genau wissen?). Teilweise ist selbst bei Erzählerin Chalwen unplausibel, wo sie einige Details hernimmt.
    − Einige kosmologische Fakten geschaffen, die den "Suspension of Disbelief" einiger Leser arg strapazieren dürften (z. B. gefräßige Haudrauf-"Dumpfbacke" Ogeron mutiert urplötzlich zum Dämonensultan)
    − Einige bislang nie in Zweifel gestandene kosmologische (sowie irdische) Setzungen für ungültig erklärt und durch neue Wahrheiten ersetzt. Die führt teilweise auch zu spieltechnischer Unsicherheit.
    − Ab dem 10. Zeitalter: zwischen Wissen aus "inner-aventurischer Quellen" und kosmologischen Geheimwissen "aus dem Off" nicht deutlich genug unterschieden.

  5. #5
    Gut, was die Äußerungen zur Götterwelt angeht, sollte man wahrscheinlich einfach misstrauisch sein. Chalwen ist eine Riesin und wurde auch selbst von einigen Kulturen als Gottheit verehrt. Den Riesen wurde (im Gegensatz zu einigen Drachen) ein Platz in Alveran verwehrt und Chalwen selbst wurde von Pyrdacor besiegt und liegt seitdem auf dem Grund des Golfes von Perricum. Natürlich hat sie da ein verzerrtes Bild von allem, was mit anderen unsterblichen Wesen zu tun hat.

    Man könnte das durchaus so interpretieren, dass Chalwen (sofern sie noch am Leben ist), die Götter schlecht darstellen will, um selbst wieder eigene Anhänger zu finden und vielleicht doch irgendwann in Alveran einziehen zu können.

    Geändert von DFYX (02.11.2014 um 13:18 Uhr)

  6. #6
    Zitat Zitat von DFYX Beitrag anzeigen
    Gut, was die Äußerungen zur Götterwelt angeht, sollte man wahrscheinlich einfach misstrauisch sein. Chalwen ist eine Riesin und wurde auch selbst von einigen Kulturen als Gottheit verehrt.
    Laut Historia Aventurica ist Chalwen in Wahrheit keine Riesin sondern eigentlich eine Gigantin, die allerdings nie Ambitionen hatte sich zur Göttin aufstufen zu lassen. Die Sache mit der Gestalt als Riesin entspricht der Vorstellung ihrer sterblichen Anhänger, und sie hatte es dann auch dabei belassen, da diese eine Existenz als eigentlich körperloses Wesen, das sich dann einen Berg als "Körper" erwählt, ohnehin nicht verstanden hätten.

  7. #7
    Autsch! Erste Ergebnisse einer Umfrage von dsa4.de an die Käufer der HA (Noten 1 = sehr gut bis 5 = schlecht):

    1-mal Note 1 | 3-mal Note 2 | 1-mal Note 3 | 1-mal Note 4 | 31-mal Note 5

    Ich habe natürlich keine Ahnung, wieviele den Band da tatsächlich gelesen haben (das kann man ohnehin nie wissen), aber wenn das so weiter geht, toppt das Teil noch Handelsherr & Kiepenkerl (das ist dieser Band, der einem unter anderem sagt, welche Kohlsorten wann und wo in Aventurien angebaut werden) im Negativ-Ranking. Himmel, die HA ist ja noch nicht mal in Buchform draußen. o_O

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