Okay. Escape from New York war ... schon hart an der Grenze zur Verschwendung von Lebenszeit.Ich verbuche es jetzt mal als "Lehrgeld" (und sei es nur aus der Metal-Gear-Perspektive
), aber meine Fresse, ist der schlecht gealtert. Meine bessere Hälfte hat mir danach mal die Surf-Szene aus Escape from LA gezeigt, und ja, den hätte ich wesentlich lieber gesehen.
Na ja, inhaltlich hab ich sowieso nicht viel erwartet, das geht also klar, aber was war der Film LANGWEILIG. Die Musik ist heute nur noch lächerlich, die Inszenierung lahm, und selbst die Action hatte kaum Feedback, was selbst damals definitiv schon besser ging (zu Low Budget?). Dazu kommt, dass Kurt Russel scheinbar nicht schauspielern konnte, was völlig okay wäre ... wenn er nicht so extensiv dabei scheitern würde, IRGENDWIE badass zu wirken. Er kommt halt rüber wie ein gestriegelter Milchbubi-Schauspieler mit Muskeln, Stoppelbart und einer unechten Anti-Attitüde, die ich ihm null abnehme; oder anders gesagt, er ist eine ziemlich seelenlose Variante des klischeehaft pubertierenden Rebellen ("Fick dich doch, Welt!", "Wäh, nenn mich nicht so!", "Selber deine Mutter!") in einem Korsett aus Bodybuilder-Muskeln. Sorry, steel, aber nee. Ich will nicht mal das Writing dissen, denn das ist wohl einfach ein veralteter Zeitgeist, aber Russel in diesem Film ist heute wirklich nur noch ein Witz, und das Gegenteil von einem guten Antihelden.
Was ich mochte, waren die Sets, und dadurch auch die Vision dieses zerstörten New Yorks. Vor allem durch diese leichten Horror-Einspieler und die ganzen verrückten Nebencharaktere (ich sag nur Zangief und Mongolen-Hippie!) kommt da durchaus Spaß auf. Als Dystopie ernst nehmen kann man den Film zwar nicht mehr unbedingt, vor allem weil er an allen Ecken und Enden "convenient" und abermals sehr zeitgeistig wirkt (wäre der böse Schwarze mal im Ghetto geblieben, wo er hingehört; außerdem sind es immer die bösen Kommunisten!), aber das geht klar, weil es halt eindeutig kein Film ist, den man noch ernst nehmen sollte. Ebenfalls gefallen hat mir das Ende. Beim Abspielen des Tapes musste ich grinsen, und Snakes Fuck-you-Aktion hat ihn tatsächlich noch mal etwas lebendiger gemacht (das war also auch in meinen Augen - irgendwo - gutes Writing).
Nostalgie in allen Ehren, aber ohne ist der nix mehr. Nächstes Mal dann vielleicht wieder mehr Zustimmung. ^_~''
Jetzt guck ich mir noch dein Westworld-Video an.
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