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Zumindest war mir Eiko super unsympathisch und ich fand sie nervig, während Salamander/Amarant nicht ansatzweise so gut ausgearbeitet war wie die anderen.
Für Eikos Rolle/ Charakter war das ja nötig. Als Waisenkind muss sie Verantwortung übernehmen und sich selbst in der Erwachsenenrolle sehen, in der sie zwangsläufig als Selbstversorgerin steht, auf der anderen Seite ist sie natürlich ein Kind, das sich auch wie ein Kind verhält. Natürlich ist sie nervig, aber das macht auch den Charme aus. In der Hinsicht lockert sie die teils recht schwermütige Party (ist nicht negativ gemeint) auch auf. Zudem ist sie ja auch ein wichtiger Handlungsträger da sie als Esper Lily wiederum Zugang zu ihrer Vergangenheit/ Abstammung geben kann. So nervig wie der Charakter auch rüberkam, hätte ich weder zur Mitte noch zum Ende des Spiels sagen wollen, dass ich sie lieber draußen gehabt hätte. Sie hat ja auch die Beziehung von Zidane zu Lily zu einem Dreieck gemacht, hat für das Schicksal von Steiner und Beatrix eine wichtige Rolle gespielt (meine Fresse hab ich damals bei der Nummer mit dem Liebesbrief gelacht) und hat mit ihren Kommentaren eben zu Zidanes Verhalten in den Werbungsversuchen um seine Prinzessin auch immer wieder für Lacher gesorgt.

Wo ich zustimmen würde ist Mahagon. Der bleibt im Vergleich zu den anderen Charakteren wirklich recht blass. Da er aber auch erst recht spät in die Gruppe kommt, war es, denke ich, auch schwer da noch was zu drehen. Wobei ich die Art und Weise wie er in die Geschichte eingeführt wurde mit seiner Vergangenheit durchaus passend fand, weshalb ich es auch nicht so schlimm finde, dass er eben erst an dem Punkt der Story zur Gruppe stößt, wenn es dann zum Gefecht gegen die Kopfgeldjäger kommt. Auch wenn er etwas spät kommt und relativ wenig über ihn bekannt wird (könnte aber auch so gewollt sein) hat er ja doch mit Zidane größere Interaktionen gerade in der Hochburg Ipsen, was ja dann gespiegelt auf Terra noch einmal eine Rolle spielt, wo er dann wiederum Zidane dran erinnert, dass er den Kampf nicht allein führen muss (und Zidane gibt ihm insgesamt ja auch etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Etwas das ihm ja bis dahin auch fehlt). Ich persönlich hätte mir bei ihm noch ein bisschen mehr Interaktion mit Freia gewünscht. Die beiden wurden ja zusammen in ein Team gesteckt und ich denke, die passten auch gut zusammen. Sie sind beide Profis und eher distanziert. Gerade da hätten sich noch ein paar Gespräche mehr angeboten. Aber insgesamt fand ich Mahagon jetzt auch nicht ein unnötiges Anhängsel.

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Hängt aber auch damit zusammen, dass ich einfach diesen "Ich war in Vietnam"-Aspekt brauche. Ich möchte Charaktere mit einer Vergangenheit, welche möglichst auch irgendeine Bedeutung für die Story haben und darin gezeigt und aufgearbeitet werden sollte.
Ja das bieten nur ein paar Chars in FFIX. Liegt natürlich daran, dass auch viel Charme gerade im ersten Teil daraus abgeleitet wird, dass die Charaktere eben wirklich unerfahren sind. Lily, die nur das Leben im Schloss kennt, Vivi, der nur das beschauliche Leben in der Höhle seines Großvaters kennt, Steiner der obwohl ein ausgewiesener Kämpfer doch eher ein Provinzei ist (wie man in Lindblum ja merkt xD) und auch schon lange das eher gemütliche Leben als Leibwächter der Prinzessin führt und so auch nicht einmal mitbekommt, was in Alexandria hinter seinem Rücken eigentlich wirklich geschieht. Aber man merkt auch: Die Leute haben durchaus ihre eigene Vergangenheit und stellenweise tangiert sie auch die Haupthandlung, wenn sie auch nicht direkt darin eingewoben ist wie bspw. in FFVII. Vivi ist ja das direkte Ergebnis von Kujas Experimenten mit dem Nebel, Lily ist einmal Opfer der Vorgänge um Gaias Übernahme durch Terra und ihre Flucht wird ja auch genau aus diesem Grund initiiert, weil Kuja ja seine Finger nach Brane ausstreckt. Zidane ist ohnehin essentieller Bestandteil dieser Geschichte als Genom und Ersatz für Kuja, während Eiko das Schicksal mit Lily teilt, Steiner ist an das Schicksal seiner Prinzessin und seinen Eid ihr und der Königin gegenüber gebunden, während wiederum Freia, Quina und Mahagon durch die Ereignisse die durch die Haupthandlung bestimmt werden in die Geschichte mit eingebunden werden, auch eine eigene Vergangenheit haben, die zudem darauf hinausläuft, dass beide Zidane auch schon von früher kennen. Quina hingegen fällt da raus, aber ich denke das ist Absicht. Der Charakter ist als Sidekick echt geil.

Aber ich denke schlussendlich sind das geschmackliche Prämissen ^^

Generell würde ich aber auch sagen, dass die Qualität nach dem neunten Teil abgenommen hat in spielerischer Hinsicht und auch bezogen auf die Partys. FFX war so eine Art Punkt wo das Ganze noch in der Luft schwebte. Aber mehr und mehr entwickelte sich das danach doch irgendwie langsam mehr zu interaktiven Filmen und leider eben nicht immer in bester Besetzung. Was mir gerade in FFX erstmals schmerzlich auffiel nachdem der Weihrauch ein bisschen abgezogen war, war wirklich das die Story vergleichsweise recht linear verlief und man wirklich kaum Gelegenheit hatte, ausgiebig die Welt zu erkunden und da dann auch in den Möglichkeiten zwecks keine Weltkarte und keine freien Luftschiffreisen mehr auch eingeschränkt war. Und das setzte sich ja auch so fort. Ich gehe aber pessimistischerweise davon aus das das Gros der (neuen) Kunden ohnehin nur noch einen schnellen Hirnfick in Sachen Story wünscht. Also schnell durchrennen und mit der Story fertig werden. Alles was da vom eigentlichen Weg ablenkt, ist nicht mehr gewünscht.