Zitat Zitat von Whiz-zarD Beitrag anzeigen
Ich hab zwar FF 13-2 und 13-3 noch nicht gespielt, aber sowohl bei FF 12 als auch bei FF 13 entwickelte sich die Story neben den Charakteren, sodass der Spieler diese Entwicklungen nicht mal richtig mitbekommt. Bei FF 12 sind sie nur von einem Esper zum anderen gerannt, und bei FF 13 waren sie hauptsächlich auf der Flucht. Daher würden mir persönlich auch schon sechs Charaktere reichen, wenn man sie ordentlich in die Geschichte einbinden würde, aber gerade bei FF 13 waren die Charaktere einfach nur Zufall. Sie sind komplett austauschbar. Auch die Dialoge wirkten zum Großteil extrem künstlich und generisch.
True. Das ist aber generell ein genreweites Problem geworden. Es gibt kaum noch ganze Spielabschnitte, die ein oder zwei Charakteren direkt gewidmet sind und erstmal nur auf ihre Geschichte eingehen, selbst wenn man das immer gut in die Rahmenhandlung integrieren könnte (wie imho in FFVI und VII, die storymäßig und insgesamt auch meine Favoriten in der Serie sind). Es dreht sich alles nur noch um diese Hauptgeschichte, aber darin fehlt es oft an Raum, Situationen und Screentime, um die Figuren wirklich kennenzulernen und mit ihnen zu wachsen. Oft gibts nichtmal vernünftige Partyinteraktion. Dabei sind diese Szenen, wenn gemeinsam im Gasthaus übernachtet aber vor dem Einschlafen noch was erzählt wird, oder wenn alle zusammen vor dem Lagerfeuer sitzen, mir mitunter immer die liebsten gewesen. Was diese Dinge angeht, hat die Serie leider echt abgespeckt und ist seltsam unpersönlich geworden.
Zitat Zitat von BDraw Beitrag anzeigen
Ich fand die Story eigentlich sogar ganz okay, das Storytelling war aber furchtbar. Ehe man die meisten Richter auseinanderhalten kann sterben sie schon wie die Fliegen (teils auch noch in Cutscenes) und außer Gabranth bleibt eigentlich keiner im Gedächtnis. Dazu kommt, dass ich Vane nie richtig als Bedrohung empfunden habe, da er praktisch nicht auftaucht bis zum Endkampf. 12 ist ein ganz cooler Politthriller, der im RPG-Kostüm daherkommt, aber stark unter der Erzählung und den zu 90% austauschbaren Cast leidet. So hatte ich aber permanent das Gefühl, ein riesiges Intro zu spielen, die ganze Story kam so wie sie dargestellt wurde nie richtig in Fahrt, auch wenn sich im Hintergrund ganze Stellvertreterkriege abwickelten.

Die Ganze Sache hätte sich wunderbar aus Sicht von Ashe und ihrer Widerstandsbewegung, Basch, oder - vor allem was 90% der Story angeht - der Sicht des Marquis von Ondore gemacht, der ja auch eigentlich mit Abstand das meiste beigetragen hat. Ebenso hätte man die ganze Nummer mit den Kristallen weglassen könne, als rein politisches Machtspiel hätte das auch super gewirkt.

Bloß war Final Fantasy eben wirklich das schlechteste Medium für die Geschichte. Und Vaan der schlechtmöglichste Protagonist.
Nicht von Loxagon irritieren lassen, der erzählt bei jeder Gelegenheit mindestens so oft, wie schlecht die Geschichte von FFXII gewesen sei, wie ich über das Gameplay von XIII meckere

Aber ganz im Ernst: Ich mochte die Story von XII sehr gerne. Glaube sogar, dass es manche Aspekte der Hintergrundgeschichte gibt, die einigen entgangen sein könnten. Alleine dieses Thema mit dem Determinismus fand ich als Geschichtsstudent wahnsinnig interessant. Das war schon sehr geil für ein RPG und passte auch gut zu Final Fantasy. Hatte was weitaus philosophischeres als FFX imho. Aber auch sonst haben mir gerade die von dir erwähnten Aspekte gefallen: durch die vordergründig macht- und geopolitischen Elemente wirkte es irgendwie viel erwachsener und weniger kitschig als die Vorgänger. Zuerst war ich von Vayne auch nicht begeistert, da man im Spiel für einen Antagonisten so wenig von ihm sieht. Aber genau genommen ist das ja sogar um einiges realistischerer und nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass er ein Staatsoberhaupt ist.
Dennoch ist es natürlich nicht perfekt und ich würde mich deiner Kritik zum Teil anschließen. Es hätte auch ohne Magicite funktioniert, aber das Spiel brauchte wohl einfach einen fancy MacGuffin. Und mir sind die anderen Richter neben Gabranth zwar durchaus in Erinnerung geblieben, aber auch ich finde, dass man viel mehr aus ihnen hätte machen können und sich ein paar davon zu schnell und sogar ohne jeden Einfluss des Spielers verabschieden. Das mit Vaan als superblasser, austauschbarer Protagonist ist natürlich tragisch. Hätte Matsuno komplett schalten und walten können, wie er wollte, wäre Basch wie ursprünglich geplant die Hauptfigur geworden, aber Überlegungen zur Zielgruppe brachte Square (Enix) davon ab. Trotzdem würde ich nie zustimmen, dass die ganze Gruppe ein Reinfall war. Ich mochte sie, sie kamen für mich sympathisch rüber und hatten alle ihre Momente. So dumm, naiv und fehlbesetzt Vaan in dem Spiel als Hauptcharakter auch war, er hat für mich zumindest mehr beigetragen als so manche Randfigur aus anderen Teilen, speziell in FFX (Lulu, Wakka und ganz besonders Kimahri).
So gesehen war auch das Storytelling meiner Ansicht nach nicht schlecht. Nur... unterentwickelt. Mit diversen zusätzlichen kleinen Cutscenes hier und da und ein bisschen mehr Gesprächen innerhalb der Gruppe wäre es richtig geil geworden. Von daher würde ich das auch jederzeit dem Gewäsch vorziehen, das uns FFXIII serviert hat.

Und wenn XVI auch nur wieder ein bisschen mehr in die XIIer Richtung geht, wäre das denke ich sehr positiv.