Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
Wobei ich die Stelle Ebene noch recht überschaubar fand und auch die Achylte-Steppe okay fand, da es halt ein Einmal-Moment ist. Prinzipiell mag ich große Gebiete schon, jedoch nicht das Gefühl, losgelöst von der Haupthandlung ewig durch die Gegend zu irren und Erkundungen vorzunehmen, die mich zwar prinzipiell reizen, aber mir auf Dauer das Gefühl von Antriebslosigkeit geben.
Unter anderen Umständen fände ich die Stille Ebene auch nicht zu groß, aber kombiniert mit den Zufallskämpfen alle paar Schritte wurde das schon irgendwie zur Qual ^^ Das passte gameplaymäßig imho einfach nicht zusammen. War noch tolerierbar, aber für mich alles andere als angenehm. Die Archylte Steppe dagegen? Ich meine damit nicht, dass es im Spiel nicht schon noch irgendwie funktionieren würde. Aber mir kam das übertrieben und in dem Fall auch definitiv zu groß vor. Vom Regen in die Traufe sozusagen, nach den Cocoon'schen Schlauchleveln. Gewissermaßen macht die Steppe und ihr Drumherum doch fast die Hälfte des ganzen Spieles aus. Wenn es neben diversen kleinen auch ein paar weite Landschaften gibt, soll mir das recht sein, manche Settings (Wüsten zum Beispiel) bieten sich ja quasi dafür an. Aber wenn sich die ganze Spielwelt so zusammensetzt? Hmnee.
Ich wage zu behaupten, dass allzu große Gebiete nicht gut mit dem typischen und weitgehend linearen Storyfortschritt und -Aufbau von japanischen RPGs harmoniert. Denn dieses Gefühl des Losgelöst-Seins von der Handlung lässt sich kaum verhindern, wenn zu sehr darauf gebaut wird:
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Bei Final Fantasy XII war das zwar nicht ganz so, da es mehr einzigartige Nebenaufgaben und interessantere Gegner und Items gab, aber während ich einerseits die Erkundung sehr toll fand, hatte ich andererseits oft das Gefühl, zu wenig Handlung in dem Ganzen zu haben.
Würd ich gar nicht mal so sagen. Man kann FFXII fast genauso spielen wie beispielsweise FFX, und da steht es dann diesem und anderen in Sachen Handlungsumfang in nichts nach. Nur das würde voraussetzen, dass man in jedem zweiten Gebiet links und rechts abseits des Weges alles stehn und liegen lässt, und wer macht das schon, wenn man so schöne, einladende aber weitläufige Ebenen bekommt?
Ich hätte lieber etwas kleinere aber dafür einige Gebiete mehr (was auch die Abwechslung erhöht). Ich weiß, ich ermüde euch damit, aber die Weltkarte bot dafür imho immer den perfekten Rahmen. Geht aber theoretisch auch ohne, ist nur viel schwieriger, auf diese Weise ein gutes Mittelmaß zu finden. Zumal es sicherlich auch verlockend für die Entwickler ist, immer größer und dadurch in mancher Hinsicht auch bombastischer zu werden. In XII kommt das Problem dazu, dass man durch den Erkundungsdrang total schnell total überlevelt und dadurch fast kein Schwierigkeitsgrad mehr vorhanden ist, wenn man sich richtig intensiv umschaut. Und das dürfte auf alle Spiele zutreffen, die ähnlich aufgebaut sind. Das Verhältnis verschiebt sich total für alle, die mehr aus dem Spiel rausholen wollen, als nur die eigentliche Geschichte.
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Ich bin zwar kein Freund von Linearität, aber komplette Freiheit sagt mir auch nicht zu. Deshalb finde ich auch, dass die ganzen "klassischen" RPGs inklusive FF1-9 das schon ziemlich optimal gelöst haben. Gerade das Gefühl, dass die optionalen Orte, die man besucht, auch stark in die Handlung integriert ist, finde ich unglaublich toll, und da gab es in den Spielen einfach richtig viel von. Und wenn es nur ein Besuch in Bartz' Heimatdorf, in Winhill, im Shumi-Dorf oder die (optionale) Rückkehr nach Nibelheim ist.
Aber volle Kanne.
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Dass die Timeline zumindest zum Teil nachträglich erdichtet wurde, gibt Nintendo ja auch selbst zu. Sie entschuldigen sich in dem Buch sogar für Inkonsistenzen und stellen das auch nicht als "So muss es sein, so ist es schon immer gewesen" hin. Kanon ist es daher wohl eher, weil es offiziell ist, nicht, weil Nintendo absoluten Garantieanspruch auf die Timeline erhebt. ^^ Einige Sachen sind aber imo doch sehr interessant und recht schlüssig erklärt, auch wenn es letztlich natürlich mehr eine nette Theorie als alles andere ist.
Ach so. Das war mir nicht bewusst. Dann macht es das irgendwie halb so wild und ist auch eine recht sympathische Einstellung. Dafür scheinen es manche Fans aber tierisch ernst zu nehmen... Besonders gut finde ich sowas trotzdem nicht.
Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
Einen gewissen chronologischen Zusammenhang konnte man eigentlich immer irgendwie erkennen, wenn man nicht davon ausging, dass die Spiele unmittelbar aufeinander folgen würden, aber das sie miteinander verknüpft waren, dafür gab es (ich denke die Entwickler haben diese Idee auch nicht von Anfang an gehabt, aber dann doch recht gezielt immer wieder daran weitergebaut) auch stets Hinweise dazu. Windwaker mit den drei Alten + Ganondorf sind da ebenso wie Twilight Princess gute Zeichen dafür, wie man durchaus Bezug auf eine, vielleicht auch nicht näher beschriebene, vorhandlung nehmen kann. Das impliziert eben auch die Möglichkeit einer chronologischen Einordnung der Teile mit einer kompakten Handlung, lassen aber eben die Frage offen wo genau die erfolgen kann, was aus meiner Sicht auch kein wirkliches Problem ist.
Naja, ein paar sehr vage Hinweise werden da gewiss absichtlich von den Entwicklern eingebaut, aber das empfinde ich wie auch in diversen anderen Reihen seit jeher eher als Anspielungen und Easter-Eggs der Verantwortlichen, um die Fan-Community auf Trab zu halten und ggf. höchstens Interpretationen und Theorien zu schüren, ohne sich die Mühe machen zu müssen, das auszuarbeiten und näher darauf einzugehen (ähnlich in dem Sinne, wie Zidane in FFIX im Waffenladen von so einem Typen mit spitzem Haar spricht, der so ein großes Schwert benutzt hat - OMG, VII und IX spielen in der gleichen Welt!!! Oder auch nicht >_>). Denn wie schon gesagt - selbst wenn es den ein oder anderen Anhaltspunkt gibt und das in den aktuelleren Spielen mehr geworden ist, bleiben da so viele Fragen offen, dass es selbst an jeder Grundlage fehlt. Alleine wie sich das ganze Land und Setting jedes Mal verändert hat und warum das so ist. Oder warum Link immer wieder auftaucht. Auch wenn die Teile nicht direkt hintereinander spielen (bis auf die wenigen Ausnahmen, wo es mehr oder weniger klar ist... aber für alle Spiele der Reihe konnte man ganz bestimmt nicht immer irgendwie einen chronologischen Zusammenhang erkennen, nichtmal für die Mehrheit), wäre so etwas nur durch seeehr lange Zeiträume oder kataklystische Ereignisse erklärbar, die aber kaum oder oft auch gar keine Erwähnung finden und auf die nicht näher eingegangen wird. Somit erscheinen mir diese Ansätze dann auch meistens übelst an den Haaren herbei gezogen und wenig durchdacht. Wenn schon die Entwickler das nicht hundertprozentig ernst nehmen, dann sollten das vielleicht auch die Spieler nicht tun ^^
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Städte
Das sehe ich genauso. Hier war XIII wohl der absolute Tiefpunkt, der sich traurigerweise nichtmal mehr unterbieten lässt, dicht gefolgt von FFX mit seinen verkümmerten drei-einhalb Städten. Richtig, man muss ein Gefühl für den jeweiligen Ort bekommen, und wenn der groß sein soll, dann reicht es imho nicht, nur eine Straße davon betretbar zu machen und den Rest von oben in nem Video zu zeigen. Aber es bis ins Detail komplett auszuarbeiten ist auch keine Lösung, weil dann der Aufwand zu groß wäre, eine annehmbare anzahl davon zustande zu bringen. Hier war FFXII imho schon sehr auf dem richtigen Weg, mit seinen vier großen (Rabanastre, Bhujerba, Archades und Balfonheim) und vier kleineren Städten (Nalbina, Jahara, Eruyt und Bur-Omisace), nebst diversen winzigen Lagern oder Dörfchen von Leuten in der Wildnis. Aber auch das ist noch ausbaufähig und könnte besser umgesetzt werden - sowas wie Jahara bleibt dann doch sehr blass und wenig beeindruckend oder atmosphärisch, bei der Storyrelevanz auch für die Charaktere der Gruppe hätte überall noch ne Schüppe draufgelegt werden können, denn davon hat man in XII ja nur was in Eruyt (Fran) und Rabanastre (Vaan und Penelo) gemerkt, und vor allem möchte ich endlich mal wieder in random Häuser reingehn dürfen, nicht nur in Läden. Das und ein paar erinnerungswürdige NPCs wären nötig, um dem Niveau früherer Teile auch komplett in 3D gerecht zu werden. Hätte es in diesem Ivalice auch nur eine einzige komplett optionale kleine Stadt gegeben, zusätzlich zu den beiden "geheimen" Locations im Spiel (ein Gebiet und ein Dungeon), wäre ich quasi rundum zufrieden gewesen (genug Platz war auf der Karte definitiv noch ^^). Auch so schon war es für mich eine freudige Genugtuung, dass den Städten nach FFX (und seiner grausigen Bevelle-Ausrede) überhaupt wieder so viel mehr Beachtung geschenkt wurde. Und dann kam XIII und hat alles kaputt gemacht >_<

Btw., das fand ich übrigens in IX nicht so optimal auf den Spielverlauf bzw. die Weltkarte verteilt - denn obwohl es dort wirklich mehr als genug Städte insgesamt gab, erinnere ich mich noch daran, dass ich damals ein wenig enttäuscht war, nachdem durch den ersten, den Kontinent des Nebels, und ggf. auch den äußeren Kontinent (mit Black Mage Village und Conde Petie) eine gewisse Erwartungshaltung geweckt wurde, dass es ähnlich viel auf den verbliebenen beiden zu entdecken gäbe. Aber da ging dann (bis auf Daguerro und Esto Gaza) nicht mehr viel, und generell später nichts mehr, das irgendwie an das wundervolle Alexandria oder Lindblum hätte heranreichen können. Das ist jetzt natürlich Nitpicking, weil das Spiel bei den Städten sonst so vorbildlich war. Aber ich fände es wirklich gut, wenn man die halbwegs gleichmäßig über die Welt und den Handlungsverlauf verteilen würde, sodass man auch sehr spät noch eine neue besucht. Oder wenigstens das beeindruckendste nicht schon gleich zu Anfang verpulvert *g* FFVIII litt unter ganz ähnlichen Symptomen, mit riesigen aber weitgehend seltsam unbewohnten Landmassen.

@Bösewichte: Ich mochte Kuja. Er mag nicht ganz oben bei den Highlights in der ersten Liga mitspielen, aber gehört sicherlich zu den besseren Antagonisten der Serie, die ja gerade in ihrer Frühphase einige verständliche Nieten hervorgebracht hat (weil das Genre einfach noch nicht so weit war). Was diesen Aspekt angeht, konnte man die ersten drei Teile sowie FFV im Grunde vergessen. Und auch was diesen Punkt angeht hat mich XIII sehr enttäuscht, den mal von den Logikproblemen oder Storylöchern ganz abgesehen sieht man nicht viel von Barthandelus, erfährt nicht viel über ihn oder seine Beweggründe, und was noch viel schlimmer ist: Er ist mehr oder weniger der einzige! Jihl Nabaat und Yaag Rosch hätten was werden können, aber werden schon eingestampft, bevor sie überhaupt richtig aufgetaucht sind. Das war ja das Positive in FFIX - neben Kuja gab es noch Garland, Königin Brahne oder sogar Zon und Son. Klar kann man es nur mit einem einzelnen Fiesling versuchen, so wie mit Kefka in VI, aber dann sollte das auch Hand und Fuß haben und gut umgesetzt sein. In XIII dagegen, wo es sowieso schon einen extremen Mangel an Story-NPCs gibt, hätten ein baar wiederkehrende Gegenspieler echt was ausmachen und verbessern können.