Ich mochte übrigens "Seelen" aka "The Host", aber das lag auch hauptsächlich an der Hauptdarstellerin ^^ Ich kann verstehen, warum der Film nicht so gut angekommen ist (obwohl ihn gerade die Fans des Buches gut gefunden zu haben scheinen). Wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen.
Ich hab mich da vielleicht nicht gut ausgedrückt. Wie weiter oben geschrieben habe ich nichts gegen einige Änderungen oder auch Kürzungen, vor allem weil sich nicht eins zu eins alles filmisch genauso wie im Text umsetzen lässt. Aber wenn es gar keinen oder nur sehr vernachlässigbare Gründe gibt, etwas Wichtiges wegzulassen (und sei es nur etwas, das viele Fans für integral halten und sich mehr auf emotionaler oder wirkungstechnischer Ebene abspielt, aber die vordergründige Handlung selbst kaum beeinflusst), dann sollte man das imho lieber einfach nicht tun. Ich bin auch völlig deiner Meinung, dass erstmal die Filmqualität oberste Priorität hat. Doch wenn man als Drehbuchautor absolut nichts sinnvoll beizusteuern hat, also um die Geschichte auf der Leinwand wirklich besser zu machen, dann sollte man sich so nah wie es praktisch umsetzbar ist an der Vorlage orientieren, an dem, was schon vor einer Adaption schwarz auf weiß steht und (in den meisten Fällen) einigermaßen erfolgreich gewesen ist.
Sicherlich übertreiben dann viele Fans, die nicht verstehen, dass unterschiedliche Medien unterschiedliche Anforderungen an die Macher und Rezipienten stellen, und manchmal ist das Geschrei unverhältnismäßig groß. Aber unterm Strich gibt ihnen die Erfahrung recht: Größere Abweichungen haben nur vergleichsweise selten richtig gut funktioniert (Zum Beispiel in Blade Runner. Und um mal näher an Young Adult zu bleiben, ich fand es sogar in Narnia 2: Prinz Kaspian gut, wie sie einen ganzen Handlungsstrang extra eingebaut haben, den es im Buch nicht gab, um die Geschichte auszufüllen, die sonst viel zu unscheinbar geworden wäre), aber bei jeder zweiten Romanverfilmung werden mindestens diverse tolle Kleinigkeiten weggelassen aber überflüssige andere eingebaut, oder sogar grundsätzliche Dinge am Setting und bei den Hauptfiguren geändert.
Bei City of Ember mochte ich den Film so sehr, dass ich mir gleich darauf das Buch gekauft habe. Und das war noch um einiges besser und lässt den Film in einem eher weniger guten Licht dastehen, weil er ein paar wichtige Elemente zur Welt (zum Beispiel dass die Menschen nicht wissen, was ein Boot oder Streichhölzer sind, und die Protagonisten sich entsprechend wundern und das austüfteln müssen) und Charakterentwicklung (die Sache mit den Farbstiften oder der Umgang mit der Knappheit und Not) für generic Family-pseudo-Action-Thrills (Mutierte Riesentiere? Really? Oder auch die ganze Wildwasserbahn-Fahrt zum Finale) ausspart. Da passiert dann etwas, das man auch sehr häufig beobachten kann: Eine Anbiederung an den Mainstream, bei dem aber etwas von dem Zauber und der Einzigartigkeit des Werkes im Schaffensprozess des Filmes verloren geht. The City of Ember war ohnehin mehr Coming-of-Age-Mystery-Abenteuer als das, was sie im Film draus gemacht haben. Ich persönlich mag auch die Adaption (genialer Soundtrack von Andrew Lockington btw.), aber für andere ist das doch schade, die der Film nicht beeindruckt und davon generell Abstand nehmen, obwohl sie das Buch vielleicht sogar geliebt hätten. Literatur und Film mögen letztenendes unterschiedliche Universen sein, aber immer gänzlich und in allen Zusammenhängen voneinander trennen kann man sie eben auch nicht. Und umso trauriger, dass es durch den Misserfolg wahrscheinlich nie zu den Fortsetzungen kommt, die sich die Fans der Bücher wünschten. Das ist gerade bei Fortsetzungsgeschichten, und erst recht solchen mit mehr oder weniger Cliffhanger-Ending fies.
Nee, so freigiebig bin ich nicht, da auch mein jährliches Kino-Budget eher begrenzt ist ^^ Manchen Filmen mag ich dabei Unrecht tun, aber zur Not kann man sowas ja später noch bei den Streaming-Diensten, Videothek oder sonstwo nachholen. Um ehrlich zu sein, orientiere ich mich da schon sehr an den Trailern. Wenn ich darin schon nicht glaube, dass mir der Film zumindest gefallen könnte, dann gebe ich ihm gar nicht erst eine Chance. War zum Beispiel bei City of Bones so, wenn ich mich recht erinnere.
Ja, nicht? Neulich wurden wir bei jedem Film im Kino mit dem Trailer zu Saphirblau zugemüllt, und der sah so brutalst dilettantisch aus, alleine die billige CGI-Animation dieser kleinen Comic-Relief Phantasiefigur (weiß nicht mehr, war das ein Wasserspeier oder so?)... Da kommt einem echt ein böses "Wenn man's nicht kann, sollte man's lassen" in den Sinn (vom Abrutschen in übelste Teenie-Kitsch-Klischees ganz zu schweigen). Hat vielleicht schon auch ein wenig mit Sehgewohnheiten zu tun, aber ich würde behaupten, das sind Dinge, die Hollywood einfach besser drauf hat und sich das auch mal was kosten lässt. Davon ausgehend möchte ich mir kein Urteil über den Inhalt der Bücher erlauben, die ich ja auch gar nicht gelesen habe, da ich glaube, dass man das sehr viel besser umsetzen könnte. Aber diese Filme? Nee danke.Zitat
Ich bin mit "Kerl Ende 20" bestimmt auch nicht die anvisierte Zielgruppe, schon klar, aber wie weiter oben geschrieben, müssen die Produzenten auch über den Tellerrand hinaus gucken. Und wenn sie das nicht tun, wie hier, brauchen sie sich nicht wundern, wenn es ein Flop wird. Ich seh das auch nicht als Widerspruch zur vorhin kritisierten Mainstream-Annäherung. Die Frage muss nur immer sein, was passt und was nicht. Weder sollte auf der einen Seite die zentrale, thematische und ggf. nicht immer optimal zugängliche Integrität der Geschichte und dessen Atmosphäre geopfert, noch auf der anderen die Eigenständigkeit so weit aufgeweicht werden, dass es vielleicht alle ein kleines bisschen zufriedenstellt, aber niemanden so richtig. Bestimmt kein einfacher Balance-Akt, den auch nicht alle hinbekommen, aber ab und zu kommt mal ein Film daher, bei dem man sich fragt, ob Regisseur und Autoren überhaupt mal einen Gedanken daran verschwendet haben.
... Mir fällt grade auf, dass ich zu viel in Klammern setzeIch hoffe, ihr könnt meinen wirren Gedankengängen trotzdem folgen.






Ich hoffe, ihr könnt meinen wirren Gedankengängen trotzdem folgen.
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