Ich finde es interessant, dass noch immer kein Final Fantasy XVI angekündigt ist. Das fiel mir kürzlich erst als seltsam auf. Tatsächlich liegt der Release von XV (November 2016) schon über ein Jahr zurück! So viel Zeit ohne einen einzigen Hinweis haben sie sich noch nie gelassen, glaube ich. Oft folgte die erste Ankündigung schon wenige Wochen oder Monate nach Veröffentlichung des vorherigen Spiels, manchmal sogar bereits davor. Nun frage ich mich, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist. Vielleicht hat Square Enix aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, entwickelt an einem solchen Projekt schon seit einer ganzen Weile, aber lässt davon nichts an die Öffentlichkeit gelangen, da es in der Vergangenheit immer wieder vorkam, dass Spiele zu früh angekündigt wurden und sich der Entwicklungszyklus gefühlte Ewigkeiten hinzog - mit vielen Änderungen und Problemen mitten in der Produktion. Wäre saucool, wenn sie XVI ankündigen und das sofort schon bei einem Fertigungsstand von 50% oder so wäre. Vielleicht hat das Unternehmen aber auch noch überhaupt gar keinen Plan oder fängt gerade erst an, melkt stattdessen noch XV mit DLC so lange es irgendwie geht...

Bin da echt zwiegespalten. Hätte natürlich schon gerne ein fertiges Produkt. Bei XV hätten ein paar Monate längere Entwicklung nicht geschadet, aber das war ja erst ganz am Ende so knapp, um Deadlines einzuhalten und die Aktionäre nicht zu erregen. Finde es aber seltsam, nun schon seit über einem Jahr keinen neuen nummerierten Hauptteil überhaupt in Aussicht zu haben. Hatte gehofft, dass es mal wieder drei FFs in der Konsolengeneration geben würde, aber wie es aussieht, müssen sie sich ranhalten, um wenigstens wieder zwei hinzubekommen.

Wo ich gerade dabei bin, möchte ich hinzufügen, dass ich hoffe, sie finden mit dem nächsten Spiel wieder eine bessere Balance, vor allem was den Aufbau der Spielwelt und die Storydichte angeht. XIII war zu einschränkend und schlauchig und fühlte sich stellenweise bloß noch wie ein interaktiver Film an, während XV mit dem Open-World-Ansatz imho zu weitläufig und event-technisch leer ist und an zu wenig Cutscenes bzw. nicht ausreichend konstanter Handlungsentwicklung krankt. Warum müssen es inzwischen ständig Extreme sein? Die früheren Teile haben das wesentlich besser hinbekommen. Gebt den Spielern genug Freiraum, um sich selbst in diese Welten hineinzufinden und ein bisschen zu erkunden, aber nur so viel, wie nötig ist, uns noch an die Hand nehmen und durch ein kontinuierliches Abenteuer zu führen. Ich brauche keine gigantisch große Spielwelt, wenn ich dadurch das Gefühl bekomme, dass ein überwiegender Großteil der Spielzeit bloß für Sidequests und Durch-die-Pampa-Latschen draufgeht. Die Geschichte sollte als Triebfeder immer präsent bleiben.