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Ich sehe den Punkt, aber du hast selbst gesagt, dass die Situation heute anders ist, und das ist da denk ich auch das entscheidende Gegenargument für eben diesen Punkt. Ich behaupte mal, ein Final Fantasy heute (!) MUSS "größer, weiter, höher" sein, damit die Reihe überhaupt einen neuen Zenit als Mega-Franchise erreichen kann.
Sieht man das ganze vom Standpunkt XIII aus, dann hast du Recht. Sieht man das in Relation zum Rest der Serie ist das Unsinn. Die Teile seit VI insbesondere waren so überzeugend, weil sie funktionierende Welten mit einer schönen über die Schicksale von miteinander verknüpfter Helden dargestellt haben und das mit einer tollen Inszenierung, spannenden Kämpfen und und der Möglichkeit für Entdeckungen und Geheimnisse und Tätigkeiten abseits des Haupthandlungsweges (lustige oder unterhaltsame Minispiele, optionale Orte und charaktere, Artefakte, Waffen und geheime Bosse, also motivierender Kram und nicht die xte belanglose Nebenquest) Die größe ist relativ. Tatsächlich waren die Welten seinerzeit schon einmal so groß wie sie nur sein konnten (in dem man sie abstrahierte) und lud zum erkunden, statt besinnungslosem herumirren in rieisgen einzelgebieten ein, aber Handlung, Inszenierung, etc. fand immer sehr gut durchorchestriert auf dem relativ kleinen Raum der einzelnen Spots statt. Damit konnte man mit fantastischen kleinen charakterisierenden Nebengeschichten arbeiten und hatte mit einer zwar nur ausschnitsweisen aber belebten und interaktiven stadtkulisse (bspw.) auch Raum für freie Erkundung im Kleinen, sodass das Spiel nicht wie auf Schienen lief. Ich erinnere da noch einmal an Enkidus Appell bezüglich der Rückkehr der begehbaren Weltkarte/ Oberwelt.

Ich denke das ist der Kern des Erfolgs und des Zaubers von Final Fantasy und eben der Ankerpunkt. Ich bin da an der Stelle kein JRPG-Purist aber das sind für die Serie universell gut funktionierende Modelle. Die vielbeschworene Innovation, Neuerungen - das Überraschende soll entsprechend drin sein, aber man muss es ausgehend von diesem Erzähl. und Inszenierungsprinzip entwickeln und versuchen nicht das neu zu erfinden, sondern wie früher zu optimieren so wie zum Beispiel die sehr guten ATEs in FF IX eine Optimierung des Erzählens darstellten.

Deswegen würde ich auch nicht sagen, dass das bei der Produktion unbedingt zu vereinbaren ist. Open World (mehr oder minder, aber wenn ich an größer, weiter, etc. denke dann denke ich an so eine Entwicklungsrichtung) hat seine spezifischen Probleme, Probleme, die einfach im Widerspruch zu dem stehen, was eben der Serie ihren Zenit überhaupt beschert hat, weil das, was sie gut können/ konnten darin ausfasert. Wie BDraw schon meinte, schlagen sie jetzt mit FF XV nach XIII genau ins andere Extrem um, was es eben nicht besser macht.