Ich hab die Genre-Diskussion damals lieber gelassen, sonst wäre das wohl wieder ausgeartet. Den Versuch Genre auszumitteln und Kriterien festzulegen, den ich damals ja im Videospielforum unternehmen wollte, ist ja auch nach ein paar wenigen Posts seitens der Leute für irrelevant erklärt worden und war damit gescheitert. Wobei man sagen kann, dass es doch wichtig ist, dass man solche Festlegungen trifft, denn wie man ja gesehen hat und ich habe das auch mal in anderen Foren in denen ich gestöbert habe gesehen, dass die Leute verwirrt sind, wenn andere Spieler Genre-Bezeichnungen für bestimmte Spiele benutzen, die sie ganz anders verwenden würden. Zum Beispiel HacknSlay, das nicht nur ich allein auch auf Spiele wie Devil May Cry beziehe, sondern auch noch etliche andere Leute. Ist aber die Frage wie prototypisch man jetzt Diablo betrachten will.

Apropos Diablo und so. Ich wurde mit solchen Spielen wirklich nie so richtig warm. Ich bin ein unverbesserlicher Sammler und Horter. Ich kann mich nur sehr ungern von zusammengeklaubten Sets trennen, aber man wird von diesen Spielen radikal dazu gezwungen. Ich weis noch als ich in Dungeon Siege mal so eine gelbe Druidenrüstung zusammengesammelt hatte, dass ich die irgendwann dann verkaufen musste, weil ich einfach keinen Platz mehr hatte, zum Beispiel für ein besseres Set. Oder eine einfache Söldnerrüstung, die ich ewig komplettieren wollte, weil mir das Design gefiel. Aber auch die dann einfach weg. Und dann dieses ständige Metzeln und Grinden und ewig in den Gebieten herumlungern bis man weiter kam. Ich habe bis auf DIablo / 2 von keinem der genannten Spiele jemals die Story beendet. Bei DUngeon Siege bin ich irgendwann in so einer Stadt in der Wüste ausgestiegen. Ich hatte mich zuvor nämlich nur noch mit Tränken und Heilzaubern und dem Skippen von Gegnern durch so ein Gebirge durchgeschlagen, weil ich einfach keinen Bock mehr auf das ewige Metzeln hatte, um dann festzustellen in der Wüste auch nicht weiterzukommen, weil die Gegner einfach zu dick waren. So spaßig das für zwischendurch ist. Ich verliere irgendwann garantiert die Lust. Deswegen konnte ich auch mit MMOs nie soviel anfangen. Groß aufkam tat das ja mit WoW und das einfach auch viel von Diablo mitbekommen und damit Standards gesetzt, die aus einem mir unerfindlichen Grund auch nie in Frage gestellt wurden bspw. dieses ständige Sammeln und Entwerten von Rüstungen oder Waffen und das hatten dann auch alle Klone später mit drin. Genauso diese völlig random sinnlosen töte dies und bring mir jenes Quests ohne wirkliche Begründung oder Konsequenz und dann auch so billig inszeniert, wie sie auch klingen.

Aber genug der Genre-Schelte. Das ist Geschmackssache und wenn man aus einem RPG-Bereich der Marke DSA, Gothic und TES kommt, dann ist das einfach nicht erfüllend. Bzw. wenn man dazu dann auch noch in den Bereichen Aufbau und Strategie unterwegs und verwurzelt war, dann empfindet man dieses belanglose Zerstören und Aussortieren wirklich auf eine Art auch als sinnlos. Ich weis gar nicht wieviele Stunden ich allein in Morrowind damit verbracht habe mit den bescheidenen Möglichkeiten des Spiels meine Domizile einzurichten. Und es waren wirklich Stunden, ganze Tage die ich allein in Tel Uvirith Galum Daeus und der Uhrwerkstadt zugebracht habe, um dort einerseits eine Bibliothek, andererseits eine Artefaktsammlung und eben ein Dwemer-Museum einzurichten und alles auszustellen und zu drapieren oder einzulagern, was ch auf meinen Beutetouren durch ganz Vvardenfell gefunden, gestohlen, erkämpft habe. Und ich habe wirklich so gut wie nichts stehen lassen. Ich habe stellenweise die Einrichtung ganzer Festung weggestohlen xD Ich brauche das einfach so als abschließende Befriedigung.
Es gab damals mal einen Artikel als zu Skyrim Hearthfire rauskam wo das mit PnP verglichen wurde. Wo die Spieler auch noch ewig viel Zeit und Geld investieren um sich eben diese rein in ihrer Fantasie vorkommenen Spielerbehausungen zu schaffen, ausgefeilte Lagepläne zeichnen oder manche das sogar am PC digital nachbauen und dort auch Stellen für ihre Artefakte oder Rüstungsständer und so einen Kram einplanen. Man sah das ja auch an den vielen Housing-Mods für TES. Und das ist genau das, was ich brauche. So das Gefühl etwas in die Welt stellen zu können, dass dann zeigt, was ich in dieser Welt erreicht habe.

Ich habe damals Overlord gespielt als es rauskam. Ich fand das grandios. Ich fand das wirklich großartig gemacht. Aber ich hasse das Spiel bis heute aus genau einem Grund. Du baust deinen beschissenen Turm wieder auf und aus. Eroberst praktisch das ganze Land und plünderst dir deinen Reichtum zusammen und du hast einen dir so richtig angemessenen Thron, einzig man kann sich nicht auf den Thron draufsetzen. Es gibt keine Option, keine Animation mit der man sich einfach auf diesen Thron setzen kann, um das Bild abzurunden. Und das ist so das Sinnbild für all das, was in Rollenspielen immer grundsätzlich schief läuft, wenn die Welt nur Kulisse ist und man nicht mit ihr interagieren kann.

Mist so viel blabla 0__o