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Du hast mir aber immer noch nicht verraten, welche anderen Kriterien du anlegen willst bzw. was du von Eltern erwartest, die eben keine Gamer sind und das Bedürfnis haben, ihr Kind vor Gewaltdarstellungen zu schützen.
Zu überlegen, vor welchen Gewaltdarstellungen es sich lohnt sie zu "schützen". Was kennen sie ohnehin schon und was ist dann einfach zu grausam und abartig, zu gewalttätig. Gewalt und Gewaltdarstellung ist für Kinder auch ein Begriff genauso wie Kämpfen und Töten in Spielen. Das wird schon in Rollenspielen ausgelebt ist teil von Serien, Filmen und Büchern. Was ich von Eltern erwarte ist einerseits den Gedanken aufzugeben krampfhaft ihre Kinder grundsätzlich von den Themen Gewalt, Kampf, Tod usw. fernhalten zu wollen. Das funktioniert eh nicht, wenn sie sie nicht zu Hause einsperren wollen und die Kinder fühlen sich dadurch auch nur unnötig eingeschränkt, zumal ihnen nicht zugetraut wird, dass sie Spiel und Wirklichkeit von einander trennen können. Ich habe das vorhin mit Dauganor noch einmal an einem Beispiel erörtert.

Ein Lehrer hat einen Film gezeigt in dem jemand besonders lustig vor ein Autor stolpert und überfahren wird. Die Schüler haben gelacht. Der Lehrer hielt es für seine pädagogische Pflicht einen zwanzigminütigen Vortrag darüber zu halten, warum es nicht lustig ist, wenn ein Mensch überfahren wird. Es ging nicht darum, dass der lehrer keinen Humor gehabt hätte, sondern er hatte sofort diesen Kurzschluss, dass er da in einen Mangel von Empathie sozialisierend einwirken müsse. Die Schüler haben das für lächerlich befunden. Viel eher haben sie eben über die Art der Darstellung gelacht als über die Tatsache, dass da jemand überfahren wurde. Sie sind in der Lage das zu trennen und fanden es deshalb einerseits lächerlich andererseits unterstellend, dass der Lehrer dann darauf so rumreiten wollte. Der hat das für eine gute Idee gehalten und die Situation einfach nicht verstanden.

Und so ist das hier auch. Die Eltern sollten anerkennen, dass Gewalt = Gewalt = Gewalt ist und von den Spielern auch nicht immer in einer ernsten weise als solche wahrgenommen wird und es selbst dann nicht zu einer Übertragung auf die Wirklichkeit kommt. Der Anspruch die Kinder vor Gewalt generell schützen zu wollen ist schon völlig verfehlt. Vielmehr müsse es darum gehen die Kinder vor übertriebener Gewaltdarstellung zu schützen. Dazu ist es aber nötig sich die Spiele selbst anzusehen und auch abzuschätzen, womit mein Kind umgehen kann, das würde bedeuten, dass man sich mit seinem eigenen Kind und dem Spiel, das es gerne hätte, auseinandersetzen muss. Der reine verweis auf die USK wird dem einfach nicht gerecht. Und da zählt dann auch nicht die persönliche Befindlichkeit der Eltern sondern eben auch das man die Meinung des Kindes ernst nimmt. Die Kinder kennen die Spiele ohnehin zumeist schon durch Freunde oder heutzutage sogar noch eher durch Lets Plays. Bevor jetzt der Vorwurf kommt: Nein ich glaube nicht daran, dass Kinder immer wissen, was für sie geeignet ist. Aber man sollte sie da auch ernst nehmen, ansonsten findet man eben auch nicht heraus, ob man seinem 14 jährigen nur Abenteuer auf dem Reiterhof zumuten kann oder auch mal Assassins Creed.

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Oder warum Eltern weniger Probleme haben sollten, ihr Kind Gewaltdarstellungen auszusetzen, bloß weil sie Gamer sind^^
Nicht weniger Probleme aber ein reflektierter Umgang mit dem Thema der nicht mit dem Argument endet: Das ist nichts für dich, weil ich das so sage, weil das da so auf der Packung steht, obwohl ich keine Ahnung habe, wovon ich da eigentlich rede. Gamer-Eltern werden auf der einen Seite wahrscheinlich noch strenger sein, auf der anderen Seite aber auch eher bereit sein, da auf ihre Kinder auch einzugehen und Positionen auch zu revidieren.

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ch verstehe auch ehrlich gesagt nicht, warum du den Wunsch deiner Tante nicht akzeptieren kannst
Genau weil es ihr Wunsch ist, der sich vor allem aus ihrer eigenen Ignoranz schöpfst, die sich dagegen sperrt in Computerspielen etwas anderes zu sehen, als ein etwas verdächtiges, das am besten verboten gehört und dabei dann die Wünsche meines Cousins so völlig ignoriert. Und zum anderen, weil sie wie eine Glucke auf den Kindern sitzt, anstatt ihnen etwas zuzugestehen. Und ich darf das dann hier immer ausbaden, wenn mein Cousin dann tief betrübt erzählt, dass er das und das nicht haben darf. Gleichwohl ich gestatte soviel Rebellentum, das ich ihn ab und an mal an meinen Rechner lasse, wenn gleich er auch nicht alles darf, was ich theoretisch hätte. Und wir reden hier nicht nur von "Gewaltspielen" und "Ballerspielen" bei ihr sondern sie hat ihm auch Warcraft 3 verboten als er elf war aber das Spiel erst ab zwölf freigegeben ist. Und da eben auch überhaupt nicht mit sich reden lässt. Sie hatte auch Bedenken bei Minecraft... Ich muss dazu echt nichts mehr sagen. Sie kann froh sein, dass Junior das so weitgehend klaglos erträgt. Ich an seiner Stelle wäre längst auf die Barrikaden gegangen bei solchen Umständen.

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Bißchen früh für Meuchelspiele.
Wie gesagt allein an der Tatsache das Leute gemeuchelt werden, mache ich das bei weitem nicht fest. Bei Tomb Raider wird geschossen und trotzdem ist es kein Call of Duty und auch kein Doom 3. Und die gewaltdarstellungen sind soweit alle vertretbar. Direkter Kampf ist ohnehin schwierig und die schnellen, präzisen Exekutionen gehen eher schnell. Ich würde ihn auch das neue Thief spielen lassen. ISt auch ab 16 und hier werden gleich fast gar keine Menschen storybedingt umgebracht. Aber auch das wäre allein der Markierung nach direkt wieder für ihn verboten. Und genau deshalb kann ich ihren Wunsch nicht akzeptieren, weil ich ihn für lächerlich und unbegründet halte, gleichwohl er gerne was spielen würde und eben nichts darf. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, deshalb regt mich das auch so auf. Der Junge nervt mich häufig, aber ich es freut mich dann doch, wenn ich ihm eine Freude machen kann. Ich sehe es auch so, dass die Eltern strenger sein müssen, umso mehr dürfen dann Großeltern und Onkel und Tanten auch mal etwas lockerer drauf sein. Ich hab meinem älteren Cousin bei Resident Evil und Metal Gear zugeschaut und durfte dann auch selbst ran. Das war immer auch was besonderes.

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dann wird dein Cousin gerade mal 12
Er wird 13