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Von welchem Zeitpunkt sprichst du? Die RV hat einige Veränderungen seit ihrer Gründung anno 1881 durchlaufen.
Die Re-Implementierung des Systems nach dem Krieg. Adenauer hat die Warnungen bezgl. der Tragfähigkeit damals in den Wand geschlagen. Die kamen auch nicht von der Opposition sondern von den eigenen Experten. 70 Jahre schienen ihm eine ausreichende Grundlage zu sein, um damit Politik zu machen. An der Grundlage der Rentenversicherung hat sich ja seit damals nicht viel geändert und ein anderes System fände ich auch schwer vorstellbar. Entsprechend aber müssen wir schauen, dass die Grundlagen weiterhin funktionsfähig bleiben.

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Die spannende Frage dabei ist: Wird die Theorie auch genau so in der Praxis angewandt? Da habe ich so meine Zweifel dran.
Leider Nein. Stattdessen setzt man eine neue Frührente durch seitens der SPD

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Bezüglich der Kinderförderung muss ich passen, darüber weiß ich zu wenig.^^
Das hier ist genauso vermintes GElände wie die Einwanderung weil tendenziell erfolgsverprechendere Methoden (es gibt dazu Studien aus Skandinavien soweit ich weiß) an einem normativ ziemlich stark besetzten Feld ansetzen oder an Stellen wo auch viel investiert werden müsste. Das berührt Sachen wie Rollenbilder, Frauenförderung, flexible Arbeitszeiten, Ansehen von Kinderbetreuung, das Gewährleisten von sicheren Verhältnissen, Vorstellungen von Ehe- und Familie und natürlich auch davon wie stark der Staat da rein dirigieren darf. Ein Faktum ist aber, dass die bisherigen Förderinstrumente für Familien oder Kinder nicht den gewünschten Effekt erzielt haben insbesondere hinsichtlich der Kosten. Das hat eine Studie, die das Familienministerium selbst in Auftrag gegeben hatte, herausgefunden. Empfehlung: Am besten abschaffen. Natürlich verschwand die Studie dann im Giftschrank weil das Ergebnis ja nicht gerade glamourös war.

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Bei der Einwanderung hat man das Problem, das jede potentielle Einschränkung sehr, sehr kritisch aufgenommen wird. Es könnte ja falsch verstanden werden und das kostet wiederum Stimmen bei der nächsten Wahl.
Ich habs im Politikforum damals schon mal erwähnt: Falschverstandene Pietät. Das ist hier ein erheblich historisch begründetes Problem, wird sich aber entsprechend nicht umgehen lassen. Die Reflexe sitzen da tief und die entsprechenden Aktivisten sind wie aus dem Stahlbad. Da muss man eben auch den Mut haben unbequeme Entscheidungen zu treffen.

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m Bereich Forschung und Kultur wird immer zuerst gespart. Ob da jemals ein Wandel stattfinden wird....ich hoffe es, habe aber meine Zweifel.
Problem ist ja immer das direkt an den falschen Ecken gespart wird. Das gleiche wie mit der Infrastruktur. Im Gegensatz zum reinen Kulturbetrieb kann man dort bei Forschung und Infrastruktur sogar direkt sehen welchen positiven Einfluss es bspw. auf die Wirtschaftsentwicklung und damit die zukünftigen Einnahmen hat. Aber das lässt sich natürlich nicht so gut verkaufen wie 10€ mehr Hartz IV oder ne Steuersenkung, die ja auch irgendwie finanziert werden müssen und nichts bringen ^^

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Früher hat man eben im besten Fall einen preußischen Abgang gemacht: Man fiel auf der Arbeit um, war 3 Wochen krank und starb danach.
Das ist ja heute zum Glück auch nciht mehr so, aber natürlich ist es auch so schon schwer genug und gerade in heutigen Zeit mit ihren hochgradig irregulären Beschäftigungsbiographien werden da stellenweise ganz Altersexistenzen vernichtet.