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Thema: OT-Geplauder CIV - nein, nicht das Spiel sondern die Nummer...

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  1. #1
    Moin Taverne,
    wir hatten heute Glück wegen dem Streik der Lokführer. Wir konnten die letzten 2 Stunden auf Montag verschieben und so war jeder noch vor dem Streik wieder zu Hause bzw. konnte dann auf die U-Bahn ausweichen. Es ist ja nicht so, als ob ich Streiks generell ablehne, aber dieser monatelage Tarifstreit ist einfach nur noch nervig. Die Forderungen der Gewerkschaft zu kennen erhöht nicht gerade die Unterstützung für die Lokführer.

    Nachdem wir am Dienstag eine 5 stündige Vorlesung zum Thema Arbeitslosenversicherung gehört haben und dabei auch auf das Problem der Altersarbeitslosigkeit zu sprechen kamen, wurde mir übel. Die Bemessungsgrundlagen für die Rente zu kennen ist eine Sache; zu wissen das 80-90% der Arbeitnehmer diesen Schnitt in ihren 45 Berufsjahren niemals erreichen werden und daher auch weniger Rente und womöglich auch auf Grundsicherung im Alter angewiesen sind, stimmt doch sehr nachdenklich. Aber scheinbar ist dieses System für den Staat immer noch billiger....

    Paddy, du studierst also auf Lehramt. Und was bzw. welche Fächer genau? Ich habe bisher nur Politik und Deutsch? aus deinen Posts rauslesen können.
    Geändert von Skyter 21 (15.10.2014 um 19:31 Uhr)

  2. #2
    Zitat Zitat
    Die Bemessungsgrundlagen für die Rente zu kennen ist eine Sache; zu wissen das 80-90% der Arbeitnehmer diesen Schnitt in ihren 45 Berufsjahren niemals erreichen werden und daher auch weniger Rente und womöglich auch auf Grundsicherung im Alter angewiesen sind, stimmt doch sehr nachdenklich. Aber scheinbar ist dieses System für den Staat immer noch billiger...
    Historisch gesehen gab es diese Warnung schon bei der Einführung der Rente. Es gab eine Prognose das das System nur so und soviele Jahrzehnte funktionieren würde. Aber das war an der Stelle egal. Der schnelle Wahlerfolg war wichtiger, also wurde es eingeführt. Und da wären Phänomene wie Langzeitarbeitslosigkeit noch gar nicht vorgesehen. Die ganze Sache wäre über eine Pauschalrente leichter und lebenssichernd besser zu organisieren, aber das ist sowohl als Kostengründen als auch unter (liberalen) Gerechtigkeitsgesichtspunkten natürlich nicht zu vermitteln.

    Aber man könnte auch schon an den kleinen Schrauben drehen und das Reneneintrittsalter bspw. flexibilisieren. Mindest-Alter + Berufsuntauglichkeitsuntersuchungen + Umschulungsangebote (sofern das noch zumutbar ist, ansonsten Frührente) + Möglichkeiten für flexible Weiterbeschäftigung für die Rüstigen dafür sollte es dann aber auch so sein, dass diejenigen die wirklich nicht mehr können auch von ihrer Rente leben müssen und weder gezwungen sein sollten irgendwelche Mini-Jobs zu machen oder Grundsicherung zu beantragen. Dazu Förderprorgamme für weitere Qualifizierung im Beruf um auch im Alter noch up-to-date sein zu können, was das eigene Berufsfeld angeht.

    Dazu empfehle ich eine ergebnisorientierte Kinderförderung, die sich leicht finanzieren ließe, wenn das Familienministerium bspw. die eigenen kritischen Studien zu den Misserfolgen etlicher (z.T. teurer) Förderinstrumente ernst nehmen und diese abschaffen würde. Dazu ein Bildungspunktesystem bei der Einwanderung und eine ZWangsverpflichtung für ausländische Studenten und Stipendiaten mindestens fünf Jahre in Deutschland zu arbeiten, sofern ihr Studium durch den Staat subventioniert wurde. Gleiches würde ich übrigens am liebsten auch für Inländer festlegen, dass sich unsere Forscher und Ärzte bspw. nicht direkt in die USA oder Großbritannien verpissen. Gleichwohl wäre dann eine stärkere Förderung im Forschungsbereich und staatliche Investitionen angemessen. Geben und Nehmen halt ^^

    Zitat Zitat
    Paddy, du studierst also auf Lehramt. Und was bzw. welche Fächer genau? Ich habe bisher nur Politik und Deutsch? aus deinen Posts rauslesen können.
    Genau das. Politik und Deutsch ^^

  3. #3

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Historisch gesehen gab es diese Warnung schon bei der Einführung der Rente. Es gab eine Prognose das das System nur so und soviele Jahrzehnte funktionieren würde. Aber das war an der Stelle egal. Der schnelle Wahlerfolg war wichtiger, also wurde es eingeführt.
    Naja, damals war von der SPD und den Gewerkschaften bei der Einführung eher in der Kritik, dass fast alle Arbeitnehmer das entsprechende Rentenalter gar nicht erreichen können. Und seine politischen Ziele, die der olle Bismarck mit der Einführung erreichen wollte, nämlich eine "Kaltstellung" der Sozialdemokratier, hat er auch nicht erreicht.

    Kleiner Tipp übrigens noch in Bezug auf die Aufbaumodule Paddy: Nimm dir schon mal den Lehrplan zur Hand und guck, was du da später gebrauchen kannst. Nichts ist schlimmer, als wenn man sich da im Referendariat noch Massen an Stoff anlesen muss, da dafür meist die Zeit fehlt. Es sei denn man kann gut auf Schlaf verzichten und liebt Nachtdoppelschichten.

  4. #4
    @ BIT
    Ich hab nicht das Gefühl das auch nur irgendetwas, dass in den Aufbaumodulen außer politischer Theorie und internationaler Ökonomie verhandelt wird auch nur irgendeine Relevanz im Bezug auf den späteren Sozialkundeunterricht stofflich haben wird, EU vielleicht noch. Gleichwohl machen wir das natürlich auf einer derart abstrakten Ebene, dass das für den eigentlichen Unterricht praktisch wertlos ist. Ich gehe an der Stelle mal von meinem bisherigen vielfältigen eigenen Schulerfahrungen aus. Die mögen sich thematisch zwar von Bundesland zu Bundesland unterscheiden aber nicht so sehr in den generellen Punkten und auch schon reit zeitmäßig nicht in der Tiefe. Und wenn ich mir Module anschaue könnte ich zu jedem was sagen, natürlich nicht entsprechend mit theoretischer und analytischer Tiefe, aber das ist ja auch nicht unbedingt Gegenstand des Unterrichts. Für die nötige Auffrischung werden die entsprechenden Lehrbücher etc. ohnehin obligatorisch sein.

    Entsprechend nutze ich das lieber zur eigenen Vertiefung in den Bereichen, die mich auch interessieren, anstatt mich noch mal durch eine Vorlesung zu quälen in der ich bloß teilnahmslos rumsitze, weil mich der Gegenstand völlig kalt lässt.
    Geändert von KingPaddy (16.10.2014 um 12:06 Uhr)

  5. #5

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Ich hab nicht das Gefühl das auch nur irgendetwas, dass in den Aufbaumodulen außer politischer Theorie und internationaler Ökonomie verhandelt wird auch nur irgendeine Relevanz im Bezug auf den späteren Sozialkundeunterricht stofflich haben wird, EU vielleicht noch.
    Genau deshalb verweise ich auf die Lehrpläne. Die sind nämlich meist genauso abstrakt gehalten wie die Vorlesungen. Erwarte bitte nicht, dass da konkret drinsteht, was für ein Buch oder sonstiges du verwenden sollst, sondern vielmehr musst du dir die Begründungen selber suchen. Ds gilt vor allem für das Fach Deutsch.

    Zitat Zitat
    Gleichwohl machen wir das natürlich auf einer derart abstrakten Ebene, dass das für den eigentlichen Unterricht praktisch wertlos ist.
    Unterrichtspraktisch gesehen vielleicht ja, auch wenn die Oberstufe (insbesondere in den Leistungskursen) da schon einen gewissen Anspruch hat, dass du die Schüler in die entsprechende Richtung des Denkens anleiten sollst. Theoretisch allerdings wirst du den Kram wieder brauchen, wenn es um das Schreiben von Unterrichtsentwürfen geht, die du mal eben neben dem eigentlichen Unterricht schreiben darfst (teilweise innerhalb der Frist von drei Tagen und mit dem Umfang einer besseren Hausarbeit aan der Uni) und dich immer wieder verfolgen werden, wenn es um Beförderungsstellen geht. Ich hatte gerade erst das Vergnügen, so etwas wieder schreiben zu dürfen (und es ist theoretisch und praktisch alles sehr gut gelaufen) und man kann sich da wirklich eine Menge Arbeit ersparen, wenn man das frühzeitig sich raufscheffelt und die entsprechende Literatur schon da hat.

    Zitat Zitat
    Ich gehe an der Stelle mal von meinem bisherigen vielfältigen eigenen Schulerfahrungen aus. Die mögen sich thematisch zwar von Bundesland zu Bundesland unterscheiden aber nicht so sehr in den generellen Punkten und auch schon reit zeitmäßig nicht in der Tiefe. Und wenn ich mir Module anschaue könnte ich zu jedem was sagen, natürlich nicht entsprechend mit theoretischer und analytischer Tiefe, aber das ist ja auch nicht unbedingt Gegenstand des Unterrichts.
    Doch, auch das ist Gegenstand des Unterrichts, wenn man sich die drei Anforderungsbereiche anguckt: I) Reproduktion, II) Reorganisation- und Transferleistung und III) Reflexion. Insbesondere im dritten Bereich wirst du ständig darüber stolpern und eine idealtypische Stunde besteht immer aus jeweils mindestens einem der Bereiche. Insbesondere in der Oberstufe kann man sich da dann bei den entsprechenden Werken und Themen (beispielsweise Kafkas "Der Prozess") auf einiges gefasst machen.

    Übrigens sind die Standards von Bundesland zu Bundesland absolut dieselben, nur das eigentliche Thema kann beispielsweise in unterschiedlichen Romanen anders ausgelegt werden. Ansonsten gibt es da kaum noch Unterschiede nach Beschluss der KMK.

    Zitat Zitat
    Für die nötige Auffrischung werden die entsprechenden Lehrbücher etc. ohnehin obligatorisch sein.
    Lass das bloß niemals einen Fachleiter, Schulleiter, AkO oder sonstige Lehrkraft hören, die sich mit der Ausbildung von Lehrkräften beschäftigen. Allein die Aussage ist nämlich ein dicker Malus in Unterrichtsbesprechungen. Schulbücher sind maximal eine Orientierung, anhand derer man eine vorläufige Einordnung machen kann und gerade mit deinen Fächern wirst du merken, dass die meisten Bücher da wirklich nur Schrott sind. Dein bester Freund wird irgendwann wirklich der Kopierer sein.

    Zitat Zitat
    Entsprechend nutze ich das lieber zur eigenen Vertiefung in den Bereichen, die mich auch interessieren, anstatt mich noch mal durch eine Vorlesung zu quälen in der ich bloß teilnahmslos rumsitze, weil mich der Gegenstand völlig kalt lässt.
    So habe ich auch mal gedacht und am Ende nur massig mehr Arbeit gehabt, die man sich wirklich ersparen hätte können. Natürlich sollte man seinen eigenen Interessen auch nachgehen, dafür gibt es ja auch den wahlfreien Bereich. Allerdings nützt einem der schönste Gegenstand nichts, wenn man ihn später überhaupt nicht braucht. Uni ist ja auch eine Ausbildung und die sollte man dann schon auch dafür nutzen, was man später machen will. Was das angeht, beneide ich dann schon fast die Fachwissenschaftler, die wirklich ihren Interessen folgen können. In Zeiten von Standartisierung kann man sich das als angehender Lehrer allerdings fast nicht leisten.

    Ich finde Morphologie und Syntax beispielsweise auch sehr interessant. Wirklich brauchen tue ich den Kram allerdings nur in einer einzigen Stunde zum Thema Sprachwandel in der Q1. Ansonsten hätte ich mir die restlichen Kurse genau wir mein Steckenpferd der Mittelalterezeption und des RAF-Terrorismus (fünf Zeilen im Buch trotz einer dreißigjährigen Geschichte in der BRD) sparen können und lieber etwas mehr Jahrhundertwende machen sollen.

  6. #6
    Ich weis du willst mir mit dem Hinweis einen Gefallen tun, aber ich wollte eigentlich schon oben deutlich machen, dass ich praktisch kaum Entscheidungsfreiheit habe, weil mir bis auf ein Grundlagenmodul alle Module ohnehin vorgeschrieben sind und die den größten Bereich aktueller. politischer Bildung auch mit abdecken. Und gerade die Aufbaumodule sind drei Stück aus denen ich zwei Auswähle die sich soweit auch auf die verpflichteten Grundlagenmodule beziehen. Insofern hat mir der Plan schon abgenommen, was ich für das Lehramt laut der offiziellen Ansicht nach brauche. Innerhalb der Module kann ich dann noch etwas divergieren aber auch nicht allzu sehr, weil ich eben mit dem Angebot und dem Stundenplan auskommen muss, das in dem jeweiligen semester vorliegt, auch gerade weil ich eben in Regelstudienzeit fertig werden muss. Quasi muss ich auch nicht wirklich acht dann bzgl. des späteren Lehrplans nehmen, weil das Studium an sich schon so aufgebaut ist, dass man zwangsläufig alle relevanten Dinge belegen muss. Das Meiste liegt also ohnehin nicht in meiner Hand. Ideengeschichte mache ich jetzt zusätzlich weil der Stundenplan das diesmal hergegeben hat.

    Zitat Zitat
    Genau deshalb verweise ich auf die Lehrpläne. Die sind nämlich meist genauso abstrakt gehalten wie die Vorlesungen. Erwarte bitte nicht, dass da konkret drinsteht, was für ein Buch oder sonstiges du verwenden sollst, sondern vielmehr musst du dir die Begründungen selber suchen. Ds gilt vor allem für das Fach Deutsch.
    Erfahrunsgemäß haben die Fachbereiche in den schulen selbst bei der Auswahl von Deutsch-Texten auch noch mitzureden, aber davon abgesehen, meinte ich mit Abstraktion auch nicht die Allgemeinheit der Themenzuordnung sondern die theoretische Diskussionsebene auf der wir uns hier an der Uni mit diesen Themen auseinandersetzen, die allerdings für Schüler (abgesehen vielleicht von 11. und 12.) völlig unangemessen sind. Viel eher ist es doch Aufgabe fundierte Grundkenntnisse in den relevanten (historischen) Theorien und deren Problembezug zu vermitteln und die Instrumente, die zu deren Analyse und dem Verarbeiten in einer Ausarbeitung erforderlich sind an die Hand zu geben. Ansonsten Systeme und Strukturen (bspw. den Staatsaufbau) und das Funktionieren des Ganzen und dann dürfen die Schüler sich in Klausuren und Stundendiskussionen (wohl eher in späteren Semestern) mit aktuellen Themen auch auseinandersetzen. Das fundierte Wissen, dass ich dafür brauche ist obligatorisch, aber das muss ich für die Aufbaumodule ohnehin schon mitbringen, die sich dann mit spezifischen, abseitigen und kritischen insbesondere wissenschaftlichen Spezialthemen in den Seminaren auseinandersetzen, sie also in einer Form vertiefen, die aber für den Schülerbezug selbst nicht mehr selbst so wichtig ist, bilde ich mir zumindest ein, da die Schule eine generelle Vermittlung vorrangig anstrebt/ anstreben sollte und diese dann in ausgesuchten Einzelfällen zur Anwendung kommen und auch in den Einzelfällen wird eine Beschäftigung idR nicht auf dem theoretisch-analytischem Niveau echter Forschungsauseinandersetzung stattfinden. Das meine ich damit. Dazu kommt noch: Wie oben erwähnt sind meine Wahlalternativen hauptsächlich auf die Seminare beschränkt und von den bisher angebotenen Seminaren hatten die wenigsten wirklich einen entsprechenden Bezugspunkt zu Dingen, die man normalerweise in der Schule bespricht.

    In Deutsch ist es dasselbe das nötige Handwerkszeug bspw. in Sachen Analyse von Texten ist in den Modulen, die ich besuche (bzw. besuchen muss) ohnehin obligatorisch. Eine Spezialbehandlung nur eines best. Textes fand da aber bisher in keinem der Bereiche statt zumindest nicht ausschließlich. Im Endeffekt liegt der Fokus nach wie vor auf den Instrumenten und der ausgewählte literarische Text idR ist es nie nur einer sondern eine ganze Bandbreite wird dann zur praktischen Übung (idR höchstens zwei Seminarsitzungen) genutzt. Bei der mittelalterlichen Literatur war es im letzten Semester anders, aber der eigentliche schulbezogene Teil in der neuen deutschen literatur uA jetzt Erzähltheorie befasst sich wie gesagt nie nur mit einem Spezialproblem, insofern sind die Module da auch möglichst breit angelegt. Das Textanalyse-Seminar im ersten Semester hat meine Dozentin anhand des Medea-Stoffes gestaltet und dafür etliche Autoren herangezogen, die den mal irgendwie verarbeitet haben. An sich aber war der Text schlussendlich egal. Also wirklich spezialisiert muss ich sagen ist gerade das Deutschstudium nicht.

    Zitat Zitat
    Doch, auch das ist Gegenstand des Unterrichts, wenn man sich die drei Anforderungsbereiche anguckt: I) Reproduktion, II) Reorganisation- und Transferleistung und III) Reflexion. Insbesondere im dritten Bereich wirst du ständig darüber stolpern und eine idealtypische Stunde besteht immer aus jeweils mindestens einem der Bereiche.
    Das ist mir bewusst und ich sage nochmal, dass wir hier aber von einem die jeweiligen Schüler angepassten Niveau sprechen müssen. Ich brauche für den Unterricht nicht zwingend das analytische Niveau und die Tiefe eines Seminars das sich ausschließlich über Monate hinweg einzig allein mit dem Prozess vielleicht auch nur einem Abschnitt daraus beschäftigt und ihn zu Tode analysiert hat mit Einbezug von 16 verschiedenen Biographen und Autoren die von Kafkas Kindheit, über seine Vaterbeziehung und weis der Teufel noch da etwas hineinlesen wollen. Als Lehrer muss man nach meinem Verständnis Generalist sein und vor allem im Grundsätzlichen den Überblick behalten und das Spezialwissen bei Bedarf auffrischen oder eben noch dazu anlesen, aber auch dann muss ich nicht anders als jemand der Kafka-Experte werden will, alle Deutungstheorien zum Prozess kennen. Und in PW ist es das Gleiche. Man vermittelt die Theoretische Dimension (und in Anbetracht der Zeit den Teil grundlegenden Teil davon und nicht jedes kleine ideologische Nebengefecht in den Fußnoten) und das Wissen um die Methodik. Für den Unterricht muss ich, wenn ich Smith und Keynes unterrichte beide nicht en detail in Leben und Werk kennen, um die Theorie in den nötigen Grundzügen zu erläutern. Es ist ja nur selten so, dass man sich die Themen die man unterrichten soll, vom Ur-Schleim weg her neu lernen müsste, die waren schon Bestandteil der eigenen Schulbildung und tauchen als Randerscheinungen miest in größeren theoretischen Zusammenhängen auch immer wieder auf.

    Ich weis nicht wie läuft das bei dir denn in Geschichte? Wieviel Zeit und Muße hast du denn da wirklich das Kaiserreich oder bestimmte Punkte wie die Gründerkrise oder Phänomene wie die deutschen Kolonien in einer Breite und Tiefe zu besprechen, die du nur leisten kannst, wenn du auch ein entsprechendes Seminar an der Uni dazu belegt hättest aka dich aufwendig eingelesen hättest und dazu noch traust du deinen Schülern dann auch zu einen theoretischen Überlegungshorizont bspw. von den Auswirkungen der Kolonialvergangenheit auf die heutige Situation in den nachkolonialen Staaten zu abstrahieren und dabei auch noch postkoloniale Theoriebildung in der Geschichtswissenschaft ansprichst? Nur mal um zu verdeutlichen wo ich mit der Frage des Niveaus hin will. Wahrscheinlich meintest du wirklich eher noch nie was gehört von... Das mag in Einzelfällen sicher zutreffend sein, aber in der Regel bin ich der Ansicht ist man in den Bereichen soweit leidlich genug informiert, um sich bei den Informationen die man noch braucht recht schnell aufzufrischen, weil man da schon Zuordnungen treffen kann. Bei Deutsch ist das sicher noch eine andere Sache wenn plötzlich neue Literatur in den Kanon aufgenommen wird, die man durchnehmen sollte, aber ich denke vor dem Problem steht man dann ohnehin. An der Uni werden idR auch keine Seminare zu Werken gemacht die nicht schon kanonisch wären. Und "neue" Texte die man selbst gerne zum Teil des Unterrichts machen würde, mit denen ist man ja dann zumindest schon privat vertraut. Also einen unbedingten Mehrwert sehe ich jetzt nicht drin mein Spezialwissen zu erweitern. Das Generalwissen decken die Vorlesungen in den Bereichen ab. Wie die ausgerichtet sind, kann ich natürlich nicht beeinflussen und muss die so hinnehmen (Moderne Politische Theorie die Vorlesung hatte halt den Schwerpunkt Liberalismus, was eine 2/3 Aufteilung für Liberalismus bedeutete und 1 / 3 für den ganzen 'unwichtigen' Rest)

    Wobei das würde mich dann mal an der Stelle interessieren. Wie war denn dein Studium in dieser Hinsicht aufgebaut? War das dann allgemein stärker spezialisiert im Angebot, sodass du mit den anderen schulrelevanten Themen kaum in Kontakt gekommen bist? RAF bspw. wäre, wenn ich mal die Struktur meines PW-Studiums übertrage (wie das der Fachbereich GEschichte hier genau regelt weis ich natürlich nicht) vermutlich nur ein Seminarthema zum Modul Geschichte der BRD (evtl. sogar mit dem Zusatz "bis zur Wiedervereinigung) während es in der zugehörigen Vorlesung einen ganzen Überblick über den gesamten Zeitraum gibt + einem Konvolut von Empfehlungen wo man noch mehr zu den einzelnen kleineren Episoden lesen kann.

    Zitat Zitat
    Übrigens sind die Standards von Bundesland zu Bundesland absolut dieselben, nur das eigentliche Thema kann beispielsweise in unterschiedlichen Romanen anders ausgelegt werden. Ansonsten gibt es da kaum noch Unterschiede nach Beschluss der KMK
    Jo klar, hatte ich ja auch geschrieben.

    Zitat Zitat
    Lass das bloß niemals einen Fachleiter, Schulleiter, AkO oder sonstige Lehrkraft hören, die sich mit der Ausbildung von Lehrkräften beschäftigen. Allein die Aussage ist nämlich ein dicker Malus in Unterrichtsbesprechungen. Schulbücher sind maximal eine Orientierung, anhand derer man eine vorläufige Einordnung machen kann
    Du hast jetzt hoffentlich nicht reininterpretiert ich würde das nötige Wissen aus den lehrbüchern entnehmen Gerade Orientierung ist der angesprochene wichtige Punkt. Die Lehrbücher bieten idR ne gute Übersicht über den konkreten Stoff und gute Lehrbücher haben eben auch Überblicke zu Lernzielen. Ich möchte zudem daran glauben, dass die Auswahl der Lehrbücher in den Bundesländern auch nicht einfach willkürlich geschieht. Daran kann man ermessen wo es von den Erwartungen auch konkret hingehen soll. Das finde ich schon wichtig als Fixpunkt auf den man bei der Unterrichtsplanung hinarbeiten kann (auch damit man, wenn man nicht mehr dezidiert im Thema drin steckt, weis in welche Richtung man sich insbesondere auch vorbereiten sollte, welche Texte dazu passen usw.). Wichtig ist, dass die Schüler erstmal die nötigen Fakten gesichert haben, damit sie eine Grundlage haben auf der sie dann arbeiten können.

    Zitat Zitat
    So habe ich auch mal gedacht und am Ende nur massig mehr Arbeit gehabt, die man sich wirklich ersparen hätte können. Natürlich sollte man seinen eigenen Interessen auch nachgehen, dafür gibt es ja auch den wahlfreien Bereich.
    Wie gesagt so wie der Studienaufbau bisher ist, ist das sehr generalisiert bei mir und der Plan ist zudem rationalisiert, sodass die Sachen die dezidiert schulrelevante Themen enthalten können ohnehin fest geplant sind. Das eine Grundlagenmodul das ich frei wählen darf enthält die einzige Spezifikation und da ich im Bereich Ideengeschichte/ Theorie weiter wollte, würde ich vermutlich eher Politische Soziologie oder rechtliche und philosophische Grundlagen der Politik belegen und damit ohnehin auch wieder in eine Richtung gehen die zumindest entfernt schulrelevant ist. Das gleiche SPiel wäre es wenn ich EU-Integration nehme. Ist auch schulrelevant aber dafür würde ich eben die anderen ebenfalls verknüpfbaren Seminare rauschen lassen nur mit dem Effekt das ich mich für eU-Integration nicht wirklich interessiere. Die Sache ist also die, dass ich ohnehin in allen anderen BEreichen nacharbeiten müsste. Den Mehraufwand habe ich so oder so. Hingegen würde ich mir dann sogar noch die möglichkeit nehmen stattdessen die Eigeninteressen wo ich dann auch richtige Motivation zeigen kann passenderweise zu verknüpfen. Das Schöne an Politik und eigentlich auch GEschichte ist ja, dass alles zusammenhängt. Und erfahrungsgemäß. Seminare für die ich mich nicht interessiere muss ich dann ohnehin nochmal nacharbeiten, weil ich dann geistig abschalte. Empirische Methoden der Politikwissenschaft. Ich weis da zum Beispiel nichts mehr und das ist nicht mal ein Jahr her. Also die Empfehlung sich mit dem Studium am Lehrplan zu orientieren, halte ich an der Stelle einfach nicht für wirklich sinnvoll, aber trotzdem danke für den Hinweis.

    EDIT: Ich muss zudem ein bisschen nach den Noten schauen. Ich kann auch nicht einen BEreich machen für den ich mich nicht interessiere und eine schlechtere Benotung vermutlich angedroht ist, nur weil der eben deckungsgleich mit dem Lehrplan schlussendlich ist. Bringt mir ja nix wenn ich schlussendlich mit nem 3er Durchschnitt dastehe und mich dann keine Schule nehmen will.
    Geändert von KingPaddy (16.10.2014 um 18:29 Uhr)

  7. #7
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Historisch gesehen gab es diese Warnung schon bei der Einführung der Rente. Es gab eine Prognose das das System nur so und soviele Jahrzehnte funktionieren würde. Aber das war an der Stelle egal. Der schnelle Wahlerfolg war wichtiger, also wurde es eingeführt. Und da wären Phänomene wie Langzeitarbeitslosigkeit noch gar nicht vorgesehen. Die ganze Sache wäre über eine Pauschalrente leichter und lebenssichernd besser zu organisieren, aber das ist sowohl als Kostengründen als auch unter (liberalen) Gerechtigkeitsgesichtspunkten natürlich nicht zu vermitteln.
    Von welchem Zeitpunkt sprichst du? Die RV hat einige Veränderungen seit ihrer Gründung anno 1881 durchlaufen.
    Die Bemessungsgrenze wird von den 10-20% der Arbeitnehmer in die Höhe gezogen, die zum Teil auch weitaus mehr Geld verdienen. Darunter zu leiden hat der ganze Rest für den die Bemessungsgrenze eine Utopie ist. Die Erhöhung des Rentenalters ist an sich keine schlechte Sache. Schlecht wird es meiner Meinung nach erst, wenn klar ist das man schon ab 50 keine oder nur sehr schwer normale Arbeit findet, sollte man seine derzeitige Arbeit verlieren. Ich kann mir das System nur so erkären, das Aufstockungsleistungen und potentielle Altersarbeitslosigkeit den Staat weniger Geld kosten, als ein vernünftiges Rentensystem.
    Zitat Zitat
    Aber man könnte auch schon an den kleinen Schrauben drehen und das Reneneintrittsalter bspw. flexibilisieren. Mindest-Alter + Berufsuntauglichkeitsuntersuchungen + Umschulungsangebote (sofern das noch zumutbar ist, ansonsten Frührente) + Möglichkeiten für flexible Weiterbeschäftigung für die Rüstigen dafür sollte es dann aber auch so sein, dass diejenigen die wirklich nicht mehr können auch von ihrer Rente leben müssen und weder gezwungen sein sollten irgendwelche Mini-Jobs zu machen oder Grundsicherung zu beantragen. Dazu Förderprorgamme für weitere Qualifizierung im Beruf um auch im Alter noch up-to-date sein zu können, was das eigene Berufsfeld angeht.
    Die spannende Frage dabei ist: Wird die Theorie auch genau so in der Praxis angewandt? Da habe ich so meine Zweifel dran.
    Was nützen einem Umschlungen, Fördermaßnahmen, etc. wenn fast jeder potentielle Arbeitgeber einen wegen dem hohen Alter nicht einstellen will?
    Zitat Zitat
    Dazu empfehle ich eine ergebnisorientierte Kinderförderung, die sich leicht finanzieren ließe, wenn das Familienministerium bspw. die eigenen kritischen Studien zu den Misserfolgen etlicher (z.T. teurer) Förderinstrumente ernst nehmen und diese abschaffen würde. Dazu ein Bildungspunktesystem bei der Einwanderung und eine ZWangsverpflichtung für ausländische Studenten und Stipendiaten mindestens fünf Jahre in Deutschland zu arbeiten, sofern ihr Studium durch den Staat subventioniert wurde. Gleiches würde ich übrigens am liebsten auch für Inländer festlegen, dass sich unsere Forscher und Ärzte bspw. nicht direkt in die USA oder Großbritannien verpissen. Gleichwohl wäre dann eine stärkere Förderung im Forschungsbereich und staatliche Investitionen angemessen. Geben und Nehmen halt ^^
    Bezüglich der Kinderförderung muss ich passen, darüber weiß ich zu wenig.^^
    Bei der Einwanderung hat man das Problem, das jede potentielle Einschränkung sehr, sehr kritisch aufgenommen wird. Es könnte ja falsch verstanden werden und das kostet wiederum Stimmen bei der nächsten Wahl.
    Im Bereich Forschung und Kultur wird immer zuerst gespart. Ob da jemals ein Wandel stattfinden wird....ich hoffe es, habe aber meine Zweifel.
    Zitat Zitat von BIT Beitrag anzeigen
    Naja, damals war von der SPD und den Gewerkschaften bei der Einführung eher in der Kritik, dass fast alle Arbeitnehmer das entsprechende Rentenalter gar nicht erreichen können. Und seine politischen Ziele, die der olle Bismarck mit der Einführung erreichen wollte, nämlich eine "Kaltstellung" der Sozialdemokratier, hat er auch nicht erreicht.
    Früher hat man eben im besten Fall einen preußischen Abgang gemacht: Man fiel auf der Arbeit um, war 3 Wochen krank und starb danach. Und manche Bewegungen lassen sich nicht "kaltstellen", egal wie sehr man sich selbiges wünscht.

  8. #8
    Zitat Zitat
    Von welchem Zeitpunkt sprichst du? Die RV hat einige Veränderungen seit ihrer Gründung anno 1881 durchlaufen.
    Die Re-Implementierung des Systems nach dem Krieg. Adenauer hat die Warnungen bezgl. der Tragfähigkeit damals in den Wand geschlagen. Die kamen auch nicht von der Opposition sondern von den eigenen Experten. 70 Jahre schienen ihm eine ausreichende Grundlage zu sein, um damit Politik zu machen. An der Grundlage der Rentenversicherung hat sich ja seit damals nicht viel geändert und ein anderes System fände ich auch schwer vorstellbar. Entsprechend aber müssen wir schauen, dass die Grundlagen weiterhin funktionsfähig bleiben.

    Zitat Zitat
    Die spannende Frage dabei ist: Wird die Theorie auch genau so in der Praxis angewandt? Da habe ich so meine Zweifel dran.
    Leider Nein. Stattdessen setzt man eine neue Frührente durch seitens der SPD

    Zitat Zitat
    Bezüglich der Kinderförderung muss ich passen, darüber weiß ich zu wenig.^^
    Das hier ist genauso vermintes GElände wie die Einwanderung weil tendenziell erfolgsverprechendere Methoden (es gibt dazu Studien aus Skandinavien soweit ich weiß) an einem normativ ziemlich stark besetzten Feld ansetzen oder an Stellen wo auch viel investiert werden müsste. Das berührt Sachen wie Rollenbilder, Frauenförderung, flexible Arbeitszeiten, Ansehen von Kinderbetreuung, das Gewährleisten von sicheren Verhältnissen, Vorstellungen von Ehe- und Familie und natürlich auch davon wie stark der Staat da rein dirigieren darf. Ein Faktum ist aber, dass die bisherigen Förderinstrumente für Familien oder Kinder nicht den gewünschten Effekt erzielt haben insbesondere hinsichtlich der Kosten. Das hat eine Studie, die das Familienministerium selbst in Auftrag gegeben hatte, herausgefunden. Empfehlung: Am besten abschaffen. Natürlich verschwand die Studie dann im Giftschrank weil das Ergebnis ja nicht gerade glamourös war.

    Zitat Zitat
    Bei der Einwanderung hat man das Problem, das jede potentielle Einschränkung sehr, sehr kritisch aufgenommen wird. Es könnte ja falsch verstanden werden und das kostet wiederum Stimmen bei der nächsten Wahl.
    Ich habs im Politikforum damals schon mal erwähnt: Falschverstandene Pietät. Das ist hier ein erheblich historisch begründetes Problem, wird sich aber entsprechend nicht umgehen lassen. Die Reflexe sitzen da tief und die entsprechenden Aktivisten sind wie aus dem Stahlbad. Da muss man eben auch den Mut haben unbequeme Entscheidungen zu treffen.

    Zitat Zitat
    m Bereich Forschung und Kultur wird immer zuerst gespart. Ob da jemals ein Wandel stattfinden wird....ich hoffe es, habe aber meine Zweifel.
    Problem ist ja immer das direkt an den falschen Ecken gespart wird. Das gleiche wie mit der Infrastruktur. Im Gegensatz zum reinen Kulturbetrieb kann man dort bei Forschung und Infrastruktur sogar direkt sehen welchen positiven Einfluss es bspw. auf die Wirtschaftsentwicklung und damit die zukünftigen Einnahmen hat. Aber das lässt sich natürlich nicht so gut verkaufen wie 10€ mehr Hartz IV oder ne Steuersenkung, die ja auch irgendwie finanziert werden müssen und nichts bringen ^^

    Zitat Zitat
    Früher hat man eben im besten Fall einen preußischen Abgang gemacht: Man fiel auf der Arbeit um, war 3 Wochen krank und starb danach.
    Das ist ja heute zum Glück auch nciht mehr so, aber natürlich ist es auch so schon schwer genug und gerade in heutigen Zeit mit ihren hochgradig irregulären Beschäftigungsbiographien werden da stellenweise ganz Altersexistenzen vernichtet.

  9. #9

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    EDIT: Ich muss zudem ein bisschen nach den Noten schauen. Ich kann auch nicht einen BEreich machen für den ich mich nicht interessiere und eine schlechtere Benotung vermutlich angedroht ist, nur weil der eben deckungsgleich mit dem Lehrplan schlussendlich ist. Bringt mir ja nix wenn ich schlussendlich mit nem 3er Durchschnitt dastehe und mich dann keine Schule nehmen will.
    Ich verkürze es mal hierauf, da wir uns gerade mehr als im Kreis drehen: Viel entscheidender als das Erste Staatsexamen/ der Master ist bei der Auswahl von Bewerbern das Zweite Staatsexamen, da dies in fast allen Bundesländern bei der endgültigen Einstufung mehr zählt. Und da kann man sich schon einen gehörigen Vorsprung erarbeiten, wenn man sich da im Vorhinein schon intensiver mit der Unterrichtspraxis auseinandergesetzt hat. Konkret heißt das: Viel Beschäftigung mit unterrichtsspezifischen Themen an der Uni, möglichst viel Unterrichtspraxis auch in Form von freiwilligen Praktika (in denen man unter Anleitung schon viel selber unterrichtet) und Methodik- und Didaktikseminare belegen. Der Rest ist an wissenschaftlichem Hintergrundwissen ganz nett zu wissen, nützt einem aber auch im Umgang mit Schülern wenig. Das wirkt dann nur von oben herab und kommt bei den Schülern gar nicht gut an.

    Und noch einmal zum Thema Schulbücher: Die Theorie mag zwar so aussehen, in der Praxis sind sie aber zu 90 Prozent der blanke Horror, da mal mehr und mal weniger zum Teil elementare Dinge falsch gemacht werden (Keine W-Fragen!) oder Zusammenhänge nicht in einer akzeptablen Weise dargestellt werden. Das liegt zum Großteil daran, dass da dann Theoretiker dransitzen, die von schulischem Alltag allerdings keine bis sehr wenig Ahnung haben und zudem noch verdammt schlecht für ihre Arbeit entlohnt werden. Meine 1.000 Kopien pro Monat allein für das Fach Deutsch kommen da nicht von ungefähr.

  10. #10
    Zitat Zitat
    Viel Beschäftigung mit unterrichtsspezifischen Themen an der Uni
    Wie gesagt die gibt es in der Form nicht. Zwecks der theoretischen Entwicklung als Lehrkraft also Didaktik, Klassenführung usw. haben wir ja LBW, die das ganze bündelt, deshalb insistiere ich ja auch an der Stelle, weil sich die jeweiligen Fächer genau hiermit beschäftigen:

    Zitat Zitat
    Der Rest ist an wissenschaftlichem Hintergrundwissen ganz nett zu wissen, nützt einem aber auch im Umgang mit Schülern wenig
    Auch in fachtheoretischer Hinsicht geht es in der Regel weit über das hinaus, was man im Umgang mit dem Schüler braucht.

    Zitat Zitat
    Und noch einmal zum Thema Schulbücher: Die Theorie mag zwar so aussehen, in der Praxis sind sie aber zu 90 Prozent der blanke Horror, da mal mehr und mal weniger zum Teil elementare Dinge falsch gemacht werden (Keine W-Fragen!) oder Zusammenhänge nicht in einer akzeptablen Weise dargestellt werden.
    Wie gesagt die Lehrbücher sind vor allem für mich als Lehrkraft eine Orientierung auf welchem Niveau und in welche schwerpunktmäßige Richtung ich den Unterricht entwickeln kann und sollte, also was zum Beispiel in was für kleinere Subthemen ich einen Bereich zerlegen könnte. Trotz Schwächen in Aufbau und Darstellung kriegen zumindest viele da einen guten Überblick über das Faktenwissen des Themas hin. Das Lehrbuch-Arbeit an sich schwierig ist, ist da schon an uns herangetragen worden. Allerdings nicht derart negativ auch jetzt während der Hospitation haben die Lehrkräfte auch vergleichsweise oft mit Lehrbüchern unterstützend gearbeitet, haben bspw. Texte oder Karikaturen daraus entnommen, an denen die Schüler selbstständig arbeiten sollten. Die fand ich unter dem Gesichtspunkt, was da schlussendlich an Informationen herauszufinden waren doch ganz brauchbar. An anderer Stelle haben sie natürlich auch auf Kopien aus anderer Quelle zurückgegriffen. Fand ich in der Mischung auch in Ordnung. Ist ja nicht so, dass jemand der auch Lehrbücher einsetzt neigt den ganzen Unterricht damit allein zu gestalten. Das wäre auch langweilig.

  11. #11
    Der Dozent in Ideengeschichte hat gerade seinen Themenplan für die Vorlesung vorgestellt. Die hat deutlich mehr mit Inhalte des späteren Sozialkunde-Unterrichts zu tun als die Vorlesung in moderner politischer Theorie Ich sag ja es ist gut, dass ich hier meinen Interessen folge.

  12. #12
    Moin Taverne,
    und die Lokführer streiken schon wieder. Diesesmal ein ganzes Wochenende und natürlich ausgerechnet zu Beginn der Herbstferien. Ich bin ja sehr gespannt ob ich Ende Oktober wieder in die Heimat reisen kann. Vermutlich werde ich noch öfter auf die Bahn verzichten müssen...
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Die Re-Implementierung des Systems nach dem Krieg. Adenauer hat die Warnungen bezgl. der Tragfähigkeit damals in den Wand geschlagen. Die kamen auch nicht von der Opposition sondern von den eigenen Experten. 70 Jahre schienen ihm eine ausreichende Grundlage zu sein, um damit Politik zu machen. An der Grundlage der Rentenversicherung hat sich ja seit damals nicht viel geändert und ein anderes System fände ich auch schwer vorstellbar. Entsprechend aber müssen wir schauen, dass die Grundlagen weiterhin funktionsfähig bleiben.
    Naja, Adenauer braucht sich darum keine Gedanken mehr zu machen, weder um das System noch um seine Rente....Mit steigenden Geburtenzahlen kann man das Problem vermutlich auch nicht lösen. Und das nichts langfristig sinnvolles von seiten der Politik zu erwarten ist, dürfte mittlerweile ein eingestaubter Hut sein.
    Zitat Zitat
    Das hier ist genauso vermintes GElände wie die Einwanderung weil tendenziell erfolgsverprechendere Methoden (es gibt dazu Studien aus Skandinavien soweit ich weiß) an einem normativ ziemlich stark besetzten Feld ansetzen oder an Stellen wo auch viel investiert werden müsste.
    Das wundert mich aber. Die Politik hat doch sonst auch keine Probleme damit, Milliarden von Steuergeldern zu verbrennen.
    Zitat Zitat
    Das hat eine Studie, die das Familienministerium selbst in Auftrag gegeben hatte, herausgefunden. Empfehlung: Am besten abschaffen. Natürlich verschwand die Studie dann im Giftschrank weil das Ergebnis ja nicht gerade glamourös war.
    Die Arbeit ist eben politisch beeinflusst. Gleiches Spiel bei den Arbeitslosen: Diejenigen die in Fortbildungs-/Umschulungsmaßnahmen sind, die 1 Euro Jobs haben oder in Leiharbeitsfirmen (modernen Sklaventreibern) arbeiten müssen, werden nicht in der Statistik erfasst. Weniger Arbeitslose lassen die Regierung eben besser aussehen.
    Zitat Zitat
    Ich habs im Politikforum damals schon mal erwähnt: Falschverstandene Pietät. Das ist hier ein erheblich historisch begründetes Problem, wird sich aber entsprechend nicht umgehen lassen. Die Reflexe sitzen da tief und die entsprechenden Aktivisten sind wie aus dem Stahlbad. Da muss man eben auch den Mut haben unbequeme Entscheidungen zu treffen.
    Wer hat noch den Mut dafür? Ich glaube der letzte, der eine solche Entscheidung getroffen hat, war Schröder. Und zu dem historischen Problem: Dafür muss eine Lösung her, alles andere ist auf Dauer untragbar.
    Zitat Zitat
    Problem ist ja immer das direkt an den falschen Ecken gespart wird. Das gleiche wie mit der Infrastruktur. Im Gegensatz zum reinen Kulturbetrieb kann man dort bei Forschung und Infrastruktur sogar direkt sehen welchen positiven Einfluss es bspw. auf die Wirtschaftsentwicklung und damit die zukünftigen Einnahmen hat. Aber das lässt sich natürlich nicht so gut verkaufen wie 10€ mehr Hartz IV oder ne Steuersenkung, die ja auch irgendwie finanziert werden müssen und nichts bringen ^^
    Sehr treffend formuliert.
    Zitat Zitat
    Das ist ja heute zum Glück auch nciht mehr so, aber natürlich ist es auch so schon schwer genug und gerade in heutigen Zeit mit ihren hochgradig irregulären Beschäftigungsbiographien werden da stellenweise ganz Altersexistenzen vernichtet.
    Ich bin mal gespannt wie weit das Rentenalter noch steigt. Irgendwann sterben die Leute wieder bevor sie in Rente gehen...

  13. #13
    Zitat Zitat
    Ich bin mal gespannt wie weit das Rentenalter noch steigt. Irgendwann sterben die Leute wieder bevor sie in Rente gehen...
    Die fehlenden Kinder sind hier genau der Grund, deshalb ließe sich das System durchaus dadurch stützen. Natürlich müssen die Kinder auch Arbeit haben, aber das ist heutzutage eben nicht das Problem ist gibt genug Arbeit aber zu wenig Kinder, um sie zu bewältigen. Ein weiteres Problem ist, dass diese Arbeit allerdings keine Arbeit der Marke Saftkistenschlepper ist, sondern es braucht Fachkräfte. So muss natürlich auch Bildung ein wichtiger Punkt sein, da die meisten Kinder leider nicht in bürgerlichen Familien geboren werden, sondern eher in der sozialen Unterschicht der Kinderschnitt vergleichsweise hoch ist. Dann lassen sich die Rentner eben aushalten. Die Balance des System ist ja, dass du genug arbeitende Leute hast, um die jüngere Generation und die Rentner zu versorgen. Da die Rentner noch viel länger leben ist es einerseits gerecht, wenn sie länger arbeiten, wenn sie das noch können, andererseits ist es eine Notwendigkeit um das System zumindest in der jetzigen Schieflage was die zukünftige arbeitende Generation angeht, stabil zu halten. Die Jugendlichen von heute, müssten eigentlich aus reinem Selbstnutzen mindestens drei Kinder bekommen, damit ihre Rente halbwegs abgesichert bleibt.

    Private Vorsorge übrigens ist der größte Hirnfick, den es gibt, zumindest wenn man in der Gestaltung des Rentensystems darauf setzen will, denn dafür müsste irgendwas da sein, mit dem man privat vorsorgen kann. Wenn ich von meinen Eltern ausgehe, frage ich mich, wie die sich fürs Alter was ansparen sollen, wenn ihr Lohn gerade mal im Moment hinreicht, um die Kosten zu decken.

    Zitat Zitat
    ch glaube der letzte, der eine solche Entscheidung getroffen hat, war Schröder.
    Da gabs in einem SPIEGEL von vor ein paar Monaten schon einen wirklich schönen Essay über die Macht der Kanzlerin oder besser deren "potenzielle Macht", die nämlich daraus resultiert, dass sie von ihrer Macht keinen Gebrauch macht. Also ob sie wirkliche Macht hat, die sich auch in Entscheidungen umsetzen lässt, ist gar nicht gesagt, sondern müsste sich erweisen dadurch, dass sie mal versuchen würde etwas zu entscheiden. Das kann sie entsprechend aber natürlich ihre potentielle Macht kosten, also wird sie das schön sein lassen. Ich hab beim Lesen herrlich geschmunzelt.

    Zitat Zitat
    Und zu dem historischen Problem: Dafür muss eine Lösung her, alles andere ist auf Dauer untragbar.
    Dafür müsste ein breites Umdenken bezüglich der historischen "Schuldfrage" einsetzen, die auf eine Normalisierung der Beziehung mit der eigenen Geschichte hinauslaufen würde. Die linken, links-bürgerlichen und die Mitte hat allerdings Angst das daraus eine Relativierung folgen würde oder halten das sogar explizit für eine Relativierung und verlören somit ein Totschlag-Argument. Die Rechten wiederum könnten dadurch gestärkt werden, allerdings ist es auch nicht unbedingt in deren Sinne, weil denen wiederum Angriffspunkte im Bezug auf die militante gesellschaftliche Ablehnung abhanden kommen. Wird das Thema von unnützen Tabus entrümpelt, dann verfangen Argumente der Gestalt, dass man unbequeme Wahrheiten ausspricht eben einfach nicht mehr.

    Um das Missverständnis da mal zu illustrieren. Die Aussage "Man wird Israel ja wohl noch kritisieren dürfen" wird von rechten Gruppierungen weidlich genutzt um pauschal gegen Israelis (unabhängig von der Regierung, obwohl die eigentlich das Problem ist) zu hetzen oder noch allgemeiner gegen Juden. Die Gruppierungen oder Parteien bekommen aber breitbürgerlich allgemeine Zustimmung, weil es ja wirklich wohl erlaubt sein muss die Politik eines Staates auch wenn der Staats nach seinem Selbstverständnis ein jüdischer ist und die Regierung weidlich damit hausieren geht, zu kritisieren. Sie stimmen also dieser Aussage zu und honorieren dann der Partei das sie diese Aussage macht (unabhängig davon was für rechten Unsinn, die sonst noch so verbreitet, den sie auch nicht unterstüzten würden) und fühlen sich entsprechend ungerecht von den etablierten Parteien deshalb in die rechte Ecke gestellt, was wiederum die Zustimmung noch weiter erhöht aus Trotz. Würde hier eine Normalisierung einsetzen, dann könnten die etablierten Parteien das Thema rationell besetzen ohne gleich den Schwinghammer deutscher Verantwortlichkeit für Israel (was faktisch einem Freifahrtsschein für alles gleich kommt im Moment) und den rechten Parteien das Wasser abgraben, weil denen wirklich bloß der unverstellte Antisemitismus verbleibt, der gesellschaftlich aber aus guten Gründen nicht mehr opportun ist.

  14. #14
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Die fehlenden Kinder sind hier genau der Grund, deshalb ließe sich das System durchaus dadurch stützen. Natürlich müssen die Kinder auch Arbeit haben, aber das ist heutzutage eben nicht das Problem ist gibt genug Arbeit aber zu wenig Kinder, um sie zu bewältigen. Ein weiteres Problem ist, dass diese Arbeit allerdings keine Arbeit der Marke Saftkistenschlepper ist, sondern es braucht Fachkräfte. So muss natürlich auch Bildung ein wichtiger Punkt sein, da die meisten Kinder leider nicht in bürgerlichen Familien geboren werden, sondern eher in der sozialen Unterschicht der Kinderschnitt vergleichsweise hoch ist.
    Natürlich fehlen uns die Kinder. Die Gründe warum heute in der Mittel-/Oberschicht sehr wenig Kinder geboren werden sind vielfältig. Die Palette geht von Karriere Plänen beider Geschlechter (besonders der Frauen), über instabile Beziehungen/Ehen usw. Und die Unterschicht, die oft nicht die finanziellen Mittel besitzt, hat viele Kinder. Gut das Problem ist nicht neu, aber in dieser Form in der heutigen Zeit sehr problematisch.
    Die Bildung ist wichtig, man darf aber nicht vergessen das ein Staat eben nicht nur hochgebildete Leute braucht, sondern auch Solche die ein Handwerk ausüben. Zur Verdeutlichung: Was nützt dir der klügste Fachtheorethiker wenn er noch nicht mal einen Nagel gerade in die Wand schlagen kann? Man braucht Theoretiker und Praktiker. Letztere nach den Möglichkeiten der EU aus Ländern anzulocken um billiger zu produzieren ist zwar eine Möglichkeit, allerdings eine suboptimale Lösung wie ich finde.
    Zitat Zitat
    Die Jugendlichen von heute, müssten eigentlich aus reinem Selbstnutzen mindestens drei Kinder bekommen, damit ihre Rente halbwegs abgesichert bleibt.
    Gibt es überhaupt einen Gleichgewichtszustand in diesem System? Mal angenommen jeder Jugendliche würde 3 Kinder bekommen, wie viel Nachwuchs müsste diese Generation haben um von ihrer Rente leben zu können?
    Zitat Zitat
    Private Vorsorge übrigens ist der größte Hirnfick, den es gibt, zumindest wenn man in der Gestaltung des Rentensystems darauf setzen will, denn dafür müsste irgendwas da sein, mit dem man privat vorsorgen kann. Wenn ich von meinen Eltern ausgehe, frage ich mich, wie die sich fürs Alter was ansparen sollen, wenn ihr Lohn gerade mal im Moment hinreicht, um die Kosten zu decken.
    Kannst du deine Aussage im Hinblick auf den Fett markierten Teil erklären? Man muss privat Vorsorge betreiben, denn die Rente allein wird es nicht mehr richten. Wie das bei dem Einzelnen aussieht, ist allerdings eine ganze Frage.
    Zitat Zitat
    Da gabs in einem SPIEGEL von vor ein paar Monaten schon einen wirklich schönen Essay über die Macht der Kanzlerin oder besser deren "potenzielle Macht", die nämlich daraus resultiert, dass sie von ihrer Macht keinen Gebrauch macht.
    Ich hoffe einfach das unsere Kanzelrin nicht noch eine Amtszeit anhängt. Es wird Zeit für einen Wechsel.
    Zitat Zitat
    Dafür müsste ein breites Umdenken bezüglich der historischen "Schuldfrage" einsetzen, die auf eine Normalisierung der Beziehung mit der eigenen Geschichte hinauslaufen würde.[...] Wird das Thema von unnützen Tabus entrümpelt, dann verfangen Argumente der Gestalt, dass man unbequeme Wahrheiten ausspricht eben einfach nicht mehr.
    Meiner Meinung nach gibt es dafür noch zu viel Widerstand in der Gesellschaft, bzw. ist man schlicht zu bequem sich mit der eigenen Geschichte zu beschäftigen. Oft fehlt es aber auch an entsprechender Bildung um mit diesem Thema angemessen umgehen zu können.
    Zitat Zitat
    Würde hier eine Normalisierung einsetzen, dann könnten die etablierten Parteien das Thema rationell besetzen ohne gleich den Schwinghammer deutscher Verantwortlichkeit für Israel (was faktisch einem Freifahrtsschein für alles gleich kommt im Moment) und den rechten Parteien das Wasser abgraben, weil denen wirklich bloß der unverstellte Antisemitismus verbleibt, der gesellschaftlich aber aus guten Gründen nicht mehr opportun ist.
    Diese Normalisierung ist mehr als wünschenswert und überflüssig, allerdings sehe ich auf absehbare Zeit keine Änderung.

  15. #15
    Zitat Zitat
    Ich hoffe einfach das unsere Kanzelrin nicht noch eine Amtszeit anhängt. Es wird Zeit für einen Wechsel.
    Dito. Aber ich denke, sie müsste schlauer als Kohl und Adenauer sein und wissen, wann es Zeit ist mit Würde zu gehen. Sie wird im Endeffekt 12 Jahre regiert haben und kann sich damit sehen lassen. Außerdem hat sie für die CDU bei der letzten Wahl fast die absolute Mehrheit geholt. Sie muss eigentlich niemandem mehr was beweisen, was ihre Kanzlerschaft angeht. Allerdings wird sie denke ich dennoch eher eine historische Nische besetzen, weil es eben kein großes Projekt in ihrer Regierungszeit gab bis auf die Energiewende, die aber auch einfach schleifen gelassen wird. Naja man wird sehen.

    Zitat Zitat
    Gibt es überhaupt einen Gleichgewichtszustand in diesem System? Mal angenommen jeder Jugendliche würde 3 Kinder bekommen, wie viel Nachwuchs müsste diese Generation haben um von ihrer Rente leben zu können?
    Von der Statistik her müssten wir uns bei einer Geburtenrate von durschnittlich drei Kindern auf einem Niveau einpendeln, dass die Bevölkerungszahl halbwegs stabil hält. Der Rest ist eine biologische Frage. Die Babyboomer werden zwar in nicht allzulanger Zeit in Rente gehen, aber auch die werden irgendwann wegsterben und das System wieder ins Gleichgewicht kommen. An sich ist das System nie absolut stabil. Es ist wie bei einer Waage man muss schauen an welchen schrauben gedreht werden muss, damit das System finanzierbar bleibt.

    Zitat Zitat
    Die Bildung ist wichtig, man darf aber nicht vergessen das ein Staat eben nicht nur hochgebildete Leute braucht, sondern auch Solche die ein Handwerk ausüben.
    Das ist tatsächlich im Begriff der Fachkräfte schon mit drin. Handwerker gelten bereits als Fachkräfte. Allerdings ist der Anteil der Jugendlichen, die es nicht einmal mehr zu einem qualifizierten Fließbandarbeiter oder in einen Handwerksbetrieb schaffen groß, vielfach ist auch die Bereitschaft nicht mehr da so eine Arbeit/ Ausbildung zu machen, eben weil die Aussichten nicht gerade die berauschensten sind, zumindest in psychologischer Hinsicht gerechnet auf eine Gesellschaft die immer neue hochwertige Konsumwünsche weckt. Auf der anderen Seite steht auch eine wachsende Zahl gerade auch an Jugendlichen die komplett unten durchfällt und für die eben nur Jobs der Marke Saftkistenschlepper übrig bleiben. Es gibt sie noch, aber in der Regel ist das soziale Ansehen und die Bezahlung auch hier so schlecht, dass man die nicht machen will, idR im Dienstleistungsbereich oder es sind einfache Arbeiten in Unternehmen, die aber immer stärkerer Rationalisierung ausgesetzt sind.
    An sich ist es zudem nicht nur eine Frage des Brauchens sondern eine Gesellschaft muss auch Jobs für die Leute bereithalten, deren geistige Fähigkeiten nur durchschnittlich oder unterdurchschnittlich sind. Die sind sonst in ihrer Lebensgestaltung einfach völlig erschossen bzw. dauernde Sozialfälle der Gesellschaft.

    Zitat Zitat
    Letztere nach den Möglichkeiten der EU aus Ländern anzulocken um billiger zu produzieren ist zwar eine Möglichkeit, allerdings eine suboptimale Lösung wie ich finde.
    Jürgen Rüttgers brachte mal den Spruch "Kinder statt Inder". Das war eine Aussage im Bezug auf den Fachkräftemangel. So ausgiebig die Aussage auch medial zerlegt wurde, hat sie auch ihre wahren Seiten. Ein Staat sollte vorrangig in der Lage sein seine Bedürfnisse an Arbeitskraft aus seiner genuinen Bevölkerung, also aus eigener Kraft zu stellen. Außerdem hat Einwanderung erwiesenermaßen auch ihre offenen und versteckten Mehrkosten in finanzieller wie auch gesellschaftlicher Hinsicht und das nicht nur für den Staat der die Einwanderer aufnimmt, sondern auch für die Staaten, die ihre eigenen Fachkräfte durch Auswanderung verlieren, obwohl sie da dringend gebraucht würden (idR kommen diese ausländischen Fachkräfte ja aus Ländern, die ihre eigene Intelligenzija dringend nötig hätten).
    Zu der Sache mit den billigen Arbeitskräften aus dem EU-Ausland ist dann auch zu sagen, dass diese eigentlich eine Möglichkeit sind um den Arbeitsmarkt an der Stelle zu verzerren. Eigentlich würden sich höhere Lohne durchsetzen müssen, um die Abreitsplätze auch für Einheimische attraktiv zu halten. Da aber die Unternehmen in globaler Konkurrenz stehen, wäre die Alternative zur Billigarbeitskraft (bspw. aus Bulgarien) der Abzug solcher Arbeitsplätze aus Deutschland oder eben ein Konkurs der Unternehmen oder aber eine enorme Rationalisierung zu sehr wenigen Großanbietern. Alles auch nicht so schöne Punkte. Aber das hat eben auch seinen Preis. Gerade im Bereich Bauwirtschaft die mit Schwarzarbeitern oder mit Lohndumping in Richtung Arbeitskräften aus der Ost-EU arbeitet, sind auch Qualitätsprobleme dabei, die man so auch nicht unter den Teppich kehren kann.
    An sich bin ich generell ein Freund einer Politik, die darauf abzielt den Staat selbst möglichst autark zu machen. Wir sind, so meine private Überzeugung, in einem Zustand weltweiter Verflechtung und Abhängigkeit eingetreten, der uns inzwischen eher schadet als wirklich nutzt. Ein gewisser Grad hilft gewiss der Effizienz weiter. Aber inzwischen ist das System in Sachen Wirtschaft, Rohstoffen, Migration, Energie, usw. derartig in einander verzahnt das der Ausfall eines wichtigen Teils zu einer echten Systemkrise führen kann und ob andere Teile des System in der Lage sind, das aufzufangen, ist eigentlich nicht zu gewährleisten. Umso autarker ein Staat zu vertretbaren Kosten sein kann, umso besser, denke ich. Aber das müsste man mal noch umfassender eruieren.

    Zitat Zitat
    Kannst du deine Aussage im Hinblick auf den Fett markierten Teil erklären? Man muss privat Vorsorge betreiben, denn die Rente allein wird es nicht mehr richten.
    Das ist das angesprochene Problem. Schröder war so ehrlich zuzugeben, dass private Vorsorge nötig ist, weil die Renten eben nicht sicher ist. Die Sache ist aber die, dass mit dieser Aussage der Politik ein Tor geöffnet wurde auch pauschal zu sagen, dass die private Vorsorge eine Selbstverständlichkeit ist und sich von der Verantwortung dafür zu befreien zumindest zu versuchen das staatliche Rentensystem wieder in die Lage zu versetzen für ein auskömmliches Leben im Alter zu sorgen. Es herrscht, so habe ich zumindest den Eindruck, die Meinung vor, die Leute wissen jetzt das sie vorsorgen sollen, also werden sie es schon tun und wir müssen uns da weiter nicht drum bemühen. Tatsächlich kann ich das aber nicht voraussetzen, dass die Leute auch tatsächlich in der Lage sind die private Vorsorge zusätzlich noch zu den weiteren Verpflichtungen der Sozialversicherungen zu leisten. Dazu müssten eigentlich staatlicherseits die Voraussetzungen geschaffen werden bspw. wachsende Löhne, die es überhaupt erst möglich machen, dass etwas zum Sparen da ist und in letzter Zeit akut auch die Möglichkeit das Geld in irgendeiner Form anzulegen, dass ich im Alter auch wirklich etwas davon habe.
    Der Staat hat also zwei Möglichkeiten entweder er sorgt dafür das das Garantierentensystem gut genug funktioniert, dass die Leute im Alter versorgt sind oder aber er schafft die Voraussetzungen, dass die Bürger auch tatsächlich privat vorsorgen können. Da aber faktisch das erste Ziel bereits aufgegeben wurde und nur noch für die Besitzstandswahrer (und treue Wähler) ausgeschlachtet wird, aber gleichzeitig im Hinblick auf die zweite Möglichkeit nichts unternommen wird, ist der ständige Verweis auf die unbedingte private Vorsorge geradezu zynisch. Das ist als würdest du einem Hungerleider sagen er solle sich ein paar Krümel Brot als Vorrat zurücklegen, damit er in schlechteren Zeit was hat.

  16. #16
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Aber ich denke, sie müsste schlauer als Kohl und Adenauer sein und wissen, wann es Zeit ist mit Würde zu gehen. Sie wird im Endeffekt 12 Jahre regiert haben und kann sich damit sehen lassen.
    Ob sie wirklich schlauer ist, wird sich zeigen. Wenn man einmal Macht hat, gibt man sie ungern wieder ab.
    Zitat Zitat
    An sich ist das System nie absolut stabil. Es ist wie bei einer Waage man muss schauen an welchen schrauben gedreht werden muss, damit das System finanzierbar bleibt.
    Scheinbar wird permanent an den falschen Schrauben gedreht. Es muss einen sinnvollen Plan dafür geben, wenn wir keine Geburtenrate von 3 Kindern pro Kopf haben.
    Zitat Zitat
    Handwerker gelten bereits als Fachkräfte.
    Oh, das wusste ich nicht.
    Zitat Zitat
    Allerdings ist der Anteil der Jugendlichen, die es nicht einmal mehr zu einem qualifizierten Fließbandarbeiter oder in einen Handwerksbetrieb schaffen groß, vielfach ist auch die Bereitschaft nicht mehr da so eine Arbeit/ Ausbildung zu machen, eben weil die Aussichten nicht gerade die berauschensten sind, zumindest in psychologischer Hinsicht gerechnet auf eine Gesellschaft die immer neue hochwertige Konsumwünsche weckt.
    Natürlich will jeder Mensch die größtmögliche Bezahlung für seine Arbeit und die Aussichten in einem Handwerksberuf sind heute eben nicht mehr so verlockend wie vor 50 Jahren. Gerade deshalb müssen diese Berufe eine größere Wertschätzung erfahren und es muss möglich sein auch mit einem solchen Beruf später eine vernünftige Rente zu bekommen.
    Zitat Zitat
    Wir sind, so meine private Überzeugung, in einem Zustand weltweiter Verflechtung und Abhängigkeit eingetreten, der uns inzwischen eher schadet als wirklich nutzt.
    Dieser Zustand existiert schon seit der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre, wenn nicht sogar noch länger. Wohin das führt sieht man sowohl in der Geschichte als auch heute. Aber niemand in Verantwortung ist wohl bereit aus den Fehlern zu lernen.
    Zitat Zitat
    Der Staat hat also zwei Möglichkeiten entweder er sorgt dafür das das Garantierentensystem gut genug funktioniert, dass die Leute im Alter versorgt sind oder aber er schafft die Voraussetzungen, dass die Bürger auch tatsächlich privat vorsorgen können. Da aber faktisch das erste Ziel bereits aufgegeben wurde und nur noch für die Besitzstandswahrer (und treue Wähler) ausgeschlachtet wird, aber gleichzeitig im Hinblick auf die zweite Möglichkeit nichts unternommen wird, ist der ständige Verweis auf die unbedingte private Vorsorge geradezu zynisch. Das ist als würdest du einem Hungerleider sagen er solle sich ein paar Krümel Brot als Vorrat zurücklegen, damit er in schlechteren Zeit was hat.
    Es wird eben Aktionismus betrieben, anstatt das System ernsthaft zu reformieren. Dabei ist es aber völlig egal, welche Partei gerade die Regierung stellt. Ein brauchbares Konzept erwarte ich von keiner Partei.

  17. #17
    Mahlzeit *Kaffee*

    So, mal wieder als alte Tradition:

    TGIF!!!!!!!!!!!!

    Und ich hab einen neuen Job. Mittwoch beim Gespräch gewesen, gestern die Zusage bekommen. Ich mach in Zukunft jetzt also hauptsächlich eins auf Datenbankadministration, und eher weniger entwicklung Ist btw genau die Stelle, die ich auch am liebsten wollte.

  18. #18
    Moin Taverne,
    das Wochenende steht vor der Tür, ein sehr entspanntes Wochenende. Ich muss lediglich die Bude hier wieder auf Vordermann bringen und einen Teil eines Vortrag erarbeiten. Wenn das Wetter in Berlin nur ein klein wenig besser wäre, könnte ich die Zeit nutzen und durch die Gärten in Charlottenburg flanieren. So wird die Zeit mit Musik, EU3 und (sofern mich die Muse küsst) dem ToT überbrückt.
    Zitat Zitat von Andromeda Beitrag anzeigen
    TGIF!!!!!!!!!!!!
    Schon wieder Freitag? Die Woche war sehr schnell vorbei. o_O
    Zitat Zitat
    Und ich hab einen neuen Job.
    Herzlichen Glückwunsch.
    Das du den Sprung in deinen Lieblingsbereich geschafft hast, macht die Zusage vermutlich umso schöner. Arbeitest du bei deiner alten Stele noch bis Jahresende oder konntest du früher kündigen?

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