Okay jetzt hast du mich halbswegs alten Gaminghasen kalt erwischt: Was bedeutet denn MMOHnS?
Da ich nie so MMOfirm war, mag sich das auch aus gutem Grund meinem Wissen entziehen.
Ich konnte keinen dieser F2P-WoW-Klone lange spielen ohne dann keine Lust mehr zu haben, weil mich das auch angeödet hat und dann auch die Spielwelten immer so öde und nichtssagend und total austauschbar waren.Zitat
Aber bei TSW muss ich sagen, dass mich das richtig fesseln kann und Langzeitmotivation auch gibt. Die Quests sind hauptsächlich sehr gut gemacht, es gibt da ein auch intelligentes Quest-Design und etwas das sich Investigativ-Quests nennt, die eigene Nachforschungen und eigenes Knacken von Codes und Rätseln erfordern und das kann ganz schön knifflig werden. Da es ein modernes Setting ist, ist es für manche Quests erforderlich über den eingebauten Browser auch mal im Internet zu recherchieren, wobei inzwischen aufpassen muss, dass man nicht unversehends auf einem dutzend Hilfeseiten ladnet, wo inzwischen die Lösungen gespoilert werden
Die Quests sind alle vertont und haben kurze Zwischensequenzen. Die Charaktere sind gut gezeichnet. Keiner der Questgeber ist nur ein austauschbares schwarzes brett und die Quests bauen stellenweise auch logisch aufeinander auf. Zudem sind sie meist auch über ein Rahmennarrativ mit anderen Quests von Questgebern in der Nähe verbunden. Dann gibts auch noch viele "versteckte" Quests die in der Umgebung verteilt sind und sammelbares Lore-Wissen, was auch zu Erkundungen einlädt, ebenso wie bestimmte Spezialgegner für die Achievements gibt und evtl. ein paar Belohnungen.
Man kann also wunderbar auch einfach alleine rumrennen und vermisst Gruppen eigentlich auch nicht, auch wenn manche Quests zu zweit etwas einfacher sind. Aber keine wäre nicht auch alleine schaffbar, wenn man entsprechend der verschiedenen schwierigkeiten ausgerüstet ist. Wegen der Storytiefe (und es empfiehlt sich deshalb auch wirklich jede kleine Quest zu machen, damit man wirklich durch die verschiedenen Handlungsfäden und die im Hintergrund agierenden Gruppierungen durchsteigt bzw. erfährt man eben noch viel zusätzliches, was manche Sachen klarer macht) ist es manchmal auch ganz gut viel alleine herumzulaufen, um eben die Immersion nicht zu gefährden.
Eine wirkliche Pflicht zur Gruppenbildung hat man quasi nur in den Dungeons. Die sind nicht Pflicht für die Story sondern bisher immer optional empfehlen sich aber als besondere Herausforderung udn sind wirklich lieber in Gruppen zu genießen wegen des Anspruchs. Aber dafür macht es eben auch Spaß sich mal mit Leuten zusammenzufinden.
PvP findet in offenen Schlachtenarealen statt wo sich die drei Fraktionen des Spiels um die Kontrolle dieser Gebiete bekämpfen. Da sind zwar Gruppen zur Koordination hilfreich, aber man kann auch einfach so zu den Leuten seiner Fraktion stoßen und mithelfen in der Art und Weise wie man das dann für angemessen hält. Empfiehlt sich aber auch eher für stärkere Spieler. Ist also eher Endgame-Content.
Und eben neben der Handlung auch die Spielwelt an sich. Wie gesagt ein modernes Setting mit klassischen Nahkampfwaffen wie Schwerter usw. aber auch Magie und vor allem Schusswaffen von der leichtgängigen Pistole über Schrotflinten und Sturmgewehre bis hin zu Flammen- und Raketenwerfen für hochlevelige Spieler. Vom Konzept her befindet man sich in unserer Welt der Gegenwart in der aber alle Mythen, Sagen und Verschwörungen wahr sind bzw. einen wahren kern haben. Entsprechend gibt es Geheimorganisationen, die im Verborgenen um die Weltherrschaft ringen und sagenhafte Kreaturen, die darauf lauern sich ein schmackhaftes Menschlein zu gönnen oder selbst an dieser "Geheimen Welt" friedlich mitwirken. Also der Storyrahmen ist damit wie ich finde auch recht unverbraucht bietet aber eben auch bekanntes und neues.
Das Skillsystem kann ich auch nur als vorbildhaft hervorheben. Es gibt keine Levelups mehr. Mit fortschreitenden XP-Gewinn erwirbt man Punkte für das Erlernen passiver und aktiver Skills und Fähigkeitenpunkte für allgemeine Verbesserung bspw. mit einem bestimmten Waffentyp oder einem Talismantyp (Rüstungen gibt es nicht, Ausrüstungsgebundene Verstärkungen von abwehr oder bestimmten Fähigkeiten findet allein über die Talismane statt, deshalb kann die Kleidung frei individualisiert werden mit verschiedenen kaufbaren Einzelteilen oder ganzen freispielbaren Outfits. Also vorbei auch die Zeiten wo alle irgendwann in der gleichen Rüstung rumrannten ^^), die einerseits den allgemeinen Angriffswert erhöhen, andererseits Auskunft darüber geben welche Qualität einer Waffe oder eines Talismans man führen kann.
Die Skills selbst können frei kombiniert und ausgewechselt werden. Sie sind zwar sinnvoll nach den jeweiligen Waffen aufgeschlüsselt aber können eben auch gemischt kombiniert werden. Man stellt sich die gerade wirkenden Skills (aktiv und passiv) dann jeweils in Decks zusammen, die gespeichert und entsprechend leicht auch gewechselt werden können. Dabei ist es möglich auch Kombinationsdeck für zwei Waffentypen gleichzeitig zu erstellen und dann lässt sich eben auch anhand der Skills entscheiden ob man die Waffen mehr aggressiv oder passiv benutzen will. Also bei Blutmagie entweder zum Heilen oder zum Schaden austeilen. Das Skillsystem braucht zwar ein bisschen Einarbeitung wobei grundsätzlich immer erstmal anzuraten ist die primäre Waffe in der Grundstufe auszuskillen und bsi dahin hat man auchs chon Erfahrung gesammelt und kann dann stärker individualisieren und spezialisieren. Als Hilfe gibt es auch vorgefertigte Deck- und Skillbaupläne, an denen du dich orientieren kannst und die eben, wenn sie benutzt werden auch ein Outfit springen lassen.
Wie gesagt ich bin von dem Spiel megamäßig begeistert. Und für inzwischen nur noch 20 Euro ist das echt in Ordnung. Weitere Episoden lassen sich dann zusätzlich ncoh einmal für je 10 Euro etwa erwerben und enthalten weitere Storylines und teils auch neue Systeme. Aber bis man erstmal mit dem Grundspiel an sich durch ist, wenn man alles mal angeschaut haben will, ist man auch so schon ne ganze weile dabei.
Zu der Frage des Grindens: Die Hürden für das Erwerben neuer Punkte sind relativ klein. Also das Spiel ist mit XP sei es durch das Töten oder das Lösen von quests relativ freigiebig. Entscheidend ist wie gesagt auch nicht das Level für die Stärke sondenr vor allem die Skills und ihre Kombination und dann vor allem die Ausrüstung weil die eigentlich die relevanten Kategorien über Schadenswerte und Buffs enthält. Die Ausrüstung hat verschiedene QS (Qualitätsstufen) an denen man auch erkennen kann, wie gut sie ist. Besiegte Gegner lassen Items fallen und stärkere natürlich stärkere und ansonsten belohnen einen die Quests auch mit eigentlich gutem Equip, sodass man, allein wenn man die Quests macht, durchaus nicht unbedingt darauf angewiesen ist zu grinden. Allerdings macht bspw. im ersten großen Gebiet das Metzeln von Zombies auch so einen Haufen Spaß, dass man die auch gut und gerne mal so nebenbei mitnimmt.
Also wie gesagt: Ich kann es nur sehr wärmstens empfehlen. Ich habe wie gesagt ja auch meine langen Probleme mit MMOs, die mich schnell sehr sehr gelangweilt oder genervt haben. Aber das ist wirklich in Ordnung finde ich.