Würde jemand soetwas spielen?

[Cornix]

Hallo Community.

Gestern Abend hatte ich die Idee für ein Spielekonzept, welche mich bis in den heutigen Morgen verfolgt hat. Ich bin mir nicht sehr sicher, wie gut ein solches Spiel überhaupt ankommen würde, da ich persönlich mit diesem Genre keine Erfahrung habe und das ganze sehr abwegig klingt.


Folgende Idee:
Der Spieler schlüpft in die Rolle eines jungen Schülers in einer Prestige trächtigen Elite-Universität für Abenteurer / Söldner. Dort soll man den Kampf, die Magie und diverse Handwerkstätigkeiten erlernen, welche für das überleben in einer feindlichen Fantasie-Welt nötig sind.
Dabei dreht sich der Fokus des Spiels eben nicht um den Rest der Welt, sondern tatsächlich um die Ausbildung innerhalb der Universität.

Wie sieht das Gameply aus:
Der Spieler kann sich frei auf dem Universitätsgelände bewegen. Er kann mit den diversen Mitschülern und Dozenten Gespräche führen, Beziehungen aufbauen, und seine Fähigkeiten und sein Wissen als Abenteurer antrainieren.
Das Spiel wäre sehr textlastig und es gäbe Elemente einer Romanze-Simulation, beziehungsweise auch Freundschafts- und Feindschaftsbeziehungen mit und zwischen den anderen Studenten. Außerdem müsste man tatsächlich den Informationen zur Spielwelt zuhören und regelmäßig Tests ablegen. Von den Dozenten würden die eigenen Leistungen dann bewertet werden, und falls man zu schlecht abschneidet wird man aus der Universität geworfen und hat das Spiel verloren.

Dazu kommen, abhängig von dem Spielfortschritt, praktische Übungen wie kleinere und größere Abenteuer, Monsterjagd, Söldneraufträge, etc.

Beispiele für den Unterricht wären: Monsterkunde, (Spiel)-Weltgeschichte, Magieunterricht, Schwertkampftraining, Alchemiekunde, Kriegslehre (Taktik & Strategie) und vieles mehr.



Wie man bereits lesen kann wäre das Spiel nicht das übliche RPG. Es gibt keine Rahmenhandlung oder einen großen Bösen. Es wäre mehr eine Art Sandkasten / OpenWorld Schüler-Simulation. Nur halt mit Fantasie, Schwertkampf und Magie, Drachen und anderen Monstern, etc.
Glaubt ihr, dass irgendjemand soetwas spielen wollte? Gibt es Menschen, die Spaß daran haben Beziehungen mit digitalen Spielfiguren auf zu bauen? Oder den Inhalt aus Spielen lernen wollen um in einem Test gut abschneiden zu können?

[Ben]

Erinnert mich etwas an die ersten Teile von Harry Potter. Die Idee finde ich an sich gut, kommt auf die Umsetzung und glaubwürdiges Beziehungssystem an. Spielen würde ich es wohl.

[Lil_Lucy]

Finde ich eigentlich prinzipiell sehr interessant. Bisschen Rahmenhandlung sollte schon rein, als kompletter Sandkasten wäre es mir vielleicht dann doch zu langweilig, aber grad wenn's dann noch so Dating-Sim-Zeuch drin hätte und mich mir ne GF/BF klarmachen kann/soll, könnt ich mir schon vorstellen, dass das genau mein Ding wäre.

[Holo]

Fucking ja.

Gibt es Menschen, die Spaß daran haben Beziehungen mit digitalen Spielfiguren auf zu bauen?

...

Ich und sehr viele andere Menschen fühlen sich von dieser Frage unsagbar beleidigt. Aber ganz besonders ich.
Da könntest du auch gleich fragen ob es Menschen gibt, die Spaß daran haben, Beziehungen zum anderen Geschlecht aufzubauen.

[Kelven]

Mich persönlich würde es nicht interessieren, da ich (Dating)Sims nichts abgewinnen kann, aber aus der Sicht des Entwickler sage ich: Warum nicht?

[Sabaku]

Glaubt ihr, dass irgendjemand soetwas spielen wollte? Gibt es Menschen, die Spaß daran haben Beziehungen mit digitalen Spielfiguren auf zu bauen? Oder den Inhalt aus Spielen lernen wollen um in einem Test gut abschneiden zu können?

...

Kennst du Persona?

und

Gibt es Menschen, die Spaß daran haben Beziehungen mit digitalen Spielfiguren auf zu bauen?

...

[Mr.Räbbit]

Haha, da wirst du auf jeden Fall Spieler finden, gerade wenn du den Punkt "Dating-Sim" ganz groß schreibst ; )
Ansonsten klingt das Konzept aber auch interessant, wenn es charmant und anspruchsvoll verpackt ist.

[Cornix]

Das sind ja überwältigend positive Rückmeldungen, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich dachte, ein Spiel, welches Menschen an Schule errinert würde eher abschrecken als verlocken.

Mich persönlich würde es nicht interessieren, da ich (Dating)Sims nichts abgewinnen kann, aber aus der Sicht des Entwickler sage ich: Warum nicht?

...

Ich mag derartige Spiele auch nicht, aber ich muss es ja nicht spielen. Was dagegen spricht ist aber eindeutig: Zeit, Fleiß und Arbeit.
Ich würde mich nicht daran machen wollen etwas zu entwickeln, wenn ich nicht wüsste, dass es auch Menschen gibt, die es gerne benutzen würden. Ich frage daher lieber vorher ob überhaupt Interesse an soetwas besteht.

[Sölf]

Lustig, dass du das fragst. Genau sowas sollte Hero Academia nämlich werden bevor es zum Dungeon Crawler wurde.

Den Grundgedanken hatte ich von Mana Khemia, nur dass das Spiel noch mehr RPG war als das was du vor hast.

[Cornix]

Ich hatte mich eher an den frühen Anfang von Final Fantasy 8 gehalten. Die ersten 30 Minuten Spielzeit sozusagen.

[Lil_Lucy]

Das sind ja überwältigend positive Rückmeldungen, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich dachte, ein Spiel, welches Menschen an Schule errinert würde eher abschrecken als verlocken.

...

Viele Menschen landen nach der Schule leider nicht in dem Leben das sie sich erhofft hatten. Nach ein paar Jahren in einem Job den man hast, einer Ehe/Beziehung, die eigentlich schon lange nicht mehr funktioniert und einem langweiligen Umfeld, aus dem man auf Grund von Job und Beziehung einfach nicht weg kommt, fängt man irgendwann an sich nach der Schulzeit, in der alles doch irgendwie einfacher war und man alles noch vor sich hatte, zurück zu sehnen, wenn auch in stark romantisierter Form.

Ich mag derartige Spiele auch nicht, aber ich muss es ja nicht spielen. Was dagegen spricht ist aber eindeutig: Zeit, Fleiß und Arbeit.
Ich würde mich nicht daran machen wollen etwas zu entwickeln, wenn ich nicht wüsste, dass es auch Menschen gibt, die es gerne benutzen würden. Ich frage daher lieber vorher ob überhaupt Interesse an so etwas besteht.

...

Das sind eher schlechte Voraussetzungen. Wie willst du anderen Leuten eine spaßige Erfahrung bereiten, wenn du den Spaß dahinter selbst gar nicht nachvollziehen kannst? Dann investiere die Zeit und Energie vielleicht doch lieber in etwas, das du selber auch spielen würdest...

[Cornix]

Das sind eher schlechte Voraussetzungen. Wie willst du anderen Leuten eine spaßige Erfahrung bereiten, wenn du den Spaß dahinter selbst gar nicht nachvollziehen kannst? Dann investiere die Zeit und Energie vielleicht doch lieber in etwas, das du selber auch spielen würdest...

...

Das war von mir wohl leicht missverständlich formuliert.
Was ich meine ist, dass ich solche Spiele nie gespielt habe, und sie deswegen nicht mag, immerhin habe ich noch nie eines gespielt. Auf der anderen Seite kann ich sie aber auch nicht "nicht-mögen", immerhin habe ich noch nie eines gespielt.
Das ist komplettes Neuland für mich und ich habe keinerlei Emotionen, die ich damit verbinde. Keine Vorbilder, keine Musterbeispiele.

Auf der anderen Seite ist es eine Herausforderung. Es wäre interessant für mich zu sehen ob ich ein Dialog-System schreiben kann, welches mächtig genug ist um das Spiel zu tragen. Immerhin wären die Dialoge wohl das wichtigste im Spiel, und das System muss all die Launen und Emotionen der Figuren glaubhaft rüberbringen.
Möglicherweise würde ich ein solches Projekt lieber in einem Team erarbeiten um die Arbeit an dem tatsächlichen Inhalt der Dialoge, und den Beziehungen der Charaktere, auf andere aus zu lagern. Ich glaube der technische Aspekt wäre mehr als genug Arbeit für eine Person.

[Cloud8888]

Kennst du Persona?

und

...

Ein gutes Beispiel wäre noch die Sims Reihe.

Also vom Konzept her kann ich solchen Spielen auch was abgewinnen. Nach diesem Prinzip kann man diese Spiele aber schon fast als eine Visuell Novel ansehen.

[real Troll]

Ich habe auch gleich an die Sims gedacht, was dann so eine Art wattiges Hörensagenbild ergibt. Ich selbst habe an solchen Spielen kein Interesse, aber der enorme Erfolg solcher Spiele sollte dir die Sorge um ein mögliches Publikum deiner Mühen nehmen. Nur würde ich dir durchaus empfehlen, sowas dann auch erst mal selbst zu spielen, damit du besser abschätzen kannst, woher die Freude der Vielen an derartigen Programmen rührt.

Tiefe Dialoge?
Haarekämmen-Simulator?
Soziale Idealisierungen?
Laborsituation des Zwischenmenschlichen?
Neuartige Reaktionen auf Eingabebefehle?
Rekordsüßlichkeit?
Tiefegrad der Spielmechanik?

Guck mal mit offenem Blick. Guck am besten auch dort, wo Entwickler wie wir gar nicht hingehen. Und guck - kein Scherz - auch mal schmerzfrei auf Mädchenseiten.

[Memorazer]

@Cornix:
Also ich denke dass ich das von dir Beschriebene nicht spielen würde.

Dein Konzept hat mich auch direkt an das Spiel Persona denken lassen und an Final Fantasy Type 0, das glaube ich bald erscheinen soll...

Wenn du Persona 4 noch nicht gespielt hast würde ich dir das echt empfehlen.
Es ist der Mix aus RPG und Simulation, der das Spiel echt Spielenswert macht

Ein reines Schul-Simulationsspiel würde mich eher langweilen.

Bei Persona war es bei mir z.B. so dass mich die Gespräche mit den Schülern und das Aufbauen der Beziehungen irgendwann
zu zeitraubend und eintönig waren.

Dein Spielkonzept erscheint mir also zu "etwas schonmal gesehen".
Es ist auf jedenfall kein neues Spielkonzept...

Mir ist auch noch nicht ganz klar warum man als Spieler einen Abenteurer ausbilden soll, wenn man seine
Fähigkeiten im Kampf und die Welt außerhalb der Schule gar nicht sieht.

[Sephigruen]

Aber so was von würde ich das spielen! Ich liebe Persona für diese interessanten Geschichten der Social Links ♥ Wenn man das ordentlich umgesetzt bekommt, wäre das klasse. (Lustigerweise hatte ich die Tage die Idee, mal eine Geschichte nur über die Ausbildung zum Ritter zu schreiben, aber die soziale Interaktion stand dabei eher im Hintergrund. Ist auch weit hinten auf der Liste.)

[Lil_Lucy]

@Cornix:

Mir ist auch noch nicht ganz klar warum man als Spieler einen Abenteurer ausbilden soll, wenn man seine
Fähigkeiten im Kampf und die Welt außerhalb der Schule gar nicht sieht.

...

Vielleicht weil das Ausbilden der Fähigkeiten selbst hier nun mal die Spielmechanik darstellt? Ich meine, ob ich nun einen virtuellen Drachen schnetzele und dadurch eine virtuelle Jungfrau rette, oder einen virtuellen Test bestehe und dadurch eine virtuelle 1+ mit virtuellem Sternchen bekomme ist für mich als Spieler weitestgehend egal (sofern beides entsprechend adäquat umgesetzt ist, versteht sich). Ich habe einen Erfolg im Spiel errungen und komme damit weiter. Klar, es wäre schon schön, wenn man am Ende auch sieht, wie unser Held in der Welt so klar kommt, mit den Fähigkeiten die er unter unserer Führung erworben hat, aber das reicht mir als kurze Szene in der Endsequenz.

Der Weg ist das Ziel, bzw. das Spiel ist das Spiel! Und wenn das Spiel daraus besteht einen virtuellen Schulalltag zu meistern, dann ist das Spiel immer noch das Spiel und nicht nur der Weg zu einem anderen Spiel (<--Dieser Satz klang in meinem Kopf irgendwie wesentlich sinnvoller...)

[Cornix]

@Cornix:
Also ich denke dass ich das von dir Beschriebene nicht spielen würde.

Dein Konzept hat mich auch direkt an das Spiel Persona denken lassen und an Final Fantasy Type 0, das glaube ich bald erscheinen soll...

Wenn du Persona 4 noch nicht gespielt hast würde ich dir das echt empfehlen.
Es ist der Mix aus RPG und Simulation, der das Spiel echt Spielenswert macht

Ein reines Schul-Simulationsspiel würde mich eher langweilen.

Bei Persona war es bei mir z.B. so dass mich die Gespräche mit den Schülern und das Aufbauen der Beziehungen irgendwann
zu zeitraubend und eintönig waren.

Dein Spielkonzept erscheint mir also zu "etwas schonmal gesehen".
Es ist auf jedenfall kein neues Spielkonzept...

Mir ist auch noch nicht ganz klar warum man als Spieler einen Abenteurer ausbilden soll, wenn man seine
Fähigkeiten im Kampf und die Welt außerhalb der Schule gar nicht sieht.

...

Man würde die Außenwelt sehr wohl sehen, aber nur recht selten und erst später im Spiel.
Die Idee wäre, dass Kämpfe und dergleichen zwar sehr wohl vorhanden sind, aber eher eine Nebensächlichkeit darstellen.

Das Spiel würde wohl nicht sehr lange werden. Man könnte es Etappenartig aufbauen, wobei jede Etappe ein "Klassenstufe" an der Schule darstellt. Man beginnt als Erstklässler und arbeitet sich langsam bis zu seinem Abschluss vor.
Dabei könnte man in jeder Etappe selbst entscheiden wie viel man mit anderen interagiert, oder ob man sich mehr auf den Schulstoff konzentriert (Kämpfen, Zauberei, Alchemie, etc). Falls man an Gesprächen und sozialer Interaktion nicht interessiert sein sollte könnte man wohl einfach jeden Tag sehr früh schlafen gehen um diesen Teil des Spiels schlichtweg zu überspringen. Dann würde man ein eher unbeliebter / einsamer Schüler sein, welcher aber dennoch fleißig mitarbeiten könnte.

Ich dachte auch, dass man in den höheren Klassenstufen, also den späteren Etappen im Spiel, regelmäßig auf Abenteuer und Missionen geschickt wird um für die Schule zu kämpfen und sie gut zu repräsentieren. Dabei kommt es nicht nur auf die eigenen Fähigkeiten sondern auch auf die Fähigkeiten der anderen Klassenmitglieder an. Die anderen Schüler können besser und schlechter werden je nachdem wie du mit ihnen interagierst und ob du ihnen beim Lernen hilfst, oder sie eher ablenkst oder sogar sabotierst.

Aber das sind im Moment alles noch Ideen. Ich weis nichteinmal ob ich es jemals umsetzen werde; von meiner Seite aus besteht ein Interesse aber daran.



Danke an all die aufbauenden Kommentare, das gibt schon eine Menge Motivation dazu die eigene Faulheit zu überwinden.

[KingPaddy]

Das wäre ein Grund für mich mal wieder ein Makerspiel anzufassen bzw. es wäre mal eine gute Abwechslung. Charakterinterakion ist nie verkehrt. Und man kann auch schon ne ordentliche Länge in ein Spiel bringen, wenn man den Schulalltag durch ein paar außergewöhnliche Ereignisse, die den Alltagsrahmen eben sprengen, aufmöbelt und da ein paar längere Sequenzen draus macht.

[Jean_Claude]

Es würde stark davon abhängen, wie gut das Gameplay ist - da dieses ja dann den Hauptaspekt des Spiels darstellen würde(Story gäbe ja dann nix her). Wenn das alles sehr abwechslungsreich ist(man z. B. durch irgendwelche Minispiele die notwendigen Kenntnisse erwirbt, die in den Tests dann abgefragt werden), dann wäre sowas spielbar. Aber je mehr das richtung reiner VN(nur Text und ab und zu mal ein paar Auswahlmöglichkeiten) geht, desto langweiliger wird es.