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ᵵ Ghost Rider ᵵ
[Niénor]
Niénor sah sich einmal kurz zu Aaren um, um festzustellen, wo er blieb. Sie bemerkte seine Erschöpfung, reagierte aber zunächst nicht darauf und tat, als interessiere es sie nicht, bis sie wieder in dem Zimmer angekommen waren, das ihnen momentan als Büro diente.
Niénor legte sich Papier und Schreibfeder zurecht und breitete eine Karte von Himmelsrand aus.
„Wisst Ihr, wo Ragnvald so genau ist?“ Die Justiziarin schaute zu ihrem Begleiter auf. Man hatte den Bretonen in der Nähe von Markarth aufgegriffen, also suchte sie zunächst dort. Aaren kam ihr zu Hilfe, tippte mit dem Finger auf einen Ort ziemlich genau nördlich der alten Dwemerstadt.
„Das ist eine von den alten Totenhallen, nicht wahr?“ fragte sie.
„Ja. Eine ziemlich große sogar.“
„Seltsam...“ Niénor blickte sinnend ins Leere. „Viele Nords sind abergläubisch und halten sich von solchen Orten eher fern. Wenn die Information korrekt ist und sich die Ketzer tatsächlich dort befinden, dann können wir davon ausgehen, das sie sich in den Außenbereichen herumtreiben, vielleicht noch kurz hinter dem Eingang. Aber sie werden sich wohl nicht tiefer in die Anlage vorwagen...“
Erst jetzt nahm sich die Thalmor die Zeit, Aaren wirklich Aufmerksamkeit zu schenken: „Ihr seht sehr müde aus. Setzt Euch, bevor Ihr mir aus den Stiefeln kippt“, wies sie ihn an und nahm ebenfalls am Tisch Platz, um ein Antwortschreiben an die Botschafterin zu verfassen. Während die Feder leise über das Papier kratzte, teilte sie dem Vollstrecker ihre Gedankengänge mit: „Wir sind bisher nicht ganz von den richtigen Voraussetzungen ausgegangen, glaube ich. Dieser Malon... wenn er überhaupt ein Magier ist, dann kein guter. Da dürfte jemand aus der Patrouille gehörig übertrieben haben in seinem Bericht, sowas kommt immer wieder mal vor. Sieht halt besser aus auf dem Papier. Ich glaube vorerst nicht, dass sich die Mühe lohnt zu versuchen, ihn umzudrehen, aber falls er doch über irgendwelche Talente oder Ressourcen verfügt, die uns nützlich sein könnten, kann das genauso gut das reguläre Personal der Feste herausfinden. Bis wir wissen, ob an der Ragnvald-Geschichte etwas dran ist, bleibt er ohnehin hier. Falls nicht... nun, dann ist er vielleicht ein besserer Lügner, als wir beide ahnen.“
Sie legte die Feder weg und richtete einen scharfen Blick auf Aarens müdes Gesicht: „Das bringt mich zu Euch: Wenn ich Euch frage, was Ihr könnt, dann will ich keine blumigen Geschichten über Tischlerwerkzeuge hören, verstanden? Illusionsmagie ist ein starkes Instrument, und es war gewiss nicht schwer zu erraten, dass ich gern vorher gewusst hätte, dass Ihr sie beherrscht – und zwar gut genug, um die natürliche Magieresistenz eines Bretonen zu durchschlagen. Was Ihr getan habt, war unvernünftig und gefährlich! Wir wussten nichts über Malons tatsächliche Fähigkeiten; er hätte den Spieß genauso gut umdrehen können.“
Niénor war fürs erste fertig mit ihrer Tirade. Als sie Aaren gesagt hatte, er solle sie überraschen, hatte sie nicht an so etwas gedacht.
„Abgesehen davon: Gute Arbeit. Ich bin zufrieden. Mit dem Ergebnis und Eurer Herangehensweise. Entsorgen kann man einen Gefangenen immer noch. Aber bis die Entscheidung darüber gefallen ist bin ich sehr dafür, potenzielles Material so weit wie vertretbar zu schonen. Und jetzt geht mir aus den Augen und besorgt uns einen Platz zum Schlafen. Und Sanyon soll mir einen Boten vorbeischicken, der den Mist hier...“, sie machte eine ungefähre Handbewegung in Richtung ihres Berichts, „...zur Botschaft bringen kann. Wir werden morgen direkt nach Markarth weiterreisen, auch wenn das leider bedeutet, in nächster Zeit nicht in den Genuss von Elenwens Gesellschaft zu kommen.“
[Aaren]
Er war zwar mittlerweile recht müde und musste sich wirklich bewusst darauf konzentrieren, den Fokus von der vor ihm sitzende Hochelfe nicht zu verlieren, bei der 'Standpauke' hatte er jedoch alle Sinne wieder beisammen. Nach außen hin ertrug er die Rüge stoisch, in seinem Inneren machte sich aber Missmut breit und er kommentierte gedanklich die Ausführungen der Thalmor ironisch.
Das Spiel habt ihr begonnen, Niénor, nicht ich. Ebenso hab ich wahrscheinlich einen schärferen Blick als ihr; keine Schwielen an den Händen, dazu der Bericht von den mickrigen Feuerbällen; der Kerl KONNTE kein Magier sein. Aber lasst euch nur aus, die Maske muss ja gewahrt bleiben.
Anscheinend hatte er auf seinem Gesicht den Anflug eines spöttischen Lächelns gezeigt, denn Niénor machte eine Pause und musterte den Rothwardonen streng, und geschwind brachte Aaren seine Mimik wieder unter Kontrolle.
Das Lob registrierte er wiederum nur beiläufig, ob es wirklich so gemeint war oder nur der allgemeinen Höflichkeit galt, das war bei der Altmer sowieso nur schwerlich auszumachen, zu distanziert, abgeklärt und routiniert war ihr Handeln. Vielmehr missfiel ihm so langsam Niénors Umgang mit seiner Person, denn mit ihrer Anweisung machte sie deutlich, dass sie in Aaren wohl im schlimmsten Fall tatsächlich nicht mehr als ein Werkzeug sah, im besten Fall immerhin noch eine Art Lakai. Letzterer besaß zwar wenigstens eine menschliche Komponente, allerdings war dies für den Redguard zu wenig; er hatte hier nicht über ein Jahrzehnt bei den Thalmor zugebracht um sich jetzt von dieser neu hinzugekommenen Justiziarin als Boten- und Dienstjungen durch die Festung scheuchen zu lassen. Sicher, das war in seinen Anfängen sein Betätigungsfeld, aber dem war er entwachsen, und das schon lang. Vielleicht soll ich noch ihr Bett anwärmen?, aber wenigstens diese Anweisung blieb (noch?) aus.
Aaren versuchte sich in diesem Moment an den Wortlaut des Briefes zu erinnern, und was diese Sachen anging, hatte er ein äußerst zuverlässiges Gedächtnis. Als Begleiter und Vollstrecker. Da stand zwar noch irgendwas von Befehlen, in seiner Auffassung schloss dies jedoch nicht solche Dienste und schon gar nicht derartige Behandlung ein.
Kaum dass Niénor geendet hatte, erhob sich Aaren aus dem Sessel und straffte seine Haltung. Die Müdigkeit schien wie weggeblasen, was zwar nur Fassade nach außen hin war, aber Niénor würde er die Genugtuung nicht geben. Kaum merklich nickte er als Zeichen, dass er das, was die Thalmor sagte, verstanden hatte, drehte sich dann auf dem Absatz um und verließ ohne noch ein Wort zu sagen den Raum, wobei er sich beim Schließen der Tür keine Mühe gab, dies sonderlich sacht zu tun. Er war einfach im Moment zu erschöpft für einen verbalen Konter, also musste er die Antwort per Mimik, Gestik und Verhalten geben.
Draußen auf dem Gang behielt er die zackigen Bewegungen bei bis er um die nächste Ecke gebogen war und sich damit außerhalb der Sichtweite zur eben zugeschlagenen Tür befand. Erst hier löste sich die Anspannung, er atmete tief ein und aus und lehnte sich mit dem Rücken gegen das grobe Gemäuer, um kurz zu verschnaufen. Er spielte mit dem Gedanken, lediglich den Boten zu Niénor zu schicken und sie ansonsten, was den Schlafplatz anging, sich selbst zu überlassen, aber letztendlich entschied er sich dagegen, als er den Weg Richtung Sanyon einschlug. Ich muss hier keinen Streit vom Zaun brechen, und damit suchte er den Kommandanten auf. Dieser stand an einem groben Tisch, vor sich allerlei alchemistischen Zutaten, und musterte Aaren bei dessen Ankunft fragend. Dieser kannte den Ausdruck, und der Vollstrecker nickte.
"Alles erledigt. Justiziarin Niénor benötigt nun einen Boten zur Botschaft, desweiteren einen Schlafplatz", und nach einer kleinen Pause setzte er nach, "etwas ordentliches, wenn möglich".
Sanyon lachte. "Wir haben ihr keine Adels-Herberge, aber ich seh, was sich machen lässt. Ihr seht erschöpft aus, wollt ihr nicht auch...", aber Aaren fuhr ihm mit einer Handbewegung ins Wort und lächelte müde.
"Nicht nötig, ich such mir schon etwas geeignetes. Erst einmal brauch ich Luft und vor allem etwas Licht...", und damit wandte er sich von dem Kommandanten ab und machte sich auf den Weg nach oben, doch kurz vor dem Gehen drehte er sich noch einmal zu Sanyon herum und fügte mit einem vieldeutigen, ausdruckslosen Lächeln hinzu: "...und Ruhe".
[Niénor]
Die Justiziarin starrte einen Moment lang auf die schwere Holztür, die da so unsanft ins Schloss geschlagen worden war, und seufzte.
Sie hatte es nicht schlecht getroffen mit Aaren, gewiss nicht. Aber wie sie bereits befürchtet hatte, der Rothwardon war stolzer, als gut für ihn war. Sein Zauber zeugte von einem gewissen Können, ohne Zweifel, aber... Aber es war nicht zu übersehen, wie viel Kraft ihn die Illusion gekostet hatte – wie stellte er es sich vor, wenn eine solche Aktion schief ginge und sie, Niénor, nicht genug über sein Vorhabe wüsste, um schnell genug eingreifen zu können? Sie musste deshalb nochmal mit ihm reden – am liebsten wäre es ihr gewesen, das jetzt gleich zu tun, aber wenn sie Geschwindigkeit und Wucht, mit welcher Tür vorhin auf Rahmen getroffen war richtig einschätzte, musste auch ihr Begleiter erst mal Dampf ablassen.
Ist ja noch mal gut gegangen, beruhigte sie sich selbst, ärgerte sich aber gleichzeitig darüber, dass das für die Zukunft vielleicht hieß, jeden Mist mit dem Rothwardonen bis ins Detail absprechen zu müssen, weil der das rechte Maß nicht kannte. Wobei das relativ war, spann die Justiziarin ihre Überlegungen weiter, denn bis auf den unerwarteten Illusionszauber war Aaren äußerst professionell gewesen. Beinahe war sie versucht, den Bretonen am nächsten Tag noch einmal zu befragen, nur um zu sehen was geschah, wenn sie ihren Vollstrecker wirklich von der Kette ließ. Sie verkniff es sich; erinnerte sich daran, dass der dunkelhäutige Mensch kein Spielzeug war. Im Moment jedenfalls nicht.
Niénor pustete einmal vorsichtig über das Papier, damit die Tinte schneller trocknete, faltete das Schriftstück dann und erhitzte einen Riegel dunkelblauen Siegelwachses über einer kleinen Flamme, die unversehens aus zweien ihrer Finger hervorbrach. Als ausreichend Wachs auf das Schriftstück getropft war, drückte sie ihr persönliches Siegel darauf – eine Kombination aus dem vierzackigen Stern der Thalmor und dem Wappen ihres eigenen Hauses - Haus Diren. Irgendwelche Privilegien musste die hohe Geburt ja mit sich gebracht haben, und wenn es nur ein eigenes Siegel war, überlegte sie seufzend. Das ist nicht gerade eine Wiedergutmachung für die Versetzung an den Arsch der Welt und widerspenstige Untergebene...
Sie hielt inne und stutzte. Eigentlich hatte sie nicht an Aaren denken wollen, und es irritierte die Elfin, dass er sich wieder in ihre Gedanken stahl. Vielleicht faszinierte dieser rätselhafte Mensch sie doch mehr, als sie sich selbst eingestehen mochte.
Nicht lange darauf klopfte es, und eine Soldatin in schimmernder, hochelfischer Rüstung betrat den Raum. Sie nahm die Briefe entgegen und führte Niénor durch die Festung in den Flügel, in dem die Quartiere lagen. Die Thalmor war überrascht, dass die Soldatin sie zu einem Einzelzimmer führte, das zwar nicht sehr geräumig war, aber dennoch unbestreitbar Luxus für einen Außenposten wie diesen. Sie hatte mit einer Pritsche in den Mannschaftsquartieren gerechnet, jedoch nahm sie den Umstand natürlich gerne an und schätzte den Respekt, der ihr oder ihrer Stellung mit dieser Geste zugestanden wurde. Trotzdem tat ihr der Offizier ein wenig leid, der für sie das Zimmer hatte räumen müssen.
„Wisst Ihr zufällig, wo mein Vollstrecker untergebracht ist?“ fragte Niénor die andere Frau.
„Nein, Justiziarin. Darüber weiß ich nichts.“
„Danke. Ihr könnt gehen.“
Sie entließ die Soldatin und war nicht weiter überrascht, dass der Rothwardon es auch in diesem Fall nicht für nötig befunden hatte, eine solch einfache Information weiterzugeben. Ich sollte ihm den Arsch schlagen wie einem bockigen Kind. Vielleicht hilft es ja, dachte sie halb amüsiert und richtete sich häuslich ein, was im Wesentlichen darin bestand, das warme Fell von den Satteltaschen zu schnüren, die Stiefel auszuziehen und sich zwei Stunden auszuruhen. Die Kälte, die Niénor auf dem Ritt nach Nordwacht gespürt hatte, steckte noch immer irgendwo tief in ihren Knochen und machte sie müde.
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Schließlich stand sie widerwillig auf und machte sich auf die Suche nach Sanyon. Da wusste sie wenigstens, wo er ungefähr steckte. Als sie den Kommandanten fand, herrschte um ihn herum nur mäßige Betriebsamkeit. Hier oben war nichts los, die Routine eingeschliffen, und Niénors Auftauchen stellte vermutlich die größte Störung im Ablauf seit Wochen dar. Sie betete im Stillen, dass ein solcher Kelch an ihr vorübergehen möge, wie Sanyon ihn zu trinken hatte. Ein Gefängnis für Politische zu leiten war wirklich nicht das, was sie sich vom Leben erwartete. Andererseits: Auch Himmelsrand war nicht das, was sie sich vom Leben erwartete.
Der Kommandant wurde auf sie aufmerksam und sah sie fragend an, worauf Niénor ihm ein Lächeln schenkte:
„Ich wollte Euch für die Unterbringung danken“, eröffnete sie. „Welchen armen Kerl habe ich denn für diese Nacht aus seinem Quartier verscheucht?“
„Mich.“ Sanyon grinste schief und ein wenig gequält.
Niénor musterte ihn von oben bis unten und kam zu dem Schluss, dass er ihretwegen nicht unbedingt hätte ausziehen müssen, verkniff sich aber ein entsprechendes unmoralisches Angebot. Noch war sie nicht lange genug in diesem Land, um sich Kapriolen leisten zu können. „Danke“, wiederholte sie stattdessen leise, um gleich darauf fortzufahren: „Eigentlich suche ich Aaren. Könnt Ihr mir sagen, wo er steckt? Oder zumindest, wo er untergebracht ist?“
Sanyon zuckte die Achseln. „Er sagte, er wollte sich selbst etwas suchen. Und an die frische Luft, aber das ist mehrere Stunden her. Ich weiß nicht, wo er jetzt ist.“
„Er spricht überhaupt nicht viel, oder?“ Niénor verdrehte ansatzweise die Augen, was ihrem Gegenüber ein trockenes Auflachen entlockte.
„Über sich selbst? Nein. Gewöhnt Euch besser daran.“
„Wir werden sehen“, murmelte die Justiziarin nach einem Moment des Überlegens. „Dann gehe ich ihn wohl mal suchen. Euch trotz der Unannehmlichkeiten eine geruhsame Nacht, Kommandant.“
Niénor ergab sich in ihr Schicksal und machte sich auf die Suche nach ihrem entlaufenen Vollstrecker. Messe, Mannschaftsquartiere, in der Besenkammer mit der Küchenmagd, irgendwo würde sie ihn schon finden...
[Aaren]
Die frische Luft tat dem Redguard gut, und kaum dass er die verwitterte, schwere Holztür, welche auf den steinernen Wehrgang der Festung führte, hinter sich geschlossen hatte, nahm er ein paar tiefe Atemzüge und musterte die umliegende Landschaft. Die schneebedeckten Nadelbäume des dichten, die Anlage umgebenden Waldes erstreckten sich bis zum Horizont und ergänzten den strahlend blauen Himmel zu einem Anblick wie aus dem Bilderbuch.
Auf Aaren wirkte das jedoch nur grotesk, denn dieses friedliche Szene passte so gar nicht zu seiner momentanen Stimmungslage. Vielleicht hatte er es tatsächlich ein wenig übertrieben und war mit zuviel Risiko an das Verhör herangegangen. Auf seinen Instinkt konnte er sich zwar immer verlassen, aber dennoch musste er sich eingestehen, dass er sich nicht hundertprozentig sicher gewesen war. Sei's drum, es hat funktioniert, und Niénors übertriebene Empörung ist nun wirklich nichts, was mich noch überraschen sollte. So sind halt Thalmor und nicht zuletzt Hochelfen. Davon abgesehen hatte sie doch explizit darum gebeten, überrascht zu werden, also war ihre Rüge nun wirklich nicht ernstzunehmen. Sie wollte wohl lediglich ihr Revier abstecken und ihre Unsicherheit in diesen, für sie neuen Landen überspielen. Genau wusste der Vollstrecker das natürlich nicht, aber für ihn war dies der logische Schluss, also beließ er es dabei und lenkte seine Aufmerksamkeit auf den naheliegenden, kleinen Wachturm.
Drinnen fand er außer ein paar leerer, einfacher Betten und einiger Holzmöbel zunächst nichts Interessantes vor, aber dies ändert sich als zwei Bosmer-Wachen zur gegenüberliegenden Tür hereinkamen, Aaren mit einem kurzen Nicken grüßten und sich dann an dem Tisch in der Mitte des Raumes niederließen und ein Kartendeck zückten. Anscheinend hatten sie gerade den Wachwechsel hinter sich gebracht und wollten ihre nun folgende Freizeit mit einem kleinen Kartenspiel verbringen. Genau die richtige Ablenkung, und er trat an den Tisch heran und beantwortete die fragenden Blicke mit einer Geste Richtung eines freien Stuhls. Die beiden Waldelfen sahen sich an, und dann nahm der mit dem kantigen Gesicht seinen Helm ab und platzierte ihn vor sich auf dem Tisch.
"Wir spielen mit Einsätzen", und der andere, im Vergleich zu seinem Kollegen etwas drahtigere Wächter holte einen Beutel Münzen hervor und ließ ihn herausfordernd auf den Tisch fallen.
Aaren überlegte kurz, versuchte die beiden Männer einzuschätzen. Sie wirkten nicht gerade wie Profis, aber immerhin sahen sie ihn als gleichwertig an. In der Thalmor-Hierarchie waren die beiden und Aaren wohl etwa auf ein und derselben Stufe, was in Anbetracht seiner Rasse keine Selbstverständlichkeit war.
"Wer gibt?", beantwortete Aaren die Frage indirekt, setzte sich und holte seinerseits einen kleinen Beutel hervor. Das würde ihn beschäftigen und ein wenig Ablenkung verschaffen...
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Sein Blick zuckte zur Seite als er das Geräusch der sich öffnenden Tür vernahm, und aus dem Augenwinkel nahm er Niénors Eintreten wahr. Zunächst reagierte er jedoch nicht und konzentrierte sich auf das Blatt vor sich und musterte die jeweils vor den Männern auf den Tisch liegenden kleinen Münzstapel. Im Laufe des Spiels hatte sich ihnen eine weitere Wache angeschlossen, und seitdem hielt sich für sie alle Gewinn und Verlust so ziemlich genau in Waage.
"Ich geh mit", sagte er kurz angebunden, legte die Spielkarten verdeckt auf den Tisch und wandte dann den Kopf zu Niénor, während die drei Wachen zu überlegen schienen, ob sie einsteigen sollten oder nicht. Was will sie denn nun schon wieder?, aber nach außen hin ließ er sich den leichten Anflug von Ärger nicht anmerken.
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