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Thema: Starke weibliche Figuren

  1. #1

    Starke weibliche Figuren

    Ich wurde auf zwei interessante Artikel aufmerksam gemacht, die sich mit der Darstellung starker Frauen in Filmen auseinandersetzen. Nun ist das hier zwar kein Filmforum, aber ich finde, dass sich die Erkenntnisse fast 1:1 auf Videospiele übertragen lassen.

    We're losing all our Strong Female Characters to Trinity Syndrome

    I hate Strong Female Characters

    Im Kern geht es in beiden Artikeln darum, dass starke Frauen in Filmen oft nur Quotenfrauen sind, die kaum etwas zur Handlung beitragen, vor allem den Zweck haben, die männliche Hauptfigur noch cooler erscheinen zu lassen und deren Charakterisierung schon bei "stark" aufhört. Die moderne "starke" Frau des Films unterscheidet sich wohl weniger von der 80er-Jahre-Actionfilm-Damsel-in-Distress als man denkt.

    Wie sieht das mit (westlichen) Videospielen aus? Und was ist mit den Maker-Spielen? Vor allem mit euren - könnt ihr die Fragen von Robinson aus dem ersten Artikel mehrheitlich verneinen? Was sagen die Frauen hier bei uns zum Thema?

    ***

    Mein eigener Senf dazu: Ich finde das Thema vor allem auch in Hinblick auf JRPGs oder allgemein auf die japanische Popkultur interessant. Japan ist konservativ und es gibt eine Menge Spiele, Animes und Mangas die sexistisch sind. Auf der anderen Seite gibt es aber auch eine Menge Geschichten mit starken weiblichen Hauptfiguren/Nebenfiguren (und damit meine ich jetzt nicht die, die sich gezielt an Frauen richten), wo ich sagen würde, dass die Heldinnen erstens ein essentieller Bestandteil der Handlung sind und dass sie zweitens auch charakterlich stark sind bzw. weitaus mehr positive Eigenschaften haben als nur "stark" zu sein. Ist nur die Frage, an welchen Spielen/Geschichten sich die Entwickler bei uns eher orientieren.

    Ich stimme den Autorinnen der beiden Artikel übrigens zu. Ich selbst mag starke Heldinnen und zwar vor allem dann, wenn es sich um emotionale Stärke handelt. In Action-Stories ist körperliche Stärke natürlich auch cool. Es nervt mich, wenn solche Heldinnen im Laufe der Geschichte immer weiter hinter dem Helden zurückfallen, nur auf die Rolle "love interest" beschränkt sind oder ständig gerettet werden müssen, weil Frauen am Ende doch vom Mann abhängig sind und ohne ihn hilflos wären.

    Aktuell gibt es ja Diskussionen über einige Spiele, in denen weibliche Spielfiguren überhaupt nicht angeboten werden (afaik z. B. Assassin's Creed Unity). Natürlich ist "mehr Aufwand" einerseits ein stichhaltiges Argument, andererseits könnte ich mir genauso vorstellen, dass die Entwickler es gar nicht erst versuchen wollen.

    Ich sehe mich irgendwo in der Mitte. Gleichberechtigung halte ich für wichtig, mag dann aber wiederum sexualisierte Darstellungen von Frauen. Gibt ja lustige Diskussionen über Rüstungen, die mehr aus nackter Haut als aus Metall bestehen. Das Problem löst man nicht dadurch, dass man verbietet. Stattdessen sollte man eben auch für männliche Charaktere solche Rüstungen anbieten (gleiches Recht für alle) und dann baut man ne Option ins Spiel, mit der man die sexualisierten Rüstungen bei beiden Geschlechtern an- und ausschalten kann. Doch das nur am Rande, ist ja wieder ein anderes Thema.

  2. #2
    Es ist schwer solche Aussagen quantitativ einzuordnen aufgrund der schieren Anzahl an Filmen/Spielen, aber ich glaube nicht, dass es im Bereich der Makerspiele wirklich an starken Frauen mangelt. Ich hab mir die Artikel nicht ganz durchgelesen, da in den Filmen die ich in letzter Zeit gesehen hab diese Tropen eigentlich nicht auftauchten und solche Artikel die ein ganzes Medium mit zielgerichteter Auswahl der Werke analysieren wollen keinen besonders großen Wert in meinen Augen habe. Ich hab mir grad nochmal die Liste der Spiele angeschaut, die ich vom diesem Maker-Contest mit Geldpreisen gezockt hab und muss sagen, das in 70% der Fälle die Hauptrolle eine auf die ein oder andere Weise recht starke weibliche Figur einnimmt. Die Fragen aus dem Artikel könnte ich sowohl für mein eigenes Projekt (dessen Hauptfigur weiblich ist) als auch für die meisten der Spiele alle verneinen. Was mir jedoch auffällt, ist dass bei weiblichen Heldinnen in der Hauptrolle, zumindest gefühlt, sehr viel seltener ein schwacher männlicher Charakter direkt an die Seite gestellt wird.

    Zu dem Punkt Rüstungen und Sexualisierung: Hat da die Gleichberechtigung in weiten Teilen nicht schon lange stattgefunden? Mir kamen da irgendwie sofort die Outfits in den FFs in den Kopf (vor allem 12), wo doch die männlichen Rollen (samt dem was sie an Haut zeigen)(zumindest nach Umfragen dort) auf die sexuellen Präferenzen der weiblichen Mehrheitsbevölkerung in Japan zugeschnitten sind.

    Geändert von IronChef (20.07.2014 um 17:06 Uhr)

  3. #3
    Ich wage zu behaupten, dass in meinem Contest-Projekt "To Be A Hero" die weiblichen Charaktere tatsächlich die stärkeren und wichtigeren Figuren sind.
    Wenn ich die Fragen betrachte (im Hinblick auf den Charakter von Kathrine):
    Zitat Zitat
    1. After being introduced, does your Strong Female Character then fail to do anything fundamentally significant to the outcome of the plot? Anything at all?
    Nein.

    Zitat Zitat
    2. If she does accomplish something plot-significant, is it primarily getting raped, beaten, or killed to motivate a male hero? Or deciding to have sex with/not have sex with/agreeing to date/deciding to break up with a male hero? Or nagging a male hero into growing up, or nagging him to stop being so heroic? Basically, does she only exist to service the male hero’s needs, development, or motivations?
    Nein.

    Zitat Zitat
    3. Could your Strong Female Character be seamlessly replaced with a floor lamp with some useful information written on it to help a male hero?
    Nein.

    Zitat Zitat
    4. Is a fundamental point of your plot that your Strong Female Character is the strongest, smartest, meanest, toughest, or most experienced character in the story—until the protagonist arrives?
    Nein.

    Zitat Zitat
    5. …or worse, does he enter the story as a bumbling fuck-up, but spend the whole movie rapidly evolving past her, while she stays entirely static, and even cheers him on? Does your Strong Female Character exist primarily so the protagonist can impress her?
    Nein.

    Zitat Zitat
    6. It’s nice if she’s hyper-cool, but does she only start off that way so a male hero will look even cooler by comparison when he rescues or surpasses her?
    Nein.

    Zitat Zitat
    7. Is she so strong and capable that she’s never needed rescuing before now, but once the plot kicks into gear, she’s suddenly captured or threatened by the villain, and needs the hero’s intervention? Is breaking down her pride a fundamental part of the story?
    Nein.

    Zitat Zitat
    8. Does she disappear entirely for the second half/third act of the film, for any reason other than because she’s doing something significant to the plot (besides being a hostage, or dying)?
    Nein. (Ich verstehe allerdings den Sinn dieser Frage nicht so ganz, weshalb sollte ein Charakter ohne einen Grund verschwinden?)


    Ich hatte bisher in allen meinen Projekten, soweit ich es beurteilen kann, entweder starke weibliche Figuren, oder überhaupt keine Plot-Relevanten Charaktere (Rogue-Like, etc).

    Geändert von Cornix (20.07.2014 um 17:07 Uhr)

  4. #4

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Zitat Zitat von Cornix Beitrag anzeigen
    Nein. (Ich verstehe allerdings den Sinn dieser Frage nicht so ganz, weshalb sollte ein Charakter ohne einen Grund verschwinden?)
    Weil es nicht selten vorkommt, dass weibliche Charaktere in vielen Medien auftauchen, ihr Werk verrichten und dann keinerlei Relevanz mehr für den restlichen Plot haben und verschwinden. Simple as that.

    Bei Spielen wie Assasins Creed verstehe ich übrigens das Problem nicht ganz. Ich meine, das Spiel hat nunmal einen Protagonisten, warum braucht er ein weibliches Gegenstück? Zumal dass ja einem vollwertigem eigenständigen Charakter auch nicht sonderlich entgegenkommen würde.

    Geändert von Sabaku (20.07.2014 um 17:12 Uhr)

  5. #5
    Ich glaube nicht an Geschlechter.
    Wenn bei mir eine Person einen Orküberfall im Spiel überlebt hat, dann ist sie stark, vollkommen unabhängig vom Geschlecht.
    Wenn eine Figur Spaß am Sex hat, dann ist sie verführerisch, vollkommen unabhängig vom Geschlecht.
    Wenn eine Figur - wie im echten Leben - einen Abend nur auftaucht und dann verschwindet, dann tut sie das, vollkommen unabhängig vom Geschlecht.

    Ich glaube das Thema hatten wir schon mal.

  6. #6
    Wichtige Meldung: Wissenschaftler haben kürzlich herausgefunden, dass Frauen keine Männer sind, es aber trotzdem bei beiden gleichermaßen möglich ist, sie schlecht zu schreiben...

    Vor allem sollte man nicht irgendeinen weiblichen Charakter ausschließlich mit dem Helden vergleichen, sofern die Party nicht nur aus diesen beiden Charakteren besteht. Warum vergleicht man sie nicht stattdesen mal mit dem Kerl, der erst nach den ersten fünf Dungeons zur Party stößt, und dessen Rolle sich auf "Haut im Kampf ordentlich drauf und lässt gelegentlich einen dummen Spruch ab" beschränkt?

  7. #7
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Vor allem sollte man nicht irgendeinen weiblichen Charakter ausschließlich mit dem Helden vergleichen, sofern die Party nicht nur aus diesen beiden Charakteren besteht. Warum vergleicht man sie nicht stattdesen mal mit dem Kerl, der erst nach den ersten fünf Dungeons zur Party stößt, und dessen Rolle sich auf "Haut im Kampf ordentlich drauf und lässt gelegentlich einen dummen Spruch ab" beschränkt?
    Weil selbst solche Charaktere gerne mal einen eigenen Spin-Off bekommen:
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  8. #8
    Ich finde das auch ein interessantes Thema. Bei Fantasyfilmen gibt es oft Schrott wo dann irgendein Quoten*** mit dabei ist. Bei irgendwelchen Filmen mit männlichem Helden hat man oft eine Frau dabei und dann eine aufgezwungene Romanze. Da stört mich nicht mal so sehr, dass die Frau nicht gut ausgearbeitet ist. Es stört, dass alles so gezwungen wirkt. Damit spricht man sicher auch Frauen an, die gern vom starken Helden gerettet werden wollen, wenn da in irgendwelchen Actionfilmen Frauen vorkommen oder in Horror - und dann am Ende von der Gruppe 1 Frau und 1 Mann überleben und zusammenkommen(und jeder am Anfang schon weiß wer das ist und dass genau das passiert).

    Ist halt alles einfach schwach und das sind dann schlechte Charaktere und schlechte Charaktere nerven, wenn sie auch noch Screentime bekommen(was ja der Fall ist, wenn diese Frau grad gezeigt wird, damit der Kerl sie retten kann - wodurch er auch dämlich wirkt, weil er sonst nix besseres zu tun hat, als sein Leben zu riskieren für eine die er vielleicht kaum mal kennt und irgendwo kurz mal kennengelernt hat und ihre Titten geil fand).


    Filme ganz ohne Frauen sind mir da lieber - sofern die Frauen wirklich sonst nur reingezwungen wirken würden und man sie nicht braucht. So echte Männergeschichten über Rivalen usw.(grad lief da auch im TV wieder Master and Commander, der war gut, da braucht es keine Frauen, keine Ahnung ob da doch irgendwo ne Quotenfrau dabei war, hab den Film schon länger nicht mehr gesehen, erinner mich nur wieder grad dran dass er gut war).


    Irgendwelche Frauen als Hauptcharakter: Das mag ich weniger, weil die dann auch oft nur stark sind und sonst charakterlich langweilig(genauso langweilig wie sonst der übliche männliche Superheld).


    Wenn Frauen, dann sollten sie auch was taugen(und Männer auch). Und nicht nur beide drin sein damit man ne Romanze aufzwingen kann um beide Geschlechter zu bedienen und auch Frauen als Zuschauer in nen Actionfilm locken zu können.

    Geändert von Caro (22.07.2014 um 12:33 Uhr)

  9. #9
    @IronChef
    Ich glaube nicht, dass Robinson und McDougall so sehr pauschalisieren wollen, aber selbst wenn sie es tun - das machen Menschen ja schnell, wenn sie etwas anprangern - dann sollte man darüber hinwegsehen und sich auf die angesprochenen Beobachtungen konzentrieren.

    Geschichten aus der Perspektive einer weiblichen Hauptfigur muss man denke ich gesondert betrachten. Dort ist die Rolle der Heldin ja zwangsläufig sehr eng mit der Handlung verknüpft. In den Artikeln wird denke ich eher über Geschichten mit männlicher Hauptfigur gesprochen, während die Frau entweder eine Nebenrolle einnimmt oder zumindest nicht Point-of-View-Charakter ist.

    Das Beispiel mit den Rüstungen bezieht sich eher auf westliche Spiele, in JRPGs tragen die Helden sowieso relativ selten sichtbare Rüstungen.

    @Sabaku
    Bei der Kontroverse um Assassin's Creed Unity geht es soweit ich es überblicken kann um den Multiplayer-Modus, bei dem man anscheinend nur männliche Avatare wählen kann. Also nicht um einen Story-Modus mit vorgegebener Figur.

    @Daen
    Apropos, ich hab es vor kurzem ein lustiges Video gesehen, in dem bekannte Filmszenen mit vertauschten Geschlechtern nachgespielt wurden. Das war natürlich absichtlich übertrieben, aber ich glaube schon, dass viele Menschen das Geschlecht nicht für austauschbar halten.

    In den beiden Artikeln geht es aber auch nicht so sehr um geschlechtsspezifische Eigenschaften.

    Geändert von Kelven (20.07.2014 um 18:14 Uhr)

  10. #10
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    @Daen
    Apropos, ich hab es vor kurzem ein lustiges Video gesehen, in dem bekannte Filmszenen mit vertauschten Geschlechtern nachgespielt wurden. Das war natürlich absichtlich übertrieben, aber ich glaube schon, dass viele Menschen das Geschlecht nicht für austauschbar halten.
    Und deswegen leben wir in der Gesellschaft in der wir leben und Frauen weniger Gehalt bei gleicher Arbeit bekommen und dafür von der Wehrpflicht ausgeschlossen werden (bzw. verschiedene Anforderungsprofile bekommen.
    Gleich ist anders.

    Geändert von Daen vom Clan (20.07.2014 um 17:45 Uhr)

  11. #11
    Klar, aber das hab ich doch eigentlich auch geschrieben. Die meisten sehen große Unterschiede zwischen Mann und Frau.

  12. #12
    Oh, dann sind wir ja einer Meinung. ^^
    Wichtig ist nur dass wir - grade in unseren Spielen -dazu beitragen, es besser zu machen. Vielleicht ändert es sich dann ja mal irgendwann.

  13. #13
    Zitat Zitat
    Ich glaube nicht, dass Robinson und McDougall so sehr pauschalisieren wollen, aber selbst wenn sie es tun - das machen Menschen ja schnell, wenn sie etwas anprangern - dann sollte man darüber hinwegsehen und sich auf die angesprochenen Beobachtungen konzentrieren.
    Man bekommt halt stark das Gefühl, das bei solchen Fragestellungen die Antwort vorher feststeht und die Verfasser sich, dann aus dem nahezu unendlichen Pool an Werken das raussuchen, was ihre Antwort untermauert, während anderes vernachlässigt wird. Interessanter würde die Frage schon, wenn sie ein spezielleres und übersichtlicheres Feld ins Auge nehmen würden (z.B. wie sieht das bei den Filmen mit sehr hohem Einspielergebnis aus, die zu einem Großteil von einem bestimmten Geschlecht besucht werden, daraus würden auch sehr viel interessantere Beobachtungen resultieren).

    Zitat Zitat
    Geschichten aus der Perspektive einer weiblichen Hauptfigur muss man denke ich gesondert betrachten. Dort ist die Rolle der Heldin ja zwangsläufig sehr eng mit der Handlung verknüpft. In den Artikeln wird denke ich eher über Geschichten mit männlicher Hauptfigur gesprochen, während die Frau entweder eine Nebenrolle einnimmt oder zumindest nicht Point-of-View-Charakter ist.

    OK, aber ich denke die scheinbar recht große Anzahl weiblicher Hauptprotagonistinnen illustriert ja schon mal zu einem gewissen Grad, dass es da kein generelles Phänomen über die ganze Bandbreite zu geben scheint. Was die Begleitcharaktere angeht, hat Liferipper denke ich schon etwas Wichtiges angesprochen. Denn wenn man davon ausgeht, dass häufig schwache weibliche Charaktere bestehen um den männlichen Hauptcharakter besser dastehen zu lassen etc., trifft das nicht auch auf allzu viele männliche Begleitcharaktere zu?

    Zitat Zitat
    Das Beispiel mit den Rüstungen bezieht sich eher auf westliche Spiele, in JRPGs tragen die Helden sowieso relativ selten sichtbare Rüstungen.
    Mir fallen da grad zu wenige Spiele ein an denen ich irgendetwas dazu festmachen könnte, aber werden nicht in der Regel auch bei männlichen Charakteren die oft für eine vermeintliche Männlichkeit und sexuelle Anziehung stehenden Dinge hervorgehoben (z.B. statt gewölbter Rüstungen solche die ein Sixpack und ausgeprägte Brustmuskeln imitieren gewählt)?

    Zitat Zitat
    Und deswegen leben wir in der Gesellschaft in der wir leben und Frauen weniger Gehalt bei gleicher Arbeit bekommen und dafür von der Wehrpflicht ausgeschlossen werden. Gleich ist anders.
    Aus eigener Erfahrung würd ich sagen, dass der Sexismus in der Arbeitswelt auch sehr gut in die andere Richtung funktioniert. Die Wehrpflicht wurde übrigens abgeschafft .

    Geändert von IronChef (20.07.2014 um 18:08 Uhr)

  14. #14
    @Daen
    Obwohl ich ehrlicherweise sagen muss, dass ich - wenn ich mal verallgemeinere - Frauen doch lieber mag als Männer. Absolute Gleichberechtigung wird es nie geben.

    @IronChef
    Wird in den Artikeln denn überhaupt eine pauschalisierende These aufgestellt? Die Beispiele können aus reiner Enttäuschung über die konkreten Filme gewählt worden sein, um zu zeigen, dass es dort falsch gemacht wurde. Vor allem der Artikel von Robinson sagt ja nur: So nicht. Und alleine das ist schon ein wichtiger Ratschlag für viele angehende Autoren. Ich möchte die Artikel jetzt nicht Stück für Stück analysieren und wie gesagt, wenn man etwas anprangert, übertreibt man manchmal bewusst. Man kann Robinsons Artikel mit dem Fazit zusammenfassen, dass es schade ist, wenn als "stark" angekündigte (und vermarktete) Frauen am Ende doch üblichen Rollenbildern zum Opfer fallen, also nur zum Schein "stark" sind, oder eigentlich vollkommen bedeutungslos sind. Zitat aus dem Artikel:

    "And even when strong, confident female characters do manage to contribute to a male-led action story, their contributions are still more likely to be marginal, or relegated entirely to nurturer roles, or victim roles, or romantic roles."

    Ich kann Frauen verstehen, die enttäuscht darüber sind, dass ihnen solche schlechten Identifikationsfiguren vorgesetzt werden. Im Grunde hat Luthandorius nämlich recht, es geht vor allem darum, dass die Figuren dann nicht gut geschrieben sind.

    Die Artikel sollten nicht auf den Umstand "ist nicht gut in die Handlung integriert" reduziert werden, was sicher auch für männliche Nebenfiguren gelten kann, denn natürlich geht es hier besonders um Gleichberechtigung, Rollenbilder und falsche Versprechungen. Ich bin weiß Gott kein Anhänger des aggressiven Feminismuses, aber die beiden haben schon recht. Ich finde das auch doof, wenn die Heldinnen so verwurstet werden, wobei ich auch zugeben muss, dass mich Heldinnen meistens mehr interessieren als Helden (ohne damit sagen zu wollen, dass ich Helden uninteressant finde). Und wie tolerant sind die Menschen gegenüber Verhalten, das nicht den üblichen Rollenbildern entspricht? In sehr vielen Geschichten rettet der Held die Heldin, aber wie oft kommt es vor, dass es umgekehrt ist? Werden Männer (von männlichen Spielern) akzeptiert, die sensibel, unselbstständig und hilflos sind?

    Aber werfen wir mal einen Blick auf die Maker-Spiele.

    Wenn ich mir mal meine eigenen Rollenspiele anschaue ... Eterna hat diese maker-typischen fast persönlichkeitslosen Figuren, die sicher noch ein viel größeres Problem sind, als das was in den Artikeln angesprochen wird. Zwielicht wiederum wird aus der Perspektive einer Heldin erzählt, es gibt nicht mal eine gleichbedeutende männliche Hauptfigur. Auf das Spiel kann man die Artikel also nicht anwenden. Als nächstes wäre da Licht und Finsternis und bei dem Spiel muss ich mir wirklich vorwerfen lassen, dass die Heldin kagge ist. Ich hab sie zwar nicht als "starke" Frau ausgelegt, aber trotzdem ist ihre Rolle eigentlich nur auf "love interest" beschränkt.

    Spiele haben allerdings auch den Vorteil, fällt mir gerade auf, dass man alle Figuren in der Gruppe hat und so zumindest spielerisch die meisten in der Theorie nicht wie das 5. Rad am Wagen wirken. Dadurch fallen auch diese typischen Entwicklungen weg, auf die Robinson mit ihren Fragen anspielt. Sind Rollenspiele also gar nicht betroffen? Braucht man ein Spiel mit männlicher Hauptfigur und passivem weiblichen Sidekick?

    Man könnte aber zumindest schauen, ob Helden und Heldinnen in Maker-Spielen unterschiedlich dargestellt werden.

    Bei kommerziellen JRPGs wird man sicher auch einige Negativbeispiele finden. Bei Aerith könnte man die typische Opferrolle anbringen und wie wichtig ist eigentlich Tifa, definiert sie sich nicht nur dadurch, dass sie unglücklich verliebt ist?

  15. #15
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    [...] und wie wichtig ist eigentlich Tifa, definiert sie sich nicht nur dadurch, dass sie unglücklich verliebt ist?
    Tifa in FF7 übernimmt die Kontrolle der Heldentruppe während Cloud seinen BSOD hat. Außerdem kümmert sie sich um ihn und heilt ihn von seiner Mako-Überdosis.
    Nebenbei bemerkt ist Tifa wohl die stärkste Figur im Spiel wenn man bedenkt, dass sie mit ihren bloßen Fäusten gegen gigantische Monster kämpft.

    Ich glaube Tifa ist ein ziemlich positives Beispiel für weibliche Charaktere in Videospielen, auch wenn sie möglicherweise nicht perfekt ist.

  16. #16
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    @Daen
    Obwohl ich ehrlicherweise sagen muss, dass ich - wenn ich mal verallgemeinere - Frauen doch lieber mag als Männer. Absolute Gleichberechtigung wird es nie geben.
    Für mich lohnt es sich trotzdem, dafür zu kämpfen. :P

  17. #17
    Zitat Zitat
    wie wichtig ist eigentlich Tifa, definiert sie sich nicht nur dadurch, dass sie unglücklich verliebt ist?
    Tifa würde ich eigentlich als Beispiel für (und nicht gegen) eine starke Frau hernehmen, gerade, weil sie sich NICHT auf die Rolle "Oh, mein Cloudischatz hat eine andere, jetzt heul ich für den Rest des Spiels nur noch rum " reduzieren lässt.

  18. #18
    Zitat Zitat von Cornix Beitrag anzeigen
    Nebenbei bemerkt ist Tifa wohl die stärkste Figur im Spiel wenn man bedenkt, dass sie mit ihren bloßen Fäusten gegen gigantische Monster kämpft.
    Von den Stats her ist sie, glaube ich, allerdings eher einer der schwächeren Charaktere. Also, wenn man den Höchstlevel nimmt und sämtliche Statboosting-Items weglässt. Ich muss allerdings zugeben, dass ich nicht mehr weiß, wo ich das gesehen hatte...

  19. #19
    Die körperliche Stärke ist sowieso nicht so entscheidend. Es ist zulange her, seit ich FF7 gespielt hab und dann war's auch noch die Version auf Anti-Deutsch, deswegen kann ich selbst nicht so viel zum Thema sagen. Ein negatives Beispiel ist Tifa wohl wirklich nicht. Aber sie hätte sicher eine größere Bedeutung haben können, die Geschichte wird letztendlich doch eher über Cloud erzählt. Das ist sowieso eine interessante Frage: Braucht man für jedes Geschlecht eine Identifikationsfigur mit gleicher Bedeutung? Richten die Maker-Entwickler ihre Spiele an eine bestimmte Zielgruppe (also männlich/weiblich) aus oder machen sie sich darüber gar keine Gedanken?

  20. #20
    Ich plane meine Charaktere für gewöhnlich so, dass ich versuche möglichst unterschiedliche Persönlichkeiten im Spiel zu verwenden, besonders dann, wenn die Persönlichkeiten zu internen Konflikten und interessanten Dialogen führen.
    Erst danach überlege ich, welches Geschlecht die Charaktere erhalten. Dabei versuche ich es in der Regel gleichmäßig aus zu balancieren.

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