Ich bin gestern in eine kleine Diskussion über die PS4 verwickelt worden, und als das Thema dort auf das neue Assassins Creed kam, musste ich irgendwie an dieses Thema denken. Denn ein Spiel, dass an die Geschlechterthematik wirklich sehr differenziert herangeht, hier aber glaube ich noch gar nicht erwähnt wurde, ist nämlich "Assassins Creed: Black Flag"

In dem Spiel gibt es zwei wirklich starke, weibliche Charaktere die dabei auch noch echt und glaubwürdig bleiben. Und das direkt neben einem knallharten, männlichen Protagonisten, der oft genug auch seine emotionale Seite zeigen darf. AC : BF zeigt am Protagonisten Edward Kennway sowie den beiden weiblichen Hauptrollen Mary Read und Anne Bonny sauber auf, dass man Figuren nicht in Geschlechterrollen pressen muss, um sie authentisch wirken zu lassen. Alle drei sind hart und mutig, sorgen sich um ihre Freunde und sehen sich nach menschlichen halt und Familie. Große unterschiede im Verhalten der Figuren gibt es dabei nicht. Aber genau das lässt sie so gut wirken. Hier wird kein künstlicher Unterschied zwischen Frauen und Männern gemacht, ohne dabei jedoch die Frauen als Mannsweiber zu Charakterisieren. Das Spiel beleuchtet die drei einfach nur aus ausreichend vielen Perspektiven um bei jedem sowohl die starken, die schwachen, als auch die emotionalen Seiten zum vorschein zu bringen.



Ich finde, so sollte gute Charakterzeichnung aussehen. Das streben nach starken frauen sollte nicht dazu führen, weibliche Charaktere ebendso "eiskalt" und tough werden zu lassen, wie wir es von vielen männlichen Charaktere gewohnt sind. Weibliche Klischeecharaktere haben oft einen Mangel an Selbstwert, dafür aber eine ausgeprägte, soziale Ader. Klischee-Männer hingegen haben mehr als Genug selbstwert, dafür aber einen Mangel an Sozialen Bindungen. Ein starker Charakter definiert sich dadurch, dass er Selbstbewust und zielstrebig ist, dabei jedoch niemals die Menschen um ihn herum vergisst.

Und wie AC : BF zeigt, spielt das Geschlecht dann schlicht keine Rolle mehr.