Zitat Zitat von Wonderwanda Beitrag anzeigen
Wenn ich jetzt aber auf die professionelle Spielewelt eingehe: Ich denke, dass es ein Irrglaube ist, wenn man meint, dass große Spielefirmen bombastische Marktforschung betreiben.
Und genau das ist der Punkt, der die ganze Diskussion ein bisschen sinnlos macht.
Die Feministen, die schreien, die sind tatsächlich der Meinung, dass da ein Kommittee sitzt, das alles haargenau plant, und Marktforschungen betreibt, wie man die Gruppe der jungen Männer am besten anspricht.
Nein, das ist nämlich nicht der Fall. Vielfach sind die Ideen einer Geschichte einer einzigen Person entsprungen, der mehr aus dem Bauch heraus entscheidet, was das Spiel besitzen soll und was nicht.
Wer wirklich mal professionell an einem Spiel mitgearbeitet hat, der weiß auch, dass mal ganze Konzepte kurzfristig über den Haufen geworfen werden, oder ganze Levels rausfliegen, um sie gegen neue zu ersetzen. Vielleicht haben es auch schon einige erlebt, dass in einem Spiel irgendwas fehlt, und dass die Handlung gerade lückenhaft oder unlogisch ist. So was kommt eben oftmals durch kurzfristige Änderungen am Konzept.
Wie ich schon bereits schrieb, ist Lara Croft nur eine Frau, weil der Lead Designer einen so akrobatischen Mann unästhetisch fand. Als anderes Beispiel würde mir da noch FF8 einfallen. Der erste Trailer enthielt noch völlig andere Szenen. z.B. war Rinoa an der Dollet Mission beteiligt, und sie trugen auch keine SeeD-Uniformen. Oder nehmen wir Portal 2, was uprsprünglich kein Sequel, sondern ein Prequel sein sollte, also ohne Chell.


Zitat Zitat von Wonderwanda Beitrag anzeigen
Tatsächliche Marktforschung ist teuer und keine Garantie, ob etwas wirklich ankommt. Es ist also leicht hier zu sparen. Wer schon einmal allein in der Werbung gearbeitet hat, weiß, dass einiges von Marketing-Weisheiten veraltete Konventionen sind, die einfach keiner mehr ändert. Das ist bestimmt nicht grundlegend so, aber man sollte nicht meinen, dass selbst bei professionellen Firmen alles genaustens hinterfragt wird. Und selbst wenn, dann gibt es meist doch eine gewisse Firmenphilosophie. Um mal von den Spielen wegzukommen: Die Cartoons von "Batman" und "Green Lantern" kamen beide bei Test-Screenings sehr gut bei Jungs und Mädchen an. Anstatt zu rufen "Ja, geil, mehr Kundschaft!" wurde das mit einem "Aber Mädchen kaufen keine Spielzeuge." abgetan. Da gehört schon gehörig auf's Zahnfleisch gefühlt.
Ja, die Spielzeugindustrie arbeitet mit sehr veralteten und kontroversen Methoden, aber das mädchen keine Spielzeuge kaufen, ist schon merkwürdig, weil es derzeit weitaus mehr Spielzeug für Mädchen, als für Jungs gibt.
Das sieht man auch in TV-Werbeclips, denn da fällt gravierend auf, dass im Kinderprogrammen, wo Werbung läuft, hauptsächlich Werbung für Mädchen gezeigt wird. Es gab da mal einen Artikel drüber, aber den finde ich grad nicht mehr. Vielleicht erleben wir aber in den Jahren einen Umschwung, und die Industrie geht weg von "Pretty in Pink", weil der Aufschrei von Eltern immer größer wird.
Erste Erfolge sieht man bei der Firma GoldieBlox, die sich über Kickstarter finanziert hat, die diesbezüglich auch einen recht witzigen Werbespot gedreht haben: