@Corti
Ich übertrage das mal auf unsere Spiele: Nur weil die Spielerinnen sie nicht boykottieren - dazu müssten sich die Spiele schon ziemlich anstrengen - heißt das ja nicht, dass sie mit allem zufrieden sind. Es fehlen Beispiele zum Vergleichen. Spiele mit Heldin gibt es zwar schon, aber sehen die Spielerinnen dort wirklich eine Identifikationsfigur? Gut, wie schon angesprochen wurde, haben wir erst mal mit dem viel elementareren Problem zu kämpfen, dass die Figuren meistens nicht so toll geschrieben sind. Und Spiele mit zwei gleichermaßen wichtigen Protagonisten (m/w) wären vermutlich fast schon eine Innovation.

@real Troll
Ich sprach ja zunächst nur davon, dass man aufpassen sollte, nichts Ungewolltes ins Spiel einzubauen. Zum Gewollten bin ich noch gar nicht gekommen. Aber da du es schon ansprichst, was befürchtest du denn, wenn du von einer Pädagoga sprichst? Eines dürfen wir ja nicht vergessen: So gut wie jeder Autor schreibt - ob bewusst oder nicht - über seine Wertevorstellungen. Es ist fast unmöglich, nichts mit seinem Werk auszudrücken. Gerade bei den JRPGs ist es üblich, humanistische Werte zu vermitteln. Die Spielen handeln von Freundschaft, Verantwortung übernehmen, für andere einstehen usw. Die Figuren werden also positiv dargestellt und lernen im Laufe ihrer Reise oft, ihre Schwächen zu überwinden. Daran kann ich nichts Schlechtes sehen. Klar, das kann manchmal zu plakativ dargestellt werden, aber für die schlechte Umsetzung kann der gute Vorsatz nichts. Ich finde wie gesagt schon, dass man als Erwachsener eine gewisse Verantwortung trägt, vor allem wenn man eine jüngere Spielerschaft ansprechen möchte. Mir fallen kaum Beispiele ein, bei denen ich mal das Gefühl hatte, dass eine vorbildhafte Figur gar kein Charakter ist, sondern nur eine Ansammlung humanistischer Ideale.