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Ritter
äWelche der Normen, die für uns als "Spielschaffende" relevanz haben, stammen denn ÜBERHAUPT aus einer sozialen und gesellschaftlichen Norm?
Die Frau als typische Hausmutter oder als mit Puppen spielendes Mädchen hat für uns doch keinerlei Relevanz, sofern das zu beurteilende Spiel nicht in der Küche oder im Kinderzimmer spielt. Auch das thema "Familiengründung" kommt in Spielen bekanntermaßen eher selten auf den Tisch, außer in diversen Simulationen in den Charaktere aber auch nur rudimentär charakterisiert werden.
Womit wir es in erster Linie zu tun haben, ist im Bereich der Klischees doch überwiegend die "Damsel in Distress" und das ist wohl weit weniger eine soziale Norm, als vielmehr ein typisches Hollywood-Klischee. Ich meine ganz eherlich, gab es jemals ein RPG in dem weibliche Charaktere einen Fertigkeitsbonus auf Kochen und Schneiderei hatten und männliche dafür auf Trinkfestigkeit? Ganz im Gegenteil. Normalerweise stehen weibliche und männliche Charaktere bei Fähigkeiten und Fertigkeiten stets auf einer Stufe. Weibliche Helden können also genau so stark sein, wie ihre männlichen Kontrahenten.
Das die Frau üblicherweise als Love-Interest oder Damsel in Distress herhalten muss, ist ja nun kein Frauenbild, dass sich aus real existierenden Normen irgend einer Gesellschaft ableiten ließe. Ebendsowenig wie der männliche held übrigens, denn egal wie gerne sich die Männer als Beschützer betrachten, die Anzahl derer, die sich wirklich mit der Russenmafia anlegen würden, um ihre Freundin zu retten, tendiert am Ende dann doch irgendwo gegen 0.
Auf der anderen Seite hat die Medienwelt jede Menge bemerkenswerte, weibliche Bad-Guys hervorgebracht, die üblicherweise um vieles tiefschichtiger sind, als die männlichen Vertreter dieser Spezies.
Überhaupt finde ich den Begriff "Starker weiblicher Charakter" extrem kritisch. Jeder Mensch ist auf seine persönliche Weise stark. Aber wenn von starken Frauen die Rede ist, denkt die Gamesbrance meist an sowas wie die - alte - Laracroft, die mit ebendso fetten Waffen wie fetten möpsen alles umnietet, was sich bewegt. Und in sowas sehe ich persönlich weit weniger einen "starken" Charakter, als vielmehr die erfüllung eines Männlichen Wunschtraumes, der sowohl Säcksyness als auch Unabhängigkeit verkörpert und somit "Spaß ohne Verantwortung" verspricht.
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