In der Tat gibt es Studien dazu, dass objektifizierte und hypersexualisierte Darstellungen von Frauen die Empathie von Männern gegen über Frauen stattdessen senken und das Selbstwertgefühl von Frauen nachhaltig schädigen. Hier ist ein Artikel (englisch) mit interessanten Quellen. Gerade MMOs mit ihren hypersexualisierten Kostümen und auch viele japanische RPG sind da die hervorstechendsten Beispiele.
Identifikation ist da nicht das richtige Wort - es werden ja schließlich in Skyrim auch keine halbnackten Frauen reingemoddet, weil die Männer, die diese Charaktere steuern, auch schon immer mal einen Bikini aus Metall tragen wollten. Ich kann mich gerade nicht auf die genaue Quelle berufen, aber die entsprechende Trope nennt sich wohl "Fighting Fuck Toy".
Prinzipiell stimme ich dem Artikel "I hate Strong Female Characters" zu - die Frauen, die man als Charaktere wahr nimmt, weichen viel zu selten von der "Fantasyfrauennorm" ab. Während männliche Protagonisten alt, hässlich, kahl, fett, als muskulöse Fleischberge oder dürre Nerds daherkommen können, scheinen die meisten Frauencharaktere aus einer Schablone zu kommen - weiß, Puppengesicht, sehr dünn, mittelgroß, kaum Muskeln, in etwa 30 Jahre alt, in J-RPGs, wo der Altersdurchschnitt generell niedriger liegt, auch gern mal 14.
Anstatt eine Frau zu integrieren, die alle Rollen zu spielen halt, sollte es einfach eine ausreichende und vor allem vielfältige Anzahl von plotrelevanten Frauencharakteren geben. Und das betrifft imo auch Makerspiele - ich habe schon viele weise alte Opis als Mentoren in Spielen gesehen, aber wenige weise alte Omis, viele Räuber im Wald, die durchgängig Männer waren. Allerdings ist es in Makerspielen imo bei weitem nicht so frauenfeindlich wie in anderen Genres (Frauen vergewaltigende verwunschene Mutanten sind gottseidank eine Ausnahme), wo man freimütig Prostituierte erschießen oder alle Frauen durchrammeln und dafür Sammelkarten bekommen kann.
Tropes sind nicht das Problem, sondern wenn eine bestimmte Trope die Rollen, die Charaktere spielen können, limitieren auf nur eine Darstellungsform. Ergo, wenn immer mal eine Frau eine Damsel ist, stört das niemand, wenn Frauen aber NUR als Damsel vorkommen, dann ist das limitierend.Zitat
Doch, genau das ist Sexismus, tut mir leid dich enttäuschen zu müssen Ich nehme dir gerne ab dass du das nicht böse meinst, aber so funktionieren weder Gender noch Gesellschaft - die Erwartungshaltung einer Gesellschaft beeinflusst.Zitat