Henry hatte eine unruhige Nacht hinter sich. Dunkelheit bringt Unheil, sagen die Abergläubigen und in dieser Stadt hätten sie verdammt nochmal recht. Das Morgenlicht kam und offenbarte die Gewalt, die sich unter dem klaren Sternenhimmel abgespielt hatte.

Henry saß auf seinem Stammplatz, einer morschen Holzbank neben dem Eingang zum Saloon und schaute dem Treiben zu. Gedämpftes Glasklirren und das dumpfe Klopfen eines Wischmobs auf Holzboden drang aus dem Inneren. Er musste sich nicht an den Menschen vorbeischieben, die mit versteinerten Mienen wie in einem morgendlichen Ritual auf dem Stadtplatz standen, um zu wissen, dass es wieder Einen erwischt hat. Dann fasste er einen Entschluss.

"Ich kann hier nicht tatenlos rumsitzen", brummte er in seinen Bart. Damit nahm er einen großen Schluck aus seinem silbrig glänzenden Flachmann und machte sich auf den Weg in Richtung der Pferdeställe.