So richtig verstehen kann ich die in Deutschland ja ziemlich populäre negative Einstellung auch nicht. Als Norddeutscher kenne ich zwar keine Euphorie, aber ich freue mich trotzdem, wenn die Mannschaft gewinnt - auch unabhängig davon, ob ich die Spieler sympathisch finde oder wie gut sie spielen.

Die besonders beliebte Abneigung gegen Löw kann ich auch nicht ganz nachvollziehen (speziell auf sport1.de ist das schon extrem). Über ihn als Person kann man natürlich denken was man will, obwohl es eigentlich egal ist, was er mit den Spielern unter der Dusche treibt und sein Poppeln ist ein stressbedingter Automatismus oder ein Überbleibsel animalischer Triebe, die man nicht unter Kontrolle hat (Psychologen werden das bestätigen ). Sein Können als Trainer wird aber schon übertrieben schlecht dargestellt. Er ist sicher nicht der beste deutsche Trainer, aber auch nicht der schlechteste. Viele lassen außer Acht, dass der Einfluss des Trainers nur einer von vielen Faktoren ist, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Letztendlich steuert der Trainer die Spieler ja nicht per Controller (gerade bei den beiden entscheidenden Spielen 2010/2012 verstehe ich überhaupt, wie man da annehmen konnte, dass Deutschland hätte gewinnen müssen - gegen gleichstarke Gegner?)

Natürlich ist es genauso übertrieben, jetzt sofort wieder von der Weltmeisterschaft zu sprechen, aber das ist die Schuld der Medien, die nur supertoll und superschlecht kennen.