@Cuzco: Ich denke, dein Standpunkt war vor einigen Posts schon ziemlich klar. Sugiyama komponiert in der Tat seine Stücke als Orchester-Stücke, was bei seinem stark von der Klassik inspiriertem Kompositionsstil auch nicht verwunderlich ist.
Das Midi als Design-Entscheidung getroffen wurde, heißt aber nicht, dass wir dir weismachen wollen, es gäbe eine rational begründbare Perspekte dahinter, die dir das nachvollziehbar darstellen soll. Diese Entscheidung ist nicht rational getroffen wurden, weswegen eine Diskussion diesbezüglich nicht so sinnvoll ist.
Es ist reiner Pragmatismus: Sugiyama gehört zu dem Stammtrio seit Teil 1. Deswegen macht er die Musik. Der Mann ist super-super-alt. Er hat keine Ahnung von gutem Sampling. Deshalb benutzt er Standard-Midi-Gedudel. Das ist eine Konstante seit Anbeginn der Serie. Mehr steckt nicht dahinter. Die Entwickler glauben nicht, dass es so besser sei. Sie machen es, weil es schon immer so war. Und darum dreht sich die ganze Dragon Quest-Serie: Sie macht Dinge, die im Prinzip schon immer so waren. Umständliche Menü-Führung, langweilige Textboxen, schlechte Midi-Samples, altbackenes Kampfsystem, piepsende Soundeffekte, fehlende Sprachausgabe, und und und. Wenn sie wollten, könnten sie all dies in einem Wisch ändern. Machen sie aber nicht, und wir werden eben warten müssen, bis der Sugiyama nicht mehr im altersfähigen Alter ist. Also musst du entweder damit klar kommen oder eben das gesamte Prinzip hinter der Serie im gleichen Atemzug hinterfragen. ¯\_(ツ)_/¯
Oder anders gesagt: Über den Sinn und Unsinn des Gedudels in Dragon Quest zu diskutieren erscheint mir nicht so gewinnbringend, weil's halt auf ganzer Linie Unsinn sein will.
Ich muss an dieser Stelle mal einwerfen (sollte eigentlich arbeiten *hust*): Nachdem ich bei ca. 12 Std. angekommen bin, habe ich gemerkt, dass das Spiel es irgendwie klammheimlich geschafft hat, mir mittlerweile Spaß zu machen.
Ich spiele das Spiel auf schwer und habe es sehr genossen, aber ich finde es zieht sich viel zu lange. Ich habe jetzt den ersten Akt fertig gespielt und habe erwartet das das Spiel hier zuende geht. Leider scheint es, jetzt noch ne ganze Weile weiter zu gehen.
Wieso müssen Spiele heute immer so lang sein? 40-50 Stunden Spiele sind doch in Ordnung. Und dann hab ich gelesen das das Post Game auch noch Story hat? WTF?
Traurig ist auch, das ich das gesamte Spiel mit Musik auf 1/10 spielen musste. So grauenvolle Musik hab ich noch in keinen RPG gehabt. Erste mal in meinen Leben das ich die Musik muten muss.
Selbst wenn man ins Schneegebiet kommt bleibt das Standart Overworld Theme. Was läuft bei dem Typen falsch?
Findest du? Ich habe eher den Eindruck, dass Spiele immer kürzer werden und freue mich über jedes Spiel, das damit bricht. Persona 5 war das letzte Spiel, das für mich eine wirklich ordentliche Rollenspiellänge hatte. Wenn man da an die alten Final-Fantasy-Teile denkt... *hach*
Findest du? Ich habe eher den Eindruck, dass Spiele immer kürzer werden und freue mich über jedes Spiel, das damit bricht. Persona 5 war das letzte Spiel, das für mich eine wirklich ordentliche Rollenspiellänge hatte. Wenn man da an die alten Final-Fantasy-Teile denkt... *hach*
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Die sind aber heute auch nicht mehr lang. Ein Spiel wie Chrono Trigger lässt sich z.B. heute in 17 Stunden durchspielen - auf 100%, wohlgemerkt. Die alten Spiele kamen uns einfach nur länger vor, weil wir a) die vielen unsichtbaren Regeln, die es damals für uns gab, inzwischen verinnerlicht haben, (oder, ums anders zu sagen: Game Design ist immer ein bisschen wie ein Zaubertrick - sobald man ihn oft genug gesehen hat durchschaut man ihn, und die Magie geht flöten), und b) man heutzutage ALLES über das Internet nachgucken kann - was man damals nicht konnte und auch für eine scheinbare(!) Langlebigkeit der Spiele gesorgt hat.
Findest du? Ich habe eher den Eindruck, dass Spiele immer kürzer werden und freue mich über jedes Spiel, das damit bricht. Persona 5 war das letzte Spiel, das für mich eine wirklich ordentliche Rollenspiellänge hatte. Wenn man da an die alten Final-Fantasy-Teile denkt... *hach*
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Ok, jetzt nichts für Ungut aber... das von dir zu hören ist jetzt eher wenig überraschend. Schließlich habe ich bei so einigen Spielen verglichen mit deiner Spieltzeit mehr als doppelt so lange dran gesessen. So bekäme ich natürlich auch den Eindruck dass die Spiele kurz wären. xd
Zudem finde ich leider nicht dass Persona 5 unbedingt ein positivrs Beispiel für viel Spielzeit ist, einen großen Teil hätte man eigentlich verlustfrei zusammenstauchen können.
Zitat von Shieru
man heutzutage ALLES über das Internet nachgucken kann
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Gut ich weiß wie du das meinst, aber dem muss ich widersprechen, mitlerweile ist der Output an Indie Spielen schon so groß, es gibt genug unbekannte Spiele zu denen man im Internet kaum bis gar keine Hilfen findet.
Finde schon dass heutige RPGs länger dauern als ihre früheren Vertreter, zumindest merke ich das bei mir deutlich. Gründe dafür sind, dass es viel mehr Nebenquests gibt (wenn es früher denn überhaupt mal welche gab). Die Gebiete sind größer und locken mit vielen Glitzerpunkten oder sonstigen Anreizen damit, auch ja jeden Winkel abzulaufen. Man bekommt meist irgendwelche Fähigkeiten/Ausrüstung die es einem ermöglicht, in älteren Gebieten zuvor unerreichbare Orte zu betreten, während man früher kaum mal ein Gebiet mehrfach besucht hat. Wo man damals auf simple Weise bei Levelaufstiegen neue Skills gelernt hat, liegen heute den meisten RPGs umfangreiche Skillsysteme bei aufgrund deren man erst mal strategisch plant was denn jetzt der beste nächste Schritt sein könnte. Und vom Crafting gar nicht erst zu reden. Die NPCs haben deutlich mehr zu sagen und reagieren auf den Storyfortschritt, während die NPCs früher, mal davon abgesehen dass sie nur ein bis zwei kurze Sätze abspulten, meist immer das gleiche sagten und die Sprachausgabe frisst ebenfalls viel Zeit, wenn man sie denn nicht gerade immer wegdrückt.
Die sind aber heute auch nicht mehr lang. Ein Spiel wie Chrono Trigger lässt sich z.B. heute in 17 Stunden durchspielen - auf 100%, wohlgemerkt. Die alten Spiele kamen uns einfach nur länger vor, weil wir a) die vielen unsichtbaren Regeln, die es damals für uns gab, inzwischen verinnerlicht haben, (oder, ums anders zu sagen: Game Design ist immer ein bisschen wie ein Zaubertrick - sobald man ihn oft genug gesehen hat durchschaut man ihn, und die Magie geht flöten), und b) man heutzutage ALLES über das Internet nachgucken kann - was man damals nicht konnte und auch für eine scheinbare(!) Langlebigkeit der Spiele gesorgt hat.
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Chrono Trigger war doch sicherlich nie lang, zumindest, wenn man darauf schaut, wie schnell die Handlung abgearbeitet ist. Final Fantasy IX hat da beispielsweise deutlich mehr zu erzählen. Und nachgucken konnte man zumindest zur PSX-Zeit doch auch das meiste, und dann gab es noch diese Lösungshefte zu bekannten Spielen zu kaufen.
Zitat von Klunky
Ok, jetzt nichts für Ungut aber... das von dir zu hören ist jetzt eher wenig überraschend. Schließlich habe ich bei so einigen Spielen verglichen mit deiner Spieltzeit mehr als doppelt so lange dran gesessen. So bekäme ich natürlich auch den Eindruck dass die Spiele kurz wären. xd
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Du machst dann sicherlich abseits der Handlung deutlich mehr als ich. Daran messe ich die Länge von Spielen übrigens, also an der Handlung - und die kommt mir in vielen neueren Spielen viel zu kurz. Oder wollt ihr sagen, dass die alten FFs, Shadow Hearts usw. nicht tolle Geschichten erzählt haben, in die man nicht haufenweise Zeit investieren konnte? Wenn ich da an so etwas wie Ni no Kuni denke...
FF9 hat laut HLTB eine gerushte Spielzeit von ca. 30 Stunden. Das ist jetzt auch nicht wirklich länger. Aber du hast auch nicht Unrecht. Spieleentwicklung ist halt sauteuer, gerade in Zeiten von 4K-3D-Grafiken und begrenztem Publikum für JRPGs (die, zumindest in Japan, das am teuersten zu entwickelnde Spielegenre darstellen). Ich glaube nur, dass du den Effekt, den das ganze auf die Spielzeit hat, zu sehr gewichtest.
FF IX ist tatsächlich ein etwas "kürzerer" Vertreter seiner Art. Dennoch ist es dieses Spiel, das mich nach wie vor verzaubert und mitreißt.
Im Grunde finde ich nicht, dass Spiele heute etwas länger dauern. Also nicht wesentlich länger als zur PSX-Zeit. In der Super Nintendozeit hat ein Spiel ganz selten mal länger als 25 Stunden gebraucht. Also diese Big Pack-Spiele waren wohl alle zwischen 15 und 25. Bei der Playstation haben wohl die ersten Spiele die 100 Stunden geknackt - wobei ich da noch keinen Vertreter kenne. War bei FF VII bei mir knapp 70 Stunden, FF VIII 40 Stunden FF IX 35 Stunden, FF X dann trotz seiner "kürzeren Handlung" 50 Stunden... Zur PS2-Zeit hat dann jedes RPG egal ob Suikoden/ Arc Twilight of the Spirits/ Grantig 2 etc. immer so 40 Stunden... FF XIII dann rund 30 Stunden und dann FF XV sogar nur 25 Stunden... also bei den FFs könnte man sogar meinen, dass die Spiele kürzer werden...
Aber dann gibt es Xenoblade 2 mit seinen 80-100 Stunden, Dragon Quest XI, das wohl auch 60+ Stunden dauern soll. Ni No Kuni 2 könnte man ohne Anspruch auf Komplettierung wohl aber wieder in unter 40 Stunden durchspielen...
Im Grunde muss jedes Spiel individuell betrachtet werden. Motiviert es ausreichend über seine Spielzeit? Erzählt es seine Geschichte angemessen? Denn es gibt auch Gegenbeispiele, z.B. FF XV - das hätte sich etwas mehr Zeit lassen können und zusätzliche Wendungen gut verkraften können. Hier ist es schade, dass das gute Potenzial der Handlung und des Writings einfach mal hier übergedingst... einfach ja... einfach nur... zu einem voreiligen Abschluss gebracht wurde.
Zitat von Lord Nobunaga
Traurig ist auch, das ich das gesamte Spiel mit Musik auf 1/10 spielen musste. So grauenvolle Musik hab ich noch in keinen RPG gehabt. Erste mal in meinen Leben das ich die Musik muten muss.
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Kleiner Tipp: Die Musik ist gar nicht soooooo schlecht, nur aufgrund des Umstands dass hier mal alles mit MIDI verkackt wurde... Wenn es Leute schaffen die den Smartphone-gestützten Voice-Chat auf der Nintendo Switch hinbekommen, dann gibt es auch Leute, die diesen Workaround nutzen:
Drehe die Musik auf 0. Stelle einen Laptop oder ein Tablet neben Dich, alternativ ein Smartphone mit Bluetooth-Lautsprecher. Gehe auf YouTube. Suche nach dem orchestrierten DQ XI Soundtrack orchestrated. Wähle das entsprechende Stück aus. Dann kommt zwar die Musik woanders her, als die Sprache, aber das war ja beim Switch Voice Chat auch nicht anders. Und nach 5 Minuten merkst Du das eh nicht mehr. Aber es nervt, in jedem neuen Gebiet eine neue Musik auszuwählen. Dennoch bin ich mit dieser Lösung relativ glücklich. Übrigens Achtung: Manchmal gibt es hier Stücke aus vergangenen Teilen, z.B. bei der Misterwahl in Gondolia. Höre dabei dieses Stück:
Ja, die Musik ist erträglich (falls sie mit dem Orchester gespielt wird).
Ich denke mal bei FF9 kommt einen das gerade deswegen so lange vor, weil einfach verdammt viel in der Handlung passiert, die Geschichte zieht sich nie zu lange hin, fast alles was man macht geschieht in einem bedeutsamen Kontext, der so gar nicht als Spielzeitstreckung empfunden wird. Der Verlauf des Spiels gestaltet sich einfach ungeheuer dynamisch mit wechselnden Party-Konstellationen und stetig neuen Wendepunkten. UndTrotzdem wirkt die Handlung nicht gehetzt, es kommt gefühlt alles sehr natürlich in Fahrt, man wird mit jeder Umgebung ausreichend vertraut gemacht.
Man kann da am Ende auf viel zurück blicken, anders als in vielen 08/15 RPG's wo man ständig durch irgendwelche Höhlen und Verließe rennt, in denen nicht besonderes passiert, ja möglicherweise nicht mal Charakterinteraktion stattfindet.
Dazu kommt ja auch dass die Besuche in Dungeons eher kurz gehalten sind, bzw tatsächlich erst mit ansteigender Spieldauer anfangen länger zu werden. Ich hatte auch häufig das Gefühl dass, wenn etwas sich so ein Dungeon mal ein bisschen zieht, dann ist auch das bewusst so gehalten worden. z.B die Fossilienmine, wo man immerhin zwischen 2 Kontinenten Übersee reist.
Gut das ist ein bisschen off-topic, aber FF9 ist für mich ein strahlendes Beispiel was gutes Pacing betrifft.
Krass wie schnell sich ein Spiel von "Bestes JRPG in den letzten 10 Jahren" zu "Meine Fresse ist das Spiel schlecht" ändern kann.
Die erste Hälfte des Spieles war fast perfekt für mich. Jetzt im zweiten Akt, bin ich kurz davor aufzuhören, ich skippe Texte und das alles kotzt mich so an.
Komm nicht klar drauf gerade. Hat ein anderes Entwicklerteam an der zweiten Hälfte gearbeitet? Es fühlt sich alles so komisch an auf einmal.