Naja gut, aber zumindest offiziell übersetzt worden und in den USA erschienen. Lass es mich so formulieren: Jeder, der wirklich Wert darauf legt, DQVII zu spielen, kann dies ohne übermäßig großen Aufwand tun. Es mag nicht in Europa rausgekommen sein, aber langjährige RPG-Fans sind darauf in den meisten Fällen ohnehin nicht angewiesen. Bei DQX sind die Hürden einfach viel höher. Rein theoretisch könnte man da vielleicht schon was machen (siehe kama), aber alleine schon durch die Sprachbarriere, die einerseits die Einrichtung und Zahlungsabwicklung erschwert und andererseits das In-game-Erlebnis schmälert, ist das immer noch ein riesiger Unterschied.
Das ist imho aber kein sehr naheliegender Vergleich, geschweigedenn die gleiche Kategorie. Bei Breath of Fire VI würd ich glatt dem kindischen "Das ist kein echter Teil der Serie" beipflichten und dem Spiel jede Glaubwürdigkeit und Anerkennung absprechen, einfach weil das ein so ungeheuerlicher Dick-Move von Capcom war, nach all den Jahren des Wartens und Hoffens. Außerdem waren alle Vorgänger von Aufwand und Ausmaßen für das Genre auf der Höhe der Zeit, jetzt hingegen verkommen zu einer kleinen, unbedeutenden Mobile-Randnotiz. Etwas für die gängigen Handhelds und in 3D wäre das Mindeste gewesen. Teil 5 war auf komplett polygonale Optik gewechselt, aber schon in 3 und 4 gab es dreidimensionale Spielwelten. Dass BoFVI nun wieder zu Sprites UND 2D-Hintergründen greift, ist ein einziger Witz. Vom ultra-generischen 08/15-Charakterdesign, das nichtmal entfernt an den Rest von Breath of Fire erinnert, ganz zu schweigen.Zitat
Im krassen Gegensatz dazu steht DQX, das Square Enix sogar so wichtig war, dass es der erste Teil dieser Serie ist, der in-house entwickelt wurde. Das Spiel erschien auf einigen der geläufigsten Plattformen der jeweiligen Ära, aber durch die MMO-Features liegt es in der Natur der Sache, dass es ständig für weitere Hardware zugänglich gemacht und modernisiert wurde (und hoffentlich wird). Wii, Wii U, Windows, Android, 3DS... Entsprechend hat die Grafik und Technik gegenüber dem Vorgänger einen deutlich erkennbaren Sprung nach vorne gemacht. Auch sonst ist es inhaltlich ein monströs gewaltiges Spiel was den Umfang betrifft. Darüber hinaus muss man beachten, dass es sich eigentlich nur um ein halbes MMORPG handelt (naja, oder um zwei Drittel MMO ...oder drei Viertel?), zumindest gibts eine durchaus nennenswerte Offline-Komponente.
Ich kanns verstehen, wenn viele Spieler das etwas gesondert betrachten, denn die Unterschiede sind offensichtlich, schließlich ist es ein anderes Sub-Genre. Das mag auch nicht jedem passen, denn MMOs sind nicht jedermanns Sache, und das kann ich ebenfalls gut nachvollziehen. Ich verliere ja selbst schneller die Lust, als wofür die Planer das normalerweise auslegen - sich zig Jahre lang in ein einziges Spiel zu vertiefen ist nicht mein Ding. Gilt alles ebenso für Final Fantasy. Diese Spiele tanzen vielleicht etwas aus der Reihe, sind abweichend und anders. Aber es sind würdige Einträge in der Geschichte dieser Serien, und haben eine Menge zu bieten. Sowas wie Breath of Fire VI, DAS empfinde ich als unwürdig und deshalb kann ich gut darauf verzichten. Aber bei der altehrwürdigen, am längsten laufenden (Konsolen-)RPG-Reihe der Welt hatte ich mir immer fest vorgenommen, alle Hauptteile abzuchecken.
Das Problem ist, dass mit voranschreitender Zeit die Wahrscheinlichkeit immer geringer wird. Immerhin gibt es schon diverse Erweiterungen/Neuversionen von DQX, und der Übersetzungsaufwand wird dadurch irgendwann nur noch schwer zu bewältigen bzw. einfach nicht mehr rentabel sein. Auch wird das Spiel trotz neue erschlossener Plattformen nicht jünger - PS4/XB1 Niveau ist da meilenweit entfernt (wen wundert es, bei einem Titel, dessen Ursprünge bei der Wii liegen). Man könnte sich ja ausmalen, dass Square Enix damit irgendwann Free-2-Play gehen und es so auch im Westen noch eine Art zweites Leben feiern könnte. Aber das halte ich für unrealistisch, denn bei Final Fantasy XI hat man vergeblich auf eine Anpassung des Abo-Modells gewartet. Wenn das Geld einmal fließt, wäre es aus wirtschaftlicher Sicht dumm, etwas daran zu ändern.