Ne ne, das Theme ist definitiv mit dickem Orchester. Es wird sogar ganz selbstbewusst "Tokyo Metropolitan Orchestra" eingeblendet. Auch das Speicherplatzauswahlmenü hört sich nach richtigem Orchester an. Daher dachte ich am Anfang ja auch, dass die Musik - wie gewohnt - live mit Orchester eingespielt wurde. Umso erstaunter war ich, als ich den Hünen bestieg und es klang wie anno 1992 auf dem SNES.
Ich wusste gar nicht, dass dieser Komponist menschlich so drauf ist. Musikalisch geht bei ihm aber besser, Dragon Quest VIII klingt halt auch echt schön. Also die Fassung mit Orchester. Also für die PS2. Ich wusste auch nicht, dass die 3DS-Version beschnitten wurde. Ich habe nur Teil VII für den 3DS und da hat mir die Musik überhaupt nicht gefallen - aber da war sie ja auch "MIDI". Auch haben sich alle Stücke haben so oft wiederholt.Zitat von Winyett Grayanus
Ich muss zugeben: Seine Musik hat schon irgendetwas. Teil VIII klingt halt wirklich schön. Er hat einen sehr sehr kitschigen Stil, der aber zu dem bunten märchenhaften Charme von Dragon Quest auch sehr gut passt. Und da Teil VIII zusätzlich vernünftig orchestriert wurde und eben auch mit einem echten Orchester eingespielt war, hat er mir doch recht gut gefallen. Daher dachte ich bisher, dass das bei DQ immer so wäre. Wo Du recht hast: Musikalisch hat er sich wohl nicht weiterentwickelt, zumindest nicht innerhalb der Serie. Der Soundtrack von DQ XI könnte jetzt auch aus DQ V (habe ich für den DS) stammen. Ich habe aber IX nicht gespielt, ich habe X nicht gespielt. Bei VII (3DS) empfand ich es als Relikt der PSOne-Zeit. Damals haben viele Spiele den Sound mit den On-Board-Midi-Instrumenten der Playstation erzeugt. Sogar FF IX, wo man sich aber sehr viel Mühe gegeben hat, indem man alle Spielweisen angepasst und Stellen teilorchestriert hat...Zitat
Mittlerweile ist schon beinahe jedes "popelige" Spiel mit einem klassisch eingespielten Soundtrack ausgestattet. Selbst wenn es das Budget nicht hergibt, holt man sich halt nur ne kleine Besetzung ins Studio und doppelt diese. Wenn selbst dafür das Budget nicht ausreichten dann Doktor man mit hochwertigen virtuellen Instrumenten-Bibliotheken Ala Symphobia oder den East West Composer's Cloud Sachen etwas zurecht. Selbst bei Hörspielen (mit einer vierstelligen Auflagenstärke) und TV-Serien werden im Normalfall hochwertige virtuelle Instrumente verwendet. Man hört zwar auch hier die etwas "kältere" Machart, aber das ist noch meilenweit weg vom Einheits-MIDI-Brei, der einem im Dragon Quest XI entgegen weht. Sogar das (deutlich) niedrigere budgetierte Octopath Traveler hatte auch Strecken, die mit sinfonischen Klangkörpern eingespielt wurde. Dabei ist die Grafik retro. DQ XI hingegen sieht wirklich so aus, als wäre Toriyama bei PIXAR Animation eingestiegen, aber klingt... retro... und das nicht mal schön.Zitat
DQ XI klingt, als hätte man die Standard-MIDI-Wiedergabe direkt mit der Sibelius-Partitur gefüttert. Ohne Anpassung jedweder Spielweisen, Dynamiken. Mir fällt auf, dass alles gleichlaut klingt. Es sind immer die gleichen Samples. Wenn ich so eine Arbeit abliefern würde, würde ich mit Sicherheit keinen Auftrag mehr bekommen. Ich kann dem Kunden sowas ja nicht mal mehr als Entwurf verkaufen. Daher gebe ich Dir recht. Es ist echt merkwürdig, vor allem ein Spiel was 128-Bit aussieht, aber nur ein bisschen besser als 8 Bit klingt. Wobei selbst die Synchronsprecher wirklich erste Sahne sind. Und die Retro-Geräusche (Raumwechsel) kann ich auch noch verschmerzen. Aber die Musik klingt schrecklich. Dieser Kitsch würde mit Orchester bestimmt vernünftig klingen und die Atmosphäre des Spiels gut einfangen, aber in dieser Basic-MIDI-Variante klingt grauenhaft. Da war man 2005 mit DQ VIII schon deutlich weiter.
Alleine das Arrangement kann eben schon viel ausmachen. Zwar wiederholt sich der Soundtrack mega häufig und ist dieser typische Sugiyama.-Kitsch, aber mit einem echten Orchester hätte er mit Sicherheit was hergemacht und das richtige Gefühl beim Spielen verbreitet. So ist er extrem in die Hose gegangen. Und weil anscheinend das Gerücht umgeht, dass der Komponist die orchestrierte Version nicht freigibt, um sie zusätzlich zu verkaufen. Anscheinend wurde hier überhaupt keine Orchesterversion produziert. Spart natürlich eine Menge Geld: Entweder die Kosten für den Arrangeur, der das dann mithilfe von hochwertigen virtuellen Instrumenten in Form bringt und Spielweisen, Phrasen und Dynamiken anpasst oder gar die Kosten für eine Einspielung mit Orchester, die vsl. noch mal das Fünffache kostet als der Arrangeur. So oder so: Blöd und definitiv am falschen Ende gespart.