Mein Einstieg in die Souls-Serie war – mit einigen Startschwierigkeiten verbunden – Dark Souls. Trotz Quälerei zu Beginn und reichlich Frust statt Fortschritt gehört es heute zu meinen absoluten All-Time-Favorits. Die Motivation blieb konstant hoch, der Anspruch war durchweg gegeben, looten und leveln war zudem über die gesamte Dauer des Spiels unterhaltsam. Das Spiel wusste immer wieder zu überraschen, war dabei aber (sieht man mal von meiner Einstiegs-Erfahrung ab) nie unfair oder nicht fix zu handhaben. Den Spielprinzipien sei Dank gab es genug Tools, Support und alternativen Taktiken, die mich die meisten Stellen innerhalb weniger Versuche überstehen ließen. Dazu die dünkelhaftige Story und die zugrundeliegenden Mythologie, die ich so noch in keinem Videospiel erlebt habe. Es war ein regelrechter Genuss. 100 Stunden über mehrere Monate verteilt und die Credits ließen mich mit einem wohligen Gefühl zurück. Demon’s Souls musste her.
Für mich persönlich ein leichtes Downgrade. Level-artige Struktur statt Open-Schlauch. Dazu eine weniger erinnerungswürdige Szenerie, die mir über weite Strecken nicht „speziell“ genug war. Ein nerviges Phantom/50%-Prinzip. Nichtsdestotrotz mag ich das Spiel sehr. Das Level-Up System, der Nexus generell als Hub, der für mich weit mehr Save-Spot war, als der Firelinkshrine aus Dark Souls, dazu einige tolle NPCs. Ein definitiv sehr, sehr guter Einstand von From Software. Muss ich auch definitiv mal weiterspielen. Ist eh nur noch ein Boss, Mhhhh….Umbasa.
Dank der (sehr) guten Erfahrungen mit den Vorgängern: dem spannenden und griffigen Kampfsystem; dem motivierenden Equipment-Management, dem erforschen der Welten und dem entdecken von zahlreichen Geheimnissen musste diesmal definitiv ein Souls-Teil zu Release her. Zack, ab in den Warenkorb und vorbestellt. Bei erscheinen direkt losgelegt und mich wie ein Pionier gefühlt. Teilweise verbessert (Inventar, Level-Up, Multiplayer), neuarrangiert (Flakon-Verfügbarkeit und Einsatz, Waffenupgrade) oder etwas entschlackt und vereinfacht für den „schnelleren“ Fortschritt. Teilweise aber auch verschlechtert. Die Weltenbildung lässt die Cleverness von Dark Souls vermissen. Keine Spirale mehr, wie ich es aus dem direkten Vorgänger gewohnt war, mehr eine Ansammlung von geraden Linien, die in zahlreiche Sackgassen führen, einige wenig durchdachte „Verbindungen“ (Eisenschloss) inklusive. Trotz (scheinbar) bisher größtem Umfang weniger spezielle Bosse. Zahlreiche Ritter-Typen und einige künstliche erschwerte Auseinandersetzungen dank Fussvolk wirken weitaus weniger kreativ. Da hatte ich mir mehr erhofft. Dennoch: Mich sprechen wieder mehr Setpieces an, der Umfang stimmt, das Spielprinzip fluppt wie nie, der Multiplayer rockt ordentlich (Rang 3 bei den Glockenhütern), die Story gefällt mir bisher am besten, die Verbindungen zu Dark Souls sind tricky und beim kommenden DLC-Round-Up erhoffe ich mir einiges. War doch schon der DLC zu Dark Souls mit das beste Stück Addon, dass ich seit langer Zeit zocken durfte.
Unterm Strich also:
1. Dark Souls 10/10
2. Dark Souls 9*/10
3. Demon’s Souls 8*/10
*vorläufig, weil noch nicht durch. Die Reihenfolge dürfte aber erhalten bleiben.
Würde aber mit Blick auf die generelle Release-Reihenfolge und meine persönliche Reihenfolge sagen, dass sich alle Teile nicht viel schenken und der Vibe „des neuen“ sicherlich auch in meine Wertung mit einfließt. So oder so, mit zwei offenen Souls-Spielen, einem DLC-Paket und dem schon vor der Tür stehenden Bloodborne wartet noch einiges an From Softwares (J)RPG Flair auf mich. Eine tolle Serie.