Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 28

Thema: Lernen durch Spiele oder wie mache ich ein (Brett-)Spiel für Schüler

  1. #1

    Lernen durch Spiele oder wie mache ich ein (Brett-)Spiel für Schüler

    Wie bereits erwähnt besuche ich derzeit ein Seminar zum Thema Gamification. Ziel ist es, etwas über Gamemechaniken zu lernen und selbst ein Spiel für den Unterricht zu entwickeln. Ich möchte hier auch etwas dokumentieren, wie wir schrittweise vorgegangen sind.

    Interessant fand ich, dass sich das Spiel bis jetzt immer wieder verändert hat. Mit der ursprünglichen Idee hat es jetzt nach sechs Wochen kaum noch etwas zu tun. Einzelheiten poste ich, wenn ich Abends am PC sitze.

  2. #2
    Wäre cool, vor allem mit Blick auf die Spielmechanik (wie du schon geschrieben hast) und der Blick auf die Zielgruppe des Spiels und, wie das ausgelotet wird und sich im Laufe der Entwicklung das alles verändert.

  3. #3


    Bin gespannt! Ist ein sehr interessantes Thema. Ich hab auch schon überlegt, sowas mal in die Mittelstufe zu bringen, mal sehen. Kann man auch wunderbar fachübergreifend mach, so mit Anleitung schreiben, Teile und Verpackung designen etc.

  4. #4

  5. #5
    Werd selber nie das selbstgezeichnete Memory unsres Biolehrers vergessen. Die Sachen kann ich heute noch. Daher - ich bin gespannt. Top das du dir die Arbeit machts!
    Das man durch spielen lernen kann, wissen wir ja seit Löwenzahn.

  6. #6
    Da ich für das Ganze erst im August den Schein krieg, werd ich mal lieber noch keine Ergebnisse vorstellen. Aber falls ein Prototyp entsteht, könnte man den ja auf's BMT mitnehmen.

  7. #7
    Jo, und danach hier! :3

    Ich muss eh mal den Lehrer-Thread in der Lounge aufmachen. Wir sind inzwischen eindeutig zu viele Lehrer hier.

  8. #8
    Oh ja, ein Lehrerzimmer im MMX... .

    Ansonsten sehr coole Sache, kate! . Wäre wirklich toll, wenn du das Ergebnis nach dem Schein hier vorstellen könntest.

  9. #9
    Ich fand ja die ersten Übungen interessant.

    1. Zeichne dir einen Avatar und schreibe für ihn eine kurze Hintergrundgeschichte. Darin sollte u.a. auch stehen, welchen Job unser Avatar haben sollte.

    2. Testet Spiele und Apps von anderen und verfasst Reviews. (Einmal haben wir Apps zum Fremdsprachen lernen getrstet.)

    3. erste Ideen sammeln. Eine Gruppe bilden.

    4. Zeichnet eine Karte von eurem Spiel. In was für einer Welt spielt es.

    5. Testet noch mehr Lernspiele u. a. gameforscience.com und schreibt ein grobes Konzept für euer Spiel

    6. Entwerft die NPCs in eurem Spiel und schreipt 3 Seiten Konzept dazu.

  10. #10
    War definiert, welche Funktion die NPCs haben sollen? Waren die Spiele für ein Schuljahr oder nur ein Thema konzipiert (oder war das offen)?

    Kann man den Thread eigentlich für Gamification allgemein missbrauchen? . Ich finde das Thema allgemein doch sehr interessant und ein Material-/Erfahrungs-Austausch wäre super.

  11. #11
    Muss Kati sagen. Wenn nicht, hatten wir auch schon mal einen Gamification-Thread irgendwo hier, den du ausbuddeln kannst.

    Ich find die Fragezusammenstellung auch sehr interessant. Vor allem die Mischung hier:

    Zitat Zitat
    4. Zeichnet eine Karte von eurem Spiel. In was für einer Welt spielt es.

    5. Testet noch mehr Lernspiele u. a. gameforscience.com und schreibt ein grobes Konzept für euer Spiel

    6. Entwerft die NPCs in eurem Spiel und schreipt 3 Seiten Konzept dazu.
    Weil es irgendwo ein ziemlich deutliches Bild davon vermittelt, welche Art von Spiel am Ende rauskommen soll. Obwohl die Lernspiele irgendwie gar nicht dazu passen. ^^

  12. #12
    Wirklich? Das war mir so gar nicht aufgefallen...

    Also prinzipiell habe ich nichts dagegen, wenn wir auch allgemein über Gamification reden. Die Theorie zu den NPCs bzw. was wir dazu bekommen haben, müsste ich aber erst mal selbst nachsehen. Zu jedem der Punkte gab's noch etwas Input. Ich war mir nur nicht sicher, in wie weit das für euch interessant ist.

  13. #13
    Zitat Zitat
    Wirklich? Das war mir so gar nicht aufgefallen...
    Mein erster Gedanke war, wie viele Spieler außerhalb des Rollenspielgenres Karten haben. ^^ Es gibt einige, aber normal ist es denk ich nicht.

  14. #14
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Mein erster Gedanke war, wie viele Spieler außerhalb des Rollenspielgenres Karten haben. ^^ Es gibt einige, aber normal ist es denk ich nicht.
    Wörtlich war der Auftrag: "Draw your World!" Dazu sollte man auch ein bisschen erklärenden Text schreiben. Generell ging es glaub ich auch darum, seine Entscheidungen zu begründen. Zumindest für das Konzept der NPC war es interessant. Wir sollten nicht nur schreiben welches Alter, Geschlecht, Aussehen, ... Sondern auch warum.

    Außerdem sollte ich mal klar stellen, dass uns freigestellt war, ob wir ein Brettspiel, videospiel, würfelspiel oder was ganz anderes machen sollten.

  15. #15
    Okay, Draw your world ist dann natürlich schon offener. ^^ Klingt aber echt interessant.

  16. #16
    Ich kann ja in Zukunft die Sachen auf Englisch wieder geben, damit mir nicht wieder Übersetzungsfehler, bzw in dem fall hab ich mich falsch erinnert.

    Teamarbeit stellt sich übrigens bei solchen Projekten als schwierig heraus, wenn nicht klar gestellt ist, wie Ntscheidungen getroffen werden. Ich glaube, ich fände es mittlerweile besser, wenn nicht alles diskutiert werden würde, sondern eine kompetente Person nach nem gemeinsamen Brainstorming etwas festlegt. Wir verlieren so im Vergleich zu anderen Gruppen eine Menge Zeit, obwohl wir nur vier Leute sind.

  17. #17
    Zitat Zitat
    Teamarbeit stellt sich übrigens bei solchen Projekten als schwierig heraus, wenn nicht klar gestellt ist, wie Ntscheidungen getroffen werden.
    Ist das nicht ein allgemeines Problem mit Teamarbeit...? . Aber ja, wirklich interessant. .

    @Cipo: Hast du nicht mal ein Sim City-Seminar erwähnt? Was gab es da denn für Ideen?




    So, hier einfach mal ein Sammelsurium von Zeugs, das ich schon im Unterricht oder der Hochschule erlebt oder einfach entdeckt habe. Leider ist vieles recht fachbezogen, aber die Ansätze fand ich teils doch sehr interessant. Ich glaube auch, dass man auch als nicht Fachlehrer einige Ideen für andere Themen übernehmen kann. Einiges ist auf Englisch, da ich die meisten Sachen davon in Irland gemacht habe oder es nicht wirklich deutsche Äquivalente gibt.

    Dazu sei gesagt, das ich richtige Gamification so noch nicht erlebt habe (mit Ranglisten und pipapo). Deshalb mach ich auch einfach Spiele rein, die größere inspirieren könnten. Das würde auch besser zum Titel des Threads passen.

    Gamification allgemein

    Eine Gamification-Schule: Quest to Learn
    Eine Schule in den USA, die komplett auf Gamification setzt.

    Buch: Reality is Broken: Why Games Make Us Better and How They Can Change the World (Jane McGonical)
    Ein Buch über den Einfluss von Spielen allgemein. Hier werden neben Gamificationkonzepten in der Schule auch welche für den Beruf angesprochen.

    Blog: Gamification: Erste Erfahrungen & Entwicklung von Quests von Nando Stöcklin
    Erfahrungen eines Offline-Gamification-Projekts aus dem deutschsprachigen Bereich.

    Unterrichtsspiele allgemein

    Blog: Play Group HD
    Eine Gruppe von Pädagogen aus Heidelberg, die sich zusammengeschlossen haben, um neue Lernkonzepte zu sammeln und auszuprobieren. Der Großteil davon beschäftigt sich mit dem spielerischen Lernen. Es ist jedoch recht oft auf Mathematik bezogen, da daher die meisten Teilnehmer kommen. Es gibt bestimmt mehr solche Gruppierungen in Studentenstädte und soweit ich weiß, wird sich da auch gerne mal getroffen um Brettspiele auf Klassenzimmer-Tauglichkeit zu prüfen.




    Brettspiele im Unterricht

    Wäre sehr cool, wenn Leute über den Einsatz von Brettspielen im Unterricht berichten könnten, denn meine Erfahrungen beschränken sich auf:


    Ansonsten gibt es ja einige Brettspiele von Lehrern, bei denen ich aber eher die "Pädagogisch wertvoll, Spaßfaktor 0"-Erfahrung gemacht habe.




    EIS-Prinzip in Mathematik & Informatik

    Das EIS-Prinzip kommt aus der Mathematik, ich kenne es jedoch aus Info. Der Spiel-Aspekt liegt hauptsächlich auf dem "E" für "enaktiv" ("I" = ikonisch, "S" = symbolisch). Dort wird meist spielerisch mit Schüleraktivierung auf ein Thema hingearbeitet, bevor man es ikonisch oder abstrakt symbolisch betrachtet.

    Eine Sammlung davon gibt es hier (Computer Science Unplugged). Ein gutes Beispiel für den spielerischen Einstieg bieten die endlichen Automaten, die mit einer Schatzkartenjagd beginnen.




    Spiele für Business & Economics (dt. EWG oder Gemeinschaftskunde)

    The Small Business Game
    Ein Onlinespiel, in dem man ein Sportgeschäft leitet und aufbauen muss. Erinnert an einige Simulationsspiele, auch wenn es ziemlich simplifiziert wurde. Man muss die Moral der Mitarbeiter hoch halten und dabei möglichst viel verkaufen. Man kann dort Klassengruppen anlegen und nach jeder Runde, die eine gewisse Ingame-Tageanzahl hat, die Punkte mit anderen vergleichen lassen.

    Ich war sehr positiv überrascht, wie die Schüler Spaß an dem Spiel hatten. Nach der ersten Rangliste haben sie sich auch mit den Besten ausgetauscht, was diese denn anders gemacht haben. Ich würde vielleicht bemängeln, dass es nicht viele Freiheiten hat, allerdings ist es so ideal für eine Doppelstunde und sehr einsteigerfreundlich.

    The International Trade Game
    Die Klasse wird in Gruppen aufgeteilt, die für verschiedene Nationen stehen. Diese Nationen sind wirtschaftlich unterschiedlich bestückt, haben teilweise also nur wenige oder sehr spezielle Ressourcen. Die Schüler müssen sich dann mit den anderen Nationen austauschen um eben zu wachsen. Knackpunkt ist, dass es immer mal wieder historische Ereignisse gibt (Wirtschaftscrash, Krieg, Naturkatastrophe...), die den Handel entweder einschränken oder den Ländern Ressourcen klaut. Am Ende hat natürlich das Land mit den meisten Ressourcen gewonnen.

    Das Spiel ist auch ein ziemlicher Selbstläufer und schnell vorzubereiten – man braucht quasi nur Papier und Schere. Die Regeln sind weniger komplex als zunächst gedacht, müssen aber klar definiert sein. Danach hat man eine unheimlich gute Basis für eine Diskussion, was alles Welthandel beeinflussen kann und welche Probleme man da hat.

    Survival Game
    Ähnlich wie der Vorgänger wird wieder in Gruppen eingeteilt, jede Gruppe ist eine Insel. Ich habe sogar mehrere Versionen von diesem Spiel gefunden, aber alle haben drei verschiedene Ressourcen, die sie brauchen, damit jede Person überleben kann: eine Unterkunft, Kleidung und Essen. Diese müssen selbst hergestellt sein und genau den Vorlagen entsprechen, damit man mit ihnen punkten kann. Man muss jedoch handeln, damit die Produktion läuft, da nicht genug Materialien da sind. Es ist also eher auf der Basis eines Tauschgeschäfts.

    Nettes Spiel, ebenso wie "The International Trade Game" mit viel Schüleraktivierung. Allerdings hatte ich nicht das Gefühl, dass den Schülern der Sprung zu Wirtschaft wirklich klar war.

    Mini-Company
    Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob das noch unter Gamification fällt, da es nur eine Teil-Simulation ist. Man handelt schließlich so richtig mit Geld... .

    In Form einer AG gründen Schüler eine Mini-Company. In dieser Mini-Company können sich die Schüler in Gruppen zusammensetzen und eine Abteilung bilden, die tatsächlich etwas im Schulrahmen verkauft (z.B. Sportpullis mit Aufdruck, selbstgemachte Milchshakes, ein Jahrgangsheft...). Um ein Startkapital zu haben, zahlt jeder Schüler einen Euro um eine Aktie zu erhalten. Ansonsten können Schüler Sponsoren oder Kredite aufnehmen, auch wenn es z.B. bei den Eltern ist. Das wird alles auch verschriftlicht und am Ende sollte möglichst ein Gewinn rauskommen.

    Die Lehrer sind hier eigentlich nur dafür da, damit es nicht total aus dem Ruder läuft und kümmern sich um die Einstellungen. Man kann CEO, Personalchef, Kassenwart, Werbechef usw. sein, wofür man sich bewirbt und dann von den Lehrern als unparteiische Personen ausgesucht wird. Danach liegt es an den Schülern, wie und wann sie Geschäftsversammlungen einberufen und wie die Bezahlung läuft.

    Klingt superkomplex, aber die Schüler haben schnell den Dreh raus. Selbst bei Chaotengruppen merkt man schnell, woran so eine Firma scheitern kann. Anfangs ist der Zusammenhalt nämlich selten wirklich groß, wenn man aber sieht, wie's um die Gesamtkasse aussieht, wird sich doch angestrengt. Allerdings sollte man sich als Lehrer nicht zu sehr zurücklehnen, weil es genug Schüler gibt, die denken, dass man da ganz schnell super einfach Geld machen kann. Wenn sie dann merken, dass dem nicht so ist, kommt es schnell zu Reibereien. Dennoch ist es ein recht interessantes "Rollenspiel" mit echten Konsequenzen.




    Meine persönliche Meinung

    Coole Sache, wo Deutschland eventuell etwas hinterher hinkt. Es gibt hier zwar durchaus spielerische Konzepte, aber es wird selten zu einem tatsächlichen Spiel gegriffen. Aber auch wenn zum Spiel gegriffen wird, darf man sich als Lehrer auch nicht zurücklehnen und laufen lassen. Vor allem in Wirtschaft habe ich gemerkt, dass Schüler durchaus eine Plattform brauchen um über ihren Lernprozess zu reflektieren – sonst wird es als "einfach nur 'n lustiges Spiel" angesehen. Es ist zwar aus Schülersicht sehr gut, dass es sich gar nicht so nach "lernen" anfühlt, aber zum Festigen braucht es dann doch etwas Ernsthaftigkeit und eine gute Balance mit anderen Formen der Wissensvermittlung (Um mal ein Alltagsbeispiel zu nehmen: Nicht jeder lernt mit "Quizduell" was dazu...).

    Geändert von Wonderwanda (30.05.2014 um 17:48 Uhr)

  18. #18
    Woah, Wonderwanda... jetzt hast du uns Erschlagen

    Unser Kurs wird übrigens mit Highscoreliste, Quests und EXPsystem gamificiert. Man muss also eine bestimmte Anzahl an EXP. bis Ende des Semesters erhalten haben, um den Seminarschein zu bekommen. Finde ich persönlich ziemlich motivierend im Vergleich zu anderen Seminarkonzepten.

  19. #19
    So jetzt mache ich das Spiel ganz alleine und hab meine Gilde verlassen. Ich hatte einfach keine Lust mehr darauf, unnötig Energie in Diskussionen zu stecken und dauernd auf Feedback und Partizipation warten zu müssen. Seit dem ich das gemacht habe, komme ich doppelt so schnell voran. Nachteil ist aber auch, dass ich jetzt auch alle Grafiken selber erstellen muss. Ist also ganz schön Arbeit.

    Ich hab übrigens mittlerweile eine "Game Idea". Schreibe derzeit am "Game proposal". Habe die Beschreibung der "NPCs" und der "game mechanics" zu 50% fertig und habe mir vor kurzem einen Plan geschrieben, was ich wann fertig haben möchte. Die Idee und grobe Umsetzung sollte bis Juli fertig werden. Vorallem das Zeichnen der Karten und des Bretts machen mir aber etwas Sorge. Will mir jemand helfen?

  20. #20
    Würde gerne helfen, bin aber im Juni ziemlich bei eigenen Uni-Projekten eingespannt. Sorry. . Gibt es denn die Möglichkeit bestehende Bretter zu nehmen und zu modifizieren? Wäre vielleicht auch eine Idee.

    Und die Planung klingt schonmal sehr vielversprechend!

    Zitat Zitat
    Woah, Wonderwanda... jetzt hast du uns Erschlagen
    Einmal eine Betreuungslehrerin haben, die sich für das Thema interessiert, bewirkt Wunder... .

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •