Allgemein erstmal, ich mag die Aufmachung. Es ist kein Hardcover, aber dennoch recht groß und schön anzusehen. Die weißen Seiten sind gewöhnungsbedürftig, verstärken aber den Charme, hier das Werk eines kleinen Künstlers aus der Makerszene in den Händen zu halten, noch bedeutend.
Das Buch ist eine interessante Nacherzählung deiner zweiten Visual Novel, so viel kann man sagen. Ich habe ADFO ja diverse Male gespielt, auch wenn das letzte Mal Jahre her ist, aber man bekommt dennoch neue Facetten. Man bekommt neue, interessante Einblicke in Ai/Kenji(
Wie ist das mit der Unsterblichkeit eigentlich?), man bekommt mehr vom TomoyaKarin-Gespann mit, wers mag bekommt mehr TomoyaMakoto, und ich merke gerade, dass sich einzelne Stellen nicht gut herauspicken lassen, da es ein Buch ist ... XD
Aber es sollte klar sein, was ich sagen möchte: Die Nacherzählung bietet einen Mehrwert für Novelleser und interessante, neue Einblicke, eine weitere Perspektive. Zudem habe ich die ständigen popkurellen Anspielungen, vorallem auf Anime&Manga, hochgradig gefeiert, in welchem Buch hat man das schon...? xD
Wie es so ist mit
Pro, gibt es oft auch ein
Kontra. Müsste ich Plus und Minus des Buches in ein Verhältnis setzen, wären wir etwa bei... hmm...
70 zu
30. Es war also ein super Buch, das ich gerne gelesen habe und wieder lesen werde, die Negativpunkte sind dann eher Details.
Erstmal muss ich nochmal die doch recht vielen Rechtschreibfehler anmerken. Klar passiert, gerade wenn keine Korrekturleser vorhanden sind, aber ist in der Masse eben aufgefallen. In diesen Punkt schlägt auch der starke Dialekt mit hinein. Sonderlich gestört hat es nicht.
Was mich stärker aufregt, sind Storypunkte. Mal abgesehen davon, was ich gleich aufzähle, fand ich Tomoyas ständiges
"Ich bin kein Mädchen. Ich bin hundertprozentig, ohne Zweifel, auf jeden Fall ein Junge. Das weiß ich." das ganze Buch lang über, ohne Unsicherheiten und Schwanken, bis dann endlich der Moment kommt, indem sie das Gegenteil begreift, seltsam. Keine Ahnung ob das in der Novel auch so schlimm war, aber das fand ich etwas... weird inszeniert.
Aber kommen wir zum Kern: Ich habe das Buch mit großem Genuss gelesen, ohne dabei zu stolpern, bis du mich an einem bestimmten Punkt kopfschüttelnd verloren hast.
Karin ruft Tomoya nachts keuchend und flehend an, ist offensichtlich in großer Gefahr und braucht Hilfe. Und was tut Tomoya? Pampt sie an, dass sie ihre Ruhe und nichts mehr mit Karin zu tun haben will.
BAM, aufgelegt.
Härtestes Out-of-Charakter seit es Switch gibt. Ich konnte das an der Stelle überhaupt nicht nachvollziehen, wie diese Entscheidung zustande kommt, und Buch-Tomoya ist in der Sympathieliste heruntergepurzelt wie ein Katzenbaby eine Treppe im 33.Stock. Und SPÄTER WIRFT SIE SICH DAS NOCH VOR - JA ZURECHT, DU DUMMES STÜCK DICK-PROTAGONISTIN!
Das war für mich die größte Sünde des Buches.
Das zweite große Manko ist das Ende. Erstmal fand ich es unheimlich süß, wie du Karin da eingebaut hast, als geschädigte, aber nicht weniger lebensfreudige Tochter von Tomoya.
Was ich von TomoyaxMakoto halte, weißt du ja. Ich habe das damals verpasst noch zu sagen, aber ich habe nichts gegen dieses Pairing, weil ich Tomoya noch als Jungen ansehe - Sie war für mich immer ein Mädchen. Was mich an diesem Shippig so aufregt, ist die Tatsache, dass Makoto im Switchiversum schlicht der einzig verfügbare, männliche Kopulationspartner ist. Ein Perversling, der sich zwar verändern will, zudem Tomoya abgesehen davon aber nie verstärkte Zuneigung gezeigt hat. Aber F*ck it, er ist männlich und wir brauchen hier ein Hetero-Pärchen, so kiss! Das war vorallem unglaubwürdig mit Tomoyas Shy-Reaktionen im Buch.
Nimm mir das bitte nicht übel, ist eben Meinungssache...
Aber zurück zum Thema... mit diesem Ende hätte ich leben können. UND DANN BRINGST DU DIESEN CLIFFHANGER.
WTF?
Wie passt das rein? Also abhängig davon, was das für ein Ende ist, ist das Buch entweder gut mit kleinen Mankos oder ein großes Ärgernis:
- Ein Cliffhanger, der definitiv in einem weiteren Buch weitergeführt wird
- Ein Cliffhanger, der irgendwie anders aufgegriffen wird
- Ein WTF-Ending für NurBuch-Leser.
In letzterem Fall... möge der Virus dich beim Duschen treffen.