Muss natürlich jeder wissen, wo seine Prioritäten liegen. Ich selbst schaue kaum Serien, die allerwenigsten sprechen mich thematisch an (die allerwenigsten im Gesamtbild sind halt full-on Sci-Fi und/oder Fantasy, weil im Schnitt teurer als der Rest), und wenn doch, dann sind das entweder Sachen, die ich anderweitig (zum Beispiel bei Freunden) oder aber lieber am Stück schaue nach dem Kauf einer entsprechenden BD-Box, die ich mir ins Regal stellen kann. Manchmal sind das auch so ausgefallene Sachen, dass die westlichen Streaming-Dienste daran kein Interesse oder nichtmal was davon gehört haben. Wie zum Beispiel aktuelle japanische Anime-Serien... die ja irgendwie enttäuschenderweise oft nichtmal bei auf diese Rubrik spezialisierten Diensten laufen >_> Oder auch ältere amerikanische Cartoons für den angenehmen Nostalgie-Schub. Von daher begeistert es mich bis jetzt wenig, was Netflix, Amazon und vielleicht auch andere da an Eigenproduktionen planen, denn auch wenn es qualitativ recht hochwertig sein mag, was bekannte Namen, Talente und Production Values angeht, sehe ich bisher kaum Schnittmengen mit meinen Interessen. Da bräuchte es schon mehrere "Must-Sees".
Mir gehts um Filme. Und wenn ich da bei Amazon für ultraschlappe 2€ im Monat hin und wieder ein paar von denen auf der Liste nachholen kann, die ich im Kino verpasst habe, und es sich dazu schon alleine wegen der Versandkostenersparnis lohnt, ist das derzeit und mittelfristig meine Wahl. Bezahlen würde ich jedoch nicht für einzelne Filme zum Leih-Streaming, die dort bei vielen Sachen ja abseits von Prime Instant Video auch angeboten werden, weil ich die Preise nach wie vor für ungerechtfertigt hoch halte (für 4€ bekommt man doch fast schon die BDs/DVDs). Bis zu 2€ wäre mir so etwas ab und zu wert, aber keinen Cent mehr, da laufe ich sonst lieber ganz altmodisch in die Videothek. Bei dem weiter oben genannten Grundpreis für Studenten kann jedenfalls bei Weitem keiner der anderen Anbieter mithalten, ja nicht einmal, wenn man wie normalerweise das Doppelte bezahlt. Und das, obwohl die inhaltlichen Leistungen sich überall halbwegs ähneln soweit ich das überblicken konnte.
Naja, und was Filme im Besonderen angeht, da sehe ich aktuell auch echt niemanden klar im Vorteil. Wenn Netflix nicht nur selbst Serien, sondern auch Filme produzieren würde, das wäre mir recht und könnte ein paar interessante Sachen hervorbringen. Aber stattdessen haben die eher vor, andere große Werke aufzukaufen, indem sie sich die exklusiven Vertriebsrechte daran sichern, und somit auf lange Sicht ganz bewusst das Kino zerstören wollen. Und so eine Politik kann ich beim besten Willen nicht gutheißen und würde ich auch dann boykottieren, wenn doch mal irgendwas dabei wäre, das mich interessiert.
Letzteres ist aber auch mehr ein Thema auf globaler Ebene bzw. in den USA, da wird es interessant sein, die Entwicklungen über Jahre hinweg zu beobachten. Jetzt mal rein auf Deutschland und die nächste Zeit bezogen freue ich mich sehr, dass Netflix nicht so einfach eine Monopolstellung in den Schoß gefallen ist wie anderswo, sondern es diverse Anbieter gibt. Ich hoffe, die Konkurrenz wird sich positiv für die Kunden auswirken und ggf. auch ein paar Preise drücken. Anstrengen müssen sie sich nämlich alle, um zu überleben.