Im Prinzip sehe ich das genauso, aber mir ist es definitiv wichtiger, die Figur im Feld sehen zu können und nicht ganz so sehr, das auch in den Kämpfen zu haben. Also mit sowas wie in Dragon Quest (oder massenweise ältere Famicom-RPGs) komm ich eigentlich ganz gut klar. Aber am besten ist imho auch die komplette Third-Person-Perspektive.
Hmm. Ich denke für viele spielt der Identifikationsaspekt durchaus eine Rolle. Das ist auch ein interessanter Punkt denke ich. Aber mir gefällt dieser Modus überhaupt nicht. Ich fand immer, dass die 3rd-Person-Perspektive schon an sich ein guter Mittelweg ist. Man kann sich ein Stück weit mit der Figur identifizieren, die man direkt steuert, aber ist nicht "in ihrem Kopf", sondern schaut ihr eher über die Schulter. Man ist nahe dran, aber hat keine Scheuklappen, die so viel anderes ausblenden. Zum Beispiel: Die Party! Wenn ich vier oder mehr Charaktere sozusagen gleichzeitig steuere, möchte ich nicht "im Kopf" von nur einem einzigen feststecken, sondern den Überblick behalten. Manchmal auch aus strategischen Überlegungen oder einfach nur wegen des Spielgefühls.
Was du mit dem verkleinerten Ausschnitt erwähnst stimmt zwar, aber ich finde, in Rollenspielen hat das keine so vordergründige Priorität, da geht die Kosten-Nutzen-Rechnung für mich nicht auf (speziell wenn es malerisch schöne Spiele sind, deren Welten man genießen möchte). Das passt eher zu Survival-Horror mit seinen Schock-Momenten, die dann erst so richtig wirken ^^ Andererseits kann man natürlich auch darüber streiten, inwieweit es sich bei Dungeon Crawlern überhaupt noch um RPGs im engeren Sinne handelt, und da die, wie der Name schon sagt, meistens zum Großteil und oft sogar ausschließlich in engen Dungeons spielen, ist die First-Person-Sicht da schon viel eher angebracht.
Und jo, auch hier gibt es noch interessante Abstufungen. Ich mag es zum Beispiel auch nicht sonderlich, wenn in RPGs die Kamera meilenweit von der Figur weg ist, sodass es im ersten Moment eher wie Echtzeit-Strategie aussieht (wobei ich das gegenüber 1st Person immer noch bevorzugen würde). Gibt ziemlich viele ältere West-RPGs / Hack'n'Slay-Games, die so sind. Final Fantasy XIII war etwas näher an der Figur dran als aus den Vorgängern gewohnt, aber nach einer gewissen Eingewöhnungszeit fand ich das gar nicht übel. Finde es außerdem sehr gut, wenn man in modernen JRPGs die Kamera selbst ein Stück weit einstellen kann.
Neben der Perspektive sind es aber auch die Sachen mit der (einfallslosen) Story und den (austauschbaren, selbsterstellten) Charakteren, die mich reine Dungeon Crawler weitgehend ignorieren lassen (und damit ggf. auch solche, die keine First-Person-Perspektive haben, denn die gibt es auch, unter anderem auf dem Super Famicom). Dazu kommt die stark eingeschränkte Spielwelt, die mir zu oft in dem Sub-Genre Abwechslung vermissen lässt. Oft sogar mit zufallsgenerierter Umgebung, was ich grundsätzlich blöd finde, wenn es nicht gerade ein einzelner (Bonus)Dungeon in einer ansonsten fest definierten Spielwelt ist. Ich meine, gebt mir einen Dungeon Crawler mit super originellem und abwechslungsreichem Setting, richtigen Charakteren mit Persönlichkeit und so etwas wie einer Handlung mit ein paar Überraschungen, dann würde es vielleicht meine Aufmerksamkeit wecken und dann käme ich eventuell sogar mit der Perspektive klar. Fragt sich nur, ob es dann nicht schon eher als traditionelles RPG durchgeht, von daher... nö, ich kann mit diesen Spielen wirklich nicht viel anfangen ^^ Für mich ist die Story ein zu großer Payoff, besonders am Ende wenn ich die Sachen durchspiele. Das fehlt mir sonst zu sehr und nur ein Kampf nach dem anderen in einer eng abgesteckten Spielwelt zu absolvieren und mit ein paar Statuswerten zu jonglieren, das erscheint mir, plakativ-fies gesagt, wie Zeitverschwendung *g*