-
Ritter
Das freundliche Gesicht tat ihm gut, auch wenn die Freude über Niamis Besuch Balint schnell wieder verließ, als Iron mit Omikron im Gepäck dazu stieß und die Situation wohl etwas zu sehr auflockerte.
"Ich denke nicht, dass es darum geht, sich zu beweisen, glaube aber trotz des bisherigen Versagens auch nicht, dass die letzte Hoffnung verloren ist, auch, wenn mir die Mittel nach wie vor nicht gefallen."
Er sah bei seinen Ausführungen vor allem die Asari an, blickte nur hin und wieder der Höflichkeit halber auch zu den anderen beiden, fuhr fort:
"Ich habe große Angst. Davor, auch weiterhin die falschen Entscheidungen zu treffen. Davor, nicht in den Augen aller als einer der Guten zu gelten. Davor, die Sensibilität für die immer zahlreicher werdenden Verluste zu verlieren - gleichzeitig auch davor, in ihrer Intensität noch schlimmere Verluste hinnehmen zu müssen."
Die folgenden Worte waren ursprünglich schließlich nur für Niami gedacht, doch es war nicht so, als hätten Omikron und Iron sie nicht ebenfalls verdient. Er hatte das Gefühl, die drei produktivsten Mitglieder der Gruppe in diesem Moment um sich zu wissen, auch wenn es natürlich stutzig machen musste, dass eben diese Produktivität nicht von den Reapern erkannt und gebannt worden war.
"Ich möchte mich in jedem Fall bereits bedanken, für eure Unterstützung und... die gemeinsame Zeit! Ich möchte nicht daran glauben, doch halte es für unwahrscheinlich, dass wir noch lange in dieser Konstellation hier stehen werden, selbst, oder gerade - und davon gehe ich Stand jetzt aus - wenn wir alle auf der selben Seite stehen. Es war mir eine Ehre!"
Eine Ehre? Pff. Trotz seiner eher bemitleidenswerten Ansprache blieb den Dreien wohl zumindest erspart, auch noch eine Tränenbildung in den Augen des Turianers beobachten zu können, hatte er sich doch an die emotionale Verarbeitung des Scheiterns und der Rückschläge oft und lange genug gewöhnen können.
Er besah sich den inzwischen längst nicht mehr bei ihm stehenden grünen Elcor und sprach dann weiter:
"Ich habe einen Verdacht - nicht größer als der zu Seya oder Ken'Jango -, dass Celspot zu unseren Feinden gehören könnte und hielt es für eine gute Idee, ihn damit zu konfrontieren. Er reagierte unerwartet offensiv, was mich stutzig machte. Kennen Sie das Menschensprichwort mit den getroffenen Tieren, die jaulen?"
Er schien fast etwas abwesend als er die Frage stellte und hielt den Blick immer noch starr auf Celspot gerichtet.
"Mehr werde ich dazu nicht sagen, bevor er selbst Ihnen nicht auch seine Sicht der Dinge mitgeteilt hat."
-
Jäger & Sammler
"Kennen Sie das Menschensprichwort mit den getroffenen Tieren, die jaulen?" "Hm", brummte Iron nur zustimmend. Balints Rede von Ehre und so kam ihm merkwürdig endgültig vor. "Balint, mach keinen Blödsinn, ja? Reicht schon das Ken'Jango so einen fiesen Furz hat fahren hat lassen. Du nich' auch noch, ja? Aber ich versteh' was du meinst. Der Commander hat sich ja auch gleich mit 'nem Gegenschuss vorn Bug bei mir für die Nominierung bedankt. War auch eher offensiv. Nur Niamis Annahme die Stillen seien die "Bösen" verfolgt ihr nun nicht mehr weiter... weil wieso genau?" Er fuchtelte grob in Richtung derer, die sich noch nicht zu Wort gemeldet hatten und wie Salzsäulen dastanden. "Ich fänds ja nicht verkehrt, immerhin steigen auch da die Chancen einen zu erwischen. Aber machen wir mal Nägel mit Köpfen, Balint, wärst du denn bereit deinen Kopf, sagen wir, morgen dafür hinzuhalten, wenn Celspot sich als unschuldig herausstellt? Und du, Omikron, kannst du dir heute noch vorstellen mit Balint zusammen eh... also zu wählen oder wär das eher nich' so gut?" Wieder zuckten seine Klauen. Aber er wusste nicht wieviele von diesen Indoktri-dingsda hier waren, also wusste er nicht ob es überhaupt eine Gnadenfrist geben konnte für Balint oder ob sie sowieso allesamt so gut wie weggedriftet waren.
Geändert von Sphynx (05.05.2014 um 16:54 Uhr)
-
Ritter
"Ich denke, dass es nicht in meiner Macht liegt zu entscheiden, ob ich meinen Kopf hin zu halten habe. Viele Fehlentscheidungen werden wir uns vermutlich nicht erlauben können, bevor die Indoktrinierten die Oberhand gewinnen. Aber..."
Balint dachte einen Moment nach, doch er war sich sicher.
"...Wie jeder andere werde ich 'gehen', wenn es von mir verlangt wird. Nur werde ich das nicht freiwillig tun, da ich weiß, dass es nur einen weiteren Schritt in die falsche Richtung darstellen würde. Es klingt allerdings, als würdest du glauben, ich hätte mich bereits auf Celspot festgelegt, was nicht stimmt. Ich muss auch Verständnis dafür aufbringen, dass es eine schwere Bürde ist, eine solche Anschuldigung zu erfahren, so sensibel sie auch vorgetragen wird. Schließlich gehörte auch für mich ein großes Maß an Selbstbeherrschung dazu, als ich mich von dir nominiert sah."
-
Young Imperial Combo
Das lief alles vollkommen falsch. Niami brachte nicht mehr als ein Kopfschütteln zustande. Erst hatte es keine Möglichkeit gegeben, mit Balint unter vier Augen zu reden und nun wurde aufgrund einer sogar relativ vagen Aussage von ihm schon fast Celspots Schicksal beschlossen. Der Kommunikationsoffizier hatte vorsichtig reagiert, was die Asari zumindest etwas beruhigte. Eine gemeinsame Wahl zu treffen war nicht schlecht, aber sie sollte nicht überstürzt sein. Niami sah kurz zu Omikron, die offenbar Balint als Wahl in Erwägung gezogen hatte.
"Ich fürchte, wenn Celspot sich als unschuldig herausstellt, gibt es morgen niemanden mehr, der den Kopf hinhalten kann. Diese nächste Wahl ist wichtig. Ich habe das ungute Gefühl, dass wir bald einer Überzahl von Indoktrinierten gegenüber stehen, so wie wir bisher ins Blaue geschossen haben. Wir haben nicht viel Zeit, aber genug, um genau zu überlegen. Es ist jetzt nicht der Moment, an dem wir uns gegen die anderen verschwören." Sie hatte die Worte extra so gewählt, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass sie nicht diskutieren wollte. Aber das aktuelle Gespräch ging tatsächlich eher in die Richtung einer Verschwörung.
"Iron... Sie haben bisher jedes Mal abgestimmt und am Ende ihre Wahl wieder geändert. Meinen Sie nicht, das hat auch zu einem gewissen Chaos beigetragen?" Niami lächelte, aber gab ihren Worten einen gewissen Nachdruck. Balint starrte derweilen immer noch zu Celspot und die Asari folgte seinem Blick. Es war nicht viel gewesen, nur ein Wimpernschlag in der gefühlten Ewigkeit dieser Gefangenschaft, aber sie hatte das Gefühl, einen Moment mit dem Elcor geteilt zu haben. Dann wanderten ihre Augen wieder zum Offizier. Dann zu Iron. Zu Omikron.
Balint hatte recht, sie würden nicht mehr lange so im Kreise stehen können, wenn sie nicht bald einen Durchbruch erreichten. Und von manchen Personen in dieser Runde war sie auch überzeugt, dass sie weiterhin bei ihnen stehen wollte. Und doch war da dieser dringende Impuls, Celspot zu schützen. Was war nur los? War sie plötzlich die Mutter aller Spezies in dieser verdammten Akademie geworden?
Diesmal war es so viel schwerer. Das Gefühl, die nächste Entscheidung könnte ihre letzte sein, lastete schwer. Sie musste sich irgendwie einen klaren Kopf verschaffen, ohne dass Iron dreinredete. Nicht, weil sie ihm nicht glaubte - sie war nach wie vor von seiner Unschuld überzeugt - aber es ging ihr alles zu schnell, zu wenig wohldurchdacht... Sie brauchte jetzt einen ruhigen Moment, unbedingt. Es gab zwei Möglichkeiten.
"Balint? Kann ich... vielleicht mit Ihnen alleine sprechen? Nur kurz," und sie fügte bei einem Blick auf Iron hastig hinzu, "und auch nichts wirklich Wichtiges. Ich werde keine geheimen Wahltaktiken auspacken. Ich brauche nur ein Gespräch, mehr nicht." Balint sah sie etwas überrascht an und Iron verzog sein Gesicht auf eine Weise, die sie nicht deuten konnte. Etwas verunsicherte sagte sie dann: "Wenn das irgendwie ungelegen kommt, dann gehe ich stattdessen zu Celspot und unterhalte mich kurz mit ihm. Elcor haben so eine beruhigende Wirkung. Aber Sie... nun mal auch."
-
Jäger & Sammler
Chaos? Chaos war sein zweiter Vorname! Er wählte ebenso Balint und wartete ab. Es konnte eh nur noch schlimmer werden.
Geändert von Sphynx (08.05.2014 um 16:51 Uhr)
-
Dennis Fookin' Deus
Celspot hatte gehofft, ein freundliches Gesicht anzusprechen, um in dieser scheußlichen Situation einen klaren Gedanken zu fassen. Doch die Asari hatte sich direkt weggedreht und war zu Balint gegangen, der Turianer Iron ihr direkt hinterher.
Was hatte er getan, dass sie sich nun alle gegen ihn verschworen?
Ja, er hatte immer für die falschen abgestimmt, ja er hatte immer mit dafür gesorgt, dass unschuldige Überlebende gestorben waren und damit hatte er wohl auch dafür gesorgt, dass sie bald alle tot oder indoktriniert sein würden. Doch war es seine Schuld? Er hatte ebenso wie alle anderen nur blind einen Tipp abgegeben, da ihm die Anhaltspunkte fehlen. Auf der Citadel hatte man ihn immer dafür gelobt, dass er Situationen perfekt und unter allen Gesichtspunkten ideal durchkalkuliert bewerten konnte. Doch was gab es hier zu kalkulieren? Für ihn erschloss sich nicht, wer auf welcher Seite stand und wer wem Böses wollen würde.
Müde querte er die Halle und lief auf Colyn zu. Ein Elcor fehlte ihm gerade noch. Doch auf der Suche nach Verbündeten war es wohl die beste Alternative.
"Um Hilfe bittend; Werter Herr Colyn, die momentane Situation ist für mich so verwirrend wie sie beunruhigend ist. Neugierig fordernd; Habt ihr etwas bemerkt, oder einen Hinweis, der uns helfen kann, die Situation besser zu analyiseren?"
Er hasste Elcor!
Geändert von BIT (09.05.2014 um 14:57 Uhr)
Grund: Sig aus! ~ BIT
-
Young Imperial Combo
Es war ziemlich genau das, was er ohnehin gewollt hatte und nie wäre Balint auf die Idee gekommen, Niami den geäußerten Wunsch eines Gespräches unter vier Augen abzuschlagen. Unabhängig davon, dass man gerade in Situationen wie dieser zu gerne Zeit mit ablenkenden, schönen "Nebensächlichkeiten" verbrachte, hätte der Verwalter wohl auch zuvor nicht abgelehnt, ihre Anwesenheit des öfteren zu genießen.
Fast ein bisschen sentimental werdend, bei dem Gedanken, die Asari nicht schon wesentlich früher kennengelernt zu haben, nickte Balint, sich die eigene Überraschtheit aus dem Gesicht fegend und einige Schritte zur Seite machend.
Als er sich weit genug von Iron und Omikron entfernt fühlte, um die Bedingungen für das Gespräch unter vier Augen gesetzt zu haben, wandte er sich wieder Niami zu, sie mit dem letzten Rest an Aufmunterung, das er noch in sich fand, anlächelnd.
"Was gibt es denn?"
***
Niami war noch damit beschäftigt, Iron verdattert anzusehen, als Balint sie erwartungsvoll ansah. Das hatte sie nun wirklich nicht erwartet und irgendwie kam es ihr vor, als würden sich dunkle Wolken über ihr zusammenziehen. Seit sie sich an diesem Tag vorgenommen hatte, alles richtig zu machen, war absolut alles daneben gegangen. "Ich... es tut mir leid, dass das nun so passiert ist. Jetzt können Sie nicht einmal mit Iron darüber reden." Als sie Balint nach diesem Satz schließlich ansah wirkte er allerdings nicht allzu bedauernd. Vielleicht brauchte er ja auch etwas Abstand. Auf jeden Fall wartete er immer noch, dass sie etwas von sich gab, was ein Gespräch unter vier Augen rechtfertigte, und Niami versuchte sich zu konzentrieren.
"Ich hatte heute eigentlich einen Plan im Kopf, wie ich die Situation meiner Meinung nach am besten anpacken kann. Erst wollte ich mit Iron sprechen, da ich eigentlich mit ihm kooperieren möchte, und dann mit Ihnen. Aber meine Pläne funktionieren hier offenbar nicht." Sie lächelte, auch wenn ein bitterer Ausdruck kurz über ihr Gesicht huschte. "Iron hört sowieso nie auf mich und jetzt, wo ich vor Ihnen stehe, weiß ich gar nicht mehr so recht, was ich Ihnen sagen wollte." Nun, offenbar war keine Zeit für Plänkeleien. Balint hatte bereits zwei Stimmen und die Indoktrinierten hatten schon nicht mehr so eine große Auswahl, wen sie als nächstes Opfer nehmen würden. Also einfach raus damit.
"Ich denke ich habe Sie am ersten Tag vor allem deshalb unterstützt, weil ich nicht verstehen konnte, dass Leute Sie als Anführer wählen und daraufhin gleich wieder loswerden wollen. Und ich dachte, ich hätte alles im Griff. Angst lag mir fern - ich kümmere mich eigentlich nicht so sehr um den Moment, denn am Ende zählt nur, was für das größere Wohl das Beste ist. Deshalb dachte ich, ich wäre als Unterstützung gut geeignet. Aber das hat sich geändert." Sie zögerte kurz und sah betreten auf den Boden. "Ich zweifle an meinem Urteilsvermögen, denn aus irgendeinem Grund sind Sie der, bei dem ich mich am wohlsten fühle. Am liebsten würde ich jedes noch so winzige Detail mit Ihnen besprechen und einfach bei jeder unpopulären Entscheidung neben Ihnen stehen, um Ihnen den Rücken zu stärken." Nun entfuhr ihr ein peinlich berührtes Lachen. "Das ist mir vollkommen fremd. Ich meine, wir sind uns eigentlich vollkommen fremd. Ich weiß eigentlich nichts über Sie."
Niami machte eine kurze Pause und sah Balint abschätzend an. Sie fragte sich, ob sie wirklich alles sagen konnte, was ihr auf dem Herzen lag.
***
Er musste nun alle Konzentration der Welt aufbringen, um ihren Blicken nicht auszuweichen und wie ein nervöses Schulkind während eines Rüffels durch die Rektorin auf den Boden der Orion-Hall zu blicken.
In den fast vierzig Jahren seines Lebens war er nie auch nur ansatzweise nah an einer Situation gewesen, in der sich ein weibliches Wesen - noch dazu eine so bezaubernde Asari - für seine Person interessierte, doch Niami hatte gerade eindeutig Kund getan, dass sie sich "bei ihm am wohlsten fühlte", was auch immer das hieße.
Nun stand er da und wusste nicht, wie er auf ihre Ausführungen reagieren sollte. Wollte sie eine Bestätigung? Wollte sie hören, dass er genau diese Ablenkung suchte und sich für diesen einen Moment nicht damit beschäftigen wollte, dass Iron ihn erneut nominiert hat?
"Das ist mir vollkommen fremd. Ich meine, wir sind uns eigentlich vollkommen fremd. Ich weiß eigentlich nichts über Sie."
Wollte sie, dass er sich vorstellte, einen Lebenslauf abgab, ihr erzählte, wie es ihn hierher gebracht hatte? Da gab es nicht viel zu erzählen und selbst wenn es das gegeben hätte, war er der Letzte, der eine Geschichte so verpacken konnte, dass sie spannend und eindrucksvoll wirkte.
Also stand er einfach da und sah sie an, lächelnd, hoffend, dass sie ihn erlösen und weiter sprechen würde, ihn darüber aufklärte, wo sie mit diesem - ihm geltenden - Monolog hin wollte.
***
Balint schwieg einfach, aber es war keine unangenehme Stille. Er hatte den Blick nicht von ihr abgewendet und wirkte definitiv nicht einmal halb so peinlich berührt wie sie. Er lächelte einfach, aber so sehr sie seine freundliche Mimik freute, sie machte es trotzdem schwerer, weiterzureden. Wahrscheinlich war es doch keine so gute Idee gewesen, ihren Redefluss selbst zu unterbrechen, jetzt war sie in Sorge, dass alles ein bisschen zu viel des Guten werden könnte. Aber irgendetwas in ihr ließ sie weiterreden - eigentlich war es sowieso egal, was machte es am Ende für einen Unterschied? Sie waren nur zwei Individuuen, deren Schicksal wohl kaum bedeutend genug für das Universum war.
"Ich habe mich manchmal sogar gefragt, ob ich nicht lieber statt Ihnen für die Bereinigung gewählt werden wollen würde, sollte es so weit kommen. Und die Antwort, die mir angemessen unangenehm ist, wäre möglicherweise 'Ja'. Mein Leben ist nicht so wichtig, ich bin nur ein kleines Licht, das am Ende - wann es auch kommen mag - einfach wo anders leuchten wird. Mir vorzustellen, bei Ihrem Tod zuzusehen und danach dann einfach weiterzumachen, fällt mir ungleich schwerer. Das macht mir Angst und ist zudem falsch." Sie holte tief Luft, um ihre gefühlsbelasteten Worte zu stoppen, bevor sie wirklich jeden Faden an Objektivität verlor. "Verstehen Sie mich nicht falsch, ich wollte nicht mit Ihnen sprechen, um Sie damit zu belasten. Eigentlich sollten Sie das überhaupt nicht wissen, weil ich mich selbst dagegen sträube. So seltsame Gefühle sind mir neu und mein Verstand weiß, dass sie auch alles andere als förderlich sind." Nun blickte sie auf und sah Balint fest in die Augen. "Es geht hier nämlich nicht nur um mich. Auch wenn es mir noch so undenkbar erscheint, ohne Sie hier zu verweilen, muss ich überlegen, was für die Gruppe das Beste ist. Für die Leute, die in diesem Fall das größere Wohl darstellen."
Niami ließ die Worte eine kurze Zeit im Raum stehen, denn irgendwie fühlte sie sich jetzt etwas benebelt. - unter anderem wohl auch, weil diese Flut von unbekannten Emotionen sie irgendwie geschafft hatte. "Ich denke, jetzt habe ich genug Schwachsinn von mir gegeben." Sie lächelte unsicher. "Aber ich wollte, wie immer, einfach ehrlich zu Ihnen sein. Und ich hoffe wirklich inständig, dass Sie auch mir hin und wieder die Wahrheit gesagt haben." Als Balint den Mund öffnen wollte, schüttelte Niami schnell den Kopf. "Darauf brauche ich keine Antwort. Ich hätte aber eine andere Frage: Warum haben Sie sich damals selbst zum Offizier gewählt? Vielleicht haben alle es vergessen, aber hätten Sie Ihre Stimme nicht geändert, wäre vielleicht Megan siegreich hervorgegangen. Nur durch ihre geänderte Wahl haben Sie gewonnen. Wieso wollten sie das so sehr?"
-
Ritter
Balint hatte noch sagen wollen, dass er natürlich immer ehrlich zu ihr war und es auch weiterhin sein würde, doch Niami gab ihm zu verstehen, dass er das nicht formulieren brauchte.
Er empfand es schließlich fast als erdrückend, auf die schwierige Frage zu antworten, die sie ihm stellte, nachdem die Asari sich dem Turianer so... offenbart hatte. Sein Kopf war voll von den Dingen, die sie ihm gesagt hatte und doch versuchte er sich auf den seltsamerweise gar nicht weit zurückliegenden Moment zu konzentrieren, in dem er zum Kommunikationsoffizier wurde.
"Ich habe es nicht mitgekriegt!", sagte er dann, wollte es jedoch nicht bei so einer kurzen, Niami vermutlich nicht befriedigenden Antwort belassen. "Es ging alles so schnell - und besonders Iron war so sprunghaft -, dass ich kaum mitbekam, wer wen exakt wie oft nominiert hatte. Im Augenblick meiner Meinungsänderung erschien es mir einfach sinnvoll, einen Elcor in den Posten zu wählen; noch dazu einen, der auch sich selbst dort sehen wollte. Was meine Stimmenverlagerung bezwecken könnte - was sie bezweckt hat - nahm ich in jenem Moment nicht wahr. Nicht bewusst jedenfalls!"
Auf den fragenden Blick der Siari-Priesterin hin, der vermutlich seinen letzten Worten galt, führte er auch den Zwiespalt aus, an den er sich erinnerte: "Seit Ariana mich vorschlug und in mir damit überhaupt erst die Wahrnehmung dafür weckte, wirklich zur Verfügung zu stehen, befand ich mich in einer stetigen Schwebe. Ich hatte fürchterlich Angst vor dieser Pflicht und sah ihr dennoch sehnsüchtig entgegen, weil ich als nicht einmal mäßig erfolgreicher Turianer Zeit meines Lebens nach einer Gelegenheit suche, mich dem höheren Wohl hinzugeben und dies meine erste, wahre Chance darstellte."
Den Blick der Asari in diesem ehrlichen Moment erwidernd, schloss er ab: "Ich halte es für möglich, dass mich - ohne dass ich es in dem Moment selbst geahnt hätte - der Ehrgeiz und das Verantwortungsbewusstsein gepackt haben und ich daher meine Wahl unterbewusst taktisch änderte. Doch auch das ist nur Spekulation!"
Für einen Augenblick sah er hinüber zu Iron und Omikron, die ihn beide bereits für den Bereinigungsprozess vorgeschlagen hatten, was ihn in diesem Augenblick erstaunlich kalt ließ. Wieder wandte er sich im Anschluss zu der bezaubernden Asari und lächelte etwas bitter.
"Ich weiß nicht, wie eine Indoktrination funktioniert, kenne lediglich die offiziellen Berichte und das, was Megan uns erzählte. Seit kurzem denke ich vehement darüber nach, ob es möglich wäre, selbst nicht davon zu wissen, ob man durch die Reaper beeinflusst wird. Ich kann behaupten, in meinem eigenen, freien Geist zu handeln, aber stimmt das, oder lassen sie mich lediglich in dem Glauben?"
Balints Hals wurde immer trockener und er wünschte sich, früher auf die Idee gekommen zu sein, einen der zerstörten Automaten in der Halle nach Flüssignahrung zu untersuchen, um dem entgegen zu wirken.
"Genau so wenig weiß ich, wie sehr die Indoktrinierten im Moment, in dem die Reaper sie zu überwältigen scheinen und zu Morden bewegen, noch sie selbst sind. Ich komme außerdem nicht umher, festzustellen, dass Sie noch leben, obwohl sie doch das konstruktivste Mitglied der hier Anwesenden darstellen. Das bringt mich zur Frage, ob ich vielleicht doch nicht zu den Guten zähle, da ich als Mörder von Unschuldigen vielleicht noch so viel eigenen Willen hätte, wenigstens den Tod des mir teuersten Individuums zu verhindern."
Er hatte Probleme, auf den eigenen Beinen stehen zu bleiben und spürte, wie sein Kopf immer mehr dröhnte, überwältigt von seinen eigenen Gedanken und Ängsten.
"Es zerreißt mich, daran zu denken, eine potenzielle Gefahr für Ihren Frieden und Ihre Unversehrtheit darzustellen, doch sollte es so sein, trete ich nur zu gerne ab, eher früh als spät, und würde mir dann wünschen, Sie in meinen letzten Atemzügen ohne Reue meinen Tod feiern zu sehen."
Er atmete tief durch und spürte den dicken Kloß in seinem Hals wachsen und wachsen.
"Wenn ich jedoch wirklich so rein bin, wie ich mich fühle, würde es mir das Herz brechen, wenn mein unschuldiges Opfer auch Ihr Schicksal besiegelt, Niami. Denn für mich sind Sie mehr als ein kleines Licht und diese, von mir geliebte Welt würde ohne ihr Leuchten grausamer und dunkler erscheinen als sie in Ihrer Anwesenheit jemals sein könnte. Zwingen Sie sich zu Objektivität und sagen Sie mir, was sie vorhaben und seien Sie gewiss, dass ich Ihrer Entscheidung nun blind und ohne Groll folgen werde, was auch immer sie verlangt. Denn ich vertraue Ihnen mehr als mir selbst."
Geändert von MeTa (06.05.2014 um 16:01 Uhr)
-
Jäger & Sammler
Mit kritischem Blick über den Rand seiner sechs Würfel - Omikron hatte ihn dazu überredet und wieso auch nicht, nach der Arbeit kam doch angeblich das Vergnügen - begutachtete Iron das Pärchen. "Is' zwar nich' mein Bier, aber der Jung' macht das vollkommen verkehrt! Nich'ma in'ner Elcor-Schnulze letztens im Radio wurde nich' soviel gesülzt. Machen, nich' reden. Weiß doch jeder." Ein Pasch las er sorgfältig aus und erhöhte seinen "Einsatz" mit zwei schimmernden Messern und drei Streifen von etwas, das zu glühen schien. An konfizierten Waren schien es ihm jedenfalls nicht zu mangeln. "He, Omikron. Also, wieso Balint? Und was mach'n wir wenn er es nicht wahr? Wen soll er wählen? Immerhin muss der doch am nächsten Tag aus Sicherheitsgründen auch gleich wieder" er ahmte einen Schnitt durch die Kehle an, "werden." Sein Einserpasch suckte fürchterlich, sein Glück schien ihn verlassen zu haben. "Und so dämlich wie Balint is' kein anderer, das er sich freiwillig aufstellen ließe. Ausser ..." Sein Blick blieb auf der Luftschleuse hängen, "JA! Hei, ich hab eine Idee. Der Commander wollte mich doch eh umlegen, lassen wir ihn doch. Ich weiß das ich gut bin, also nehm ich den Job und am nächsten Tag dürft ihr mich dann äh... also.... " er strich sich über den Nacken. Ihm hörte ja eh keiner zu, den Plan konnte er - so sehr es ihm auch selbst das Gefühl geben würde was nützliches zu tun und vor den Zivilisten abzukratzen - ohne andere, die ihn wählten eh vergessen. Ohne andere die überhaupt wählten, wären sie alle vergessen. Zu zehnt hieß entweder das sie sechs Gute waren oder mit Balint sechs Stimmen hatten. "Sonst wären die Reaper schon längst los. Verdammt! Omikron! Hör gefälligst auf zu gewinnen!" So oder so, die Situation sah furchtbar aus.
-
"Zivilisten, vor ihnen steht der Tod und sie haben nichts besseres zu tun als rumzuflirten um das unvermeidliche zu verdrängen anstatt sich mal der Sache anzunehmen" Mamercus hatte die letzten Stunden in einer Ecke gesessen und die unterschiedlichsten Schauspiele, welche sich im boten beobachtet in der Hoffnung einer oder mehrere würden sich auffällig verhalten und möglicherweise verraten. Stattdessen durfte er betrachten wie der unfähige Balint und die redselige Niami miteinander turtelten wie zwei frisch verliebte Kücken. Iron und die offensichtlich abhängige Omikron schossen sich mit irgendwelchen, sicherlich unerlaubten und von Iron aus der Asservatenkammer entwendeten, Substanzen ins nächste Universum.
Für einen kurzen Moment beneidete er Iron dafür, selbst in so einer Situation einfach mal auf alles zu scheißen. Er wusste, dass er so nie war, sein konnte und auch nie mehr sein würde, er rechnete sowieso nicht damit, dass es noch viel "sein" geben würde. Nachdem er kurz darauf wieder seine Gedanken im hier und jetzt gesammelt hatte ging er nochmal alles durch in der Hoffnung, einen Hinweis zu finden, welcher ihm bisher im dunkeln verborgen geblieben ist. Während dem denken sprach er Teilweise zu sich selber.
Wäre er "indoktriniert" wie würde er vorgehen. Er würde zunächst dafür Sorgen, dass man nicht zu sehr in die Öffentlichkeit kommt, solange man noch schwach ist. Also dafür Sorgen, dass ein anderer zum Sprachrohr der Gruppe gewählt wird und keiner der eigenen. "Kämpfe im Schatten wenn du einen übermächtigen Gegner vor dir hast und offenbare dich erst wenn der Sieg dir sicher ist" murmelte er vor sich her. Das hieße, dass sie theoretisch noch gewinnen könnten, der Feind war noch nicht Stark genug,er traute sich noch nicht offen ans Licht. Sie waren noch zu zehnt was bedeutet, dass es noch 10 Stimmen gab, elf wenn es zu einem Patt kommen sollte. Also im schlechtesten Fall ein 6:5 Stimmen - 5 indoktrinierte sollte Balint nicht dazugehören. Sollte Balint mittlerweile dazugehören wären es also maximal 3+ Balint.
Aus der Offiziersabstimmung konnte man nicht sonderlich viel ableiten, sie war vom Ergebnis her zu gleichmäßig verlaufen "Bertha, Bertha hatte Iron gewählt und war danach gestorben, Seya hatte Iron gewählt und war gestorben. Iron hatte Balint gewählt, würde das bedeuten dass er Unschuldig war?" Hatten die Reaper eigentlich eine Möglichkeit eine Person zu übernehmen und auf ihre Seite zu ziehen, also einfach mitten unter ihnen ohne das es einer merken würde? Mamercus wusste es nicht, hielt dies dennoch für möglich. Möglicherweise musste also Balint als Bauernopfer herhalten um die anderen indoktrinierten zu decken ?
"Estray hatte Niami gewählt und war in der folgenden Nacht gestorben." Sie kam ihm sowieso von vornherein etwas komisch vor, sehr viel am reden und immer am Versuchen die Gruppe in eine Richtung zu lenken. Außerdem schlawenzelte sie die ganze Zeit um Balint herum, ach sie hatte ihn doch längst um den Finger gewickelt ohne das dieser arme Tropf es gemerkt hatte. Er machte was sie wollte, er war ihr kleines Schoßhündchen.
Er ging diese und andere Spielereien immer und immer wieder durch, konnte jedoch keine schlüssigen Zusammenhänge ziehen. Es blieben lediglich Vermutungen an denen er sich orientieren konnte. Er hatte schon länger damit abgeschlossen, dass er hier sein Ende finden würde, also war es an der Zeit in Würde abzutreten so wie er sein leben lang gekämpft hatte stolz, aufrecht und dem Feind von Angesicht zu Angesicht in die Augen zu blicken.
Er nahm sein Gewehr, welches er die Stunden vorher noch ein letztes Mal sorgsam gereinigt hatte in die Hand und machte sich auf in die Mitte des Saals, um den restlichen anwesenden seine Gedanken mitzuteilen, stolz,aufrecht und dem Feind in die Augen blickend würde er ihnen verkünden, dass er Iron und Niami für indoktrinierte hilt, ob Omnikron lediglich eine Mitläuferin war oder ebenfalls indoktriniert lies sich nicht sagen, sie hielt sich zu bedeckt. Ebenfalls Joanna, welche sich selbst nominiert hatte. Was ein gewagter aber kluger Schachzug aus der Sicht eines indoktrinierten wäre. Balint hielt er entweder für ein Bauernopfer oder von Niami kontrolliert, in beiden Fällen nciht sehr hilfreich. ER konnte es nicht ändern, es war an der Zeit zu handeln, aber vermutlich längst zu spät.
Der Lauf seiner Waffe feuerte zwei Salven Richtung Decke und mit einem ohrenbetäubenden Lärm knallte ein Teil eines Lüftungsschacht in die leere Mitte des Saales. Nachdem sich der Rauch gelegt hatte sprach Mamercus mit lauter, autoritärer Stimme folgende Worte "Nachdem nun hoffentlich alle anwesenden Personen wieder im hier und jetzt gelandet sind und ich eure Aufmerksamkeit habe, möchte ich ein paar Worte an euch richten:..." und Mamercus verkündete der Gruppe zu welchem SChluss er gekommen war.....
-
Young Imperial Combo
Niami hörte Balints Worte und mit jedem versteifte sich ihr Körper ein bisschen mehr. Sie musste sich zunehmend konzentrieren, dass ihr nicht irgendetwas entglitt. Zum Beispiel ihre Hand, die reflexartig Balints nehmen wollte oder Tränen, die sich wie aus dem Nichts schneller anbahnten als sie für möglich gehalten hätte. Für den Bruchteils eines Augenblickes sah sie sich sogar, wie sie sich schluchzend in die Arme des Offiziers stürzte, um ihn einfach festzuhalten, damit er nirgendwo hinkonnte - weder in den Tod, noch zu den Indoktrinierten oder überhaupt irgendwohin, wo etwas anderes zählte als dass sie bei ihm war.
Ohrenbetäubende Schüsse und das laute Krachen von etwas, das von der Decke fiel, rissen Niami aus ihren Gedanken. Wahrscheinlich rissen sie diese Gräusche auch fast aus dem Leben, so sehr erschrak sie. Dann sprach Commander Mamercus zur Gruppe und die Asari hätte ihn am liebsten geohrfeigt, wenn er nicht mit einer Waffe, die ja offensichtlich gut funktionierte, dagestanden wäre. "Sind Sie vollkommen wahnsinnig?!" Ihre erdrückende Traurigkeit hatte sich augenblicklich in Wut verwandelt, was die unterdrückten Tränen erst recht nach oben trieb. Dann erfüllte ein lautes Klatschen den Raum. Iron war natürlich der Erste, der etwas erwidern wollte und er schien sich erstmals etwas in die Enge gedrängt zu fühlen. Sie schüttelte fassungslos den Kopf. Es war dabei vollkommen egal, ob der Commander sie nun für verdächtig hielt oder nicht, es war einfach absolut kontraproduktiv, sich auf so eine Art und Weise mitzuteilen. "Warum halten Sie uns nicht gleich ihre Waffe an den Kopf und zwingen uns, die Personen zu wählen, die Sie loswerden wollen? Ich wage zu behaupten, dass wir verloren sind, wenn wir Iron heute wählen, und mir ist gleichgültig, ob Sie mir glauben oder nicht. Aber vielleicht hat ja jemand von den anderen besser verstanden, was sich bisher hier abgespielt hat. Wenn Iron stirbt, sterben wir alle." Aber es wäre auch ein Wunder gewesen, wenn niemand einen Gegenkandidaten für Balint gefunden hätte. Und natürlich war es dann am leichtesten, denjenigen zu nominieren, der auch schon davor Stimmen geerntet hatte. "Unglaublich.", murmelte sie noch und wandte sich dann ab. Sie wollte nicht mit jemandem diskutieren, der eine Waffe in der Hand hielt. So lange er diese hatte und benutzte, würde sie Mamercus so gut es ging aus dem Weg gehen.
Balint sah ziemlich elend drein, aber das hatte er vermutlich auch vor den Schüssen schon ein bisschen. "Sie stehen schon den ganzen Tag, setzen Sie sich doch auch einmal. Ich hole Ihnen etwas zu trinken, ja? Vielleicht spreche ich auch noch mit dem Elcor von vorhin.", sagte Niami zu ihm und und berührte dabei nur leicht seine Schulter. "Ich möchte Ihnen auch gerne eine Antwort zu vorhin geben, aber nicht jetzt." Sie nickte leicht in Richtung des Commanders. Er hatte ja wohl nun völlig jeglichen Moment zerstört. Dafür war sie wieder etwas klarer im Kopf und konnte besser nachdenken.
Sie suchte also einen der zerstörten Automaten auf und griff nach den ersten paar Dosen, die sie erwischen konnte. Irgendetwas würde ihm davon ja wohl schmecken.
Beim Zurückgehen suchte ihr Blick den grünen Elcor, der neben seinem Rassenvetter, dem Diplomaten, stand. Vermutlich waren beide Elcor auch erschrocken, trotzdem sah man es ihnen nicht wirklich an. Ich war immer ein Freund der Turianer. Alles schien sich im Moment um die Turianer zu drehen - noch mehr als sonst. Mindestens einer von ihnen musste ein Indoktrinierter sein, ansonsten wären nie solch starke Fronten aufgekommen.
"Entschuldigung, darf ich kurz stören?" Sie war mit ihren Dosen auf Celspot zugegangen und nickte beiden Elcor zum Gruß zu. "Sagen Sie, Mister Celspot, waren Ihre Worte vorhin für mich bestimmt? Das mit den Turianern. Irgendwie geht mir dieser Satz nicht mehr aus dem Kopf."
-
Ritter
Heiliger...
Nachdem schon Balint selbst sich eingestehen musste, beinahe einen Zusammenbruch erlitten zu haben, schien auch der Commander so überfordert mit der Situation, dass er die ohnehin verwüstete Halle noch etwas mehr zerstörte. Doch so sehr ihn die Schüsse im ersten Moment geschockt hatten, so sehr beruhigte es ihn auch, dass sogar der erfahrene Soldat ähnlich wirre Gedanken zu haben schien. Und das war untertrieben. Der Verwalter wusste lediglich nicht mehr, ob er selbst ausschließlich zu den Guten gehörte - in diesem Moment tat er es -, doch Mamercus hielt zwei offensichtlich Unschuldige für indoktriniert.
Niami verließ ihn für den Moment und sprach mit den beiden Elcors. "Gut so!", sagte Balint leise erschöpft zu sich selbst und blieb dabei dennoch stehen, um nicht noch mehr Schwäche zu zeigen, als er es ohnehin schon getan hatte. So würde die Asari sich sicherlich näher an eine objektive Entscheidung bringen und herausfinden, ob er Recht hatte oder Celspot zu Unrecht angeklagt hatte und selbst ein Schuldiger war. Oder beides? Oder nichts davon?
Groß war die Auswahl jedenfalls nicht mehr. Wenn die Wahrscheinlichkeit ihnen keine zu großen Streiche spielte, musste unter den Turianern mindestens ein Böser sein; Iron war es nicht und auch der Commander schien fast zu sehr auf Krawall gebürstet zu sein, um einen klugen Plan dahinter stehen zu haben. Außerdem wäre es wahrscheinlich, dass beide nicht mehr leben würden, wenn der jeweils andere für Tötungen verantwortlich wäre.
Nein - in diesem Moment hielt Balint sich selbst für den Verdächtigsten. Doch er würde wie angekündigt auf Niamis Urteil warten und ihr vertrauen.
-
Dennis Fookin' Deus
Sagen Sie, Mister Celspot, waren Ihre Worte vorhin für mich bestimmt? Das mit den Turianern. Irgendwie geht mir dieser Satz nicht mehr aus dem Kopf."
Und wieder merkte Celspot, dass sein Mund schneller lief, als sein Verstand. Aber... dieser Irre Mamercus hatte ja gezeigt, als was sich die Turianer entpuppten. Spielten sich als die großen, souveränen Führer auf, wurden aber zu Wracks, sobald sie Verantwortung oder Belastung erhielten. Sie schossen um sich, zeigten sich unbeteiligt und todeshungrig, standen unter Drogeneinfluss...
"Ruhig beschwichtigend; Kein Grund zur Unruhe. Meine Meinung von den Turianern war immer eine sehr hohe. Nur zeigt sich, dass ich... einige... Bedauernd; wohl falsch eingeschätzt habe. Es ist..."
Er wollte weiter sprechen, doch wurde er vom unruhigen Stakkato einer - für eine Salarianerin ungewöhnlich emotionalen - Hassrede auf ihn unterbrochen, der er beunruhigt lauschte.
Was sie erzählte klang nach dem Stoff eines dieser Schundbücher, wie sie die Menschen in die Galaxie geschwemmt haben. Es ging um Taten die er nicht ausgeführt hatte, ging um Familien, deren Namen er nie gehört hatte, ging um Orte und Ereignisse, denen er nie beigewohnt hatte.
Er drehte sich zu Omikron, um ihr zu widersprechen und da ereilte es ihn: Die Geschichte war gut.
Und was nützte es, dass es die Unwahrheit war. Es war an ihm, sie zu widerlegen. Aber wie? Unglaublich, wie schwer es sein konnte, einer Sache zu widersprechen die nicht stimmte, ohne nicht sofort wie jemand zu wirken, der schuldig war.
Nach einigem Sekunden entsetzten Schweigens entfuhr ihm nur ein kurzes Murmeln: "Entsetzt betroffen; Crash der intersolaren ID-Datenbanken... wann soll das gewesen sein?"
Als Händler mit Beziehungen über mehrere Systeme verteilt hätte er davon Kunde erhalten. Dennoch schaute er nochmal zu Colyn, auf dass dieser ihm auf die Sprünge helfen möge. Doch der stand noch immer schweigend Abseits.
Und auch Balint, dieser feige Verschnitt eines Turianers, stand wieder nur apathisch in der Ecke und schien gedankenverloren.
Geändert von Dennis (08.05.2014 um 17:26 Uhr)
-
Jäger & Sammler
"War da nich' eben 'n Schuss?" Die zweite Salve donnerte eben durch die Halle. Iron ließ das unbeeindruckt, er sprach nur ein wenig lauter durch die Wolke aus Staub und Dreck hindurch und erhob sich. "Letzte Runde... lass uns das hier fertig machen, ich hab vier sechsen und bin endlich ma am gewinn'n, verflucht noch eins..." Aber mit der Ruhe war es nicht weit her, irgendetwas krachte nämlich drüben gerade mit ohrenbetäubendem Lärm zu Boden. "Also... entweder da is eben 'n Elcor aus Blech vor Schreck umgefall'n oder ...", er blickte auf Omikrons Blaster, seine Katie und zählte die wenigen restlichen Möglichkeiten durch, "der Commander is' nun durch."
Den Anfang von Mamercus Rede verpasste er zwar, dafür war das Geschepper, der Aufruhr und das Geschrei um ihn her doch zu laut. Aber der "Höhepunkt" der Rede entging ihm nicht.
"Bertha, Bertha hatte Iron gewählt und war danach gestorben, Seya hatte Iron gewählt und war gestorben. Iron hatte Balint gewählt, würde das bedeuten dass er Unschuldig war? Estray hatte Niami gewählt und war in der folgenden Nacht gestorben. Nachdem nun hoffentlich alle anwesenden Personen wieder im hier und jetzt gelandet sind und ich eure Aufmerksamkeit habe, möchte ich ein paar Worte an euch richten:..."
Iron klatschte ironisch in die Hände und ging um den massakrierten Luftschacht herum. Zum ersten mal seit den Geschehnissen schien er sauer zu sein. "Der abgeschossn'e Schacht geht aufs Haus, was? 'N toller Beschützer der Zivilisten sind sie, Idiot. Wieso schießen sie nicht gleich die Luftschleuse auf, Captain Sherlock, auf die paar Querschläger die in'em kleinen Raum uns gleich paarweise umniet'n könnt'n kommt es doch nich' mehr an, was? Sie ha'm wirklich ihr'n Beruf verfehlt."
Aber dann sackte etwas in sein Hirn ein. Bertha. Er hatte was wegen Bertha gesagt. "Ach du scheiße..." Seine Augen weiteten sich, als erst Erkenntnis und dann ehrliches Erstaunen sich auf seinem Gesicht abzeichnete, ehe er sich wieder fangen konnte, "Hey, hör mal du Schnarcher, ers'ma bin ich kein Zivilist und zweit'ens wusst' ich nich'ma das Bertha mich nominiert hat. Wenn, dann hätt' ich mit ihr geredet, so wie ichs eben tue.“ Brüskiert fluchte er in seinen Kragen hinein. "Wozu auch immer ich all die Jahre für sie die Übergrößen-Miss-Klamotten durch den Akademiezoll geschleust hab."
Egal. Er war froh das der Cdr überhaupt noch wen reden ließ ehe er mit dem verurteilen weitermachte, also nutzte er die Chance sich zu verteidigen: "Ich war's nicht. Klar es sieht so aus... aber... so blöd bin ich doch nun wirklich nich'." Hilfesuchend blickte er in der Gruppe herum, schien ernsthaft erschüttert. Seyas Misstrauen hatte ihn schon so aufgewühlt und jetzt... zwei weitere..."Das will mir wer anhäng'n in diesem Scheiß von Ratespiel. Aber... ehrlich... ich war's nich'." Und er hoffte darauf, das irgendwer nun vor trat. Und darauf, das der Commander die kommende Nacht überstehen würde. Denn irgendwie glaubte er ihm... "Ich mag sie nich' besonders, Commander. Aber könnt' ichs, dann wären sie letzte Nacht drangewesen. Darauf haben sie mein Wort. Wenn diese Wahlsache 'ne Masche von denen is', glaub ich dran das sie's Niami auch anhäng'n wollen würden.." Aber er wusste es nicht.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln