Iron wirkte eigentlich wie immer und Niami entfuhr ein erleichtertes Seufzen. Omikron regte sich noch nicht, aber wenn der Turianer daran nichts Merkwürdiges fand, dann kannte er wahrscheinlich auch den Grund dafür und man musste sich keine Sorgen machen.
"Auf Chaos aus.", wiederholte die Asari schließlich mit einem etwas bitteren Lächeln. "Das ist eigentlich genau das, worüber ich mit ihnen sprechen wollte." Sie sah sich kurz um, bisher schenkte ihnen niemand Beachtung. Nicht, dass es besonders viel Unterschied gemacht hätte, aber es war ihr doch wohler, in Ruhe mit Iron sprechen zu können.
"Ich möchte Ihnen erst einmal sagen, dass ich der Überzeugung bin, dass wir beide für dieselbe Seite kämpfen. Leider hat sich bisher nicht die Gelegenheit ergeben, Ihnen das einfach mal zu sagen und ich habe ein bisschen das Gefühl, dass wir aneinander vorbei argumentieren." Sie lächelte, um ihm zu zeigen, dass sie sich selbst den größten Schuldanteil daran zuschrieb. "Also, worauf ich hinaus möchte: Ich selbst bin mir sicher, dass Sie zu den Guten gehören. Ich vertraue Ihnen. Dass ich nicht Ihrer Meinung war, liegt daran, dass ich einfach andere Gedankengänge verfolgt habe als Sie, aber nicht daran, dass ich an Ihnen zweifle." Niami machte eine kurze Pause, um die richtigen Worte zu finden und ihm deutlich zu machen, dass ihr dies ein wirklich wichtiges Anliegen war. Das war jetzt absolute Priorität. Es war wenig zielführend, wenn sie nun mit ihm diskutieren würde, wer für eine Wahl zur Bereinigung in Frage kommen würde. Das wirkte nicht nur irgendwie verschwörerisch, es brachte auch niemandem etwas, wenn nur sie beide sich jetzt irgendwelchen Schlussfolgerungen hingaben. Außerdem wollte sie mit Balint auch noch ein ähnliches Gespräch führen, bevor sie wirklich etwas Konkretes äußern wollte.

"Ich denke, dass es langsam wirklich knapp für uns wird, und dass es essentiell ist, dass die Leute, denen wir trauen, sich zusammenschließen. Verstehen Sie, es bringt nichts, wenn alle Unschuldigen blind umherstochern und niemals eine Mehrheit zusammenbekommen, weil sie sich nicht einig sind. Wir müssen diesmal wohlüberlegt handeln, nichts überstürzen und uns gegenseitig genau zuhören. Ich weiß, dass ich an der Sache mit Ken'Jango beteiligt war und nicht auf Sie gehört habe. Gleichzeitig bin ich durch Ihre Abstimmungen auch immer noch verwirrt, Sie haben ja auch ihre Stimme öfter mal geändert." Sie bemühte sich sehr, absolut keinen Vorwurf in diese Worte zu legen, denn so war es auch nicht gemeint. "Ich möchte Sie jetzt hier auch nicht überzeugen, für jemanden zu stimmen. Ich werde noch niemanden vorschlagen und ich begrüße es sehr, dass Sie sich ihre eigenen Gedanken machen. Vieles von dem, was Sie gestern gesagt haben, hilft auch mir weiter. Aber ich möchte einfach, dass wir versuchen, besser zusammen zu arbeiten. Sie sind für mich für das Meistern dieser Situation ein wichtiger Part. Jetzt muss ich aber wissen- " Sie lächelte nun etwas unsicher, da der Turianer nur stillschweigend an seiner Zigarette gezogen hatte, ohne eine Regung zu zeigen. "Wie stehen Sie zu mir? Könnten Sie sich vorstellen, mir auch zu vertrauen?"