Ich bin in dieser Hinsicht ein recht biblischer Mensch und arbeite lieber mit Gleichnissen. Ich merke, dass ich auch beim Erklären schnell bildliche Beispiele und Vergleiche ranziehe. Filme sind an sich dann auch noch gut, weil sie Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln anbieten oder verschiedene Theorien.Zitat
Zeitreisen bspw. Da gibt es ja mehrere Vermutungen darüber wie sich die Zeitreisen schlussendlich auswirken eben dargestellt von verschiedenen Filmen. Zum Beispiel das die Zeitreise keine Auswirkung hat, weil auch schon die Zeitreise selbst schon immer Teil der Zeitlinie war (Twelve Monkeys) oder eben wo die Zukunft tatsächlich veränderlich ist (Zurück in die Zukunft).
Wir haben da mal in meinem Deutschseminar drüber gesprochen. Wir haben ein bisschen die Theorie mit unserem Dozenten entwickelt, dass die Gesellschaft unter einer zeitlichen Asynchronität leidet. Es werden aus der Warte von Generationen, die mit einer bestimmten Art von Lernen und Verstehen aufgewachsen sind, Generationen, die sich immer stärker an die Lern- und Reizumgebung moderner und neuer Medien anpassen/ angepasst haben, beobachtet und entsprechend beurteilt. Weil sich tatsächliche Lebensumfeld ändert, ändert sich eben auch die Art wie wir Dinge erfassen, lernen und auch abrufen. Diejenigen die in dieser Umwelt aufwachsen, passen sich eigentlich nur evolutionstechnisch sinnvoll daran an. Als Beispiel: Der Spruch, dass man nur wissen muss, wo etwas steht, war eigentlich nie so richtig wie jetzt.Zitat
Aus dem Privaten mal ein Beispiel: Mein Cousin meinte neulich als er beim Kopfrechnen beim Kartenspielen kläglich gescheitert ist, dass sie in zwei Jahren ohnehin einen Taschenrechner nehmen dürfen und hat dann eben auch gefragt, warum er das noch im Kopf können müsse, wo es mit dem Rechner auch sehr viel schneller geht. Auf die Entgegnung, dass er ja nicht immer einen dabei habe, war er dann ganz entsetzt. Aber ich habe doch immer mein Smartphone dabei!
Auswendig lernen ist eigentlich aus heutigem Verständnis anachronistische Technik, die zu einer Zeit gebraucht wurde, wo man das Wissen der Menschheit noch nicht in Form eines Smartphones mit Internetzugang mit sich herumschleppen konnte, sondern für eine Zeit wo man sich den ein Stunden Weg zur nächsten Bibliothek eben dadurch abkürzte in dem man sich gefälligst merkte, was darinnen stand. Schüler kommen heutzutage deshalb in einen Konflikt mit der Schule die auf solche Dinge nach wie vor wert legt, weil Schulen sprichwörtlichen die konservativsten Institutionen in unserem Staat sind, aber einem Umfeld das mehr und mehr ein Querlesen und schnelles Erfassen von Texten erfordert und ein Lernen das eigentlich mehr darin besteht sich Methoden anzueignen situationsgerechte Wissensquellen schnell zu erschließen. Wir können also sagen der Effizienzwahn der modernen Zeit wird eben in dieser Änderung des Aufmerksamkeits- und Lernverhaltens von Kindern und Jugendlichen auf die Spitze getrieben. Es ist nicht effizient allerlei Informationen zu lernen und zu behalten. Es ist effizienter nur zu wissen, wo man die gegebenenfalls nachschlagen kann.
Die Folgerung: Wir müssten Erwartungen, Lehrpläne, etc. umstellen, um dieser eigentlichen Entwicklung genüge zu tun und damit einsehen, dass wir eigentlich nur noch völlig oder teilweise alte Paradigmen von Lernen und Wissen haben oder aber man versucht die gesellschaftliche Entwicklung zu steuern und einzuhegen (zu stoppen ist sie ohnehin nicht), um dann Freiräume zu eröffnen, in denen es nicht allein um Effizienz geht.