Meine Schwiegertante hat mir übrigens was Witziges aus der Schule von meinem Cousin erzählt. Thema: Wenn Welten auf einander prallen. Es gibt ne neue Lehrerin die aus Erfurt gewechselt kam und versucht hat ein paar neue Ideen einzubringen. Eine Idee davon war, dass die Schule für Projekte regionale Sponsoren gewinnen soll. Ziel sei es gewesen genug Geld für eine bessere Ausstattung des Computerarbeitsraums zu gewinnen. Unternehmen sollten dafür einen Schüler bei einer anstehenden sportlichen Werbeveranstaltung sponsern. Ausdauerlauf und für jede gelaufene Minute soll es eben Geld geben. So die Schüler und ihre Eltern noch dazu wurden zwangsverpflichtet, dass sie sich gefälligst nach Sponsoren umschauen sollen. So jetzt nach drei Wochen ist das bisherige Ergebnis reichlich ernüchternd. Kommentar der Lehrerin: Das könne ja wohl nicht sein, dass sich keine Sponsoren finden lassen.

Meine Schwiegertante hat da schon mit den Augen gerollt und ich hab auch in mich reingegrinst. Offenbar hat die gute Frau nicht bedacht, dass sie nicht mehr an einer Schule im Speckgürtel von Erfurt ist, sondern in einer strukturschwachen, ländlichen Regionen wie es zwar eine ebensolche Vielzahl an Einrichtungen und Vereinen gibt, die alle kein Geld (wirklich kein Geld) haben und um Spenden werben, aber nur eine geringe Zahl kleiner Handwerks- und Familienbetriebe und nur wenige etwas größere Unternehmen, die aber eben schon zahlreichen karitativen Tätigkeiten im Rahmen ihrer Möglichkeiten nachgehen.

Dazu fehlte ihr offenbar das Verständnis und machte, zumindest fasste meine Schwiegertante es so auf, die Schüler indirekt verantwortlich, dass nicht genug Sponsoren zusammen kommen.